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492 erzielt hat, wobei durch die überschüssig angewandte Sodamenge eine Tren nung der Lauge von der Harzseife leicht stattfindet, beizubehalten. Zur Herstellung von weissem Leim mit viel freiem Harz kann man dann die fertige von übriger Lauge und Farbstoff befreite Harzseife wieder in den Kessel bringen, erhitzen und in der heissen Harzseife 1/6—1/ der ur sprünglich angewandten Harzmenge an ganz hellem Harz in der Harz seife auflösen. Es ist nicht zweifelhaft, dass letzteres Verfahren auch für feinere Papiere die Herstellung eines Milchharz-Leims gestattet, welcher immer denselben Gehalt an freiem Harz hat. Besonders denjenigen Fabriken, die infolge besonderer Umstände noch Schwierigkeiten bei der Leimung haben, wäre dies Verfahren zu empfehlen. Berlin N.W., Hindersinstrasse 1, 10. März 1888. In einem zweiten Brief theilt Herr Andreas mit, dass er das Auswaschen oder Aussalzen der Harzseife zum Zweck der Entfer nung des Harzfarbstoffs für überflüssig und vielleicht schädlich hält, weil nach seiner in einer ersten Feinpapierfabrik gemachten Erfah- rung auch die weissesten feinsten Papiere dadurch nicht beeinträch tigt werden. Bei der geringen Menge Harz, welche nach seinem Verfahren zur Leimung gebraucht wird, kommt so wenig Farbstoff ins Papier, dass derselbe nichts schaden kann. Neuheiten. Unter dieser Ueberschrift werden alle von Abonnenten eingesandten Muster von Erzeugnissen der Papier- und Schreibwaaren - Industrie, welche Neues oder Bemerkenswerthes bieten, kostenfrei besprochen. Glaswaaren. Einen der grössten und reichhaltigsten Lagerbestände von Glaswaaren für Schreib- und Kontorgebrauch hat die Firma Eduard Dressler, Berlin 8., Ritterstrasse 22, aufzuweisen. In den hellen weiten Räumen des für die Zwecke des Musterlagers theilweise umgebauten Erdgeschosses sind Tausende zierlicher, zweckmässiger Geräthformen in Hunderttausenden von Exemplaren untergebracht. Der beste verfügbare Raum ist als Musterzimmer eingerichtet. Hier finden sich die gangbarsten Muster in je einem Stück in übersichtlicher und gefälliger Anordnung. Die Firma führt nicht allein Glasgeräthe für die Schreibwaaren-Industrie, sondern auch Gebrauchs- und Prunkgegenstände für Speisezimmer und Küche, für Trinkstube und Toilettentisch. Ausführliche Mustertafeln in hübschem, theilweise farbig angetuschtem Lichtdruck erleichtern die Ueber- sicht und gestatten auch dem auswärtigen Geschäftsfreund, mit Sicherheit eine Wahl zu treffen. Auf solche Weise werden die bei Glaswaaren be sonders unzweckmässigen Mustersendungen erspart, und neben der urbild getreuen Wiedergabe sorgen genaue Maassstäbe und schematische Zeich nungen dafür, dass der Abnehmer eine klare Vorstellung von den vorräthigen Mustern erhält. Unter den für den Schreibwaarenhandel bestimmten Geräthen nehmen die Tintenfässer den ersten Platz ein. Auf Tischen und Gestellen ist da eine verwirrende Menge kleiner, grosser, einfacher und vornehm ausgestatteter Tintenfässer in wechselnden Formen und Farben ausgestellt. Von dem kleinen, etwa die Hälfte eines Fingerhuts fassenden Behälter für chemische Tinte bis zu dem lächerlich grossen „Renommir-Tintenfass", in welchem ein kleinerer Behälter als eigentlicher