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2994 PAPIER-ZEITUNG. Mo. 96. Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original - Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin SW., Oranien- Strasse 91, an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag au die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt bezogen werden. Reklame-Säule von Firma Ramspeck & Knoblich in Ham burg. D. R. P. 70940 (Kl. 54). Die Reklame-Säule besitzt um aufrechte Achsen c drehbare dreiseitige Prismen a, welche die Seiten eines Vieleckes bilden und um die centrale Achse w des Vieleckes drehbar angeordnet sind. Dabei stehen zwei oder mehr, im vorliegenden Falle drei, Prismen a in einer Vieleckseite und bilden mit je einer ihrer Seitenflächen eine zur Aufnahme der Anzeigen usw. dienende Fläche. Jede solche Fläche macht nahezu eine ganze Seitenfläche des Vieleckes aus und kommt bei Drehung der centralen Achse w ringsherum zur Ansicht. Die Drehung der Achse w erfolgt durch ein Uhr werk, einen Motor oder auf sonst geeignete Weise nach einem jedesmaligen langem oder kurzem Stillstände. Dabei werden mittels eines geeigneten Mechanismus die einzelnen Prismen a hältnissen in Wasser löst und mit einer solchen Lösung das Bild in bekannter Weise hervorruft. Vortheilhaft wird eine konzentrirte Entwicklungslösung her gestellt durch Lösen von 2 g Amido-p-Amidophenol und 20 g krystallisirtem schwefligsaurem Natron in 100 g Wasser. Zum Gebrauch wird diese Lösung mit der drei- bis vierfachen Menge Wasser oder, je nach Umständen, noch weiter verdünnt. Das Ver- hältniss von Sulfit zu Amido-p-Amidophenol kann den Bedürf nissen entsprechend abgeändert werden. Oder man stellt eine Lösung her aus 10 g Amido-p- Amidophenol, 10 g saurem schwefligsaurem Kali in 100 g Wasser, verdünnt zum Gebrauch und fügt dazu je nach Bedarf eine Lösung von neutralem schwefligsaurem Natron oder Soda bis zur theilweisen oder gänzlichen Neutralisation der freien schwefligen Säure des Bisulfits. Bromkalium, sowie stärkere Säuren wirken als Verzögerer, neutrales schwefligsaures Natron, in grösserer Menge zugefügt, als Beschleuniger. Pat ent-Anspruch: Anwendung von Amido-p-Amidophenol zum Entwickeln photo graphischer Bilder in halogensilberhaltigen Schichten nach Patent Nr. 60174, unter Ausschluss kaustischer oder kohlensaurer Alkalien. Schmalschneider für Papierbeschneidemaschinen von Carl Fr. Sprich in Biebrich a. Rh. D. R. P. 70 909 (Kl. 11). Der Schmalschneider ermöglicht ein Beschneiden von Papier stössen, welche schmaler sind als der Pressbalken. Derselbe wird in der gewünschten Lage unter den Pressbalken gelegt und dient Fig- 1. dem zu beschneidenden Papierstoss als Anschlag. Beim Nieder schrauben des Pressbalkens schiebt er sich wegen seiner ge lenkigen Stützen g soweit zusammen (Fig. 2), dass er das Ein- jeder Vieleckseite um ihre eigene Achse gedreht, sodass nach er folgter Drehung der Achse w neue Prismenseiten auf der nächsten Vieleckseite zur Ansicht kommen. Dadurch wird erreicht, dass sämmtliche Prismenseiten nach einander auf jeder Vieleckseite er scheinen und demnach ringsherum beobachtet werden können. Die Prismenseiten können entweder glatt oder mit Höhlungen zur Aufnahme von Waarenmustern usw. versehen sein. Patent-Anspruch: Eine Reklame-Säule, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Aufnahme der Anzeigen, Waarenmuster usw. dienenden dreiseitigen glatten oder mit Höhlungen versehenen Prismen (a) zu je zwei oder mehr die Seiten eines Vieleckes und zugleich eine zusammen hängende Anzeigenfläche bilden und sich sowohl gemeinschaftlich um die Mittelachse (w) des Vieleckes als auch um ihre eigene Achse (c) drehen können. Verfahren zum Entwickeln photographischer Bilder mittels Amido-p-Amidophenol von J. Hauff in Feuerbach bei Stutt gart. D. R. P. 71 277 (Kl. 57). Amido-p-Amidophenol in Verbindung mit schwefligsauren Alkalien entwickelt das photographische Bild ausserordentlich kräftig und klar, ohne jede Färbung der Schicht. Die Empfind lichkeit desselben für kurz belichtete Platten wird von keinem bisher gebräuchlichen Entwickler erreicht; ein Umstand, welcher der Photographie eine weit ausgedehntere Verwendung, insbe sondere auch in den Wintermonaten, sichert. Ein ganz besonderer, höchst wichtiger technischer Fortschritt liegt in der völligen Entbehrlichkeit kaustischer und kohlensaurer Alkalien, welche bekanntlich stets eine grössere oder geringere Korrodirung der Gelatineschichten und der Finger verursachen. Die völlige Neutralität der Entwicklerlösungen gestattet eine un gehindertere Benutzung. Das neue Verfahren, photographische Bilder zu entwickeln, besteht nun darin, dass man Amido-p-Amidophenol bez. ein Salz des selben zusammen mit schwefligsauren Alkalien in geeigneten Ver- Fig. 2. pressen des Papierstosses nicht hindert. Beim Aufhören des Pressdruckes bewirken die Federn b, dass der Schmalschneider wieder in die Stellung der Fig. 1 zurückkehrt. Patent-Anspruch: Ein Schmalschneider für Papierbeschneidemaschinen, bei welchem zwei gegenüberstehende Leisten durch zwischen den selben liegende Bandfedern b und Scharniere g verbunden sind. Griffelbehälter von Riley & Hodgson inlpplepen (Newton Abbot, Devon, England) D. R. P. 70547 (Kl. 70). Dieser Griffelbehälter wird an der Schiefertafel befestigt und besteht im wesentlichen aus zwei ineinander gesteckten, je mit einem Längsschlitz b bezw. d versehenen Hülsen a und c, von denen die äussere a mittels (in der Figur nicht sichtbarer) Lappen an dem Tafelrahmen befestigt wird, während die innere c mit einem Handgriff f versehen ist, der innerhalb der Grenzen des winkelförmigen Querschlitzes e eine Drehung der inneren Hülse gegen die äussere ermöglicht. Stehen die beiden Hülsen so, wie die Figur zeigt, so decken sich die beiden Längsschlitze des Griffel behälters, und derselbe ist geöffnet; im anderen Falle ist derselbe geschlossen. Eine (in der Figur nicht sichtbare) Feder sichert die geschlossene Lage. Patent-Anspruch: Ein Griffelbehälter, bestehend aus einer Hülse (c), welche von einer zweiten, mittels Oesen an der Tafel befestigten Hülse (a) umschlossen wird und den Verschluss dadurch herstellt, dass sich ihre nicht geschlitzte Seite vor den Schlitz (b) der äusseren Hülse legt, wobei der im winkligen Ausschnitt e der Hülse a ge führte Griff f mit Hilfe einer Feder den Verschluss sichert.