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bei dem je zwei Tage eine Seite einnehmen. Eine dritte Aus stattung zeigt das gleiche Buch in doppelter Stärke mit einer Buchseite Raum für jeden Tag. Ausserdem liegt uns ein »Tägliches Notizbuch fürComptoire« vor, in dem äusser der Abtheilung für Notizen (diesmal in zweifarbigem Druck) noch verschiedene börsentechnische und geschäftlich nützliche Notizen und Zusammen stellungen gegeben sind, z. B. ein Verzeichniss der Banken, Bankiers und Inkassofirmen, Zahlstellen für Kupons, Aufstellung von Fonds, Währungs-Tabellen usw. usw. Hinten ist eine grosse Karte von Deutschland eingeklebt, und ein für sich geheftetes Zonen- Verzeichniss, das zugleich ein Verzeichniss der Deutschen Reichs- Post-Anstalten ist, liegt lose bei. Auf der innere Seite des Umschlags ist ein Kalender abgedruckt. Zu erwähnen ist noch ein Notizkalender in Taschenbuchform, der für jeden Tag eine Seite Schreibraum bietet und ausserdem das enthält, was man in einem solchen Taschenbuch zu finden wünscht. Sämmtliche Bücher sind stark broschirt bez. gebunden, das Papier ist gut und kräftig. Abreisskalender und Notizbücher. Auch die 1894er Abreiss kalender der Firma J, C. König & Ebhardt in Hannover zeichnen sich durch gefällige Form und schöne Ausstattung der in Chromo lithographie ausgeführten Rückwände aus. Die Einrichtung des Blocks ist bei allen gleich; die Zahlen sind gross, deutlich und sauber gedruckt, und darunter befinden sich die üblichen Notizen. Die Rückseite jedes Blattes weist gehaltvolle Sinnsprüche und gut gewählte religiöse und weltliche Verse auf. Ein Notizkalender zeigt auf der untern Hälfte des Blattes Zahl und Zubehör, während die obere Hälfte für Notizen freigelassen ist. Bei den grossen Abreiss-Kalendern ist der Block durch Ueberklebung des obern Randes und der Seiten von der Mitte an in sich zusammen gehalten und mit der Decke durch Ankleben verbunden. Ausser dem ist ein Nagel von rückwärts durch den Deckel bis in den Block getrieben. Bei dem Notizkalender können Block und Rück wand durch eine am Kopfe eingelassene Musterklammer, sowie durch Festkleben der stark gummirten Pappunterlage des Blocks verbunden werden. Die Blocks werden der leichtern Versendung wegen lose gegeben. Praktisch angelegt und mit grossen Zahlen versehen ist auch der Wochen-Abreisskalender dieser Firma, aus dem wir eine Probe hier abdrucken: Januar 1—6. 1. Woche. Ein » Tages-Notizbuch « in bekanntem Hochformat enthält blau- liniirten, durch rothe Kopflinie abgetheilten Schreibraum für alle Tage des Jahres; jedem Tage ist eine halbe Seite, den beiden ersten und letzten Tagen jedes Monats zwei ganze Seiten gegeben. Der Anfang einer Seite sei hier wiederholt: (Seitenzahl) December 1894 (31 Tage). 207 • Mittwoch. 2. Christtag. 356—4. 1769. E. M. Arndt geb. — 1870. Dia I. Annee erreicht Bapaume. — 1882. Schlachten maler und Illustrator Karl Rechlin in Berlin +. Das Notizbuch bringt als werthvollen Anhang alle üblichen Tabellen, Tarife und Aufstellungen, deren ein Kaufmann oder Fabrikant nur je bedarf. Wieweit die Auswahl hierin gegangen ist, mag daraus erhellen, dass auch der Deutsche Zolltarif voll ständig Aufnahme gefunden hat. Auch geht der hier gebotene Posttarif weit über das, was gewöhnlich in solchen Büchern geboten wird, denn auch der Postpaket-Verkehr mit dem Auslande ist vollständig abgedruckt. Ausserdem ist eine grosse Karte von Deutschland und ein Postzonen-Verzeichniss gegeben. Dass das Buch auf gutem Papier trefflich gedruckt und gebunden ist, braucht bei Erzeugnissen der Firma J. C. König & Ebhardt kaum besonders erwähnt zu werden. Münchener Kalender und Wunschkarten. Seit Jahren ist auch in Nord-Deutschland beliebt geworden, was aus München, der Pflegestätte deutscher Renaissance, an Drucksachen kam. Besonders, weil Jedermann zugänglich und für Jeden passend, sind Münchener Kalender im nördlichen Deutschland eingebürgert. Diese in bekannter kräftiger Weise angelegten, trotz ihrer Derbheit und absichtlich mangelhaften technischen Ausführung doch künst lerisch bedeutsamen Kalender nehmen sich neben den oft über feinerten modernen