Tintenverwahrer eingelassen ist — gleichwie das bekannte Rheinweinfässchen im Heidelberger Fass, — steht hier eine unübersehbare Menge von Tintenbehältern in Reih und Glied. Von Tintenfässern allein führt die Dressler’sche Preisliste mehr als 4000 Nummern an, zum Preise von 80 Pfennig das Dutzend bis 20 Mark das Stück. Billige Sorten sind gegossen und gepresst, oft auch mit durch sichtigen Lackfarben bemalt. Bei besseren Sorten ist die Farbenwirkung durch farbigen Glasfluss, der gefällige Eindruck der Lichtbrechung und Flächenzerlegung durch sauberen Schliff erzielt. Unter den farbigen Gläsern finden sich sehr ansprechende Tonschattirungen. Goldgrün, Reseda grün und Topasfarbe wirken besonders prächtig. Gegenüber diesen Luxus- waaren, welche sich durch gediegenen Stoff und saubere Ausstattung auszeichnen, verdienen einige einfachere Formen wegen ihrer besonders zweckmässigen Ausführungsart unsre Aufmerksamkeit. Fig. 1 zeigt ein Tintenfass mit einsetzbarem Trichter, welcher der Feder als Führung dient und zugleich verhindert, dass die Tinte auf einer grösseren Fläche mit der Luft in Berührung kommt. Der Boden dieses Tintenbehälters ist in der Mitte vertieft, so dass die Tinte bis auf den letzten Rest verbraucht werden kann. Diese zweckmässige Einrichtung ist bei den meisten neueren Tintenfässern der Dressler’schen Fabrik an gebracht Fig. 2 stellt ein Tintenfass mit einem Porzellandeckel, Patent Schomburg, dar. Dieser Deckel arbeitet in derselben Weise, wie der be kannte Verschluss der sogenannten „ästhetischen“ Aschbecher. Wenn man den locker aufliegenden Deckel hebt und die Feder einführt, so weicht eine kleine, durch Gegengewicht ausbalancirte Verschlussplatte zurück, um beim Herausziehen der Feder sofort wieder emporzuschnellen und die Oeffnung zu verschliessen. Mittels dieser Vorrichtung wird jede Verun reinigung der Tinte durch Staub auf wirksame Weise verhindert. Als Mode-Neuheit sind Tintenfässer aus weissem Glas mit schräg gewundenen Kanelirungen ausgestellt. Dieselben sehen recht hübsch aus und sind in verschiedenen Ausführungsarten, halbkugel- und walzenförmig, auf Lager. Bei den meisten Tintenfässern ist erfreuliche Rücksichtnahme auf Zweckmässigkeit zu bemerken. Diese soliden, ziemlich schweren Glasgefässe haben fast sämmtlich aussergewöhnlich grosse Bodenflächen. Sie stehen daher fest und sicher und bieten gegen Umfallen fast bedingungslosen Schutz. Es wäre wirklich Zeit, dass auf diese wesentliche Eigenschaft eines Tintenfasses allgemein geachtet würde, denn jene erbärmlichen, schlanken Fläschchen, in welchen viele Tintensorten verkauft und ver braucht werden, bilden eine stete Gefahr für ihre Umgebung. Sie ver derben und vergeuden durch einmaliges Umfallen mehr als ein solides Tintenfass der beschriebenen Art kostet. Aa. Nächst den Tintenfässern sind Briefbeschwerer 6/2200 besonders zahlreich vertreten. Hiervon enthalten NTeSeS Preisliste und Musterlager etwa 3000 Nummern in “ee mannigfaltigsten Formen. Fig. 3 zeigt einen be- “sonders eigenartigen Briefbeschwerer. Auf dem sockelförmig gestalteten, voll ausgegossenen Unter- 6 2, theil ist eine dicke Filzscheibe mit zahnförmigen A-"uuM Einschnitten befestigt. Diese Vorrichtung dient zum F iiII Ab wischen des beim Linienziehen