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1528 PAPIER-ZEITUNG. Neuheiten. Unter dieser Ueberschrift werden alle von Abonnenten eingesandten Muster von Erzeugnissen der Papier- und Schreibwaaren-Industrie, welche Neues oder Bemerkenswerthes bieten, kostenfrei besprochen. Schreib- und Zeichenbedarf von F. Soenneken’s Verlag, Bonn. Von den diesjährigen Erzeugnissen sind uns vorgelegt worden: Tintenfass No. 130 A. Das schon im Jahrgang 1885, Seite 197, beschriebene Tintenfass mit ver änderlicher Eintauchtiefe scheint sich im Gebrauch gut bewährt zu haben. Das diesjährige Muster ist nur in der Ausstattung von dem da maligen verschieden. Das gläserne patentirte Tintenfass besteht aus zwei Theilen, deren unterer, wie nebenstehende schematische Zeich nung zeigt, einen schiefen Boden besitzt. Der obere, deckelförmig aufzusetzende Theil hat in der Nähe des Umfangs eine trichterförmige Oeffnung, durch welche die Feder eingeführt wird. Durch Drehen dieses Deckels kann man die Eintauch-Oeffnung von der höchsten Stelle des Bodens allmälig bis über die tiefste stellen und so. dem abnehmenden Tintenvorrath folgend, in dem tief hinabreichenden Trichter einen stets gleichbleibenden und zur Federspeisung hinreichenden Tintenstand erhalten. Um den schiefen Boden läuft eine vertiefte Rinne, in welcher sich Staub und Bodensatz sammeln kann, so dass die schräge „Hochebene“, bis zu A welcher die Feder A % nur herabgeführt k werden kann, stets AilN von reiner, unver- ■H M dorbener Tinte be- Mih deckt ist. Ein be- wK'i weglicher Metall- H ; deckel mit hübscher Ornamentpressung HH verschliesst das Tin tenfass im Ruhezu- M I L stand. Die Firma Der Stellzirkel ist aus Nickel sauber und haltbar gearbeitet und gesetzlich geschützt. Der Umsteckzirkel, No. 158, welchen Fig. 5 im Ganzen, Fig. 4 in seinen wichtigsten Theilen veran schaulicht, besteht aus drei Haupttheilen: dem Mittelstück und zwei röhrenförmig ausgebildeten Schenkelstücken. Er dient sowohl zum Messen wie zum Bogenschlagen mit Bleistift, je nachdem man das eine oder das andre Ende der Zirkelschenkel in die Hülsen steckt. Während der eine Schenkel an dem der Spitze entgegengesetzten Ende einen Schraubstift enthält, birgt der andre dort einen kleinen Behälter für Bleistiftminen. Der ebenfalls aus Nickel gearbeitete Zirkel ist sehr sorgfältig ausgeführt, so dass die Einzeltheile knapp und glatt ineinander passen und ein festgefügtes Ganzes bilden. Der Zirkel dürfte sich wegen seiner ein fachen, festen Bauart besonders für den Schulgebrauch gut eignen. Tintenlöscher, No. 252, Fig. 6, sucht die Saugkraft der aufgespannten Löschblät ter durch reibeisenartige Durchlöcherung zu erhöhen. Die kleinen Löcher stehen eng aneinander; sie sind nur eingepresst, nicht ausgeschlagen, und die Spitzen der so entstandenen Erhöhungen sind nach innen Fig. 1. D R. VATENT Fig. 3. Fig. 2. 31 Fig- 6 Die Preisliste von F. Soen- necken in Bonn ist in einem statt lichen Neudruck, der vom 15. Oktober sen Grundsatz, nur bewährte und zweckmässige Waaren zur Massen herstellung aufzunehmen. Aus diesem Grund sind ihre Erzeugnisse nur in geringem Maass der Mode unterworfen und fast durchweg von bleibendem Werth. Die Schreib- und Zeichenwaaren von Soennecken sind bekannt, und etwaige Neuheiten haben wir stets bald nach Erscheinen besprochen; näheres Eingehen auf den Inhalt der Preisliste ist somit nicht erforderlich. Anordnung und Ausstattung derselben verdienen jedoch einige Worte. Dass die Firma bei ihren Drucksachen strengstens auf einheitliche Durch führung des sogenannten Mediaeval - Schriftcharakters hält, ist bekannt, und das Preisverzeichniss liefert einen neuen Beweis für die günstige Wirkung dieser zielbewussten Selbstbeschränkung. Die edlen, einfachen Schriften kommen auf dem gemsfarbigen Papier zu bester Geltung. Bemerkenswerth ist ferner die glückliche Treffsicherheit, welche beim ab Giltigkeit hat, ausgegeben wor den. Unter den Waaren, welche die Rheinische Firma führt, ist bekanntlich fast Alles vertreten, was beim Schrei ben und Zeichnen gebraucht wird. Die sachverstän dige Leitung der Firma befolgt den vernunftgemäs Fig. 5. gerichtet. Indem die Neuerung der Tinte grössere Saugflächen bietet, soll das Aufsaugen be schleunigt werden. Der Löscher ist patentirt. Die sonstige Ausführung des selben ist die altbewährte. Eine gebogene Stahlplatte, mit Filz- und Löschblättern belegt, wird zwischen zwei Klammern eingespannt. Soennecken fertigt das Geräth sowohl als einfaches wie als Doppel tintenfass. Fig. 3 zeigt das einfache, Fig. 1 das doppelte Tintenfass. Das uns vorliegende Doppeltintenfass ist in einen m A festen, sauber bearbeiteten, gebeizten und polirten B ( Eichenblock eingelassen. Die vier Kanten sind mit I zierlichen, gebuckelten Nickelbeschlägen versehen, die , B | fein verzierten Deckel sind aus gleichem Metall. Auf Tim $ü Wunsch werden auch Messingbeschläge und Messing- ■ , deckel geliefert. Eine Rinne vorn dient zur Auf- LlM L nähme der Feder. Das in allen Theilen sauber ge- ma -m arbeitete Schreibzeug, von welchem wir seit 1885 ein Pifh JBL Muster im Gebrauch haben, ist eins der zweckent- | sprechendsten, die wir kennen. Bei aller Rücksicht- ■ nähme auf Anforderungen des Gebrauchs bildet es I eine Zierde auch für den bestausgestatteten Salon- ■ Schreibtisch. Der Stellzirkel No. 157, Fig.2. welcher an einem LI , ÜBS, Bleistift befestigt wird, ist eine verbesserte Form des II || seit einigen Jahren von derselben Firma eingeführten ■. Zirkel-Ansatzes an Bleistifte. Das links nebenstehend in I I natürlicher Grösse gezeigte kleine Werkzeug gestattet JjB JM I Feststellung der Zirkelspitze in jeder beliebigen Lage I » ] innerhalb des bogenförmigen Schlitzes mittels einer HS - . kleinen Stellschraube. Ein genau in die Klammern -Iu ■ passender Bleistift ist beigegeben, mit welchem man gB fas sichern Bogenschlag bis zu etwa 10 cm Halbmesser )K ausführen kann. Auf dem Bleistift ist ein 10 cm pi 1 fiS langer Maassstab angebracht, welcher für die meisten I ■ -— Zwecke hinreichend sichere Abtragung und Abmessung If J gestattet. Eine Blechkappe mit Radirgummi- Einsatz 11 Fig. schliesst das andere Ende ab. / 4.