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Papier 5, satinirt unter dem Druck von 7200 kg Walzen-Belastung. Bogen a, 2mal satinirt: R, = 5,068 km e, = 2,80% R, = 2,749 „ e, = 3,50% R = 3,908 km e = 3,15% Bogen b, 4mal satinirt: R, = 4,942 km e, — 2,66% R, = 2,864 „ e, = 3,40% R = 3,903 km e = 3,03% Bogen c, 8mal satinirt: R, = 4,632 km e, = 2,58% R, = 2,658 „ e 2 = 3,28% R = 3,645 km e = 2,93% Zur Erleichterung des Verständnisses, und um die erzielten Ergebnisse übersichtlicher zu machen, habe ich in Tabellen A. und B. die Ergebnisse der einzelnen Versuchsreihen zusammengestellt und in Tabellen C und D die Mittelwerthe aus A und B. Leider habe ich zur Zeit versäumt, mir auch einen Bogen unsatinirtes Papier für die Untersuchungen zurückzulegen, so dass ich alle kleiner gedruckten Vergleichszahlen nur auf das Papier mit der geringsten Satinage beziehen konnte. Wenn schon die Arbeit hierdurch im Werth gesunken ist, so wird es doch immerhin ganz interessant sein, den Einfluss des Kalandrirens auf die Festigkeits-Eigenschaften des Papieres festzustellen, und dieser lässt sich auch aufs deutlichste erkennen. Die gefundenen Werthe von Papier 1, Bogen a wurden als Norm eingesetzt, mit 100 be zeichnet, und hierauf sind alle übrigen Vergleichszahlen bezogen. Die Verhältnisszahlen von R : R 2 und e, : e, habe ich nicht mit aufgestellt, um die Uebersicht der Tabellen nicht zu stören. Mittelwerthe aus Tabellen A. und B. C. D. A. Reisslänge in Kilometern B. Bruchdehnung in Prozenten a. 2 mal satinirt b. 4 mal satinirt c. 8 mal satinirt a. 2 mal satinirt b. 4 mal satinirt c. 8 mal satinirt Papier 1 satinirt ohne be sondere Walzen- Belastung 3,671 100,00 3,737 101,80 3,750 102,15 3,25 100,00 3,23 99,38 3,23 99,38 Papier 2 satinirt unter dem Druck einer Walzen- Belastung von 1800 kg 3,708 100,74 3,802 103,57 3,707 100,98 3,20 98,77 3,26 100,31 3,24 99,69 Papier 3 satinirt unter einer W alzen-Belastung von 3600 kg 3,783 102,78 3,922 106,84 3,743 101,96 3,33 102,46 3,31 101,85 3,15 06,92 Papier 4 satinirt unter dem Druck von 5400 kg Walzen-Belastung 3,923 106,86 3,855 104,74 3,737 101,53 3.20 98,46 3,11 95,69 2,98 91,69 Papier 5 satinirt unter dem Druck von 7200 kg W alzen-Belastung 3,908 106,18 3,903 100,32 3,645 99,29 3,15 96,92 3,03 93,23 2,93 90,15 Betrachtet man zunächst aus Tabelle 0 und D die Veränderungen, welche das Papier im grossen und ganzen durch die Satinage erleidet, so ist nicht zu verkennen, dass eine gute Satinage dazu beiträgt, den Werth eines Papiers in Bezug auf Festigkeit zu erhöhen, und zwar ist dieser Vortheil sowohl durch vielfaches Satiniren unter geringem Druck, als auch durch weniges Kalandriren unter grosser Walzen - Belastung zu erreichen. Dennoch wird eine scharfe Satinage aber auch wiederum die Güte eines Papieres sehr beschränken. Sobald die Belastung der Walzen zu gross ist, oder sobald das Papier zu oft die Kalanderwalzen passirt, findet ein Zerdrücken der Faserstruktur statt, was das Papier unter allen Umständen schädigt und die Festigkeiten von dem einmal gewonnenen Höhepunkt zurückbringt. Obgleich im vorliegenden Fall ein 8 maliges Passiren der Kalanderwalzen bei einer Belastung von 7200 kg das Papier in seinen Festigkeitseigenschaften noch nicht sehr erheblich vermindert hat, so findet solches dennoch in erhöhtem Maass fast bei allen Schreibpapieren statt, denn die gewöhnlichen Anforderungen sind heut zutage: rein und klar, sowie sehr scharf satinirt. Daher kommt es, dass der Fabrikant gezwungen ist, Schreibpapiere unter sehr hohem Druck zu satiniren, und in vielen Fällen sogar die Papierbahn mehrere Male durch den Kalander laufen zu lassen. Bezüglich des Einflusses des Glättens auf die mittlere Bruchdehnung ist zu bemerken, dass solche bei einer mittleren guten Glätte nicht zu leiden hat, sondern im Gegentheil noch um etwas steigt, und zwar ihren Höhepunkt schon früher erreicht als die mittlere Reisslänge. Jedoch auch hier macht sich die scharfe Satinage durch ein Zurückgehen des erzielten Höhepunktes bemerkbar. Wenn auch aus vorliegenden Papieren noch kein bedeutender Rückschritt in den Mittelwerthen der Dehnung mit zunehmender Walzen-Belastung und mehrfacher Satinage zu ersehen ist, so ist dennoch nicht zu verkennen, dass scharfe und sehr scharfe Satinage auch diese Werthe weiter zurückführen wird. Nach vorliegenden Prüfuogsergebnissen beträgt die Maximal Zunahme der Reisslänge 7 pCt. bei mittlerer Satinage, während die Reisslänge des stärkst satinirten Papiers schon wieder um etwa 8 pCt. von dem gewonnenen Höhepunkt zurückgegangen ist. Die Bruchdehnung ist im günstigsten Fall