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Nun wird das Buch formirt, die Ecken abgerundet und etwa gewünschte hohe Bünde auf dem Rücken angebracht, worauf das Ueberziehen auf bekannte Weise erfolgen kann. Nach dem Ueber- ziehen wird das Buch offen angepappt und dann kräftig eingepresst. Um dem Buch schönes, glattes Aeusseres zu geben und die leicht abgerundeten Deckel an allen Stellen kräftig mit zu pressen, dürfte es sich empfehlen, die zum Einpressen verwendeten Bretter etwas gewölbt aushobeln zu lassen, so dass sie sich der Form der Deckel genau anschliessen. Nachstehende Abbildung zeigt ein derartig gebundenes Buch im Durchschnitt. A ist der Buchkörper, von dem nur derjenige Theil ge zeichnet ist, der dem Rücken nahe liegt und hier in Betracht kommt. C1 ist die innere, dünne Pappe, welche nach dem Rücken zu, bei c1 rundlich abgeschrägt ist. C ist der äussere, stärkere Deckel, der bei e von aussen ebenfalls rundlich verläuft. Zwischen beiden ist das Kapital, der aufgeklebte, vom Rücken übergreifende Stoff A l und der dazwischen liegende Schrenzrücken E, welcher auf dem unteren Deckel befestigt war, bemerkbar durch Striche angedeutet. Am Rücken ist das Kapital und der aufgeklebte Stoff A l sicht bar. Auf diesem liegt der Schrenzrücken' E, auf den der Sprung rücken B kaschirt ist; I) ist der Ueberzugstoff, Bei b, b ist die schrägablaufende Rundung des Rückens sichtbar, die beim Ka- schiren durch Aufkleben ver schiedenlanger Streifen und durch nachheriges Bearbeiten mit der Raspel erreicht wurde. Diese Rundung muss sich so an das Buch anpassen, dass der Rücken die Höhe der abgeschrägten Deckel bei c nicht übersteigt Dicke liegt. Bei einem auf dem Rücken die Tischfläche also nicht berühren, sondern das Buch darf nur auf den Deckeln aufliegen. Hierdurch wird dem Rücken, der beim Kontobuch bekanntlich der grössten Anstrengung ausgesetzt ist, möglichster Schutz gewährt. Darin dürfte ein Hauptvortheil dieses Einbandes liegen. Büchertisch. Bachem’s Novellen-Sammlung. Verlag von J. P. Bachem, Köln, Preis jedes Bandes 1 M. Band 33 enthält: »Zwei Bräute« von E. Franz, »Ein verborgenes Leben« von Ernst Lingen und »Die Tochter des Flüchtlings« von FI. Fred. Die erste Erzählung schildert die endliche Vereinigung eines jungen Mamies mit seiner jahrelang todtgeglaubten und tief betrauerten Geliebten. Die Verwickelung, ein durch Ueberredungskunst und Vermittlung der Schwester des jungen Mannes eingegangenes Verlöbniss, findet dadurch ihre Lösung, dass der Bräutigam sein Vermögen verliert und deshalb von der zweiten Braut freigegeben wird. Ernst Lingen’s »Ein verborgenes Leben« ist eine einfache, gut geschriebene Geschichte aus den Tyroler Bergen. Der Verfasser führt uns in dem alten Todtengräber Brosi einen jener sympathischen Charaktere vor, die, von Herzen gut, aber leidenschaftlichen Gemüths, in der Jugend in einem unbewachten Augenblick eine Schuld auf sich laden und nun ihr ganzes Leben dem uneigennützigen Wohlthun widmen. Brosi hatte seine Aenni bei einer Zusammenkunft auf der Alm in aufwallender, leidenschaftlicher Eifersucht so heftig von sich ge stossen, dass sie ausglitt und in einen Abgrund stürzte. Er verliess die Heimath, irrte ruhelos umher und wurde von einem Bruder des St. Bernhardhospitals vor Frost erstarrt auf den Bergen gefunden. 20 Jahre blieb er im Hospital und wurde eine eifrige Stütze des Bruder Franziskus. Nach dem Tode desselben trieb ihn die Sehn sucht nach der Heimath zurück. Hier erfuhr er, dass die Aenni damals gerettet worden, später geheirathet habe und als zufriedene Frau vor einigen Jahren -gestorben wäre. Den Brosi erkannte Niemand wieder, da man ihn todt wähnte. Er blieb im Dorf, nahm die Stelle des gerade verstorbenen Todtengräbers ein und war ein treuer Pfleger der Armen und Kranken. In der »Tochter des Flüchtlings« werden die Schicksale einer schönen, jungen Polin geschildert, die ihrem Vater, der sich an der Erhebung Polens 1848 betheiligt hatte und flüchten musste, in die Verbannung folgte. Nach Ueberwindung .vieler Schwierigkeiten findet auch sie das Glück. Wegweiser zum häuslichen Glück für Mädchen. Heraus gegeben von einer Kommission des Verbandes »Arbeiterwohl«. Verlag von A. Riffarth, M.-Gladbach und Leipzig. Preis kartonnirt 75 Pf. In diesem Wegweiser liegt ein äusserst schätz bares Büchlein vor, das von jeder Frau gekauft und gelesen werden sollte. Der Verfasser, der mit Hilfe sämmtlicher Lehrerinnen der Näh- und Kochschule des Arbeiterinnen-Hospiz in M.