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4. Feststellung des Etats für das Jahr 1888. 5. Ersatzwahl an Stelle der durch das Loos zur Ausscheidung be- stimmten Vorstandsmitglieder und Stellvertreter. 6. Wahl der Delegirten und Stellvertreter für die nächste in Berlin stattfindende Genossenschaftsversammlung. 7. Anträge von Mitgliedern. Die Anträge müssen mindestens 3 Tage vor der Versammlung dem Sektions-Vorstande schriftlich eingereicht werden. Nürnberg, 30. Dezember 1887. Der Vorstand. Eugen Mayer, Vorsitzender. Verein Deutscher Papierfabrikanten. Die Mitglieder des Vereins Deutscher Papierfabrikanten beehren wir uns, hierdurch ergebenst darauf aufmerksam zu machen, dass der unter zeichnete Vorstand Mittwoch, 18. Januar d. J., vormittags 101/2 Uhr, in Berlin, Restaurant „Julitz" Unter den Linden 14, zu einer Berathung über die Grundzüge des Alters- und Invalidengesetzes zusammentreten wird und laden zugleich diejenigen der Herren Mitglieder, welche sich für den vorliegenden Gegenstand interessiren, zur Theilnahme an der bevorstehenden Berathung ergebenst ein. Lachendorf b. Celle, 9. Januar 1888. Der Vorstand des Vereins Deutscher Papierfabrikanten Carl Dressen, Vorsitzender. Papier-Verein Berlin und Provinz Brandenburg. Zu der am Sonntag, 22. Januar d. J., vormittags 10 Uhr, statt findenden Generalversammlung in Gratweil’sBierhallen,.Komman- dantenstrasse 79, erlaubt sich der unterzeichnete Vorstand hiermit höflichst einzuladen. TAGES-ORDNUNG: 1. Geschäftsbericht des Vorstandes über das abgelaufene Vereinsjahr. 2. Bericht der Kassenrevisoren. 3. Ertheilung der Decharge. 4. Neuwahl der Revisoren. 5. Anträge auf Aenderung der Satzungen- 6. Neuwahl des Vorstandes. Berlin, 7. Januar 1888. Der Vorstand. Senföl als Schmiermittel. Trieben, Obersteiermark, 6. Januar 1888. Bezugnehmend auf den Artikel in No. 2, Senföl betreffend, kann ich berichten, dass ich mit Senföl vor längerer Zeit bei meinen Turbinen und Defibreuren einen Versuch machte und derselbe zur vollsten Zufriedenheit ausfiel. Leider ist der Preis von 80 Mk. die 100 kg ab Erfurt noch zu hoch, da man hier sehr gute Schmieröle zu 35 fl. die 100 kg franko kauft. Reichardt jr. Fabrikdirektor. Welt-Ausstellung in Melbourne. Die Firma Sands & McDougall lim„ Melbourne, ist das grösste Papiergeschäft des australischen Festlandes. Sie beschäftigt etwa 900 Arbeiter, druckt für die Regierung u. s. w. Der Leiter dieses auch in London ansässigen Weltgeschäftes, Herr McDougall, war vor einigen Wochen in Berlin, besuchte dabei auch den Heraus geber dieses Blattes und machte dem Reichs-Kommissar im Interesse des deutschen Papier-Gewerbes ein Anerbieten, durch welches dieses zur Beschickung der Ausstellung besonders angeregt werden dürfte. Die Firma Sands & McDougall lim. erklärt sich nämlich bereit, die Beaufsichtigung und Instandhaltung aller Ausstellungsgegenstände des deutschen Papierfaches, einschliesslich Maschinen, in Melbourne zu übernehmen und namentlich dafür zu sorgen, dass die aus gestellten Gegenstände sich jeden Morgen in gutem Zustand befinden. Herr McDougall hält eine solche Fürsorge für durchaus nothwendig, da er bei der vorigen Ausstellung in Melbourne die Erfahrung ge macht hatte, dass die Papierfabrikate sich nach kurzer Zeit in jämmerlichem Zustand befanden und auch so verblieben. Als einzige Entschädigung für diese von ihm zu übernehmende Verpflichtung verlangt er, dass sämmtliche Aussteller des deutschen Papierfaches sein Anerbieten annehmen, und dass auf den einzelnen Vorführungen ein ganz kleines Schild angebracht werde mit der Auf schrift: „Unter Aufsicht von Sands & McDougall lim. Melbourne“. Selbstverständlich wird jeder Aussteller auch seine eigene Firma in beliebiger Form und Grösse an wenden, und die Zufügung des Sands & McDougall’schen Schildes kann denselben nicht nur nicht beein trächtigen, sondern ihm auch noch Sicherheit dafür bieten, dass die Melbourner Firma die Ehre ihres Namens durch strenge Einhaltung der eingegangenen Verpflichtung wahren wird. Aus dieser Fürsorge für die Ausstellungsgegenstände entstehen den Ausstellern keinerlei Kosten, und sobald dieWaaren in Melbourne anlangen, stehen sie unter der Aufsicht der Firma Sands & McDougall. Diese ist auch auf besonderen Wunsch bereit, die Vertretung der Aussteller zu über nehmen, macht dies jedoch durchaus nicht zur Bedingung. Erthei lung von Auskunft aller Art erfolgt für alle Aussteller kostenfrei, da sich fortwährend Beamte der Firma in der Ausstellung befinden wer den. Nach Schluss der Ausstellung sind S. & McD. bereit, die Aus stellungskasten und -Gegenstände bestmöglichst zu verwerthen. Die Osnabrücker Papierwaarenfabrik, A. Löwenstein, Berlin SW., Oranienstr. 