Volltext Seite (XML)
Ifo. 24. PAPIER-ZEITUNG. 469 Anlegevorrichtungen für Schnellpressen. No. 2 brachte eine Abhandlung, welche die Einrichtung und den Werth der auf diesem Gebiet aufgetauchten Neuerungen erörterte. Zur Ergänzung sei hier noch der von der Hamm’schen Fabrik gebaute durch Figg. 1—4 dargestelite »Präzisionsanlegeapparat« besprochen, heran und im richtigen Moment durch ein an der Zahnstange befestigtes Kurvenstück s abgedrückt wird, wodurch die Seiten- Marke gegen den Bogen vorgeschoben wird. Diese Einstellung kann] offenbar aber nur dann genau sein, wenn der Zapfen in der Gabe durchaus dicht, d. h. ohne todten Gang, geht, wenn ferner der die welcher auf Wunsch an Buchdruck-Schnellpressen angebracht wird. in eine zum Druckcylinder welchem sich % AUun-AL S #E w Die Seitenmarke q q 1 tisch d ist nämlich ein Rähmchen eingelassen, parallele, durch Lager t geführte Schiebaxe Fig. 2 befindet. Auf der Axe sitzt ein Stellkloben, welcher auf einer damit verschraubten Anlege- plattep zwei schwalbenschwanzförmige Anlegenasen qq x trägt, gegen welche jeder Bogen angelegt wird. Da jedoch die Anlegeplatte sich vor dem Schliessen der Cylindergreifer 6 mm gegen den Bogen hin bewegt, so braucht derselbe nicht vollkommen genau an die Seitenmarke angelegt worden zu sein, da die vorschiebende Marke eben den Bogen seitlich einstellt. Jene automatische Seitenbewegung wird durch einen Doppelhebel n bewerkstelligt, dessen oben gegabeltes Ende h an einem Zapfen erwähnter Schiebaxe eingreift, und dessen unteres Ende durch eine Feder r Fig. 3 gegen die Zahnstange z des Satzfundaments verschiebt sich selbstthätig. Im Anlege- Schlitz eingeschnitten und in denselben ein Zahnstange tragende Karren selbst einen durchaus sichern Gang hat, was leider bei der Eisenbahnbewegung häufig nicht der Fall ist. Wir sehen schon hieraus, dass die gute Wirksamkeit dieser Seitenmarke von der Erfüllung vieler Voraussetzungen abhängig ist. Bei feststehenden, richtig ge- staltetenSeitenmarken genügt es für Erhalt genauer Anlage, wenn nur der die Marke tragende Tisch feststeht. Dies ist wichtig. Gar oft quälen sich Maschinenmeister vergebens, genaues Register durch An legen an feste Seitenmarken zu erzielen. Da dieselben zwar auf dem Tisch befestigt sind, letzterer aber in den meisten Fällen nicht sicher steht, in den Scharnieren wackelt, und sich leicht beim Arbeiten daran verschiebt, so darf es durchaus nicht Wunder nehmen, wenn das Register dann mangelhaft wird. Jeder Buch- oder Stein- druck-Maschinenmeister sorge daher für solide Befestigung und Dichtstellung des Klapptisches; die ungerechten Klagen über die einfachen feststehenden Seiten marken werden dann von selbst ver stummen. Was übrigens die Vordermarken der Hamm’schen Schnellpresse anlangt, so sind dieselben ausserhalb des Cylinders w auf einer Markenstange befestigt und besitzen Niederhalthörner q, sowie je eine als Anlage dienende Nase, wie aus Fig. 4 ersichtlich. Damit bei weitem Rückwärtsschieben der Vordermarken, wodei deren Nasen nicht mehr auf den Cylinder sich auflegen, die Bogen nicht unter die Anlage in den Cylinderaus- schnitt sich unterschieben können, sind auf einer besonderen, im Cylinder w selbst gelagerten Markenstange noch Marken c mit Sicherheitsnasen e vorgesehen. Die Sicherheitsnasen e der Marken c sind nur in halber Breite ausgeführt, damit sich die nach unten gerichtete Nase f der Marke k daneben auf Marke c auflegen kann. Dieses Ineinandergreifen der Nasen soll also das Durchrutschen des Bogens verhüten. Soll an beiden Seiten der Schnellpresse angelegt werden, z. B. beim Druck von Umschlägen, so ist stets eine zweite Tischanlage q q^ erforderlich, die aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich ist, und die dann ihre Schiebung von der ersten Anlage durch einen Doppelhebel nebst Schubstange erhält. Die Einschaltung des Doppelhebels bewirkt, dass sich die zweite Anlage entgegengesetzt wie die erste bewegt. z. Büchertisch. Die Rechte und Pflichten der Theilhaber von Fabriks-, Handels- und Erwerbsgesellschaften aller Art. Von Richard Paul. Leipzig, Verlag von Gustav Weigel. Preis 1 M. 60 Pf. Je schwieri ger es gegenwärtig für den Einzelnen ist, nur auf Grundlage eigenen Geldes und eigener Erfahrung ein Geschäft zu eröffnen, desto nothwendi ger wird die Kenntniss der Bedingungen, unter welchen die Vereinigung zweier oder mehrerer Gewerbtreibender zu gemeinsamer Unternehmung stattfinden kann. Das vorliegende Weik enthält die gesetzlichen Be stimmungen, welche für die verschiedenen Arten der Handelsgesellschaften gelten, eingehende Darstellung der Rechtsverhältnisse der Gesellschafter untereinander und gegenüber dritten Personen, ferner Entwürfe von Ver trägen und Darstellung der Maassnahmen, welche bei etwaigen Streitig keiten der Gesellschafter zu treffen sind. Besondere Abtheilungen behan deln die Buchführung der offenen Handelsgesellschaften und die Auf stellung des jährlichen Inventariums. Die Heliographie. Anleitung zur Herstellung druckbarer Metall platten für Halbtöne, Strich- und Kornmanier. Von J. Husnik, k. k. Professor in Prag, Zweite Auflage. Wien, Pest, Leipzig, A. Hartlebens Verlag. Unter Heliographie versteht Professor Husnik alle Verfahren, welche „durch Belichtung verschiedenartiger licht empfindlicher Körper unter Negativ oder Positiv solche Metallplatten er geben, auf denen das aus Korn oder Strichen bestehende Bild entweder vertieft oder erhaben erscheint, und welche daher entweder für Tief- oder Hochdruck geeignet sind.“ Nach dieser sehr allgemein gehaltenen Begriffs erklärung könnte man veimuthen, dass der Verfasser alle photomechanischen Vervielfältigungsarten mit Einschluss der phototypischen und autotypischen Zinkätzung darzustellen beabsichtigte. Dies ist jedoch nicht der Fall, vielmehr beschränkt sich das Werk auf Besprechung der bedeutungsvollen Methoden der Kupfertiefätzung, der verschiedenen Quellverfahren, des Kohledruckes, Woodburydruckes u s. w- Der Verfasser hat eine grosse Anzahl dieser Verfahren selbst ausgeübt, einzelne verbessert und umgear beitet, so dass die hier niedergelegten Mittheilungen praktischen Werth beanspruchen dürften. Der erste Theil des Werkes ist den zahlreichen Verfahren gewidmet, welche auf der Veränderung der mit organischen Stoffen verbundenen Chromsäuresalze beruhen. Da diese Salze, besonders in ihrer Verbindung mit Gelatine, bei den verschiedenartigsten graphischen Prozessen eine Rolle spielen, so finden sich in dieser Abtheilung die wichtigsten Verfahren für Hoch- und Tiefdruck vereinigt. Hier findet sich das Photo-Engraving- Verfahren, Heliogravüre, Photogravüre und das jüngste Lieblingskind des Verfassers, die Leimtypie. Die zweite Abtheilung „Harzverfahren“, wird mit einem kurzen Hinweis auf desselben Verfassers „Reproduktions photographie“ abgethan, und in der dritten Abtheilung werden alle in den beiden ersten nicht unterzubringenden Verfahren unter der allgemeinen Bezeichnung „Heliographische Methoden“ vereinigt. Besonders dem in teressanten Kohledruck, mit welchem sich der Verfasser eingehend be schäftigt hat, wird breiter Raum gewidmet. Von Leimtypie, Heliogravüre, Photogravüre und Heliotypie sind gut ausgeführte Beispiele auf besonderen Tafeln angehängt. Das lehrreiche Buch bildet den 43. Band der Hart- leben'schen chemisch-technischen Bibliothek.