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1930 PAPIER-ZEITUNG. Schmalschneider. Fortsetzung zu Nr. 63. Figg. 13 und 14 sind Zeichnungen eines unter Nr. 55324 paten- tirten Schmalschneiders. Der mit Schrauben versehene Theil, Fig. 13, muss an dem Pressbalken befestigt werden, während der anzupassen. Man legt den Apparat mit der hintern glatten Fläche an den Anschlagwinkel und schiebt die bereits einzeln geschnittenen Etiketten stossweise in den Winkel a. In diesem Falle würden bei einem Schnitte die abgeschnittenenEcken gleichschenklig werden. Soll sich aber der Schnitt mit den Seiten des Etikettes Fig. 13. andere, Fig. 14, an den Anlagewinkel gestellt wird. Ist der zu schneidende Papierstoss niedrig, so kommt die hohe Seite von Fig. 14 nach hinten, im andern Falle umgekehrt, also die hohe Anlegefläche nach vorn. Fig. 15 erläutert die Anwendung des Schmalschneiders. H zeigt das in Fig. 14 dargestellte Vorlegelineal. ° Das Drucklineal, Fig. 13, besteht aus einer hochkantig ge stellten Schiene von der Breite des Maschinentisches, die an beiden Enden rechtwinklig abstehende Ansätze hat und hier mit dem Druckwinkel F verschraubt wird. Wie aus Fig. 15 ersichtlich ist, umfasst das Drucklineal L bei seinem Niedergang das Vorlegelineal H und presst den Papier stoss zusammen, worauf das Messer G die Streifen abschneidet. Abweichend von den in Nr. 63 durch Figg. 9 und 10 veran schaulichten Bauarten drückt hier nur eine schmale Leiste denPapier- stoss fest, während dort äusser der schmalen Verbindungswand der Zinken oder Kämme diese selbst auch einen Druck mit aus üben und sonach dem Papierstoss mehr festen Halt geben. Diese Formung des Pressbalkenstückes ist aber nothwendig, um die Verwendung des in Fig. 16 vorgeführten Etikettenschneiders möglich zu machen. An Etiketten usw. sind oft Ecken abzuschneiden, oder die Etiketten sind dreieckig geformt, so dass man zum Schiefschneiden -gezwungen ist. Auf der Schneidmaschine eine derartige Arbeit Fig. 15. auszuführen, hat grosse Schwierigkeiten, und diese beseitigt der Etikettenschneider, vorausgesetzt, dass bei viereckigen Etiketten wenigstens zwei Seiten zu einander rechteckig sind, weil der An legewinkel a rechteckig ist; dreieckige Blätter müssen rechtwinklig gleichschenklig sein. Der Theil b. ist mittels einer Flügelschraube verstellbar, um den Winkel den verschiedenen Grössen des Papiers Fig. 16. in einem andern Winkel treffen, dann erreicht man dies durch Verstellen eines der beiden Schenkel c 1 wie dies in Fig. 16 rechts gezeigt ist. Dadurch wird die hintere Anlage am Anschlagwinkel in die jeweilig erforderliche Winkelstellung gebracht. Neben den Schenkeln befindet sich eine Gradeintheilung. Bezugsquelle: Friedrich Müller Söhne in Elberfeld. Dieselbe Firma liefert noch eine andere Vorrichtung, um auf der Schneidmaschine die Ecken von Etiketten abzuschrägen. Diese besteht, wie Fig. 17 zeigt, aus einem Lineal N, in welches ein unter 45° zur Hinterkante laufender Schlitz eingeschnitten ist, während rechtwinklig dazu ein senkrecht stehender Steg P befestigt ist. In Fig. 17. der einen Schlitzkante befindet sich eine Nuth zum Einschalten eines vertikalen Schiebesteges Q. Die Stege P und Q bilden somit ein diagonal zur Messer schneide stehendes Widerlager, mit Hilfe dessen ein darin ge schobener Papierstoss S schräg zu den Hauptkanten beschnitten werden kann. Will man die Kanten unter andern Winkeln be schneiden, so schiebt man zwischen dem Lineal N und dem Vor- legelineal H einen entsprechend gestalteten Keil ein. Der nachstehend in Fig. 18 abgebildete und beschriebene Hussong’sche Apparat, dessen Vertrieb die Firma Wilhelm Leo in Stutt- gartübernommen hat, stellt einen rechtwinkligen Anschlag dar, welcher mit der kürzern Seite gegen den Sattel der Schneidmaschine gedrängt und dort durch den hinten sichtbaren, wahrscheinlich elastischen Haken festgehalten wird. Die längere, senkrecht gegen das Messer gerichtete Seite dient als Anlegewand für die schmal geschnittenen, in ihre Einzelbestandtheile zu zerlegenden Streifen. Ein solcher seitlicher Anschlag ist für regelrechtes Arbeiten nahezu