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12 PAPIER-ZEITUNG. No. 1. Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original - Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin SW , Oranien- Strasse 91, an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt bezogen werden. Unterlage für Druckplatten von Firma Panter’s Patent Improved Mounting Beds Syndicate Limited in London. D. R. P. 70603 (Kl. 15). Diese Unterlage soll die Vortheile einer Holzplatte mit denen einer Metallplatte verbinden, ohne die Nachtheile beider zu besitzen, die darin bestehen, dass erstere sich leicht abnutzt und wirft, und dass auf letzterer die Druckplatten schwer zu befestigen sind. Fig. 1 zeigt die Unterlage von oben, Fig. 2 von unten. In der Platte sind Löcher A angebracht, welche zur Aufnahme von Holz-Pflöcken dienen, die in die Löcher des Betts eingetrieben und mit dessen Oberfläche vollständig abgeglichen werden. Die Löcher können von beliebigem Querschnitt sein, es empfiehlt sich nur, dieselben oben weiter zu machen als unten, sodass es nicht möglich ist, die Pflöcke ganz durch die Platte hindurch zuschlagen. Auch empfiehlt es sich, die Löcher abzusetzen, sodass die untere Plattenseite nur eine Oeffnung zeigt, die gerade weit genug zur Einführung eines Bolzens ist, der zum Wiederaustreiben der abgenutzten Pflöcke dient. Auf der Oberfläche des Bettes sind Richtlinien B vorgesehen, welche beim Auflegen der Platten als Anhalt dienen. Diese Linien B können so angeordnet sein, dass sie die Formate für Oktav, Quart, Folio und dergl. angeben. In den Rändern der Unterlage befinden sich Einschnitte C, die zur Aufnahme von Schnüren oder Gummibändern D dienen, wie in Fig. 1 durch ein strichpunktirte Linie angegeben ist; dieses Band ist quer über das Bett gespannt und dient als weitere Richtlinie beim Befestigen der Stereotypplatten und dergl. In der Zeichnung sind diese Einschnitte in Gruppen zu je drei angegeben, und ist darunter (bei C l , Fig. 2) das Bett ausgeschnitten, damit die Knoten an dem Ende jeder Schnur oder jedes Gummibandes unter den Einschnitt gezogen werden können. Auf der Rückseite der Unterlage befinden sich Aussparungen E, um das Gewicht derselben zu vermindern. Um Stereotyp- oder andere Druckplatten auf einer derartigen Unterlage zu befestigen, werden diese Druckplatten mit Löchern versehen, deren Gruppirung den in den Löchern A vorgesehenen Pflöcken entspricht. Durch diese Löcher werden Schrauben oder Nägel eingeführt und diese in den Holzpflöcken befestigt, sodass die Druckplatten mit der Unterlage fast verbunden sind. Patent-Ansprüche: 1. Eine Unterlage für Stereotyp- und andere Druckplatten, bestehend aus einer Metallplatte mit vortheilhaft nach unten abgesetzten Lochern (A) zum Eintreiben von Holzpflöcken, in welch letzteren durch die Druckplatten geführte Nägel oder Schrauben befestigt werden, derart, dass die Druckplatten auf der ebenen Unterlage aufliegen und vermittels der leicht zu erneuernden Holzpflöcke gehalten werden. 