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1434 PAPIER-ZEITUNG. No. 43. Briefkasten. An alle Stellesuchenden. Stellengesuche kosten seit No. 1 laufenden Jahres, wie am Kopf unsres Blattes bemerkt, nur halben Anzeigenpreis, also 5 Pf. der Millimeter Höhe, 50 mm breit, und 50 Pf. Annahmegebühr, stattlMk. E. in S. Sie haben in der letzten Zeit Schwierigkeiten bei der Herstellung Ihrer besonderen Art von Chromobildern. Sie beziehen das Papier von derselben Fabrik in angeblich derselben Güte wie früher und bereiten das Papier dann vor, um die Bilder darauf zu drucken. Die Papierfabrik, an die Sie sich wegen der Fehler wandten, behauptet, die beanstandete Sendung, ebenso wie alle vorhergehenden, sowohl was Stoff mischung als Herstellungsart anbelangt, gleichartig behandelt zu haben. Da Sie nun der Ansicht sind, das Papier immer gleichmässig vorbereitet zu haben, so glauben Sie die Ursache in dem Rohpapier suchen zu müssen und nehmen desshalb an, dass dasselbe schon in der Masse falsch behandelt, d. h. nicht gehörig gemischt worden ist, da dessen Saugfähigkeit sogar an einem und demselben Bogen verschiedenartig sei. Sie ersuchen uns nun, das Papier in dieser Beziehung zu prüfen und Ihnen womöglich das Verhalten desselben bei seiner Verwendung zu erklären und übersenden einen Bogen des Rohpapiers nebst einem von Ihnen zubereiteten Bogen. Das Rohpapier ist schön und durchaus gleichmässig gearbeitet und erwies sich bei der Untersuchung als vollkommen holzfrei. Es wurde weder mit dem von Dr. Schuchardt in Görlitz bezogenen Di-Papier eine Färbung erhalten, noch mit dem Griess'schen Reagens (Metaphenylendiamin). Wie es scheint, ist das Papier gar nicht, oder nur äusserst schwach mit Harz geleimt, das Tetrapapier von Dr. Wurster ergab nur eine zart violette Färbung. Die Saugfähigkeit wurde von uns auf dem ganzen Bogen gleich befunden, wenigstens wurden Tintentropfen in derselben Zeit überall gleich mässig eingesaugt und ergaben annähernd gleich grosse Flecke. Bei einem so guten Papier wie der vorliegende Bogen es ist, erscheint eine durch dessen Herstellung verschuldete verschiedene Saugfähigkeit aus geschlossen. Der Fehler wird einzig bei dem Zubereiten des Papiers zu suchen sein. Da Sie uns nicht mittheilen, wie Sie das Papier behandeln, ehe Sie die Bilder darauf drucken, so ist unsere Aufgabe, Ihnen Rath zu ertheilen, sehr erschwert. Ein durchaus gleichmässiger Anstrich von genügender Dicke ist unbedingtes Erforderniss zur Herstellung Ihrer Bilder-Spezialität. Ob Sie nun imstande sind, Ihre Klebmischung (Sie verwenden wohl Stärke oder Traganthgummi?) von Hand gleichmässig auf das ungeleimte Papier aufzutragen, müssen wir bezweifeln. Grössere Sicherheit würden Sie er zielen, wenn Sie mehrmals dünne Schichten aufstrichen, oder hierzu eine Bogenstreich- oder Gummirmaschine benützten. Noch vortheilhafter wäre es, wenn Sie Ihr Papier in Rollen bezögen und es mit Ihrer Masse in einer Buntpapierfabrik auf der Streichmaschine ein- oder zweimal über ziehen liessen. Da hierbei das Trocknen auf dem Aufhängeapparat sehr gleichmässig erfolgt, die Klebmasse viel besser wie von Hand aufgetragen wird, so dürfte die Güte Ihrer Waare durch Bestreichen in der Buntpapier fabrik nur gewinnen und die Kosten der Herstellung sich ermässigen, be sonders durch Verminderung des Ausschusses. N. N. Sie sind im Besitz eines neuen Kopirverfahrens und fragen, ob Sie dasselbe durch Muster- oder Patentschutz gesetzlich schützen können. Sie können Alles was Sie wollen zum Musterschutz offen oder ver schlossen niederlegen, da keinerlei Prüfung erfolgt. Gesetzliche Giltigkeit, also wirksamen Schutz, haben aber nur sogenannte Schönheitsmuster; für Nützlichkeits- und Gebrauchsmuster oder gar -Verfahren hat der Muster schutz keinerlei gesetzliche Kraft. Für solche Erfindungen giebt es vorerst nur den Patentschutz, da in unserer Gesetzgebung für Gebrauchsmuster kein Schutz vorgesehen ist. Sie können auf Ihr Verfahren ein Patent nur erhalten, falls die Sache neu ist und überhaupt als eine Erfindung gelten kann. Falls sie nur als unwesentliche Abänderung von Vorhandenem an gesehen wird oder in das Gebiet der gewerbsmässigen Ausführungen fällt, wird kein Patent dafür ertheilt. Buchbinder-Meister F. in K. Sie wünschen durch den Briefkasten zu erfahren, wie Sie das zur Zeit so werthvolle Gummi-Arabicum mit ver- hältnissmässig geringen Kosten von 2000 bis 3000 gummirten durch Staub, Schmutz und Risse unbrauchbar gewordenen unbedruckten Doppelbogen (Reichsformat) zurückgewinnen können. Es wäre nur durch Auflösung des Gummi in Wasser möglich, denselben von dem Papier zu trennen, indem Sie jeden einzelnen Bogen sorgfältig in ein passendes mit warmem Wasser gefülltes Gefäss tauchen, nach einiger Zeit die Gummilösung von dem Papier ablaufen lassen und vielleicht noch ausspressen. Jedenfalls erhalten Sie dann den Gummi in sehr verdünntem Zustand, müssen den selben mittels Filtriren durch einen Flanellbeutel oder Papier von dem nicht gelösten Schmutz trennen und bei gelinder Wärme abdampfen. Da jedoch arabischer Gummi durch länger andauernde Wärme an Klebkraft verliert, so können wir Ihnen zu dieser zeitraubenden Arbeit nicht rathen. Es scheint uns, als dürfte es für Sie als Buchbinder vortheilhafter sein, eine gewisse Anzahl gummirter Bogen anzufeuchten, aufeinander zu kleben, zu pressen und zu trocknen und so eine kräftige Pappe herzustellen, für die Sie immer passende Verwendung finden. Der Krieg im Sudan, der Hauptbezugsquelle, hat die Zufuhren von arabischem Gummi so sehr beschränkt, dass er jetzt 6 bis 7 mal soviel kostet als vor einigen Jahren und auch dafür kaum zu haben ist. Diese grosse Preissteigerung veranlasst Hervorsuchen von Ersatzstoffen und Nothbehelfen aller Art. Dr. S. in Wien. Aus der eingesandten Post-Abonnements-Quittung ersehen wir, dass die Post Ihnen 30 Kreuzer Stempel berechnet hat. Dies ist mit Unrecht geschehen, da die Papier-Zeitung als Fachblatt von dieser Stempelsteuer befreit ist. In No. 37 und 38, Jahrg. 1881, druckten wir Zuschriften des K. K. Grenzinspektors in Komotau und der K. K. Finanz-Landesdirektion in Wien ab, worin dies ausdrücklich auf Grund Beschlusses der Ministerien der Finanz und des Innern bestätigt wurde. 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