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Papierzeitung
- Bandzählung
- 13.1888,53-78
- Erscheinungsdatum
- 1888
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181079921X-188805308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181079921X-18880530
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181079921X-18880530
- Sammlungen
- Saxonica
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Technikgeschichte
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- Band
- Parlamentsperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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-
Zeitschrift
Papierzeitung
-
Band
Band 13.1888,53-78
-
- Titelblatt Titelblatt -
- Register Inhalt I
- Ausgabe No. 53, 1. Juli 1057
- Ausgabe No. 54, 5. Juli 1073
- Ausgabe No. 55, 8. Juli 1097
- Ausgabe No. 56, 12. Juli 1113
- Ausgabe No. 57, 15. Juli 1137
- Ausgabe No. 58, 19. Juli 1153
- Ausgabe No. 59, 22. Juli 1177
- Ausgabe No. 60, 26. Juli 1193
- Ausgabe No. 61, 29. Juli 1217
- Ausgabe No. 62, 2. August 1233
- Ausgabe No. 63, 5. August 1257
- Ausgabe No. 64, 9. August 1273
- Ausgabe No. 65, 12. August 1297
- Ausgabe No. 66, 16. August 1313
- Ausgabe No. 67, 19. August 1341
- Ausgabe No. 68, 23. August 1357
- Ausgabe No. 69, 26. August 1381
- Ausgabe No. 70, 30. August 1397
- Ausgabe No. 71, 2. September 1421
- Ausgabe No. 72, 6. September 1437
- Ausgabe No. 73, 9. September 1461
- Ausgabe No. 74, 13. September 1477
- Ausgabe No. 75, 16. September 1501
- Ausgabe No. 76, 20. September 1521
- Ausgabe No. 77, 23. September 1545
- Ausgabe No. 78, 27. September 1565
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Band
Band 13.1888,53-78
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- Papierzeitung
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1322 PAPIER-ZEITUNG. No. 66 Buchgewerbe. Druckindustrie, Buchbinderei, Buchhandel. Sachliche Mittheilungen finden kostenfreie Aufnahme, Mitarbeiter und Berichterstatter erhalten angemessenes Honorar. Eingesandte Werke finden Besprechung. Drahtheftung. Aus der Schweiz. In No. 62 werden die Vorzüge und Nachtheile der Drahtheftung be sprochen. Schreiber dieses ist seit etwa 30 Jahren Buchbinder, und war einer der Ersten, die sich der Drahtheftmaschine bedienten. Schlimme Erfahrungen, die bei jeder wesentlichen Neuerung im Ge schäftsbetrieb gemacht zu werden pflegen, blieben auch in meinem Fall nicht aus und führten zu eingehendem Studium der Frage, ob und zu welchen Arbeiten die Drahtheftung empfehlenswerth sei. Infolge der vorgenommeneh Untersuchungen bin ich in der Lage, dem erwähnten Auf satz Einiges beifügen, sowie verschiedene irrige Ansichten des Herrn Ver fassers berichtigen zu können. In Bezug auf das Rosten des verzinnten Stahldrahtes haben gründ lich angestellte Untersuchungen ergeben, dass nicht Feuchtigkeit, sondern die fast allen Papieren innewohnenden Säuren (? D. Red.), sowie Chlor, das bei der Fabrikation nicht vollständig aus dem Papierstoff entfernt wurde, die Ursachen sind. Den Beweis dafür, dass nicht Feuchtigkeit Ursache des Rostens ist, habe ich gefunden, indem ich eine Anzahl Bücher heften und nicht weiter arbeiten liess. Sie bestanden, da nicht auf Gaze geheftet wurde, nur aus Papier, Draht und Heftband und wurden während eines Jahres an einem durchaus trockenen Ort aufbewahrt. Nach dieser Zeit zeigten sie dann vollständig verrostete Klammern; das Papier war durch den Rost braun gefärbt und geschwächt. Am gleichen Ort während derselben Zeit liegende Bücher von anderer Papierbeschaffenheit waren dagegen gut erhalten. Ein fernerer Beweis gegen den Einfluss der Feuchtigkeit auf das Rosten ist durch Kopirbücher mit Drahtheftung erbracht. Dieselben sind während der Zeit des Gebrauchs sozusagen immer nass, und die Feuchtig keit hält sich in dem festen Rücken derselben noch längere Zeit auf, nach dem die Bücher ausgebraucht sind. Ich besitze eine grosse Anzahl jahre alter, gebrauchter Kopirbücher, deren Heftklammern vollständig blank sind. Da ich nun sicher war, dass die Feuchtigkeit allein nicht die Ursache des Rostens sein könne, untersuchte ich die verschiedenen Papiersorten auf Gehalt an Säuren und machte die Beobachtung, dass hier eine Ursache des Rostens zu finden ist. Geringen Gehalt an Säure fand ich in fast allen Papiersorten; in manchen sehr wenig, in anderen viel. Ganz säure freie Papiere scheinen selten