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Strohpapier und -Fappen, grau Dütenpapier. Versammlung aller deutschen Fabrikanten, welche Stroh pappen, weiss beklebte Pappen, Strohpapier und grau Düten- papier herstellen. Montag, 10. September, morgens 9 Uhr, findet im Hotel Thüngen in Düsseldorf („Kaiserlicher Hof“, gegenüber dem Berg.-Märk. Bahnhofe) die am 4. Juni in Hamm beschlossene General- Versammlung aller vorstehend genannten deutschen Fabrikanten statt. Der Vorsitzende erwartet mit Bestimmtheit, dass alle Fabrikanten an dieser Versammlung im eigenen, wie im Gesammtinteresse persönlich theil nehmen, weil dieselbe diesmal besonders wichtig ist. Die diesjährige Stroh ernte ist leider noch geringer ausgefallen, als am 4. Juni angenommen wurde. Roggenstroh, die Hauptgattung für Papier und Pappen, hat kaum den halben Ertrag einer Normal-Ernte geliefert und ist bei dem immer währenden Regenwetter grösstentheils noch feucht eingescheunt. Es wird sich für die Fabrikanten weiterer Verlust dadurch ergeben, dass zu einem Zentner Papier oder Pappen guter Qualität sicher 11/2 Ztr. Stroh erforder lich sein werden, wodurch der Strohpreis im Verhältniss zu der fertigen Waare um weitere 50 pCt. steigt. Auch die geringen Lumpen sind infolge der seit 3 Monaten bedeutend gestiegenen Strohpreise wesentlich theurer geworden, und es ist nothwen dig, am 10. September in Düsseldorf die Pappen- und Papierpreise eben falls zu erhöhen, wenn nicht, wie in 1885/86, wieder ohne Nutzen gearbeitet werden soll. Die entfernt wohnenden Mitglieder können, da die Versammlung am Montag Morgen stattfindet, den Sonntag schon zur Reise nach Düsseldorf benutzen. Am Nachmittag des 9. September werden der Vorsitzende und die meisten Rheinländer, Westfalen und Ostfriesen schon eintreffen, um durch eine Vorbesprechung am Sonntag Nachmittag und Abend die Verhandlungen für Montag abzukürzen, so dass diejenigen Fabrikanten, welche nach dem Schluss der Versammlung wieder abreisen wollen, die nachmittags und abends nach allen Richtungen abgehenden Schnellzüge benutzen können. Um den Theilnehmern an der Versammlung Zimmer im Hotel zu sichern und etwaigen Unbequemlichkeiten, wie jüngst in Hamm, vorzu beugen, wird gebeten, mir oder dem Vorsitzenden, Herrn Carl Eichhorn, Papierfabriken b. Jülich, bis zum 1. September durch Postkarte mitzutheilen, wer bei Herrn Thüngen wohnen und am gemeinschaftlichen Abendessen am 9. September, sowie am gemeinschaftlichen Mittagsmahl am 10. Sep tember theilnehmen will. Düsseldorf, im August 1888. Der Schriftführer: Eduard Mertens. Sächsischer Verband Deutscher Holzschleifer. Verbands - Versammlung Mittwoch, 12. September, mittags 12Uhr, im Hötel Reichold in Chemnitz. TAGES-ORDNUNG: 1. 12 bis 1 Uhr freie Besprechungen. 2. Geschäftliche Mittheilungen. 