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PAPIER-ZEITUNG. 263 London, 11. Februar 1888. Waldemar Friedlaender. Pergamentpapier - Fabrik [35148 von R. RUBE & Co. WEENDE b. GOETTINGEN. Muster und Preis-Courante gratis und franko. Das Gesetz wird ohne Zweifel noch geändert werden, da es nicht die Absicht der Herren im Unter- und Oberhause gewesen sein kann, derartige Bezeichnungen wie No. yds. u. s. w. in die Acht zu erklären. Auch geht der Akt entschieden zu weit, wenn er verlangt, dass der Ursprung eines jeden Artikels angegeben werden muss; Zeitverlust und Unkosten im Beibringen derartiger Zeugnisse wären ausserordentlich und auch garnicht mit der ursprünglichen Absicht des Gesetzes zu vereinen. Dasselbe verlangt nur, dass ausländische Waare nicht für englische verkauft werden soll; so lange also Etiketten, Ballen, Kisten u. s. w. mit der Bezeichnung „foreign manu- facture“ versehen sind, ist der englischen Industrie der nöthige Schutz ver liehen und der beabsichtigte Zweck erreicht, ohne dass dem Handel im allgemeinen ein Hemmschuh angelegt wird. zu Dreien vor, und zurück; zu Dreien vor und zurück. 3. Die Bitte: Einzelherr vor, und zurück; nochmals vor, und V erbeugung. 4.Wiedergewon- nen: zu Vier halb rund, und Wechselplatz; Plätzewechseln (Damen durch). V. Querfeldein (u. Schluss). (4 Gänge, ein Doppelbild.) 1. Vor spiel und Verbeugung. 2. Querfeldein (2X8 T.): ein (1. 2. 3. 4.) Tauschpaar vor, und zurück; rechts und links, und hinüber. — Nochmals vor, und zurück; rechts und links, und zum Platz. 3. Tanz der Paare: Wiegeschritt; und Runde. 4. Viereck halten: Damen durch, Hände fest; Wiegeschritt, halb rund zum Platz. Einzelne Figuren von Reigen und Vierertanz kommen mit Hilfe der neuen Bezeichnungen erst zum rechten Verständniss. So ge winnt z. B. das vierte Reigenbild eine neue und ansprechende Bedeutung: Einem Tänzer wird seine Dame geraubt; die Räuber tanzen mit der Entführten neckend vor und zurück; der Verlassene naht sich schmeichelnd und bittend und erhält endlich seine Dame zurück. Ob die Rufe ich als deutlich und kennzeichnend bewähren, muss ausprobirt werden. Hier und da dürfte vielleicht etwas zu bessern sein; im allgemeinen aber sind die Verdeutschungen werth, in allen deutschen Kreisen versucht zu werden. Wenn sie gegen über festgewurzelten, den Tänzern geläufigen französischen Bezeich nungen im Anfang Heiterkeit erregen, so kann man auch diese un beabsichtigte Folge wegen ihrer günstigen Einwirkung auf die All gemeinstimmung willkommen heissen. Allmälig wird sich dann vielleicht auch hier die Ueberzeugung Bahn brechen, dass deutsche Ausdrücke ebenso gut klingen und vor allem verständlicher sind als französische. Gleichviel ob sich die deutschen Bezeichnungen einbürgern werden oder nicht, jedenfalls haben sich Verfasser und Verleger durch die deutsche Tanzkarte ein Verdienst um die deutsche Sprache erworben. Deutsche Tanznamen. So entschieden in den letzten Jahren die Verdeutschungs bestrebungen auf den Gebieten des öffentlichen Verkehrs, der Wissen schaften und Gewerbe vorgedrungen sind, so schüchtern und zag haft traten sie gegenüber althergebrachten Bezeichnungen des ge selligen Lebens auf. Bei den Veranstaltungen der „guten Gesell schaft“ sind fremde, meist dem Französischen entnommene Bezeich nungen (z. B. Soiree, Diner, Menu) noch in grosser Zahl zu finden, und im Ballsaale