mit Tinte be- mS ' II//IIIIIII! schmutzten Lineals. LLLLiIIIIIIIII- Von den sonstigen Kontorgeräthen verdient ’ eine besonders zweckmässig ausgeführte Gummi- Fig- 3. flasche (Fig. 4) Erwähnung. Dieselbe besteht aus A einem becherförmigen Untertheil und einem deckelartigen nach // oben trichterförmig abgeschlossenen Obertheil. Derselbe ruht 44 auf einer vortretenden, ringförmigen Wulst und nimmt in 91 seiner hohlen Spitze das Ende des Pinselstiels auf. Ein F / | waagerecht durch den Untertheil gezogener Messingdraht dient zum Abstreichen des Gummis und verleiht dem Pinsel, dessen "e” oberes Ende vom Trichterdeckel gehalten wird, in der Ruhe- Fig. 4. läge sichere Vertikalstellung inmitten des Gefässes. Durch diese sehr hübsch ersonnenen Vorrichtungen wird das Beschmutzen und allmälige Verkleben der oberen Oeffnung sowie die Verunreinigung des Pinselstiels vermieden. Gegenüber den zahllosen unzweckmässigen Formen von Gummiflaschen erscheint dies Geräth recht empfehlenswerth. Aus der unübersehbaren Menge von sonstigen Gebrauchs- und Luxus- geräthen Einzelnes herauszugreifen, müssen wir uns versagen. Jedem Fachmann, der sich für diese Erzeugnisse interessirt, werden auf Wunsch die erwähnten Lichtdrucktafeln zugesandt. Während im Musterzimmer nur je ein Stück von den Glaswaaren aus gestellt ist, enthalten die umgebenden Räume und das weitläufige Unter geschoss grössere Vorräthe. Massenartikel lagern hier in zweckmässig umgelegter Original-Strohpackung. Sie behalten dieselbe meist auch bei der Versendung, während feinere Waaren einzeln in Schachteln gelegt und mit weichen Füllstoffen umgeben werden. Bei Besichtigung der Luxus- und Nippsachen fiel es dem Schreiber dieses auf, dass Waaren in dem seinerzeit sehr beliebten Irisglas, jener eigenthümlichen Glasart, welche in den Farben des Regenbogens schimmert, nicht vorhanden waren. Herr Schier, der Vertreter der Firma, erklärt dies damit, dass solche Waaren wegen der hohen Gesundheitsschädlichkeit der bei ihrer Fabrikation an gewendeten Antimondämpfe überhaupt nicht mehr gefertigt werden. Es finden sich, auch gegen hohen Lohn, keine Arbeiter mehr, welche sich den Gefahren dieser Fabrikation aussetzen möchten. Globus - Papier. Herr Ingenieur Martens theilt uns mit, dass der Mittelwerth für Bruchdehnung bei Globus-Papier nach den Ermittelungen der König], Papierprüfungsanstalt nicht 4,01 pCt., wie infolge eines Setz fehlers in No. 23, S. 452, gedruckt wurde, sondern 4,10 pCt. beträgt. 52525255555525-52525252525252525252525 G Maschinenbau - Gesellschaft Karlsruhe § L liefert I ü E. Kirchner’s m n Specialmaschinen für Papier- u. Stoff-Fabrikation, n L besonders: In In K. IIAr cNnNN in 2 Systemen und 5 Grössen (97 Stück H ß nOuersdnse im Betrieb) L E Holzhackmaschinen fürBttrieospfabrüken(8stüc1 S CentrifugalholländerzmpeanatncesEehBrn § - Ferner empfiehlt dieselbe neben ihrer Haupt-Specialität, dem Bau In von Locomotiven und Tendern jeder Grösse und Gattung, Dampf- - - maschinen jeder Grösse, mit Ventil- oder Schiebersteuerung, Locomo- I n bilen, Compound und Nicht-Compound, Dampfkessel, Dampfkocher, I I Transmissionen in bester Ausführung. 35019 nJ L Prospecte und Kostenanschläge kostenfrei. 0 E =5=5E5£5E5E5E5E55E5-E5E5E5E5E5E525E5E5•525e