3. Aussprache über die Geschäftslage. Da seit längerer Zeit keine Versammlung stattgefunden hat, ist ein recht zahlreicher Besuch sehr wünschenswerth. Der Vorstand. Fachmesse in Berlin. Alle Fachgenossen werden zum Besuch der vom 13. bis 23. Sep tember in den Gesammträumen der Waarenbörse stattfindenden Fach messe freundlichst eingeladen. Die Messe wird äusserst zahlreich von Fabrikanten, unter denen sich sehr viele erste Firmen des Fachs befinden, beschickt, und Neuheiten der Saison werden reichlich vertreten sein; auch zahlreiche Maschinen neuester Bauart werden von den grössten Fabrikanten dieses Faches im Betrieb vorgeführt werden. Karten, welche zum freien Eintritt während der Dauer der Ausstellung berechtigen, können für Fachgenossen, deren Familie und Personal von den unterzeichneten Vorstandsmitgliedern bezogen werden. Die feierliche Eröffnung findet Donnerstag, 13. September, vormittags 10 Uhr, statt. Der Ausstellungsvorstand: Reinh. Tetzer, I. Vorsitzender, Wrangelstrasse 111. Hermann Engel, i. F.: Adolph Engel, II. Vorsitzender, Tempelhoferberg 5a. Albert Behrendt, Schriftführer, Prinzenstrasse 14. J. Blankenstein, i. F.: Cahn & Co., Beuthstrasse 5. F. Bogula, Cottbus. P. Demuth, i. F.: F. W. Hoppenworth, Mohrenstrasse 55. L. Gronau, i. F.: Julius Rosenthal, Alexandrinenstrasse 97. Ernst Kuhn, i. F.: W. Reimer Nachfl., Bellealliancestrasse 94. S. Loewenhain, Friedrichstr. 171. Julius Mann, Potsdam. Paul Reichpietsch, Obermeister der Berl. Buchb.-Innung, Poststrasse 15. A. Sala, Schützenstrasse 60. Rud. Stein, Eberswalde. August Träger, Ifflandstrasse 5. Verlag der Papier-Zeitung, Carl Hofmann. Armand M. Lamm, Halleschestrasse 12. Deutsche Allgemeine Ausstellung für Unfall verhütung. Berlin 1889. Innerhalb der betheiligten Kreise sind in letzter Zeit Zweifel darüber anfgetaucht, ob der Erfolg der Ausstellung nicht durch die Kürze der Zeit, für welche vorläufig das Ausstellungsgebäude benutzt werden darf, in ungünstiger Weise beeinflusst werden könnte. Der Zeitraum von drei Monaten, April bis Juni einschliesslich, wie er bisher nur ins Auge ge fasst werden konnte, ist nicht bloss verhältnissmässig kurz, sondern das Frühjahr ist auch nicht gerade die günstigste Zeit für Ausstellungen, namentlich bezüglich des Zuzuges der Besucher von ausserhalb. Das Landesausstellungsgebäude ist aber vom 1. Juli jedes Jahres ab für die akademische Kunstausstellung reservirt, und es ergeben sich hieraus Schwierigkeiten für die Verlängerung der Unfallverhütungs ausstellung, die nur durch Verzichtleistung auf die Eröffnung der akade mischen Kunstausstellung am 1. Juli nächsten Jahres gehoben werden könnten, da das Gebäude beide Ausstellungen zugleich nicht in sich auf nehmen kann. Gegenwärtig werden zwischen den Betheiligten zur Hebung dieser Schwierigkeiten Verhandlungen, gepflogen und wenn auch deren Er gebniss bis jetzt nicht abzusehen ist, so darf man doch überzeugt sein, dass namentlich seitens der dabei in Frage kommenden Behörden Alles aufge boten werden wird, um den Wünschen nach Verlängerung der Dauer der Unfallverhütungsausstellung so viel als nur irgend möglich entgegenzu kommen und damit den Erfolg der Ausstellung sicherstellen zu helfen. Papier-Prüfung. Auf der letzten Generalversammlung des Vereins Deutscher Papierfabrikanten, 9. Juni zu Mainz, wurde eine Eingabe an das Preussische Staatsministerium berathen und angenommen, welche, anknüpfend an die abgelehnte Eingabe vom 7. November 1886, die Beseitigung verschiedener, bei der amtlichen Papierprüfung aufgetre tener