herrscht bei Quadrillen noch unangefochten die französische Sprache. Versuche, die Tanznamen und französischen Merkrufe durch deutsche zu ersetzen, sind wohl gemacht worden, aber gewöhn lich nur in mehr oder minder parodistischer Absicht und ohne wirkliche Hoffnung auf durchschlagenden Erfolg. Man braucht da bei nicht gerade an den „urkomischen Bendix“ zu denken, der auf der Bühne des Berliner American-Theaters die parodistische Vor führung eines Contre-Tanzes mit deutschen Kommandos zu einer seiner Glanznummern machte, sondern auch Turnvereine haben mit ernsterer Absicht scherzhaft erscheinende deutsche „Merkrufe“ beim „Gegentanz“ an gewendet. Unter dem Titel „Deutsche Tanzkarte von Dr. Th. Fels“ ist im Verlage von Aug. Bagel in Düsseldorf ein kleines Büchlein er schienen, welches seine Aufgabe, die Sprache des Ballsaales von fremden Ausdrücken zu reinigen, durchaus ernst nimmt. Die Firma Max Krause in Berlin hat vom Verfasser das Recht erworben, diese deutsche Tanzkarte zum Gebrauch auf Bällen zu vervielfältigen. Es sind bereits einige Nummern davon erschienen und viele in Vorbereitung, welche den Zweck verfolgen, mit der Ballkarte eine vollständige Tanzkarte mit deutschen Merkrufen jedem in die Hand zu geben. Der Verfasser ist von der Durchführbarkeit seiner Vorschläge überzeugt, führt die neuen Namen als maassgebend und feststehend auf und betrachtet die bisherigen „altfränkischen“ als überwundenen Standpunkt. Einige Beispiele dürften die beste Vorstellung von der gewissen haften, oft geistvollen Art geben, in welcher der Verfasser seine Aufgabe löste. Die Tänze erhielten folgende Namen: 1. Ballmarsch (altfränkisch Polonaise). 2. Walzer. 3. Galopp. 4. Schottisch. 5. Polnisch (altfränkisch Polka Mazurka). 6. Rhein länder. 7. Reigen (altfränkisch Contredanse, Quadrille franaise) 8. Vierer (altfränkisch Quadrille äla cour, Lanciers). 9.Gesellschafts tanz (altfränkisch Cotillon). Die „Gänge“ beim „Reigen“ werden in folgender Weise aus geführt: I. Wechselspiel. (5 Gänge zu 8 Takten) 1. Verbeugung (8Takte): zur Dame (4 T.); zur Nachbarin (4 T.). 2. Plätze wechseln: die Damen durch; die Damen durch. 3. Tanz der Paare: Wiegeschritt; und Runde. 4. Damen wechsel: Damenwinde, Runde links; Damenwinde, Runde links. 6. Plätzewechseln: links weicht aus; die Damen durch. II. a) Querfeldein oder b) Paarelösen. (3 Gänge; 2 ein Doppel bild von 2 X 8 Takten) 1. Vorspiel (8 T.) oder Verbeugung. 2. Ent weder a) Querfeldein (2X8 T.): ein (1 2 3 4) Tauschpaar vor, und zu rück; rechts und links, und hinüber. — Nochmals vor, und zurück; rechts und links, und zum Platz. Oder b) Paarelösen (2X8T ); die Tren nung: ein (1 2 3 4) Paar vor, und zurück; nochmals vor, die Damen zurück. — Das Wiederbringen: zu Dreien vor, und zurück; nochmals vor, das Paar zurück. 3. Tanz der Paare: Wiegeschritt und Runde. III. Bunte Reihen, (ohne den Eingang: Ein vierfaches Bild von 4 X 8 Takten.) Vorspiel oder Verbeugung. 1. Reihenwinden: ein (1. 2. 3. 4.) Tauschpaar winden, rechte Hand; zurück die Linke fest, die anderen zwei (2. 1. 4. 3. Tauschpaar) die Rechte. 2. Reihenlösen: Reihenwiegen (oder Wiegeschritt in Windereihen; Plätzewechseln, links weicht aus. 3. Das Tauschpaar vor: das Tauschpaar vor, und zurück; nochmals vor, und zurück. 4. Reigentanz: Reigen vor, und zurück; Plätze wechseln, Damen durch. IV. Paarelösen. (Desgl. ein vierfaches Bild, ohne den Eingang.) Vorspiel oder Verbeugung. 