zu sein. Ich glaube auch, dass ein ganz geringer Säuregehalt den verzinnten Draht nicht angreift, es sei denn, dass es in Verbindung mit grosser Feuchtigkeit geschehe. (Bei amtlicher und privater Untersuchung von Papieren ist freie Säure bisher nur in so überaus seltenen Fällen gefunden worden, dass vorstehende Angaben des geschätzten Einsenders Aufsehen erregen müssen. Es wäre daher sehr erwünscht, wenn derselbe angeben wollte, in welchen Papieren er freie Säure fand, und durch welche Untersuchungsart sich deren Vorhandensein nachweisen liess. D. Red.) Von grosser Bedeutung ist es dagegen, wenn das Papier noch Chlor enthält. Die kleinste Menge davon scheint zu genügen, um das Zinn so wohl als den Draht selber nach und nach zu zerstören. Den chemischen Nachweis für das Vorhandensein von Chlor zu leisten, ist leider nicht gut möglich, da die Menge zu klein ist, um noch mit Ge wissheit erkannt werden zu können. Andere Gründe lassen mich mit Sicherheit schliessen, dass die Papiere, bei denen das Rosten am bedeutendsten auftrat, noch Chlor enthielten. Es waren Papiersorten aus geringen Stoffen, welche, um die nöthige Weisse zu erhalten, starkes Bleichen verlangten. Es mag dann vorgekommen sein, dass das Chlor ungenügend entfernt wurde. Es dürfte, besonders bei geringeren Papiersorten, schwer oder ganz unmöglich sein, seitens der Fabrikanten Gewähr für vollständige Chlor- oder Säurefreiheit zu erhalten, zudem ist ja auch der Buchbinder nicht immer in der Lage, bei Bestimmung des Papieres mitzusprechen. Es war daher nöthig, einen Ersatz für den verzinnten Draht zu suchen. Ich glaube diesen in dem verzinkten Draht gefunden zu haben, den ich seit etwa 11/ Jahren anwende, ohne bis jetzt schlimme Erfahrungen gemacht zu haben. Das Zink scheint gegen alle erwähnten Einflüsse nicht empfindlich zu sein und auch mit dem Draht eine festere Verbindung einzugehen, so dass es auch an den Biegestellen fest haften bleibt. Der verzinkte Draht hat allerdings ein etwas matteres Aussehen als der ver zinnte, doch dürfte das gegenüber den besseren Eigenschaften nicht in Betracht kommen. Was nun die Haltbarkeit betrifft, so ist bei richtiger Verarbeitung der mit Draht gehefteten Bücher dieselbe nach meiner Ansicht viel grösser als bei Fadenheftung. Dass der Draht nicht reisst und bei der Biegestelle nicht bricht, ist bei richtiger Art des Heftens sicher. Die Bemerkung des Herrn Gr., dass, wenn der Faden bei einem nach alter Art gehefteten Buch zerreisse, dieser infolge seiner Verbindung mit dem Papier durch den Leim die Blätter noch halte, kann kaum ernst gemeint sein, denn jeder Fachmann hat wohl schon die Erfahrung gemacht, dass besonders bei Kontobüchern, wenn der Heftfaden an mehreren Stellen gerissen war, nur durch Umbinden des Buches gründliche Hilfe möglich war. Was das aber für eine unangenehme Sache ist, ein theilweise be ¬ schriebenes Buch neu zu binden, weiss sowohl der Kaufmann, welcher das Buch benutzt, als auch der Buchbinder. Bei gedruckten, zum Lesen dienenden, also weniger angestrengten Büchern kommt allerdings der Uebelstand des Fadenreissens kaum in Be tracht, da sich derselbe bei Verwendung ordentlicher Heftfäden leicht ver meiden lässt. Das Brechen des Drahtes oder das Durchdrücken durch das Papier kommt vor, wenn derjenige Theil der Maschine, welcher das Umbiegen der Drähte besorgt, zu eng gestellt ist. Die Stellung hat sich stets nach der, Dicke der zu heftenden Lagen zu richten, und der Draht darf nur in diese Form: E—— umgebogen werden, ohne dass die dazwischen liegende Papierschicht gequetscht wird. Das Aufbiegen der am Buchrücken anliegenden Drahtenden wird voll ständig verhindert, wenn der Rücken nicht, wie bei der Fadenheftung üblich, nur zwischen den Bünden, sondern je nach der Dicke der Bücher, ganz mit leichter oder stärkerer Gaze oder bei grossen Kontobüchern mit stärkerem Stoff oder Leder beklebt wird. Es ist nun noch zu untersuchen, wie sich die Haltbarkeit des Papiers zum Draht verhält. Ich glaube, ganz gleich wie zum Faden. Ein Papier mit geringer Reissfestigkeit und wenig Widerstandskraft gegen das Hin- und Herbiegen wird sowohl vom Draht als auch vom Faden nach und nach durchschnitten, oder besser: es zerreisst nach und nach im Bruch. Ich behaupte aber, dass die von Herrn Gr. gerühmte Nachgiebigkeit des Fadens viel eher ein Einreissen der Blätter an den Stellen, wo der Faden durchgezogen