um 2%/ pCt. gestiegen, auch bei einer mässigen Satinage, während die mittlere Dehnung des stärkst satinirten Papieres wieder um 10 pCt. unter den Werth der Dehnung des ursprünglichen Papieres gefallen ist. Weit anders und interessanter gestalten sich aber die Verhältnisse, sobald man die Prüfungsergebnisse der Versuchsreihen im einzelnen ins Auge fasst. Die Zusammenstellungen der Reisslänge in A und B zeigen, dass die Satinage sowohl in der Längsrichtung als auch in der Querrichtung zum Maschinenlauf eine Erhöhung der Festigkeit des Papiers veranlasst. Bei näherer Betrachtung zeigt es sich, dass die Reisslängen in senkrechter Richtung mit zunehmender Satinage ganz anders wachsen als die der parallelen Richtung. Den Höhepunkt erreicht das Papier 3b und 4a, hier hat die Reisslänge paralleler Richtung um 61/2—7 pCt. zugenommen, also bei stärkerer Belastung der Walzen und wenigem Passiren derselben. Die Zahlen zeigen jedoch, dass der Höhepunkt leicht überschritten wird, sowohl durch vieles Satiniren als auch bei noch höherer Belastung der Walzen. Ganz verschieden hiervon zeigen sich die Reisslängen senkrechter Richtung. Die Reisslängen steigen mit zunehmender Satinage allmälig und er reichen in Papier 4 c und 5 b ihren höchsten Punkt, bei letzterem ist die Reisslänge in Bezug auf die des ursprünglichen Papieres um 12 pCt. ge stiegen. Starke Satinage zeigt sich also für die Festigkeit in senkrechter Richtung vortheilhaft. Jedoch auch dieses hat seine Grenzen, denn Papier 5 a weist schon wieder einen erheblichen Rückgang der Meterzahl an Reiss länge auf, und bei scharfer und sehr scharfer Satinage wird auch diese Zahl erheblich unter die Norm sinken. Der baldige Rückgang der Reisslängen paralleler Richtung durch das Satiniren ist wohl auf den Umstand zurückzuführen, dass infolge der grossen Faserablagerung längs dem Maschinenlauf die Anhäufung des Fasergebildes auch schon beim mässigen Satiniren einen Druck erleidet, wodurch die Festigkeit in dieser Richtung geschädigt wird. Der Einfluss einer mittleren Satinage ist auf die Dehnung des Papieres nicht von grosser Bedeutung, dennoch wird es ganz interessant sein, auch diese Veränderungen, welche das Papier dabei erleidet, zu beobachten. Die Veränderung der Dehnungen beider Richtungen gestaltet sich ganz verschieden. Die Bruchdehnung paralleler Richtung nimmt mit zunehmen der Satinage ab, und zwar geht hier Walzenbelastung und vieles Passiren der Kalanderwalzen Hand in Hand. Das Papier weist bei einer Belastung von 7200 kg, 8 mal satinirt, einen Rückgang von 14 pCt. in der Dehnbarkeit auf. Die Bruchdehnungen senkrechter Richtung wachsen um ein Geringes mit der Satinage, und bei einer mittleren Satinage ist der Werth um etwa 8 pCt. gewachsen; während bei weiterem Glätten ein Zurückgehen wieder wahrzunehmen ist. Sowohl die Dehnungen paralleler, als auch senkrechter Richtung eines Papieres werden durch scharfe Satinage vermindert. Wenn die Abnahme auch gering ist,. so wird sie bei schärfster Satinage schon erheblich aus fallen. Die Betrachtungen werden für den Fabrikanten wenig oder keinen Werth haben, insofern derselbe keinen Nutzen daraus ziehen kann. Heutzutage wird, wie schon erwähnt, für alle Sorten Schreib-, sei es Post-, Couvert-, Kanzlei- oder Konzept-Papier, fast ausschliesslich sehr hohe Satinage verlangt. Das Papier gewinnt durch Glätten an Klarheit in der Durchsicht, die Feder gleitet besser darüber, das Schreiben geht somit schneller und leichter von statten, obwohl der „Griff“ dadurch geschwächt wird, alle Unreinigkeiten noch mehr zu Tage treten u. s. w. Der Fabrikant muss den heutigen Anforderungen nachkommen; immerhin ist es aber interessant, den Einfluss des alltäglichen Kalandrirens verfolgt zu haben. Die gefundenen Ergebnisse werden sich nicht auf jedes andere Papier übertragen lassen, andere Fabrikate werden sich jedenfalls wieder anders verhalten. Die Verarbeitung der Rohstoffe, die Bereitung des Zeuges, die Arbeit der Papiermaschine werden dazu beitragen, die Verhältnisse mehr oder minder verschieden zu gestalten. „Gefülltes“ Papier wird vielleicht noch andere Zahlen ergeben, da die Füllstoffe jedenfalls Einfluss auf die Satinage haben u. s. w.; auch dürfte die Beschaffenheit der Kalanderwalzen dazu beitragen, die Verhältnisse etwas zu ändern, wennschon dieser Einfluss gewiss ganz geringfügig ist. S. EUG. HOESCH & ORTHAUS, DUEBEN (RHEINLAND), liefern in stets gleichmässiger guter Ware: [35137 Post-, Schreib-, BücJier- und Lösch-Papiere. Feine und gute Vtnschlaff-Papiere. Cartons. Briefumschläge. 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