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138 Buchgewerbe Buchbinderei © ® Buchdruck e e e ee.e Buchhandel ee Steindruck Eingesandts Werke finden Besprechung. Mitarbeiter und Berichterstatter erhalten angemessene Bezahlung. Sachliche Mittheilungen finden kostenfreie Aufnahme. Kalender. Wir beginnen heute mit der Besprechung derjenigen uns zugegangenen Kalender, die zum Zwecke der Geschäftsempfehlung hergestellt wurden. Die meisten Einsender sind Druckereien, doch haben auch andere Firmen Anlass genommen, ihren Kunden den Weg durch das neue Jahr Schwarz auf Weiss zu zeigen. Für Diejenigen, die Kalender irgend einer Art herausgeben, ist es nützlich, zu wissen, welche Einrichtung Andere getroffen haben. Wir werden daher die Besprechung möglichst eingehend halten und verweisen auch auf die in voriger Nummer unter »Neuheiten« begonnene Aufführung der Verlagskalender. Reichsdruckerei, Berlin. Der diesjährige Wandkalender ist seinen Vorgängern in Grösse und Ausstattung ähnlich. Eine sehr hübsche Umrahmung umschliesst die Symbole von Arbeit und Ernte oberhalb des treppen artig angeordneten Kalen ders und den Reichsadler in einer Kartusche unter den beiden mittleren Feldern. Der Druck erfolgte, wie früher, schwarz und roth auf schweres Büttenpapier. Eine dicke gedrehte schwarz- weiss-rothe Schnur, in eine Schleife mit ausgefranzten Enden geknotet, ist oben durch zwei eingelassene Oesen gezogen und dient zum Auf hängen des Kalenders. H. S. Hermann, Berlin SW., Beuthstr. 8. Der Wandkalender dieser auf dem Gebiete des feinen Buntdrucks bedeutenden Firma erfreut durch edle Einfachheit. Ein wunderschöner, von Professor E. Doepier d. J. gezeichneter Rahmen ist schwarz, in Gold und zwei grüngrauen Tönen gedruckt. Leider hat das Schwarz da, wo es das Gold traf, nicht gut gedeckt, wodurch ein guter Theil der Wirkung, die dieser Kalender hätte haben können, verloren ging. Der hellere der beiden Töne zieht sich über das ganze Blatt und lässt nur die Kopffelder der Monate, sowie die »Lichter« frei; der dunkle Ton ist zum Schattiren gebraucht. A. Bonz Erben in Stuttgart. Der Taschenkalender dieser Firma, 80 X 107 mm gross, besteht aus drei steifen, ein Büchelchen a bildenden Blättern. Die Aussen- und c mit den Kanten sichtbar Seiten des Umschlages sind mit Empfehlungen der Firma in ge fälliger Anordnung bedruckt; von den vier Innenseiten tragen je zwei ein halbes Jahr in sechs Monatsfeldern nebeneinander. Die zu Grunde liegende Idee ist wohl, einen Tafelständer darzustellen, dessen Seiten um die Mittelsäule a drehbar sind. Wenigstens deuten dies weitere Tafeln an, die bei b werden. Anstelle der im Original sichtbaren architektonischen Bekrönung bei d und e hätte dann wohl besser eine andere Ornamentirung (ähnlich durchbrochenem Schmiedeisen) gepasst. Berger & Wirth, Leipzig. Auf farbenprächtigem Hintergründe in Grösse von 241/2 X 441/2 cm ist eine in Chromolithographie aus geführte Allegorie von Farben-Fabrikation,-Absatz und -Verbrauch gegeben. Ein Genius hält die Weltkugel und belehrt einen jugendlichen Merkur. Aus einem Füllhorn stürzen Büchsen hervor, die ihren Inhalt theilweise verschütten und so Anlass geben, Farbe zu zeigen. Dies Bestreben spricht übrigens aus dem ganzen Blatte, auf welchem feurige Farben nach