ist, bewirkte, als gerade die starre Unbeweglichkeit der Drahtklammer, vorausgesetzt, dass, wie oben erwähnt, richtig geheftet wurde. Bei mit Faden gehefteten Kontobüchern, die bekanntlich nicht ein gesägt werden, kann man nach längerem Gebrauch stets beobachten, dass die inneren Bogen jeder Lage lose werden und sich nach oben und unten hin bewegen lassen. Die Ursache ist die, dass schon beim Heften infolge Durchziehens des Fadens das Loch im Papier, der Dicke der Heftnadel entsprechend, mehr als doppelt so gross wird, als nothwendig ist, und dass bei fortgesetztem Gebrauch sich dasselbe mehr und mehr nach oben und unten ausweitet. Ganz anders ist es bei der Drahtheftung. Das Loch, welches der Draht selbst in das Papier sticht, wird durch diesen ganz ausgefüllt, und es ist keine Veranlassung gegeben, dass sich dasselbe wie beim Faden ver- grössern kann. Gerade die Unbeweglichkeit der Klammer verhindert das. Warum das eingesägte und mit Faden geheftete Buch im Rücken be weglicher sein soll, als ein mit Draht geheftetes, ist mir unerfindlich. Das Gegentheil ist viel eher der Fall. Die Schnüre in Verbindung mit Leim in dem eingesägten Rücken geben letzterem eine Steifigkeit, die bei Draht heftung, sei es auf Gaze oder auf Band, nicht vorhanden ist. Es ist übrigens, ganz abgesehen von Faden- oder Drahtheftung, eine unverantwort liche Roheit, werthvolle Bücher durch Einsägen von Löchern im Rücken zu verderben. Bei geringen Lesebüchern kann man allerdings im Interesse der schnelleren Herstellung darüber hinwegsehen. Die Beobachtung des Herrn Gr., dass Bücher schon nach dem Ab pressen Risse, d. h. durch die Drahtklammer verursachte Durchdrückung des Papieres zeigen, ist ganz richtig. Dieser Uebelstand kommt leider oft vor, hat aber seinen Grund in unrichtiger Art der Arbeit. Die Ursache kann sein: Verwendung zu dicken Drahtes oder unrichtige Behandlung beim Abpressen, zu starker Druck auf den Rücken oder gegen den Falz des gehefteten Buches. Die Bemerkung, dass beim Umbinden eines mit Draht gehefteten Buches das Herausnehmen der Klammern eine lästige Arbeit sei, ist vollkommen richtig. Da aber die Klammer so schwer zu entfernen ist, so ist doch wohl anzunehmen, dass das mit derselben verbundene Papier sehr fest sitzt, das Buch also auch gut geheftet ist. Uebrigens sind es nur Aus nahmefälle, in denen Bücher wiederholt gebunden werden, und wie ein ein gesägtes Buch, das zum zweiten Mal gebunden wird, nachher aussieht, weiss jeder Fachmann, während ein mit Draht geheftet gewesenes Buch, wenn die Drähte mit Vorsicht entfernt wurden, fast ganz unversehrt bleibt. Zieht man aus Gesagtem einen Schluss, so ergiebt sich, dass für jede Art Bucheinband die Drahtheftung vorzuziehen ist, aber unter der Voraus setzung, dass alle zum Einband gehörenden Arbeiten richtig ausgeführt werden. Letzteres ist allerdings bei der Drahtheftung etwas schwieriger und erfordert daher mehr Aufmerksamkeit. Das sollte aber kein Grund sein, das Kind mit dem Bade auszuschütten und zu erklären: „die Drahtheftung taugt nichts“, oder: „sie eignet sich nur für gewisse Arbeiten“. Der einzige Fall, in dem mir die Drahtheftung nicht wohl anwendbar scheint, ist derjenige, wo es sich um Bücher handelt, die aus sehr dünnen Heftlagen bestehen, bei denen auch der dünnste Draht noch zu viel Falz giebt und dadurch das seitliche Durchquetschen des Papiers veranlassen kann. Bei grosser Aufmerksamkeit ist das aber auch in diesem Fall zu vermeiden. Auch die Schlussbemerkung des Herrn Gr., dass die Draht-Heftmaschine nur dem Grossbuchbinder Vortheile biete, scheint mir nicht stichhaltig, denn die Maschinen-Industrie stellt jetzt Heftmaschinen verschiedener Systeme zu verhältnissmässig billigen Preisen her, sodass es auch für den kleineren Buchbinder lohnend sein dürfte, sich der Drahtheftung zu bedienen. Ich erlaube mir schliesslich noch zu bemerken, dass die Erfahrungen, die ich in Vorstehendem mittheilte, sehr theuer gewesen sind, und es wird mich freuen, wenn diese Mittheilungen dazu dienen, diesem oder jenem Fachgenossen ähnliche Kosten zu ersparen. P. 0. Aus Süddeutschland, 3. August 1888. Zu dem Aufsatz in No. 62 über Drahtheftung gestatten wir uns er- gebenst zu bemerken, dass in unserer Buchbinderei seit einem Jahre eine Fadenheftmaschine von Gebr. Brehmer in Plagwitz-Leipzig in Thätigkeit
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