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PAPIER-ZEITUNG. No. 1. Schön- und Widerdruckmaschine. Von Fr. Ernst Krümichen, Berlin. D. R. P. No. 70742 (Kl. 15). Die Maschine ist bestimmt, » endloses « Papier von gewöhnlichen flachen Formen zu bedrucken. Zu diesem Zwecke sind zwei völlig getrennte Drucksysteme, jedes einer Schnellpresse für sich ver gleichbar, über einander angeordnet, und das Papier wird von einer »endlosen« Rolle erst dem einen und dann dem andern Druckcylinder zugeführt. Die flache Form des obern Systems druckt zuerst, dann wird der Cylinder gehoben, und während der Formschlitten leer zurückläuft, druckt die Form des zweiten Systems den Bogen auf der Rückseite. Die beiden Formschlitten sind durch C Stücke fest verbunden. Die bedruckte Papierbahn wird dann durch stellbare Perforirwalzen in beliebig grosse Theile zerschnitten. Der Patent-Anspruch lautet im wesentlichen: Eine Schön- und Widerdruckmaschine für endloses Papier, ge kennzeichnet durch Anordnung zweier über einander liegender Druck cylinder und zweier mit einander verbundener Fundamente, welche mit den Cylindern derartig verbunden sind, dass beim Hin- und Hergang der Fundamente je einer der Cylinder abwechselnd eine Umdrehung macht bez. stillsteht, während die das Papier zuführenden Speisewalzen oder die dasselbe ausführenden Abzugswalzen gleichzeitig mit den Cylindern in Bewegung bez. in Ruhe kommen, und die sich infolgedessen zwischen den Cylindern bildende Papierschleife durch einen frei schwebenden Arm mit Spannwalze in Spannung gehalten wird. Vorrichtung zum Bedrucken unebener Flächen. D. R. P. 70571 (Kl. 15). Hermann Grauert in Berlin hat sich eine Vorrichtung zum Bedrucken unebener Flächen mittels elastischer Platten patentiren lassen. Bisher wurden Etiketten, Bilder usw. auf die gekrümmten Flächen von Glas-, Porzellan-, Blech- usw. -Körpern durch Abziehbilder oder Gummistempel übertragen, wohl auch auf eine Gummiplatte gedruckt und von dieser auf den betreffenden Gegen stand gebracht. Die vorliegende Erfindung besteht nun in der Anordnung einer elastischen Platte, welche direktes Bedrucken von Körpern jeder Form mit Bildern, Etiketten, Zeichnungen usw. in einer oder mehreren Farben durch nach einander erfolgendes Fig. 1. Aufdrucken ermöglicht. Die elastische Platte ist so angeordnet, dass sie durch einfachen Druck bez. einfache Bewegung gegen die Druckplatte stets genau an derselben Stelle das Bild empfängt, wodurch bei nach einander folgendem Aufdrucken jede Durchkreuzung von Linien vermieden wird. Das Bild wird mit Hilfe einer Anlage direkt auf den zu bedruckenden Körper be liebiger Form übertragen, sodass man eine beliebige Anzahl Körper mit dem betreffenden Bilde gleichmässig und schnell ver sehen kann. Man kann auch mehrfarbige Bilder den Körpern auf drucken, indem man, nachdem die Körper mit dem Bilde der ersten Farbe versehen sind,.das Bild der zweiten, dritten usw. Farbe nach einander auf die elastische Platte bringt und diese durch Nach einanderdrucken auf die Körper überträgt. In Figg. 1 und 2 ist die elastische Platte A, welche die Ueber- tragung vermitteln soll, am Tiegel B befestigt und kann auf diesem beliebig verstellt werden. Die Schrauben C l und C2 dienen zur Parallelstellung der Platte zu dem Fundament C. Die Druck form (Satz, Stempel oder Klischee) ist auf G in bei Tiegeldruck pressen üblicher Weise angeordnet. Die Farbwalzen G sind ebenfalls in bekannter Art an zwei Arme E gekuppelt und werden von diesen über Form und Farbtisch geführt. Die Arme E erhalten ihre Bewegung durch Hebel F. An den Armen E sind zwei Hebel H befestigt, die durch eine querüber gehende verstellbare Stange J zusammengehalten werden. Die in Fig. 1 oben sichtbaren Theile K L M dienen zur Anlage des zu bedruckenden Gegenstandes. Wird der Tiegel B durch Zug an der Handhabe B l auf geklappt, so setzen sich die Hebel E in Bewegung, führen die Walzen G über die Form G und bringen in der Lage Fig. 2 den bei JKLM angelegten Körper in Verbindung mit der (zuvor durch die Form C bedruckten) elastischen Platte. Patent-Ansprüche: 1. Vorrichtung an Tiegeldruckpressen zum Bedrucken von Körpern mit beliebig gekrümmter Oberfläche, gekennzeichnet durch die Anordnung einer mittels Schrauben einstellbaren elastischen Platte auf dem Drucktiegel, derart, dass dieselbe beim Schliessen der Tiegel von der auf dem Fundament angeordneten und in bekannter Weise eingefärbten Form einen Abdruck em pfängt, welcher bei geöffnetem Tiegel auf die zu bedruckende Fläche durch Aufdrücken bezw. Abwälzen derselben übertragen wird. 2. In Verbindung mit der unter 1. gekennzeichneten Vor richtung die Anordnung eines einstellbaren Lineals und Anschlag winkels am Drucktiegel, um bei mehrfarbigem Druck den zu bedruckenden Körper registerhaltig zu führen. Thätigkeit des deutschen Verlagsbuchhandels. Nach dem Jahresberichte der Leipziger Handelskammer betrug die Jahres-Erzeugung des deutschen Verlagsbuchhandels: 1891: 1892: 1. Allgemeine Bibliographie, Bibliothekswesen, Ency- klopädieen, Gesammtwerke, Sammelwerke, Schriften gelehrter Gesellschaften, Universitätswesen .... 277 281 2. Theologie . . . 2174 2 201 3. Rechts- und Staatswissenschaft 1 901 2 323 4. Heilwissenschaft 1 646 1 828 5. Naturwissenschaften, Mathemathik 1 201 1 324 6. Philosophie 210 226 7. Erziehung und Unterricht, Jugendschriften .... 3023 3 116 8. Sprach- und Literaturwissenschaft 1 392 1 593 9. Geschichte 1001 1007 10. Erdbeschreibung 1 030 852 11. Kriegswissenschaft 476 563 12. Handel und Gewerbe 1 099 1 178 13. Bau- und Ingenieurwissenschaft 604 651 14. Haus-, Land- und Forst wirthschaft 808 830 15. Schöne Literatur . 1792 1866 16. Kunst . 1 196 1 266 17. Volksschriften und Vermischtes 1 449 1 330 Summa 21279 22 435 Unter diesen 22 435 neuen Verlags werken befanden sich nur 16 Kolportageromane, die in Abschnitt 17 enthalten sind.