Möglichkeit verwendet sind, ohne jedoch dem guten Eindruck des Ganzen zu schaden. So stehen gelbe Rosen, Feuerblumen und wunderschön gelungene Pfauenfedern in einer feurig rothbraunen Vase, und ein ultramarin blauer Hintergrund ergänzt, was an Farbe noch fehlte. Aengstliche Farbensteller können sich hier Raths erholen, wie man prächtige Farben nebeneinander anwenden kann, ohne derb oder hässlich zu wirken. Der Kalenderblock besteht aus Blättern, von denen jedes eine Farbenprobe der genannten Fabrik darstellt. Die Zahl steht schwarz in der Mitte eines weiss gelassenen Kreisfeldes, und unten, wo sonst die Tage benannt sind, ist die Fabrikbezeichnung der Farbe gegeben, die auf dem Blatte Anwendung fand. L. Schellenberg'sehe Hofbuchdruckerei, Wiesbaden. Der »Wies badener Tagblatt-Kalender« unterscheidet sich von den meisten Zeitungskalendern durch künstlerischen Entwurf und ausgezeichnete Druck-Ausführung in 5 Farben. Auf jeder Seite des Blattes sind 6 Monate in nebenstehend —— skizzirter Weise angeordnet; der Raum über den Monaten ist durch eine geschmackvolle Architektur in Anspruch genommen, und durch ein fliegendes Band, auf welchem der Titel steht. Ein kleiner, einfacher Stehkalender besteht aus einer Rückwand mit einer Ansicht von Wies- baden; der Kalenderblock ist nur 37X47 mm gross, und jedes zum Abreissen perforirte Blatt trägt das Zahlen- Kalendarium eines Monats. Reuter & Siecke, Berlin W. Als Empfehlung ihres Geschäfts hat diese Firma einen bei J. C. König & Ebhardt in Hannover gedruckten Taschen-Kalender herausgegeben, der äusser dem Kalendarium eine Menge wissenswerther Notizen enthält und auf dem steifen Deckel vorzüglich ausgeführte Chromolithographieen zeigt. Die Einrichtung des Kalendariums lässt sich aus Folgendem erkennen: usw. Jeder Monat nimmt zwei gegenüberstehende Seiten ein, und am Schlüsse der Seiten sind die Mondphasen in einer Nonparel- Zeile angegeben. Akt.-Gesellschaft »Deutsches Volksblatt« in Stuttgart. Ein im zeichnerischen Beiwerk recht hübscher Wandkalender, bei welchem nur das Kalendarium zu sehr gedrängt steht und infolge des ver wendeten rauhen Papiers die in der Mitte angebrachte Autotypie (heilige Familie) nicht voll zur Geltung kommen kann. Der Farbendruck der Umrahmung, der unter gleichem Umstand zu leiden hatte, trotzdem aber recht gut gelungen ist, zeigt deutlich, wie viel man mit wenig Farbenplatten bei geschickter Bearbeitung derselben erreichen kann. Für die zur Anwendung gekommenen 6 Farben (äusser Schwarz) ist das Erzielte höchst achtbar; es zeigt viele hübsche, durch Uebereinanderdruck bewirkte Farben spiele besonders in der untern Leiste, und manche vollkommene Abtönung in Blüthen und Früchten. Farbendrucker können aus diesem Druckwerk bei näherer Betrachtung manche Anregung schöpfen. So ist z. B., um auf eine ganz einfache Sache hin zuweisen, am seitlichen Rande eine dunkle Leiste zu sehen, bei der ein hübsches Konturen-Ornament (ähnlich dem hier abgedruckten) schwarz auf dunkelblau- 9gcyg-G/9eCY grauem Grunde steht. Die (628 (62- innere Fläche der von A (UAS8)M (U8S sch warzenLinien umzogenen C£/CESU Ornamente ist ein wenig heller gehalten, als der Grund, sodass sich die Zeichnung von diesem nur matt abhebt. Diese Wirkung ist durch Punktiren des Grundes innerhalb des