2. An der in Anspruch 1. gekennzeichneten Unterlage die Anordnung seitlicher Kerben (C) und Aussparungen (C l ), welche zum Hindurchführen von Richtschnüren oder Gummibändern dienen, wobei die Aussparungen (CI) zur Aufnahme von Halte- Vorrichtungen oder Knoten dienen. Verfahren zur Herstellung einer Druck- und Stempelfarbe von Charles Michael Higgins, in Firma Chas. M. Higgins & Co. in Brooklyn (Staat New York, V. St. A.) D. R. P. 71912 (Kl. 22). Diese Druckfarbe soll bei Typenschreibmaschinen und andern Hand- oder automatischen Druckpressen zur Verwendung kommen und hierbei sowohl auf die Farbbänder, als auf die Farbkissen, Walzen oder andere Druckvorrichtungen aufgetragen werden. Weiterhin kann diese Farbe vortheilhaft bei Gummi-Stempeln und zu allen ähnlichen Zwecken verwendet werden, wenn eine dauer hafte oder nicht trocknende Farbe erforderlich ist. Es handelt sich in der Hauptsache darum, eine Farbe her zustellen, welche ein wirklich öliges Mittel enthält und dabei doch einen dichten Farbstoff, wie z. B. die Anilinfarben, in vollkommener Lösung erhalten kann. Die Erfindung besteht demgemäss darin, Karbolsäure oder ihr Aequivalent, Kreosot, mit Ricinusöl oder Cassiaöl oder deren Aequivalenten zu verbinden. Für eine Druckfarbe zum Gebrauch bei Gummi-Stempeln oder andern Stempeln nimmt man etwa 4 Gewichtstheile Ricinusöl und fügt zu diesem je 1 Theil Karbolsäure und Cassiaöl hinzu, mischt dieselben gründlich und löst darin 1 Theil Arrirdupois von Methyl violett, grüne Krystalle oder andere Farbmittel, je nach der gewünschten Farbe, auf. Die so erhaltene Mischung wird die meisten Anilinfarben kalt auflösen, so namentlich Methylviolett, Krystallgrün, Ponceau, Fuchsin, Nigrosin, Victoriablau und Victoria grün; es ist nur etwas Umrühren oder Schütteln erforderlich. Soll die Lösung schneller vor sich gehen, so kann auch erhitzt werden. Für eine stärkere Lösung, wie sie z. B. für Druckfarben zu Typenschreibmaschinen nothwendig ist, nimmt man 4 Theile Ricinusöl, 2 Theile Cassiaöl, 2 Theile Karbolsäure und 2 bis 4 Theile Methylviolett oder eine andere Anilinfarbe, je nach der gewünschten Dichtigkeit der Lösung. Sind sehr starke Lösungen erforderlich, so ist es am besten, zunächst die Karbolsäure mit dem Cassiaöl oder seinem Aequivalent zu mischen und dann die Anilinfarbe hinzuzufügen und darin zu lösen. Ist die Lösung vollkommen erfolgt, so fügt man langsam Ricinusöl zu und rührt um. Das Ricinusöl verbindet und mischt sich vollkommen mit den übrigen Ingredienzen, während fast jedes andere nicht flüchtige Oel die Farbe niederschlagen würde. Die Karbolsäure wird vortheilhaft in der reinen oder Krystall- form angewendet, da diese schnell schmilzt und sich gut in den Gelen löst. Wird an ihrer Stelle Kreosot angewendet, so nimmt man am besten das reine, wasserfreie Kreosot, welches sich vollkommen mit den Gelen mischt. Das Kreosot hat fast dieselbe Wirkung wie die Karbolsäure, doch ist der Gebrauch der letztem in krystallinischer Form vorzuziehen. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herstellung einer Druck- und Stempelfarbe, darin bestehend, dass Karbolsäure mit Ricinusöl gemischt wird und dieser Mischung Anilinfarben zugesetzt werden, wobei die Karbolsäure, die selbst leicht löslich in Oelen oder Fetten ist, die Lösung der Farbstoffe in diesen Oelen bedeutend befördert, während anderseits die nicht flüchtigen Gele den hohen Flüchtigkeitsgrad der Karbolsäure ausgleichen und somit ein Eintrocknen der Druck farbe verhindern. Papierwagen für Schreibmaschinen von Wyckoff, Seamans & Benedict in New York. D. R. P. 70 748 (Kl. 15). Dieser Papierwagen besteht aus einem wie gebräuchlich durch eine Treibfeder gezogenen Schieber oder Schlitten und einem auf Rollen mitgeführten Walzenrahmen, welche so verbunden sind, dass der letztere um die hintere Laufschiene als Scharnier in die Höhe geklappt werden kann. Dabei dient für Doppeltypen- Schreibmaschinen diese Laufschiene zugleich als Umstellschiene.