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Nr. 8. PAPIER-ZEITUNG. 231 bieten. Man lässt daher die Tafeln nicht übereinandergreifen, sondern stösst sie stumpf zusammen und verbindet sie durch äussere Laschen. Geschweisste Kocher haben den Vorzug, dass alle Nieten vermieden werden. Die Träger liegender Kocher wurden bisher meistens auf kleinen Rollen gelagert, wie in Figg. 1 und 2 skizzirt, damit die Kocher sich während des Kochens unbehindert in der Längs richtung ausdehnen und wieder zusammenziehen können. Diese Rollen sind jedoch, wie vielfache Erfahrung gelehrt hat, ganz überflüssig, weil die Kocher sich in der Richtung ihrer Achse nur wenig oder doch nicht bemerkbar, dagegen aber mehr im Quer schnitt, in der Richtung des Durchmessers, ausdehnen. Die Hähne, Manometer usw. müssen so gebaut sein, dass sie von Säure nicht angegriffen werden. Ich führe in Nach stehendem einige bewährte Armaturen der Firma P. Sukow & Cie. (Patent Rob. Meyer) in Breslau an. Fig. 3 ist ein Säure-Einlass ventil, welches auf der Mitte des Deckels eines der beiden obern Einfüll-Löcher sitzt. Bei a findet der Anschluss an die Laugen- leituhg statt; bei b verlässt die Lauge das Ventil und ergiesst sich in den Kocher. Bei a werden ferner, wie wir später sehen, die Dampfleitung zum direkten Dämpfen des Holzes, sowie auch die Gas-Uebertriebleitung angeschlossen. Die Ventilkörper bestehen aus Rothguss, schmiedbarem Eisen guss oder auch Grauguss, am vortheilhaftesten jedoch aus Roth guss. Alle inneren Theile des Ventils, welche mit der Säure oder den Gasen in Berührung kommen, sind mit Hartblei aus geschlagen. Ein gleiches Ventil wird unten zum Ablassen der Säure benutzt. Es ist vortheilhaft, wenn unterhalb der Mitte des Kochers (auf unterer Kante) noch ein solches Ventil angebracht ist, durch welches man, wie durch das Säure-Ablass-Ventil, behufs schneller Entleerung des Stoffs, Wasser eintreiben kann. Die beiden oberen Mannlochstutzen sollen mit kleineren seitlichen Stutzen, und zwar der eine mit einem, der andere mit zweien versehen sein. An diesen seitlichen Stutzen werden angeschraubt: die vorn und hinten durch starke, hölzerne Blockthüren abgeschlossen wer den kann, besteht aus Filtersteinen. Mitten durch den Lagerraum führt ein Schienenweg, auf dem der fertig aus gewaschene Stoff rasch und bequem auf Kippwagen weggebracht wird. Nach Ab zug der Lauge lässt man den Kocher- Inhalt, ohne denselben vorher zu waschen, in die Grube ab. Das Leeren des Kochers nimmt hier wenig Zeit in Anspruch, da ein grosser Theil des Inhaltes von selbst durch die unteren Entleerungslöcher fällt. Durch Hineinstossen langer Stangen durch Stutzen a in die Stoffmasse und Zulassen von etwas Wasser durch die obern Füll löcher kann das Entleeren des Kochers bedeutend beschleunigt werden. Auch das Eintreiben von Wasser durch für diesen Zweck auf der untern Seite des Kochers angebrachte Stutzen hilft zu rascher Ent leerung. Der Stoff wird nun erst in dem Lagerraum unter dem Kocher gewaschen, indem durch die Leitung b Wasser zu gelassen wird. Vom Zeitpunkte des Lauge ablassens bis zur Wiederaufnahme von frischem Holz verstreichen also hier kaum 6—7 Stunden. Behufs grösserer Dauerhaftigkeit ist es angezeigt, zur Bekleidung der Innen seite des Stoffkastens, sowie für den Filterboden säurefeste Steine zu ver wenden. Man baut die Sulfit-Kocher am besten aus gutem, zähem Eisenblech. Stahlblech springt leicht, weil es zu wenig dehn bar ist. Da solche Kocher nicht von äusserer, kalter Zugluft bestrichen werden dürfen, so erscheint es gerathen, die selben während der kalten Jahreszeit in alte Trockenfilze einzuhüllen. Da die Kocher innen mit Bleiblech ausgelegt werden, so sollen sie diesem eine möglichst glatte, ebene Auflagefläche Fig. 2 giebt ein Bild des gleichen Kochers in vortheilhafterer Aufstellung in 1:100 der wahren Grösse. Der Kocher ist hier auf starkem Mauerwerk so hoch gelagert, dass in der durch die Mauern gebildeten Grube der ganze Kocher inhalt bequem Platz findet. Die Entleerungslöcher a befinden sich auf der untern Seite des Kochers. Der Boden der Grube, Fig- 7. Längsschnitt durch das Thermometer.