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184 PAPIER-ZEITUNG. Nr. 5. cif. Ich habe versucht, meine Auslegung in Nr. 1 mit Gründen aus führlich zu belegen. Herr i geht in Nr. 3 darauf nicht ein, weil es zu weit führen würde. Ich verstehe aber nicht, wie ihm entgehen konnte, dass seine Schlussbemerkung geeignet ist, ein Missverständniss zu meinen üngunsten hervorzurufen. Er sagt: »die Annahme, dass in dem Worte (cif) jemals eine Verzollung eingeschlossen sein könnte, setzt völlige Geschäfts - voraus«. Da nun den geehrten Lesern der Papier-Zeitung nicht zuzumuthen ist, die alten Nummern zur Hand zu nehmen, so wird mir gestattet sein, zu wiederholen, was ich gesagt, nämlich: «Hätte Herr i recht, so fehlte nicht viel, um dem Verkäufer noch die Zahlung etwaigen Einfuhrzolles aufzubürden, und dass an solche Pflicht des Verkäufers nicht zu denken ist, wird gewiss jedes grosse Importhaus bestätigen.« Im übrigen kann ich den geehrten Lesern die Wahl zwischen beiden Auslegungen anheimstellen. Mögen sie entscheiden, ob meine englischen Käufer wiederholt die auf dem Transporte ohne meine Schuld entstandenen Nachtheile auf sich genommen haben würden, wenn dies nicht englischen Anschauungen entspräche oder — da ich ja diese Thatsache hier in der Papier-Zeitung nicht belegen kann — mögen sie sich anderweit im englischen Gross-Import darüber zu unterrichten suchen. — e— Sulfitstoff. Auf die Mittheilung in Nr. 3 über Sortirung von Holz zur Zellstoff fabrikation erlaube ich mir als alter Abonnent mitzutheilen, dass die von Goetjes & Schulze gebaute, Herrn Kletzl patentirte Trommel- Sortirung schon im Jahre 1887 in Culov bei Korn & Bock in Preuss.- Schlesien im Betriebe war. Dort wurde jedoch nicht allein das Holz von den Aesten getrennt, sondern verliess auch die Trommel nach seiner Grösse in Sorten getrennt. Dadurch, dass die verschiedenen Grössen für sich gekocht wurden, war es möglich, verschiedene Qualitäten Stoff zu erzeugen. Die Aeste gingen aus der Trommel in einen Desintegrator, der stärker auf dasselbe wirkte als der erste Desintegrator, den das gesammte Holz zu passiren hatte. Diese Einrichtung ist seiner Zeit von Herrn Dr. Max Bock von einer Reise aus Belgien mitgebracht worden. Steht einer Zellstoff-Fabrik gutes Holz zur Verfügung, so ist in jedem Falle die Fräserei der Trommelsortirung vorzuziehen. Fräserei erlaubt das Holz absolut rein herzustellen; bei gutem Holz mit Verlust von 10 Prozent-Spänen, die je nach Einrichtung verkocht oder verfeuert werden. Geringeres Holz lässt sich nicht fräsen, und für solches ist die mechanische Sortirung vortheilhafter. Bei guter mechanischer Sortirung werden mindestens 12 pCt. des Zellstoffs Sekunda-Waare. Diese Sekunda ist nun der wunde Punkt der ganzen Sache, denn durch dieselbe wird die ganze Anlage verschmutzt, und der Ausfall, der dadurch an guter Prima entsteht, namentlich bei Fabriken, die nur eine Entwässerung haben, macht den Vortheil der Einrichtung sehr illusorisch. Die Löhne decken sich bei sonst gleich guten Einrichtungen für Fräserei und mechanische Sortirung. 