Volltext Seite (XML)
1570 PAPIER-ZEITUNG. No. 51. werden in bekannter Weise gemischt und ausgerufen. Da nur Zeichnung und Inschrift Auskunft über die Zugehörigkeit und den Werth der Marke ertheilen, muss der Ausrufer besonders gut in Markenkunde (bewandert sein und die betreffenden fremdsprachigen Ausdrücke kennen. Mancher Leser würde vermuthlich gleich uns in Verlegenheit gerathen, wenn er glatt herunterlesen soll: Rumänien, 5 Bani; Dänemark, 8 Öre. Die Herren Jungens verstehen das aber bekanntlich viel besser als wir und werden die grosse Briefmarkenprüfung mit Ehren bestehen. Der fernere Gang des Spiels ist wie beim gewöhnlichen Lotto. »M a g i e “ No. 1036 ist die Aufschrift eines Zauberkastens, dessen Deckel die nebenstehende phantastische Zeich nung trägt. Der geheimnissvolle In halt besteht aus verschiedenen mit Fragen versehenen Scheiben, aus Antwortbogen mit kreisförmig aus geschnittenem Mittelraum und aus einer geisterhaften Hand, welche auf Geheiss des Magiers mit unfehlbarer Sicherheit Antworten ertheilt. Auf geklärte Sextaner werden natürlich sofort herausbekommen, dass hier Magnetismus im Spiel ist, und zwar nicht thierischer, sondern metallischer; sowie dass die verblüffende Lösung unter freundlicher Mitwirkung zweier in Scheibe und Hand verborgener Magnete erfolgt. Ein hübsch ausgestatteter Kasten No.998 birgt Geräthe zum„Pistolen- schiessen.“ Die beigegebene höl zerne Pistole ist ein ziemlich unge fährliches Werkzeug, reicht aber ver möge ihrer kräftig schnellenden Feder doch aus, um einer der beigegebenen lächerlich karrikirten Figuren den lose befestigten Kopf noch auf 4 Schritt Entfernung abzuschiessen. Damit das hölzerne, spitzkugelartige Ge schoss nicht verloren geht, ist es mittels eines Fadens an der Mün dung der Pistole befestigt. Noch ungefährlicher als dieses Spiel ist das „Vogelschiessen“ No. 916. Hierbei wird nicht mit Flinte oder Pistole, sondern mit Würfeln geschossen und der Ge winn wird nicht dem sichersten Auge u. der sichersten Hand zu Theil, son dern dem besten Wurf. Durch Ab trennung u. Vertheilung einzelner ge wonnener Stücke wird allmälig der aus Einzel theilen zu sammenge setzte Adler verstüm ¬ melt. Wer das letzte Stück durch gelungenen Wurf abschiesst, wird König und bekommt einen Orden. Das „Bilder-Würfelspiel“ gestattet die Zusammensetzung ver schiedener farbiger Bilder, je nachdem man die einzelnen Flächen der Würfel aneinanderfügt. Aus den 24, aus fester Pappe hergestellten, mit Bildstücken beklebten Würfeln lassen sich 6 verschiedene Ansichten zu sammenstellen. Bei 3 Bildern werden die Würfel im Verhältnisse 4X6 aneinandergereiht, bei 3 anderen im Verhältnis» 3X8. Die Ansichten stellen Schiff, Kirche, Landhaus, Eisenbahnzug, Viergespann und ein städ tisches Gebäude dar. „Diadem“ - Aufstellkarten von W. Hagelberg in Berlin, Marienstrasse. In neuerer Zeit sucht man Erzeugnisse des Farbenstein- Drucks so auszustatten, dass sie als dauernde Zierstücke auf Schreibtischen und Konsolen Platz finden können. Zu diesem Zweck werden die bisher anlehnungsbedürftigen Karten, die man nur liegend oder hängend auf bewahren konnte, selbständig gemacht und im eigentlichen Sinne des Worts „auf eigene Füsse gestellt“. Als angenehme Abwechselung von der waagerechten oder senkrechten Ruhelage wird häufig die schräge, der Be trachtung günstige staffeleiförmige Aufstellung gewählt und die Zierkarte so den regelmässigen Zimmer - Schmuckstücken eingereiht. Die Firma W. Hagelberg hat unter vorstehendem Namen eine besondere Aufstellvorrich Fig. 1. tung eingeführt und durch Patent geschützt erhalten, welche im wesentlichen darin besteht, dass der ringförmige äussere Theil der runden oder elliptischen Karten durch Zusammenbiegen zur Mantelfläche eines unvoll ständigen Hohlkegels gemacht wird. Der innere Ausschnitt, welcher an einer schmalen Stelle mit dem kragenförmigen Aussen theil zusammenhängt, richtet sich dann im Winkel von etwa 45 Grad auf und ist so der Betrachtung bequem zugänglich. Die eigen- thümliche, an den königlichen Stirnschmuck der Römer er innernde Form des zusammen gebogenen tragenden Theils wird wohl Anlass zu der Bezeichnung „Diadem-Karten“ gegeben haben. Aus den hier gezeigten drei Figuren ist Einrichtung und Aufstellungsart dieser Karten deutlich zu erkennen. Fig. 1 stellt die kreisrunde, flach liegende Karte dar, in welcher ein zum Umfang excentrischer Kreis bis Fig. 2. auf ein kleines Stück unten ausgeschnitten ist. Die schmälste Stelle oben ist ebenfalls durchschnitten, und rechts und links von derselben befinden sich zwei Einschnitte, die beim Aufstellen der Karte, Fig. 2, ineinander ¬ gefügt werden, so dass fester Zusammenhalt erzielt wird. Fig. 3 zeigt die auf gestellte Karte. Die ganze Sammlung enthält 34 verschiedene Formen mit je 2 bis 4 ver schiedenartigen Darstellun gen. Unter den uns vor gelegten Mustern finden sich rund und eckig aus gestanzte Landschaften, Kinderköpfchen, aufgefal tete Fächer mit spielenden Kindergruppen und An deres. Besonders nett wir ken die Kinderköpfe. Aus Kapotthüten von echten weichen Seidenflorgeweben, die mit Schleifen und weissem Schwanenflaum ge- Fig. 3. ziert sind, lugen die rosigen Gesichtchen frisch und keck hervor, wie wohlverwahrte Kindergesichter aus warmer Pelzumhüllung an sonnigen Wintertagen. Bei den feineren Sorten dieser Karten ist Hoch pressung und Seidenauflage reichlich verwendet, so dass im Verein mit dem sorgfältigen Farbendruck feine und vornehme Wirkung erzielt wird. Metalltuch-Fabrik RATAZZI & MAY Roswag’s Nachfolger Bockenheim (Station) bei Frankfurt a. Main empfehlen alle Arten Maschinensiebe und Messinggewebe prima Qualität, sowie gerippte als auch einfache [30515 Egoutteurs und Deckelriemen.