119, hat die General-Vertretung der Firma S. & McD. für Deutschland und ist bereit, jede gewünschte weitere Auskunft zu ertheilen. Alle Briefe und Anfragen in dieser Angelegenheit sind an dieselbe zu richten. Wir bemerken noch ausdrücklich, dass nach uns gegebenen Erklärungen dieses Anerbieten lediglich im Interesse des deutschen Papierfachs gemacht ist, und dass keinerlei Privat-Interessen oder Absichtten dahinter gesucht werden dürfen. Ein solch liebenswürdiges Entgegenkommen verdient im höchsten Grade Anerkennung und Benützung! Dampftrockner. Um die Unzuträglichkeiten beim Gebrauch von nassem Wasser dampf zu beseitigen, fertigt die Firma Dicker & Werneburg in Halle eine Vorrichtung, welche strenge Abscheidung des im Dampfe vertheilten Wassers bewirken soll. Der patentirte Apparat wird bereits seit mehreren Jahren für horizontale Leitungen, seit einiger Zeit auch für vertikale ausgeführt. Er besteht, wie nachstehende Abbildung zeigt, aus folgenden Theilen: 1. Einer birnenförmigen Haube mit Dampfeintrittsöffnung, Wasser ablassstutzen und vier Vertikalleisten zum seitlichen Auf halten des Wassers. 2. Einem in die Haube geschobenen entsprechend geformten Rohrstück als Durchgang des Dampfes. Der obere Theil dieses Rohres ist dem Eingangsstutzen gegen über mit einer winkeligen Scheidewand überdacht, wodurch 2 seit liche Oeffnungen entstehen. Ueber diesen stehen senkrecht auf der Scheidewand zwei hohe Rippen, welche den direkten Weg zu den Oeffnungen sperren. Der mit Wassertheilchen geschwängerte Dampf strahl wird nun in der bei unserer Abbildung an gedeuteten Weise zunächst aus einem runden in einen viereckigen Querschnitt übergeführt und prallt, in dem Bestreben, den Apparat in gerader Richtung zu durchstreichen, gegen die keilförmige Scheidewand. Hier theilt er sich und zieht nach unten, wendet sich aber vermöge seiner Elastizität sofort seitwärts und nach oben, dem einzigen Ausgange, nämlich den vorbesprochenen Oeffnun gen zu und gelangt, wiederum nach unten strömend, durch das Rohrstück in die Leitung. Die flüssigen Bestandtheile dagegen gleiten zwischen den seit lichen Rippen an den schiefen Flächen der Scheidewand entlang und werden, infolge ihres grösseren Beharrungsvermögens, gegen die cylindrische Innenwand der Haube geschleudert. Dort rieseln sie, durch die schrägstehenden Vertikalleisten am seitlichen Ausweichen gehindert, abgesondert von dem austretenden Dampf zu Boden und können durch den Ablassstutzen in geeigneter Weise entfernt werden. Während also alles Tropfbarflüssige seitwärts geworfen wird und, an den Wänden niedergleitend, sich im unteren Theil der Haube sammelt, strömen die gasförmigen Bestandtheile von oben her frei durch das innere Rohrstück, ohne jene nochmals zu berühren. Dieser Dampftrockner ist für gespannte und nichtgespannte Dämpfe bestimmt, wird indess auch vortheilhaft zum Entwässern von feuchten, komprimirten Gasen verwandt. Er lässt sich sowohl am Dampfentwickeler selbst befestigen, als auch vertikal in die Rohr leitung einschalten. Im ersteren Fall kann das Wasser direkt wieder in den Wasserraum des Kessels geführt werden; doch ist alsdann noch ein Rückschlagventil nöthig. Im letzteren Fall empfiehlt es sich, den Apparat in möglichster Nähe der Maschine oder des Ver brauchsortes anzubringen und mit einem Kondenstopf zu verbinden, der dann für fortgesetzten Wasserabfluss ohne Dampfverlust sorgt. Nur bei ungespannten Dämpfen, z. B. bei Verwerthung des Ab dampfes zu Heizzwecken, genügt ein Hahn als Ablassvorrichtung. Eingeschneit. Zu den vielen Schwierigkeiten, mit welchen die Fabrikanten zu kämpfen haben, gehören auch die klimatischen, wieUeher- schwemmungen, grosse Schneefälle u. dgl. Ein Papierfabrikant schreibt uns z. B. unter dem 5. Januar aus Schlesien, dass nach einem heftigen Schneesturm und 14° R. Kälte am 3. Januar morgens Alles so verweht war, dass die Arbeiter nicht zur Fabrik kommen konnten, sondern erst Wege und Bahn frei schaufeln mussten. Während dreier Tage musste der Wagen verkehr beinahe ganz unterbleiben.