Drucksachen so wunderbar aus, wie ein alter Rittersmann zu einem Einjährig-Freiwilligen von heute. Aber gerade dieser Gegensatz ist es, der Viele veranlasst, einen Münchener Kalender zu kaufen, die für den innere Werth dieser aus einem Guss geformten Druckarbeiten sonst kein Verständniss haben. Unsere Zeit lebt von Gegensätzen mehr, als irgend ein | Säculum zuvor. Der uns vom Literarischen Institut Dr. M. Huttier (Dr. Haas) in München eingesandte Münchener Kalender entspricht in Art und Aussehen seinen neun Vorgängern. Das Titelblatt zeigt oben das Münchener Kindl, gehalten vom bayrischen Löwen, in einem Fruchtkranze. Darunter steht »Münchener Kalender 1894« in grossem schwarzem Druck. Die Kalender-Seiten sind mit Umrahmungen versehen, die auf den Monat Bezug haben, und je ein Monat nimmt zwei Seiten ein. Die Anfangsseite jedes Monats trägt ein vierfarbig ausgeführtes grosses Monats-Wappen am Kopfe. Am Schlüsse des Heftes ist eine lesenswerthe Ab handlung des Geheimrath Dr. von Nussbaum über »die Gefahren und Plagen der Jahreszeiten« gegeben. Ein Münchener Taschen kalender aus gleichem Verlage ist eine verkleinerte, in Text ver einfachte Ausgabe des eben besprochenen grossen Kalenders. Eine Anzahl Münchener Glückwunschkarten zeigt hübsche stilvolle Umrahmungen und Kartuschen verschiedener Epochen in braunem Druck auf farbigem Karton. Einige grössere in Schwarzdruck ausgeführte Karten enthalten mittelalterliche Ansichten u. dgl., bei denen »Prosit Neujahr« oder »Prosit« an einer passenden Stelle roth eingedruckt ist. Blumenkarten. Von Friedrich Schümm in Stuttgart erhalten wir eine Kollektion reizender Glückwunschkarten mit aufgehefteten künstlichen Blumen. Seit man dabei ist, in der Blumenfabrikation der Natur den Rang abzulaufen, hat nur die Form noch gefehlt, uns mitten im Winter mit Kindern Floras zu beschenken. Wenn es sonst nicht erlaubt ist, künstliche Blumen zu hohen Festen zu schenken, — die Glückwunschkarte ist der Boden dazu —, hier sind sie zulässig und werden auch den feinsten Geschmack befriedigen. Künstliche Blumen haben den Vorzug, frisch und ansehnlich zu bleiben, leider aber den grossen Fehler, dass sie nicht duften. Aber auch hierfür ist in einfachster Weise Rath geschaffen: man hat die Blumen parfümirt. Zu wünschen wäre allerdings, dass Maiglöckchen nicht nach Rosen röchen, und Veilchen, Stiefmütterchen usw. auch durch den Duft verriethen, dass sie ihren Schwestern ähnlich sein wollten. Diesem berechtigten Wunsche wird der Fabrikant gewiss gern Rechnung tragen. Die Ausstattung der Karten ist höchst geschmackvoll. Sie sind meist ringsum zackig gestanzt, und am untern Rande ist bei einigen Sorten eine hübsche durchbrochene Kante angebracht. Der Karton ist fein gekörnt, zart gefärbt, und die aufgehefteten Blumen sind damit harmonisch abgestimmt. Besonders hübsch sind die Karten, bei denen weisse Blumenkelche (Maiglöckchen) oder -Sterne (Margarethenblumen) sich hell vom Grunde abheben. Der Glück wunsch ist in sauberer Gold-Prägung unter oder neben dem Sträusschen angeordnet. Einige Muster, als Doppelkarten mit reicher Randprägung ausgestattet, und mit zartblauer Seiden schnur und Quasten versehen, eignen sich nicht nur zu Glück wunschzwecken, sondern auch zur Verwendung als Tanzkarten. Die Blumen sind auf den Karten mit Klammern haltbar und so geschickt befestigt, dass von der Klammer vorn nichts zu sehen ist. Der Erfinder, dem diese Karten in Deutschland geschützt sind, hat, wie er uns mittheilt, auch in Amerika ein Patent darauf erhalten. Wunschkarten. Postkarten mit Städte-Ansichten. Von der Firma Adolf A. Rosenblatt, Frankfurt a. M., erhielten wir einige Muster reich in Gold geprägter und mit Glimmer besetzter Glück wunschkarten. Die Doppelkarten tragen Seidenschnur mit Schleife und haben theilweise durchbrochene Fenster, durch welche man die hintere Hälfte der Karte, die den Wunsch trägt, oder zur Aufnahme des Namens bestimmt ist, erblicken kann. Die Post karten zeigen hübsch in Chromolithographie ausgeführte Ansichten von Städten, Bädern, vielbesuchten Gebirgsgegenden usw.; bei anderen finden wir Darstellungen aus Heer und Marine.