1. Die Trennung: ein (1. 2. 3. 4.) Ganz vorzügliches Spritz-Papier empfiehlt Wiederverkäufern billigst Carl Lapp, München. [31863 J. P. Frenay, Mainz gegründet 1805. SPEZIALITÄT: Leder aller Art für Buchbindereien u Portefeuillefabriken. Export. Grösste Auswahl in Schafleder, Bockleder, Saffian, Kalbleder, Juchten, Schweinsleder und Pergament. Die einzelnen Sorten sind in jeder kuranten Farbe und Zurichtung stets vorräihig. [34613] Extra-Anfertigungen können in kür zester Zeit bewerkstelligt werden. N euheiten. Unter dieser Ueberschrift werden alle von Abonnenten eingesandten Muster von Erzeugnissen der Papier- und Schreibwaaren-Industrie, welche Neues oder Bemerkenswerthes bieten, kostenfrei besprochen. Schreibunterlage als Geschäftsempfehlung. Die Firma Werner & Schumann, Fabrik von Lehrmitteln, Spielen und Be schäftigungsmitteln in Berlin C., giebt eine hübsch ausgestattete Schreib mappe in Gross-Quartformat aus, welche äusser 6 kräftigen Löschblättern einen Kalender, Verzeichnisse und Abbildungen einiger gangbarer Kontor artikel enthält. Eine reiche Auswahl von Patentbuchstaben verschiedener Grösse nebst zugehörigen Eckverzierungen sind urbildgetreu wiedergegeben, ebenso Zusammenstellungen von Klebe-Etiketten, Karton - Anhänge- Etiketten und Musterklammern. Diese kleinen nützlichen Sachen sind in natürlicher Grösse und in natürlichen Farben auf grauem Grunde fast greifbar körperhaft dargestellt. Wir vermissen indess Preisangaben. Die Vorderseite des kräftigen, biegsamen Umschlags ist mit einer hübschen Darstellung von Blumen geziert, aus welchen ein Vögelchen vorblickt. Aus der Inschrift des aufgelegt erscheinenden Hauptschildes entnehmen wir, dass die Fabrik vom März 1888 an nach Spindiershof, Seydelstrasse 27 und Wallstrasse 11, verlegt wird. Vorzeichnungen für weibliche Handarbeiten. Unter dieser Bezeichnung bietet A. Zeller in Strassburg i. E. grosse mit Mustern ver schiedener Art bedruckte Bogen dünnen Seidenpapiers an, welche zur Aus führung von allerlei Näh- und Stickarbeiten als Schablonen dienen. Die gewählten Muster werden auf den zu verzierenden Stoff leicht aufgeheftet, mit demselben in der Nähmaschine oder mit der Hand bearbeitet und nach Fertigstellung des Musters abgerissen. Man spart somit das mühsame Auf zeichnen und Aufpausen. Auf solche Art können Kleiderverzierungen, kleine Teppiche, Kissen, Taschen, Zierränder für Schürzen und Maskenkleider hergestellt werden. Die Ausführung kann in Soutache, Kettenstich, Stiel stich mit Litzen, Schnur u. s. w. erfolgen- Auf jedem Blatt sind ent weder die Verzierungen für ein Kleidungsstück oder mehrere verschiedent lich verwendbare kleine Borten- und Füllungsmuster enthalten. Beigefügte Skizzen veranschaulichen den Gesammteindruck der fertigen Arbeit. Die auf den Blättern gebotenen Zierformen stehen auf der Höhe der mittleren landesüblichen Musterzeichnungen, dürfen daher nicht vom kunst gewerblichen Standpunkt beurtheilt werden. Da sie indess den Bedürfnissen des täglichen Gebrauchs angepasst sind, werden sie mancher Hausfrau willkommen sein. wer aber seine Erzeugnisse dadurch abzusetzen sucht, dass er sie unter] Paar vor, und zurück; nochmals vor, der Herr zurück. 2. Das Necken: falscher Flagge segeln lässt, dem gegenüber ist es nicht mehr wie recht und billig, wenn ihm das Handwerk gelegt wird.