10 000 kg verlangen 10 Fräser oder 20—30 Mädchen. Es steht aber fest, dass man mit Fräserei um mindestens 1 M. besser zu verkaufende Waare erzeugen kann. Die hiesige Anlage hat mecha nische Sortirung von Bautzen, wir warteten aber nur den Weggang der Monteure ab, um die Sortirung durch Einziehung andrer Siebe brauchbar zu machen; denn hier liegt die Schwierigkeit, die Bautzen und Herr Kletzl noch lange nicht richtig gelöst haben. Aehnlich wie mit der Holzputzerei liegt es mit fast allen andern patentirten Erfin dungen in unserm Fach. Ich erinnere nur an Knotenfänge und das jetzt in der Fachpresse auftauchende Patent Suelzer über Einblasen von Kochergasen in den nächsten Kocher. Jeder Techniker mit einigen Erfahrungen lacht über diese Patente. Ich meine aber, es wäre Sache der Presse, junge Leute vor solchen Irrthümern zu warnen, um dem Patent-Unsinn ein Ende zu machen. —o— Wir bitten den Herrn Einsender um die in Aussicht ge stellten genaueren Mittheilungen und glauben durch Abdruck des Briefes den am Schluss ausgedrückten Wunsch erfüllt zu haben. Zur Sache müssen wir erwähnen, dass sehr viele Fabrikanten die oben ausgesprochene Ansicht nicht theilen und die mechanische Sortirung dem Fraisen weit vorziehen. Der Seite 135 abge druckte Brief aus Amerika (Schwefel- und Kiesverbrauch) bestätigt dies von neuem. Wenn eine sehr grosse Fabrik, die ihr Holz fraist, vor zügliche Ergebnisse erzielt, so darfman die Ursache ihrer Erfolge wahr scheinlich nicht hierin suchen, sondern muss sie der grossartigen Organisation, Kapitalkraft, guten Lage und vor allem der Tüchtigkeit der Leitung zuschreiben. Für die Leistungen der mechanischen Sor tirung spricht jedenfalls der Umstand, dass die Maschinenfabrik Bautzen schon mehr als 50 Fabriken damit versehen hat. Wie alles Menschliche wird sie noch verbessert werden können, und es steht zu hoffen, dass die Handsortirung durch solche Ver vollkommnung allmälig ganz beseitigt oder auf ein sehr kleines Maass vermindert wird. Kunstdruckpapier. In Nr. 3 d. J. finde ich einen Artikel über Kunstdruckpapier, und muss als langjähriger Fachmann dem Verfasser meinen Beifall zollen. Ich stelle seit langer Zeit im In- und Auslande solches Papier her, und auch mir wurde zugemuthet, aus geringem Rohpapier ebenso gutes Kunstdruckpapier wie das amerikanische herzustellen. Dies ist, wie jeder Fachmann weiss, nicht gut möglich. Soll das Papier gut druck fähig und zum Falzen geeignet werden, so muss man dazu auch ziemlich gutes Rohpapier nehmen. Nur in Frankreich, in Paris, wurde mir zu diesem Zwecke geeignetes Rohpapier geboten, und ich konnte auch ein dementsprechend gutes Kunstdruckpapier herstellen. Natürlich war ich auch über den hohen Preis, welchen man dort bei illustrirten Zeit schriften für solch gestrichenes Papier bezahlt, erstaunt. Der Farb aufstrich und die Herstellung solcher Papiere sind einfach und billig, wenn sich die Färbmaschine dazu eignet, aber die Hauptsache liegt doch daran, dass man in Deutschland für derartige Zeitschriften nicht viel bezahlen will. Bei der Herstellung solchen Papiers muss äusser guter Druck fähigkeit auch eine ganz matte Fläche erzielt werden, damit das Lesen durch den Glanz nicht erschwert wird, und gerade dieses fehlt den deutschen Papieren hier und da. Schon vor langer Zeit wurde auf dieses Uebel von der Redaktion der Papier-Zeitung