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1236 PAPIER-ZEITUNG. No. 36. Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original-Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden, zum Preise von 1 Mark für jede Patentschrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin, Oranien-Strasse 91, S.W., an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt bezogen werden. Auf Wunsch des Herm Zeiss, Inhaber der Shannon Registrator Co., bestätigen wir, dass der Inhalt der an dieser Stelle erscheinenden Beschreibungen stets den veröffentlichten Patentschriften entnommen ist. Wir geben also, wie z. B. in Nr. 34 bei Vorrichtuug zum Sammeln und Registriren von Schriften, Rechnungen und dergl. D. R. P. 39583 nur die Aeusserungen der Erfinder aus den Patentschriften — kein eigenes Urtheil. D. Red, Maschine zur Verarbeitung von Hopfen zu Papierzeug von Edward Davies in Wood Green (Grafschaft Middlesex) und Henry Board Harris in Fleet (Grafschaft Hampshire). D. R. P. 39715. (Kl. 55.) Die bisherigen Versuche, Hopfenzapfen zur Herstellung von Papier zeug geeignet zu machen, scheiterten daran, dass solches Papier Tinte etc. nicht annahm und eine rauhe Oberfläche hatte. Als die Ursache dieser Uebelstände sind von den Erfindern die Samen erkannt worden, deren Hülsen sich mit der Papiermasse nicht assimiliren, und deren Fettbestand theile dem Papier die Eigenschaft verleihen, Tinte u. s. w. nicht haften zu lassen. Vorstehende Maschine dient daher zunächst zur Ausscheidung des Samens aus den Hopfenzapfen und ferner zur Zerkleinerung der letzteren. Der Hopfen gelangt durch einen Trichter F in eine durchlöcherte Trommel D, deren Oeffnungen so gross sind, dass die Samen hindurchfallen, die Zapfen aber zurück gehalten werden. Letztere werden durch die sich drehende, mit Schraubenflügeln H besetzte Welle I nach dem anderen Ende der Trommel geleitet und fallen hier durch den Trichter J in eine zweite feststehende Trommel K, wo sie durch die schrägstehenden, auf der sich drehenden Welle M befestigten Messer N und die feststehenden Messer L (siehe auch Fig. 2) zerkleinert und zugleich nach dem Ausgang 0 befördert werden, um nun in üblicher Weise zu Papierzeug verarbeitet zu werden. Patent-Anspruch: Bei der Behandlung von Hopfen, um ihn nach Reinigung, Abscheidung der Samen und entsprechender Zerkleinerung zur Verwendung in der Papierfabrikation geeignet zu machen, die Anwendung eines Apparates, bestehend aus der cylindrischen Siebtrommel D, deren Welle I mit Flügeln H besetzt ist, in Verbindung mit der Zerkleinerungstrommel K, an deren Boden die Messer L angeordnet sind, welche zusammen mit den Messern N auf der Welle M die Zerkleinerung der Hopfenzapfen bewirken. Neuerung an Eck- oder Flächenverbindungen für Kasten aus Eappe oder anderem Material von Jos. Esselbach in Dresden. D. R. P. 39 849. (Kl. 54.) Die bisher zu Eckverbänden an Kasten benutzten Drahtklammern, deren Schenkel das Kastenmaterial durchdringen und an dessen Innenseiten umgebogen werden, erfordern für ihre Anwendung Maschinen, welche so komplizirt sind, dass sie in den Händen der meist ungenügend damit ver trauten Arbeiter von geringer Dauer sind und öfteren Reparaturen unter liegen. Den Drahtklammern selbst haftet nach Ansicht des Erfinders aber auch insofern ein störender Mangel an, als die an den Innenseiten des Kastendeckels liegenden Schenkel beim Auf- und Zumachen DOoXX desselben an den auf der Aussenseite des Kastens liegenden ‘a - Klammern hängen bleiben, den Kasten dadurch beschädigen Fis 1 und auch ein Losreissen der Klammern bewirken können. 