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Papierzeitung
- Bandzählung
- 13.1888,1-26
- Erscheinungsdatum
- 1888
- Sprache
- Deutsch
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181079921X-188800101
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- Saxonica
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Technikgeschichte
- Strukturtyp
- Band
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- Ausgabe
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Zeitschrift
Papierzeitung
-
Band
Band
-
- Titelblatt Titelblatt I
- Register Inhalt III
- Ausgabe No. 1, 1. Januar 1
- Ausgabe No. 2, 5. Januar 17
- Ausgabe No. 3, 8. Januar 41
- Ausgabe No. 4, 12. Januar 57
- Ausgabe No. 5, 15. Januar 81
- Ausgabe No. 6, 19. Januar 97
- Ausgabe No. 7, 22. Januar 121
- Ausgabe No. 8, 26. Januar 137
- Ausgabe No. 9, 29. Januar 161
- Ausgabe No. 10, 2. Februar 177
- Ausgabe No. 11, 5. Februar 201
- Ausgabe No. 12, 9. Februar 217
- Ausgabe No. 13, 12. Februar 241
- Ausgabe No. 14, 16. Februar 261
- Ausgabe No. 15, 19. Februar 285
- Ausgabe No. 16, 23. Februar 301
- Ausgabe No. 17, 26. Februar 325
- Ausgabe No. 18, 1. März 345
- Ausgabe No. 19, 4. März 369
- Ausgabe No. 20, 8. März 385
- Ausgabe No. 21, 11. März 409
- Ausgabe No. 22, 15. März 425
- Ausgabe No. 23, 18. März 449
- Ausgabe No. 24, 22. März 465
- Ausgabe No. 25, 25. März 489
- Ausgabe No. 26, 29. März 505
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Band
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- Papierzeitung
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164 PAPIER-ZEITUNG. No. 9 reine Hadernpapiere bestellen, oder doch solche, die geringe Mengen Stroh- oder Holz-Zellstoff enthalten. Nun wäre ja geholfen, wenn der Verleger einfach bestellen könnte, das Papier für diesen oder jenen Zweck soll so und so viel Prozent von den und den Fasern und so und so viel Prozent Thon enthalten; zu welchem Preise kann es geliefert werden? — Leider hat die Sache einige Haken. Erstens werden so grosse Mengen von guten Papieren gebraucht, dass der Bedarf in festen Hadern, aus denen allein dauerhafte Hadernpapiere gefertigt werden können, bei weitem nicht gedeckt werden würde. Zweitens würden die Hadernpreise sehr gesteigert, und gute Papiere würden daher über alles Maass theuer werden müssen. Drittens: wer stellt die Einhaltung der vorgeschriebenen Prozentsätze fest? — Die Versuchsanstalt? — Wie Herr Martens zugeben wird, kann sie das zunächst noch nicht. Es soll selbstverständlich ganz von den Irr thümern abgesehen werden, die eingestandenermaassen bereits öfter vorge kommen sind. Wir wollen auch darüber hinwegsehen, dass bei einem Papier der Tabelle Spuren von Holzschliff angegeben sind, während das Papier stets frei von Holzschliff gearbeitet wurde. Aber es muss hervorgeheben werden, dass für quantitative Faserbestimmungen die bisher bekannten üntersuchungsmethoden nicht ausreichen. Für Holzschliffbestimmungen räumt Herr Martens selbst Abweichungen von 10% des wahren Gehaltes an Holzschliff ein; nach unseren Erfahrungen sind sie viel grösser und haben schon 50 % betragen. Die Mengenverhältnisse von Leinen, Baum wolle, Stroh- und Holz-Zellstoff lassen sich nur aus dem mikroskopischen Bilde errathen. Ausserdem wird kein Papiermacher behaupten wollen, dass die geringe unter das Mikroskop gebrachte Menge das Gesammtmischungs- verhältniss darstelle. Ganz sicher lässt sich der Aschengehalt feststellen. Es wird aber noch keiner Fabrik gelungen sein, immer genau den ge wünschten Aschengehalt im Papiere zu haben; trotz der besten Fabrikations einrichtungen und Aufsicht kann es vorkommen, dass ein Papier statt mit dem beispielsweise erwarteten Aschengehalt von 15 Prozent mit einein solchen von 18 oder 12 Prozent ausfällt. Stoff, Arbeit im Holländer und auf der Maschine, Leimung, zugesetzte Papierstücke u. s. w. können mitunter trotz aller Erfahrungen ein anderes als das erwartete Resultat ergeben- Bei so mangelhaften Untersuchungsmitteln ist aber der reelle Fabri kant und mit ihm der Verleger dem unreellen Fabrikanten gegenüber bei Abgabe einer Offerte mit bestimmten Stoffmischungen