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No. 2. PAPIER-ZEITUNG. 21 mit Schiebeapparaten ausgerüsteten Anlegetisches beim Auf- und Niederklappen sehr lästig. Wenngleich hier nicht angezweifelt werden soll, dass bei kleinereh Schnellpressen, auf denen man nur stärkere, glatte, gut beschnittene Bogen anzulegen hat, die Schiebeapparate sich bewähren können, so ist doch als Thatsache zu erwähnen, dass man in manchen grossen Druckereien, wo es an geeigneten Arbeiten durchaus nicht fehlt, von Benutzung der Schieber absah, ja dieselben den betreffenden Fabriken wieder zur Verfügung stellte. Dass man diese Anlegevorrichtungen mit schiebender Seitenmarke als »Selbstanleger« oder »Automatische Bogenanleger« zu Kauf an bietet und behauptet, dass sie jedwedes Punktiren überflüssig machen, ist nicht zu billigen. Der Werth der schiebenden Seitenmarke ist überhaupt neuerdings stark übertrieben worden; es ist daher wohl nicht überflüssig zu bemerken, dass im allgemeinen bei allen Druck arbeiten, wo das Punktiren durch Anlegen mittels schiebender Seiten marken ersetzt werden kann, man das Punktiren auch durch Anlegen an feste Marken zu ersetzen vermag; ja es wird eine feste Seiten marke ein noch besseres Register ergeben als eine schiebende, weil deren ziemlich verwickelter Antriebsmechanismus schon bei mässiger Abnutzung nicht selten ungenau arbeitet. —1— Moderner Bucheinband. Der Zusammenstellung moderner Bucheinbände auf Seite 1864 können wir heut noch einen weiteren Band anfügen, welcher eben falls aus der Buchbinderei von Hübel & Denck in Leipzig hervor gegangen ist. Seine Ornamentik gehört zu den Buchdeckenverzie- rungen strengerer Art. Ein Hauptrahmen mit seitlich gebreitetem Ornament in den Kopf- und Fusstheilen, mit aufsteigendem in den Seitentheilen tritt deutlich vor. Den symmetrisch begrenzenden kleinen Bandformen ist innen ein zweiter kleinerer Rahmen mit eurythmisch wiederholten Blüthen- und Kelchformen eingeschaltet Die einfachen Reihungen desselben bilden zu den reich und frei entwickelten Ranken des grossen Rahmens einen angenehm wirken den Gegensatz. Durch Einschaltung kräftiger Kassetten formen an den Ecken und Ein kröpfung der inne ren Rahmenleiste wurde das Ge- sammtbild reich und interessant ge staltet. Streng stil gerecht und hübsch entworfen ist auch das schwebend ge dachte Mittelschild, in welchem die Schrift allerdings etwas gedrückt er scheint. Der Band ist für Gold- und Schwarz druck eingerichtet. Der Hauptrahmen sowie alle fetten Linien wurden in Schwarz ausgeführt, der kleine Innen rahmen und alle feinen Linien nebst den Punktreihun gen in Gold, das Mittelschild theils in Gold, theils in Schwarz. Ab gesehen von einigen Mängeln der Zeichnung, z. B. den wenig ener gischen Greifenfiguren und dem ziemlich unglücklichen Reichsadler im oberen Fries kann der Band als Muster gelten. Alle Theile sind vortrefflich ineinandergepasst und das ganze Bild erscheint nicht als locker zusammengefügtes Zufallswerk, sondern als geschlossene »Komposition«. Zeichner des Bandes ist L. Theyer, unsres Wissens Musterzeichner in Wien. Das „Exporthaus Senefelder", Friedrich Krebs in Frank furt a. M., versendet eine reichhaltige, hübsch und eigenartig ausgestattete Preisliste in Kleinquartformat. Die Textseiten sind sämmtlich mit Unter drück in verschiedenen matten Tönen versehen, welcher das Wahrzeichen des Hauses, einen Krebs mit den beiden Schildern des Steindruckerwappens in den riickgewendeten Scheeren, zeigt. Eine auf allen Seiten wieder kehrende Kopfleiste enthält in ihrem Mittelfelde dasselbe Zeichen- Sie ist wirksam gezeichnet und einer kräftigen Umrahmung geschickt eingepasst- In der Preisliste dürften alle Bedarfsgegenstände enthalten sein, welche bei Lithographie. Steindruck und den verwandten vervielfältigenden Künsten gebraucht werden. Die einzelnen Waarengruppen sind zweckmässig ge ordnet, reich mit Abbildungen und theilweise mit Grebrauchsanieitungen versehen. Der farbige Unterdrück, welcher den Innenseiten eigenartiges Aussehen verleiht, beeinträchtigt leider an einigen Stellen die Lesbarkeit der Schrift. Ein prächtiger in Chromolithographie ausgeführter Umschlag mit Stillleben umschliesst das umfangreiche Heft. Nachträglich eingepresste Körnung verleiht dem reich mit Goldbronze versehenen Blatt ansprechen des Aussehen. - Illllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllfllllllllllllllllllllllflllllllllllllllllllllllllllll: = | MUSTER STEHEN ZUR VERFÜGUNG. = 1 JAPANISCHE 184606 1 = COPIR | SEIDEN DADE = RECLAME 1 I 1 1 — 1 1 - ■ i | PERGAMENT. I | FREDERICK HAWKE, 2 Queenhithe, London. E.C. | — Illlllllllll llllllllllltlllllllllllllllllllllllIUIIIHIIIIIIIIIIH1IIIIIUIIIIlüllllllllllllllllllllllllllllllIlliIllllllimmU = IIIIIIIIII @aiHUMBiiiiiaii«iiiiHiiiHMiiigoiwiMUiiuBiiim | Georg Brunner, | —= Chromolith. Kunstanstalt, —— N ürnberg. Billigste Phantasiepapiere, J Chromos und Abziehbilder. Bei entsprechender Auflage Extradruck in grossen Bogen billigst Etiketten und lith. Reclamesachen.