8" Zur Vermeidung genannter Uebelstände soll hier schrauben förmig gewundener Draht (Fig. 1) von rechteckigem, linsenförmigem oder' schwertförmigem Querschnitt verwendet werden, welcher an den Rändern glatt oder auch gezahnt sein kann. auf- und abbewegte Messer D2 von , gleicher Form scheerenschnittartig der das in das Von diesem Draht werden Stücke in der zu Eck- oder Flächenverbindungen erforderlichen Länge durch eine Maschine oder Scheere abgeschnitten und dann unter Anwendung einer ein greift. Die Bewegung des Messers D2 kann von einer oberhalb liegenden Kurbel welle E mittels einer oder mehrerer Pleuelstangen F erfolgen, die an dem Messerhalter G befestigt sind. Halter G gleitet in vertikalen, im Ständer H liegenden Nuthen. Das bewegliche Messer kann auch auf der Fläche eines sich drehenden Cylinders befestigt sein; der Erfinder giebt jedoch dem geradlinig bewegten Messer den Vorzug. Die Zuführungswalzen C G 2 können in der geeigneten Richtung durch ein Schaltwerk getrieben werden, welches von der Kurbelwelle E aus be- thätigt wird, wobei der Hub des Schaltwerkes durch Einstellung der Kurbelstellung der Schubstange je nach der gewünschten Länge des ge schnittenen Materials verändert werden kann. Beim Schneiden des Materials in dicken Lagen können diese Lagen durch Herabfallen in einen Vertheiler, welcher durch eine schnell rotirende Walze K mit Spitzen k gebildet ist, getrennt und geöffnet werden. Diese Walze wirft das gelockerte Material aus der Maschine heraus in einen ge eigneten Behälter. viel intensivere, als bei Maschinen, bei denen der Schnitt nur in der Querrichtung der Ma schine oder nicht schee renschnittartig erfolgt. Dem feststehenden Grundmesser D und dem in vertikaler Rich tung auf- und abbe wegten Messer D2 ist eine sägezahnartige Form gegeben, wie in Fig. 2 zu sehen ist. Die Zuführung der Lumpen findet inner halb der Seitenwände A auf einem end losen Zuführungstuch B statt, welches um die Walze C läuft, die unterhalb einer sechs kantig oder anderswie Zuführungswalze liegt. Hinter Walze C sitzt Grundmesser D, dessen Ausschnitt geeigneten Unterlage und eines Stempels so auf die zu verbin denden Kastentheile geschlagen, dass jedem derselben die halbe Länge des Drahtstückes zufällt. Bei diesem Aufschlagen wer den die Theile des Drahtwinkels, welche senkrecht oder nur ein wenig geneigt zu den Kastenflächen stehen, in deren Material ein- und theilweise sogar durchgetrieben und haften in demselben wurzelartig. Die ganz oder nahezu parallel zu den Kastenflächen liegenden Theile des Drahtwinkels werden flach eingedrückt, so dass sie nach dem später er folgenden Bekleben der Kastenecken mit Papier nicht wahrnehmbar sind. Diese Drahtstücke lassen sich auch zur Verbindung von flach an ein ander stossenden Papptafeln b verwenden, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist. Patent-Anspruch: Eine Metallverbindung .für Kasten aus Pappe oder anderem Material, bestehend aus schraubengangförmig gewundenen Draht- oder Metallstücken von rechteckigem, linsen- oder schwertförmigem Querschnitt mit glatten oder gezahnten Rändern, welche Metallstücke, auf die zu verbindenden Kastenflächen oder Ecken aufgeschlagen, theils flach aufliegend, theils ein- bezw. durchdringend wurzelartig in denselben haftend, die Eck- bezw. Flächenverbindung herstellen. Lumpenschneider von George Frederick Busbridge in East Malling (Kent, England). D. R. P. 40064. (Kl. 55.) Der Lumpenschneider nach vorliegender Konstruktion unterscheidet sich dadurch von den bisher bekannten, dass bei ihm ein Messerpaar zur Anwendung kommt, welches scheerenschnittartig gleichzeitig in Längen- und Querrichtung auf die zugeführten Lumpen wirkt und dieselben zer schneidet. Die Zerschneidung des zugeführten Materials ist demnach eine gestalteten kannelirten Patent-Anspruch: Ein Lumpenschneider, in welchem die durch die Zuführungs-Einrich tung A C C' 2 transportirten Lumpen dem Längen- und Querschnitt eines mit sägezahnartig gestalteten Schneiden ausgestatteten Messerpaares unter liegen, von denen das eine, D, als Grundmesser festliegt, das andere, D2, geradlinig bewegt wird oder auf einer Cylinderumfläche rotirt.