hingewiesen, aber man sah doch immer das alte mit Glanz versehene Papier. Einige illustrirte Zeitungen, welche im nordischen Ausland auf von mir dort hergestellten Papieren gedruckt sind, lege ich zur Ansicht bei. Aus denselben ist zu ersehen, dass der Druck äusserst fein und scharf ist, dagegen das Rohpapier ganz gering, und zwar zum Preise von 22 Pf. das Kilo. Bei solch schlechter Qualität des Rohpapiers ist es schwer, gutes brauchbares Kunstdruckpapier herzustellen. W. Wenn man das billige Rohpapier berücksichtigt, muss man das zu den vorliegenden Proben benützte gestrichene Papier als gut bezeichnen. D. Red. Umrechnung englischer Papiergewichte. In gleicher Weise wie der deutsche Fabrikant das Gewicht von Papier in Gramm auf das Quadratmeter ausdrückt, spricht der Engländer von Pfund auf das Ries der üblichen Formate, namentlich von Demy. Da die Umrechnung der einen Ausdrucks weise in die andere sehr zeitraubend ist, wird die folgende Tabelle, welche wir den Herren Woollacott & Friederich in London verdanken, manchem Leser der Papier-Zeitung angenehm sein. Die Tabelle zeigt auf einen Blick, dass, wenn z. B. ein Engländer von einem Papier sagt, es sei »11 Pfund demy«, oder »14 Pfund royal«, er damit ein Papier von 41 g auf 1 qm meint. Wer häufig Veranlassung hat diese Tabelle zu benutzen, wird gut thun, sie herauszuschneiden und aufzukleben. Gramm auf 1 qm Englisches Ries von 480 Blatt (Grösse in engl. (Gewicht n n Zollen) Pfund (lb) und Unzen (oz) Demy 174/2X221/2 Royal Dbl.F’Cap. 17 X 27 D. 20 Crown X 30 Imperial 22 X 29 22X32 25 X 30 Casing. 46X36 20 X 25 ! 1b. oz. lb oz. lb. oz. lb OZ. lb. oz. lb. OZ. lb. oz. lb. oz. 20 5 6 6 13 6 4 8 3 8 ID/z 9 10 10 4 22 10 21 5 101/2 7 3 6 91/2 8 91/2 9 212 10 17, 10 12 23 12 22 5 15 7 8 6 141/2 9 9 912 10 91/2 11 47„ 24 14 23 6 3 7 131/2 7 31/2 9 77, 10 01/2 11 1 11 1212 26 — 24 6 71/2 8 3 7 81/2 9 13 10 71/2 11 81/2 12 412 27 2 25 6 12 8 8V, 7 131/2 10 4 10 141/2 12 — 12 127, 28 4 26 7 — 8 14 8 212 10 11 11 51/2 12 8 13 41/2 29 6 27 7 41/2 9 31/2 8 71/2 11 1 11 1272 13 — 13 121/2 30 8 28 7 812 9 912 8 121/2 11 8 12 312 13 8 14 412 31 10 29 7 13 9 131/2 9 U/s 11 14 12 101/2 14 — 14 127, 32 12 30 8 1 10 4 9 61/, 12 41/, 13 17z 14 67z 15 57, 33 14 31 1 8 51/2 10 9 9 111/2 12 11 13 81/2 14 141/2 15 14 35 — 32 8 10 10 15 10 01/2 13 2 13 151/2 15 61/2 16 6 36 2 33 8 14 11 4 10 6 13 9 14 61/2 15 14V, 16 14 37 4 34 9 2 11 10 10 11 13 15 14 131/2 16 6 17 6 38 6 35 9 7 11 15 11 — 11 6 15 5 16 14 17 141/2 39 9 36 9 11 12 41/2 11 5 14 12 15 12 17 6 18 61/2 40 11 37 9 151/, 12 10 11 10 15 3 16 3 17 14 18 15 .41 13 38 10 312 13 — 11 15 15 10 16 10 18 6 19 7 43 — 39 10 8 13 5 12 4 16 — 17 1 18 14 19 15 44 2 40 10 12 13 11 12 9 16 6 17 7 19 4 20 8 45 4 41 11 01/2 11 — 12 14 16 13 17 4 19 11 21 — 46 6 42 11 5 14 51/2 13 2 17 4 18 5 20 3 21 8 47 8 43 11 9 14 11 13 7 17 10 18 12 20 10 22 - 48 10 44 11 13V, 15 1 13 12 18 — 19 3 21 2 22 8 59 12 45 12 2 15 672 14 1 18 6 19 10 21 10 23 1 50 14 46 12 6 15 111/2 14 6 18 13 20 1 22 1 23 9 52 — 47 12 101/2 16 01/2 14 11 19 3 20 8 22 9 24 1 53 4 48 12 141/3 16 6 15 — 19 10 20 15 23 1 24 9 54 6 49 13 3 16 111/2 15 5 20 — 21 6 23 8 25 1 55 8 50 18 71/2 1-7 1 15 10 20 77z 21 13 24 1 25 10 56 10