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No. 93. PAPIER-ZEITUNG. 2889 Pneumatischer Bogen-Anleger. Von Peter Imhn in Leipzig. D. R. P. Nr. 70253. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbstthätigen Anlegen der Bogen vom Stoss weg in die Maschine. Der zu oberst liegende Bogen wird nicht allein abgehoben, sondern auch durch besondere Mittel von dem unmittelbar darunter liegenden Bogen getrennt und weggeleitet. Zu diesem Zwecke gelangen Saug- und Pressluft zur Anwendung. Ueber der Tischplatte, auf welcher der Bogenstoss liegt, befindet sich der Bogenansauger F; er besteht aus einer Platte mit Saugleiste F l . Letztere steht durch Schlauch v mit einer Saugvorrichtung in Verbindung, die im gegebenen Augenblick in Wirkung tritt. Die Saugleiste hat verschiedene Saugöffnungen x1, die unmittelbar den obersten Bogen berühren, und von denen jede einzeln durch Schieber x2 abschliessbar ist, sobald sie wegen der Grösse der Bogen nicht in Wirkung zu treten braucht. Der Bogenansauger ist durch Kurve F 2 und Druckstange F 3 auf- und abwärts beweglich. Äusser der Bogen-Ansaugevorrichtung ist noch eine Bogen- Trennvorrichtung angeordnet, welche die etwa an den angesaugten Bogen zwischen die fortwährend rotirende Walze w1 und die obere glatte Fläche des Winkels Jy und wird dadurch weiter befördert auf die Schnurleitung, die ihn den Anlegemarken zuführt. Durch das Schwinden des Papierstosses kommt der Bogen sauger FF 1 allmälig tiefer und drückt die verkuppelte Blase- und Transportvorrichtung am vordem Rande des Papierstosses, die durch Gegengewicht ausbalanzirt ist, in gleichem Maasse tiefer. Wird der Papierstoss niedriger, so sinkt durch Wirkung der Federn v 1 und v2 der Bogensauger FF 1 abwärts, ebenso auch der Luftdruckbehälter Jy. Letzterer kann auch durch einen besondere Arm w 2 am Bogenansauger abwärts bewegt werden. Die Aufwärtsbewegung des Ansaugers ist hierbei stets die gleiche, d. h. der Bogen wird stets über die Kante y hinaus nach der Transportwalze gebracht. Die Ansaugerbewegung kann aber auch so erfolgen, dass nicht Sauger und Luftdruckapparat sich allmälig senken, sondern dass der Tisch mit dem immer niedriger werdenden Papierstoss entsprechend gehoben wird. Für diesen Zweck ist in der Patentschrift eine Vorrichtung beschrieben. Ausserdem ist noch ein seitlicher Druckluft-Eintritt angeordnet, um den luftverdünnten Raum, der entsteht, wenn der Bogen von dem darunter liegenden getrennt wird, zu beseitigen. Bogen noch anhaftenden andern Bogen durch Blasluft abtrennt. Zu diesem Zweck ist der Druckluftbehälter J angebracht, aus dessen Oeffnung y im gegebenen Augenblick ein Luftstrom tritt, der zwischen die beiden obersten Bogen fährt und diese von ein ander trennt. Diese Oeffnungen sind von beiden Seiten durch Schieber y 2 abschliessbar, die nach der Breite des Bogenstosses eingestellt werden, um unnöthigen Austritt der Druckluft zu ver hindern. Der Druckluftbehälter J verschiebt sich in dem Maasse nach unten, wie der Papierstoss schwindet. Um ferner sichere Trennung der beiden obersten Bogen herbeizuführen, wird der oberste Bogen an einer Kante y vorüber geführt, und zwar so, dass die Kante des Papierbogens etwas nach unten abgebogen und der Druckluftstrom aus den Oeff nungen y besser zwischen die beiden obersten Bogen geleitet wird. Der Apparat arbeitet in folgender Weise: Während der Druckcylinder sich einmal dreht, dreht sich auch die Kurvenscheibe F 2 einmal. Die Abhebevorrichtung liegt auf dem Papierstoss auf, saugt den obersten Bogen an und hebt diesen in die Höhe. Im gleichen Augenblick strömt Druckluft gegen die Papierkanten und bläst zuviel aufgehobene Bogen ab. Die vordere Papier-Kante wird durch das weitere Hochgehen der Saugvorrichtung unter dem Vorsprung y des Winkels Jy vor gezogen, der Luftzug bei y1 legt sich jetzt unter den ganzen in die Höhe gehobenen Bogen und schmiegt diesen an die Platte F der Saugvorrichtung an. ^Sobald die vordere Kante des Bogehs den Vorsprung y passirt hat und die Abnehmevorrichtung sich wieder senkt, kommt der In Fig. 2 ist der automatische Bogenanlegeapparat in An wendung auf eine Rotationsmaschine gezeigt. Auch hier hebt der Sauger einen Bogen in die Höhe, bis dessen vordere Kante den Vorsprung passirt hat. Beim Heruntergehen des Saugers legt sich die vordere Kante des Papiers auf den vordem Rand des Bogenführ-Apparates D1, und beim weitern Herunter gehen des Saugers schiebt sich der vordere Papierrand flach auf Schiene D1. Wenn die untere Fläche des Bogenansaugers in gleicher Höhe mit der Bogenführschiene angelangt ist, hält der Sauger in dieser Stellung so lange an, bis der Bogen eine ruhige Auflage bekommen hat, sicher von den Greifern erfasst worden und von den Transportarmen G weiter geführt ist. Patent-Ansprüche: 1. Ein pneumatischer Bogenanlege-Apparat, bei welchem das Abheben des obersten Bogens von dem Stoss mittels der nach Maassgabe der Stossdicke veränderlich, aber stets geradlinig auf- und abbewegten, mit verschliessbaren Säugöffnungen versehenen Saugeplatte (F) dadurch unterstützt wird, dass aus einem an der vordem Kante des Papierstosses angebrachten, mit der Abnahme der Stossdicke sich senkenden Druckluftbehälter (jy Luft unter den obersten Bogen geblasen wird, und bei welchem der ab gehobene Bogen über eine Kante (g) hinweggleitet und alsdann infolge seiner Elastizität unter die Transportwalze (w,) federt, welche ihn nach Aufhebung der Saugewirkung weiter befördert. 2. Eine Ausführungsform, bei welcher auch seitlich Druckluft unter den obersten Bogen geblasen werden kann. 3. Eine Einrichtung zum Heben des Papierstosses.