sehr im Nach theil, und er wird sich in den meisten Fällen nicht darauf einlassen können. Viertens verlangt nun der Verleger vielleicht eine gewisse Festigkeit. Diese lässt sich ja genau feststellen; lässt sie sich aber verlangen, wenn dem Papiermacher eine bestimmte Zusammensetzung vorgeschrieben wird? Und wie steht es mit den übrigen Anforderungen und Wünschen, deren Zahl bekanntlich gross ist, und die oft kaum vereinbar erscheinen? Das Papier soll weich und druckfähig, aber auch hart und steif, spiegel glatt und hell, aber auch undurchsichtig sein. Alle diese Sorgen und Verantwortungen soll nun der Verleger übernehmen! Wird er das? — Schwerlich! Er kann es auch garnicht; denn es fehlen ihm dazu die Erfahrungen und ins Einzelne gehenden technischen Kenntnisse. Der Verleger kann weiter nichts thun, als nach wie vor sein Papier bei einer soliden Fabrik bestellen und muss derselben überlassen, ein für den gewünschten Zweck geeignetes Papier mit allen Mitteln der modernen Technik nach bestem Wissen und Gewissen herzustellen. Dass die ver wendeten Fasern die nöthige sorgfältige chemische und mechanische Behandlung erfahren, ist dabei Vertrauenssache; aber nicht allein inbezug auf den Holz- und Stroh-Zellstoff, sondern in weit höherem Grade bezüg lich der Lumpenfasern. Fassen wir unsere Ansicht über die Schrift kurz zusammen: Herr Martens untersucht eine Anzahl Papiere auf ihre Zusammen setzung und veröffentlicht, dass ein grosser Theil Holzschliff, Stroh- und Holzzellstoff und Thon enthält. Er bezeichnet die meisten als ungenügend, ohne sie auf weitere Eigensohaften zu untersuchen, ohne Festigkeitsermit telungen, die doch wenigstens sichere Resultate liefern — wenn auch kein sicheres Urtheil über die Güte des Papiers — ja auch ohne über die Materialien, deren Benutzung er ausschliessen oder einschränken will, irgend etwas Positives zu sagen oder die Schädlichkeit derselben nach zuweisen. Die Verleger haben sich stets eifrig bemüht, zur Herstellung ihrer besseren Papiere Fabriken zu finden, welche ihnen die sicherste Ge währ für ein dauerhaftes und solides Fabrikat boten, und sie haben durch fortgesetzte Steigerung ihrer Anforderungen an Güte und Unverän derlichkeit der Papiere die Fabriken zu immer grösserer Sorgfalt bei der Fabrikation anzuspornen gewusst. Anderseits hat die Papier-Industrie seit Jahrzehnten angestrengt gearbeitet, um die so viel geschmähten, aber doch nun einmal unentbehrlichen Ersatzstoffe so zu Papier zu verarbeiten, dass sie die grösste Dauerhaftigkeit erwarten lassen. Statt nun solche Bestrebungen zu unterstützen und die für das ganze Kulturleben hochwichtige Papier-Industrie zu fördern, wird die Veröffent lichung der Königlichen Versuchsanstalt wahrscheinlich den Erfolg haben, im In- und Auslande höchst verderbliche Beunruhigungen hervorzurufen. Breslau, 20. Januar 1888. Korn & Bock. Mikroskopische Untersuchung' des Papiers. Unter diesem Titel veröffentlichte Herr W. Herzberg, erster Assistent der Abtheilung für Papierprüfung an der Kgl. mechanisch technischen Versuchsanstalt zu Charlottenburg, im 3. Ergänzungs heft der bekannten „Mittheilungen" genannter Anstalt (Berlin, Julius Springer, 5 M.), eine durch zahlreiche Abbildungen mikroskopischer Präparate erläuterte verdienstliche Arbeit. Der Verfasser ging von dem Gesichtspunkt aus, das Ziel der mikroskopischen Prüfung auf möglichst einfache Weise, unter Benutzung der denkbar geringsten Hilfsmittel zu erreichen, damit auch Interessenten, die nicht wissen schaftlich gebildet und mit den neuesten Forschungen der Mikros kopie vertraut sind, einen Anhalt bekommen. Zu diesem Zweck suchte er Mittel zu finden, um einzelnen Fasergruppen bestimmte Kennzeichen aufzudrücken und so die Unterscheidung der oft sehr ähnlichen Fasersorten zu erleichtern. Hierzu bot sich als nahelie gendes Mittel die Färbung. Leider war es bisher noch nicht mög lich, jede Faserart anders zu färben und so ohne Zuziehung von Eigenthümlichkeiten der Form dem Auge sichern Anhalt zu gewähren. Durch Anwendung von Jodlösung gelingt es jedoch, bei Fasern ver schiedener Art innerhalb gewisser Grenzen verschiedene