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2454 PAPIER-ZEITUNG. No 80. Oddie-Pumpe (D. R. P. W. 48848). Eine von allen bekannten Centrifugalpumpen abweichende Konstruktion ist in der nachstehend beschriebenen Oddie-Pumpe zum Ausdruck gebracht. Dieselbe ist seit längerer Zeit in England mit Erfolg in Verwendung und wird jetzt von der Grossenhainer Webstuhl- und Maschinenfabrik (vorm. Anton Zschille) in Grossen hain i. S., die das Ausführungsrecht erworben hat, in Deutschland hergestellt (Fig. 1). Fig. 1. Ansicht der Oddie-Pumpe. Der Antriebstheil ist in Fig. 2 zur Anschauung gebracht, er ist hier in vier Arme getheilt, kann aber nocli mehr Glieder erhalten. Er ist mit Keilen auf einer Welle befestigt und arbeitet in einem Cylinder excentrisch. Die Welle wird angetrieben. Der Flüssigkeits-Eintritt erfolgt bei B, deren Austritt bei C, die Umdrehungsrichtung ist durch Pfeile gekennzeichnet. In jedem der am äussern Ende des Antriebstheils K befindlichen Löcher sind Scharniere D ein gesetzt, die je mit ihrem andern Ende in einen Schuh E greifen. Die Anordnung der Schuhe, von denen so viele vorhanden sind, wie Arme K, ist derartig, dass sie sich dicht an die innere Wandung des Cylinders legen und einen dichten Abschluss, bilden. Fig. 2 zeigt auch die ausser ordentliche Leistungsfähigkeit der Pumpe, die für jede Umdrehung gleich ist dem kubischen Inhalt des Raumes W, abzüglich Y, multiplizirt mit der Anzahl der Arme. Die Unempfindlichkeit dieser Pumpe beim Eindringen fremder Körper und die einfache Konstruktion, welche das Auswechseln der sich abnützenden Theile ermöglicht, machen die Oddie-Pumpe sehr geeignet zur Förderung mit fremden Stoffen gemischter Flüssigkeiten, also für Abfallwässer chemischer und Papierfabriken, Bergwerke, Brauereien und Brennereien, Oel- werke, Schiffszwecke, Drainagen usw. Sie arbeitet, nach Angabe der Fabrikanten, mit geringen Umdrehungszahlen, geräusch- und stosslos, zieht sowohl Wasser als Luft, wie auch beides gemischt an, kann auch als Ventilator oder Luftpumpe Verwendung finden und soll bei hoher Leistungsfähigkeit keinen Betriebsstörungen unter worfen sein. Die Abnutzung der arbeitenden Theile ist gering, da kein Druck auf die innere Peripherie der Pumpe ausgeübt wird. Fig. 2. Durchschnitt des Arbeits raumes der Oddie-Pumpe. Halte stets das Wetterloch offen. Schlafende Hühner holt der Fuchs. Man muss gut aufpassen, wenn man einen Fang thun will. Narren fragen, was die Uhr ist, weise Männer wissen, was es an der Zeit ist. Mahle, wenn der Wind weht; thüst du es aber nicht, so klage nicht die Vorsehung an. Gott giebt jedem Vogel sein Futter, aber er wirft es ihm nicht ins Nest; er giebt uns unser täglich Brod durch unsere eigene Arbeit. Erfolg eines jungen Papiermachers. Nach Gey er’s Station er. Vor einigen Jahren kam in die Massasoit-Papierfabrik zu Holyoke, Mass., einer der grünsten Bauernjungen, die sich je ge meldet hatten. Auf seine Frage nach dem technischen Leiter wurde ihm bedeutet, dass keine Arbeit zu vergeben sei; da er aber darauf bestand, trotzdem mit dem Vorsteher zu sprechen, wurde ihm der Weg zu diesem gezeigt. Als er vor Herrn Calvin Whiting stand und ihn um Stellung bat, antwortete dieser rasch: »Brauche Nie mand!« Der junge Mann erklärte jedoch, dass er das Papiermachen lernen wolle, und wenn er auch nur genug verdiene, um sein Leben zu fristen. Der alte Herr sah sich den jungen Menschen an und sagte: »Du scheinst Eifer zu haben, mein Junge. Wenn Du es ernst meinst, so stelle Dich morgen früh um 7 Uhr ein.