-Gladbach dieses nützliche Buch geschaffen hat, geht von der richtigen Ansicht aus, dass mangelhafte Ausbildung im Hauswesen die Ursache vieler sozialer Missstände ist. Das Buch wendet sich besonders an die jungen Mädchen, die es in die Geheimnisse einer geordneten Häuslichkeit einführen will, damit sie später als Frauen ihren Pflichten nach allen Seiten gerecht werden können. Denn eine geordnete Häuslichkeit ist erste Vorbedingung häuslichen Glücks. Das Buch ist so geschrieben, dass jedes strebsame Mädchen mit festem Willen, auch ohne jede andere Anleitung, sich selbst daraus unterrichten kann. Die eigentliche Hausarbeit ist in allen Theilen ausführlich und planmässig behandelt. Der Besorgung der Wäsche ist eine Anleitung zum Stricken, Stopfen, Nähen, Flicken und Zu schneiden vorausgeschickt, wodurch das in der Schule Erlernte er gänzt und Vergessenes aufgefrischt wird. Das Kapitel »Das Kochen«, mit vielen Rezepten, macht einen werthvollen Theil des Buches aus, das in jeder Zeile Sparsamkeit, Ordnung und Reinlichkeitsliebe predigt. Jede, auch die tüchtigste, Hausfrau kann aus dem Wegweiser noch etwas lernen, da jeder häuslichen Verrichtung gedacht und auf jede die Häuslichkeit betreffende Frage Antwort ertheilt ist. Audi eine Anleitung zur Führung des Haushaltungsbuchs ist gegeben. Normal-Strick- und Häkel-Schule. Ein Leitfaden zur leichten Erlernung dieser Handarbeiten. Von Elisabet Manteufel, Städtische Handarbeitslehrerin. Verlag von P. Hagelberg, Berlin, Alte Jacobstr. 81; Preis 65 Pf. Das Büchlein will denjenigen Frauen und Mädchen, die, ohne geprüfte Handarbeitslehrerinnen zu sein, in die Lage kommen, das Stricken und Häkeln planmässig zu lehren, ein Rathgeber sein. Es erscheint hierzu durch seinen leichtfasslichen, mit Abbildungen versehenen Text auch geeignet. Das Buch lehrt, wie Strümpfe, Gamaschen, Handschuhe, Bettdecken usw. gestrickt werden, und wie viele nütz liche Dinge man durch Häkeln herstellen kann. In dem Kapitel »Der Strumpf« vermissen unsere weiblichen Sachverständigen eine Anleitung zur Herstellung von doppelter Hacke und Spitze und wie eine Strick stopfe gemacht wird. Bei einer zweiten Auflage sollte dies nachge holt werden. Maier-Rothschild, Handbuch der gesammten Handelswissen schaften. Vierte, neu bearbeitete Auflage. Berlin, V erlag für Sprach- und Handelswissenschaft (Dr. P. Langenscheidt). 1.—5. Lieferung. Jede 50 Pf. Das verbreitete Lehrbuch ist aus dem Verlag von Julius Maier in Stuttgart an vorstehend genannte Firma übergegangen. Die vorliegenden fünf Hefte befassen sich nach einer einleitenden Be trachtung über den Handel der neuesten Zeit vorwiegend mit Handels geographie; im 5. Heft beginnt eine interessante Abhandlung über die Grundzüge der Volkswirthschaft. Der leitende Gedanke des Werks: die Bedingungen des Handelsverkehrs wissenschaftlich zu durchdringen und für denselben höhere und grössere Gesichtspunkte zu gewinnen, ist in den einzelnen Abtheilungen mit Geschick zum Ausdruck gebracht. Gerade in der Gegenwart, welche das Selbst bewusstsein des deutschen Handelsstandes fördert und denselben zu gesteigerter Kraftanspannung drängt, kann ein solches Werk günstig wirken. Arbeitsjubelfeier. Am 23. August beging der Metteur Otto Kreis eier in der Druckerei der »Reform« in Hamburg den 25. Jahrestag seiner Thätigkeit im genannten Geschäft. Als er zu gewohnter Zeit den Arbeitsraum betrat, wurde er durch eine Ansprache begrüsst und durch werthvolle Geschenke seitens seiner Arbeitsgenossen, des Redaktionsstabes und des Direktoriums erfreut. Die Accidenzsetzer überreichten ihm ein Diplom, und die Zeitungssetzer hatten eine launige Festzeitung hergestellt, die bei der Vertheilung allgemeine Heiterkeit erweckte. Dampf pumpen, Transmissions- u. Handpumpen aller Art. G. A. Schütz (vorm. Schütz & Hertel), Wurzen L S. 343ii] Maschinenfabrik, Eisen- u. Metall-Giesserei. PAUL REMKES, ELBERFELD, Papierfabrik und Kartonpapierfabrik. Feinste Elfenbein, und Alabaster-Kartons. Hellfarbige Elfenbein-Kartons. > Feine weisse und farbige geklebte Kartons. * Hochreine Löschkartons und Lösehpapiere mit unübertroffener Saugfhigkeit und Haltbarkeit. Feine holzfreie und surrogatfreie Schreib- und Postpapiere. Feine farbige und zweifarbige Papiere. [37455 und tiefer als die Deckel in voller Tisch aufliegenden Buch darf der