Färbung zu erzeugen und, wie Verfasser fand, wenigstens drei Klassen von Fasern streng von einander zu trennen. I. Holzschliff und Jute färben sich gelb. II. Holz-, Stroh- und Esparto-Zellstoff bleiben farblos. III. Baumwolle, Leinen und Hanf färben sich braun. Der Verfasser verwirft die bisher zur Auflösung des Papiers und zur Freilegung der Fasern empfohlenen Verfahren. Zerfaserung des gefeuchteten Papiers mittels Papiernadeln legt auch Leim, Stärke und Füllstoffe frei, welche theilweise den Zellaufbau verdecken und das Erkennen erschweren. Auch das Zerkleinern mittels Schleifsteins hat denselben Nachtheil. Herr Herzberg empfiehlt dagegen, kleine Stücke des zu untersuchenden Papiers etwa eine Viertelstunde lang in einer 1 bis 2 Natronlösung zu kochen. Dadurch wer den die genannten Stoffe entfernt und die Fasern freigelegt. Schon beim Kochen verräth sich die Anwesenheit von Holzschliff, indem sich das Papier gelb färbt. Holzschlifffreies Papier bleibt im Aus sehen unverändert. Nachdem die kochende Lauge während der an gegebenen Zeit eingewirkt hat, und der Zerfaserungsvorgang durch kräftiges Rühren mittels eines Glasstabes unterstützt wurde, giesst man das Ganze in einen aus Messingblech gefertigten Trichter, dessen Boden ein feinmaschiges Sieb bildet. Durch mehrmaliges Ueber- giessen mit reinem Wasser wird das Fasergemenge gespült und die Reste der Lauge entfernt. Der Rückstand wird unter geringem Wasserzusatz in einem Porzellanmörser zu gleichförmigem Brei zer rieben, der keine Knoten mehr enthalten darf. Bei farbigen Papieren muss nun der Farbstoff entfernt werden, falls er nicht schon durch das Kochen ausgetrieben wurde. Man wendet hierzu Salzsäure, Chlorkalk u. dgl. an. Welches Mittel ge wählt wird, hängt von der chemischen Zusammensetzung des Farb stoffs ab und kann nur von Fall zu Fall entschieden werden. Bei nicht geleimten Papieren wird zum Kochen Wasser verwendet. Vermuthet man Wolle im Papier, so nimmt man ein Gemisch von Alkohol und Wasser, da Wollfasern von Natronlauge gelöst werden. Die färbende Jodlösung wird durch Auf lösen von Jod in Jod kaliumlösung hergestellt. Die Stärke ist ziemlich gleichgiltig. Starke Lösung färbt dunkler, schwache heller. Verfasser nimmt meist 2 g Jodkalium, 1,15 g Jod und 20 ccm Wasser. Zum Zertheilen des Breies auf dem Objektglase benutzt derselbe zwei Präparirnadeln, am besten aus Platin, da andre Stoffe, z. B. auch Horn, von Jod angegriffen werden. Das Objektglas legt man dabei auf eine weisse Unterlage, damit man die Lage der Fasern gut er kennt. Das Präparat wird mit einem Deckgläschen bedeckt und die überschüssige Flüssigkeit mittels Fliesspapier fortgenommen. Für Untersuchung der Fasern empfiehlt sich 300 fache lineare Vergrösserung. Will man einen Ueberblick über die Menge der ver schiedenen Faserarten haben, so nimmt man geringere, etwa 120 fache Vergrösserung, wobei sich eine grössere Fläche auf einmal übersehen lässt. Das Urtheil bei diesem Vergrösserungsmaassstab ist indess un zuverlässig, da die Fasern theilweise so sehr zerkleinert sind, dass ihre Abstammung dann nicht mehr festgestellt werden kann. Im Anschluss an Vorstehendes giebt der Verfasser eine ausführ liche gut durchgearbeitete Beschreibung der kennzeichnenden Merk male der gebräuchlichsten Faserarten. Zwei Lichtdrucktafeln enthalten werthvolle photographische und zeichnerische Wiedergaben der im Mikroskop erscheinenden Bilder, so dass auch der Ungeübte bei mikros kopischer Untersuchung den Ursprung der einzelnen Fasern durch Vergleichung bestimmen kann. Unsre Leser finden ähnliches Ver gleichsmaterial in Lieferungen 5 und 6 von Hofmann’s Handbuch der Papierfabrikation. Zum Schluss macht der Verfasser einige Bemerkungun über Dauerpräparate. „Es ist gewiss der berechtigte Wunsch eines jeden Mikroskopikers, bei der Untersuchung gute Präparate reinen Materials zur Hand zu haben, um dieselben jeder Zeit zum Vergleiche benutzen zu können. Namentlich für Denjenigen sind solche von Werth, der nicht dauernd mit dem Mikroskop arbeitet, und dem infolgedessen einmal gewonnene Bilder bald wieder
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