« Um 1/27 Uhr war der Junge in Arbeitskleidern da und wurde in der Leimküche mit einer wenig angenehmen Arbeit bedacht. Nach einem Jahr hatte er diesen Theil vollständig erlernt und wurde einem Papiermaschinenführer als Helfer zugewiesen. Nach einem weitern Jahr kam es vor, dass der Maschinenführer um Mitternacht fehlte, und auf Nachfrage ergab sich, dass er krank war. Infolgedessen musste der sonst um Mitternacht abgehende Maschinenführer bis zum Morgen, also 18 Stunden, an der Arbeit bleiben, bis der Oberleiter die Maschine übernehmen konnte. Dieser fragte den jungen Mann, ob er sich getraue, die Maschine selbst zu führen, und als er bejahend antwortete, wurde sie ihm vom Leiter mit der Absicht überwiesen, ihn dabei scharf zu beobachten. Der junge Mann wusste, dass der Stoff in der Bütte bis Mittag ausreichen sollte, er liess jedoch die Maschine mit Absicht um soviel schneller laufen, dass um 10 Uhr schon alles aufgearbeitet war. Herr Whiting war daher sehr überrascht, als ihm dies ge meldet wurde, und er fragte den Helfer in der Noth: »Glauben Sie, dass Sie den nächsten Posten Papier machen können?« Auf seine bejahende Antwort wurde ihm befohlen, aufzuwaschen; Herr Whiting wollte ihm selbst beim Anlassen helfen. Niemand hat jemals zwei Stunden lang mit grösserem Eifer gearbeitet, als unser kleiner Held, und als der Leiter gegen Mittag wieder kam, um das Papier durchzuführen, lief dasselbe schon in bester Ordnung und mit richtigem Gewicht über die Maschine. Infolge dieser Probe wurde dem jungen Arthur French die Führung einer Maschine für einen Tagelohn von 2 Dollar 75 Cents 2 Jahre übertragen. Nach Ablauf dieser Zeit war Herr Whiting nicht wenig erstaunt, als Arthur French die Stelle niederlegte und dafür eine solche als Holländermüller verlangte, bei der er nur 1 Dollar 50 Cents den Tag verdienen konnte. Er führte damit seinen Vor satz aus, das Papiermachen gründlich zu erlernen, arbeitete als Holländermüller, dann auf dem Trockenboden und schliesslich im Papiersaal. Seine merkwürdige Laufbahn hatte mittlerweile die Aufmerksamkeit des Besitzers, Herrn William Whiting, erregt, und das Ergebniss war, dass er die selbständige Leitung einer andern Fabrik der Whiting Paper Co. erhielt. Wie erfolgreich er diese Fabrik leitete, ist in ganz Holyoke bekannt, und augenblick lich ist er damit beschäftigt, die neue grosse »Linden Mill« fertig zustellen und in Betrieb zu setzen. Leute, die ihn genau kennen, behaupten, auch diese Stellung sei nur eine Stufe auf der Leiter des Erfolgs, der dem jungen French bevorstehe. Den jungen Leuten, welche das »Glück« erjagen wollen, rufen wir zu: »Geht hin und thut desgleichen!« Columbische Briefmarken. Schreiber dieses forderte an der Verkaufsstelle des Hotels in Chicago stets Columbische Briefmarken, konnte aber solche nicht, sondern nur die gewöhnlichen erhalten, weil die columbischen ihrer Grösse wegen unbeliebt seien und wenig verlangt würden. Ueberhaupt findet man sie wenig bei inländisch amerikanischem Verkehr in Anwendung, weil sie zu viel von der Adressseite des Briefes decken und auch das Gewicht erhöhen, wenn, wie es häufig vorkommt, 6—10 Marken auf einen Brief geklebt werden. Im Senat der Vereinigten Staaten wurden die grossen Marken als eine Unbequemlichkeit bezeichnet, man fand die Berechnung des General-Postmeisters Wanamaker, der aus dem Verkauf solcher Marken an die Sammler 1500000 Dollar Nutzen ziehen wolle, als der grossen Republik nicht würdig. Solche kleinlichen Kniffe müsse man den zentral-amerikanischen Staaten überlassen, die neue Marken machen und verkaufen, wenn sie in Geldverlegen heit sind.