Missstände anstrebt. Diese von Herrn Rich. Brückner in Calbe a. S. ausgearbeitete Denkschrift, deren Inhalt schon in unserm Bericht, No. 49, Seite 975, angedeutet wurde, ist inzwischen mit einem besondern Anschreiben an den Reichskanzler, als Kgl. Preussi schem Handelsminister, abgesandt worden. Die vorausgeschickte, sehr ausführliche Begründung stützt sich im wesentlichen auf diejenigen Ermittelungen, Beschwerden und Vor schläge, welche mit Bezug auf die besonders drückenden Bestimmungen der »Normalien« in der Papier-Zeitung von verschiedenen Seiten ver öffentlicht wurden. Zunächst wird der bekannte Fall zur Sprache gebracht, in welchem ein Papier von 5950 m Reisslänge, 5,2 pCt. Dehnung und Knitter- Ziffer 7 von der Festigkeitsklasse 1 ausgeschlossen wurde, weil es mit Bezug auf Reisslänge um 50 m, also nur 0,833 pCt. hinter der vorschriftsmässigen Ziffer zurückstand. Dem gegenüber wird darauf hingewiesen, dass bei einzelnen Reisslänge-Prüfungen Unterschiede bis zu 20 pCt. vorkommen können, je nachdem die Probe aus Mitte oder Seite des Bogens entnommen, auf Apparaten verschiedener Bauart von verschiedenen Personen geprüft, und je nachdem die Luft im Untersuchungsraum trocken oder feucht war. Ferner nimmt die Denkschrift auf die oft beobachteten Ver änderungen der Papier-Eigenschaften unter dem Einfluss der Zeit Bezug, und führt als besonders schlagendes Beispiel die Versuche an, welche Prof. Flartig mit Zellstoffpapier anstellte. Bei einem solchen wuchs in 10 Monaten die Reisslänge von 3250 m auf 3650 m, während die Dehnung von 6,21 pCt. auf 1,36 pCt. zurückging. Gegenüber der Normalien-Bestimmung, dass »unter einem Zusatz von Hadern, Zellstoff, Strohstoff oder Esparto nur ein solcher von 25 pCt. zu verstehen sei«, wird auf die Unmöglichkeit hingewiesen, eine solche Mengenbestimmung genau auszuführen. Die Schwierigkeit, Holzschliff von schlecht aufgeschlossenem Zell stoff zu unterscheiden, wird im Vorbeigehn gestreift, und endlich, um die Schwierigkeiten mikroskopischer Faserprüfung zu erläutern, auf den mehrerwähnten Fall verwiesen, in welchem die Versuchsanstalt in einem Standesamtspapier leinene und baumwollene Fasern, sowie Holzzellstoff fand, während der Fabrikant eidlich versicherte, nur reine leinene Hadern verwendet zu haben. Mit Bezug auf die Bestimmungen über Aschengehalt wird darauf hingewiesen, dass bei der Forderung von nur 2 pCt. Asche in I. Klasse die Papiere mit thierischer Leimung, also gerade die best geleimten, wegen des unvermeidlichen höheren Aschenrückstandes ausgeschlossen sind. Für die Zukunft wird daher als Aschen-Höchst- betrag ein Prozentsatz von 3 pCt. vorgeschlagen. Eine Erweiterung der Prüfungsvorschriften auf etwaige zufällige Beimengungen, wie Metallverbindungen des Chlor und Thonerdesalze, hält die Eingabe für überflüssig und schädlich, und beruft sich dabei auf einen Ausspruch des Herrn Martens, welcher die Schädlichkeit dieser Beimengungen noch nicht für erwiesen hält. Die in der Denkschrift vorgetragenen Wünsche gipfeln in fol genden Sätzen: „Wir unterbreiten dem Hohen Ministerium das ehrerbietige Ersuchen, dass, falls unsere in unserer Eingabe vom 7. November 1886 gestellten