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138 PAPIER-ZEITUNG. No. 8. 3. Feststellung des Etats pro 1888. 4. Wahl von zwei Vorstandsmitgliedern an Stelle der statutenmässig ausscheidenden Herren H. C. Bestehorn in Aschersleben und F. Fett back in Hannover. 5. Wahl von Delegirten zur Genossenschaftsversammlung am 4. Fe bruar 1888 und ihrer Stellvertreter. 6. Anträge und Anfragen. Alfeld, 10. Januar 1888. Der Vorstand Ernst Behrens. Mitteldeutscher Papier-Verein. Zur Generalversammlung in Leipzig „Eldorado“(Pfaffendorferstr.4), Sonntag, 19. Februar 1888, Vormittags 1/211 Uhr, laden wir alle Mitglieder und Freunde des Vereins (incl. der Mitglieder der Ortsgruppe Leipzig) hierdurch ein. Anträge von Mitgliedern sind an unsern Vorsteher, Herrn Otto Winckler, Leipzig, Uferstr. 8, zu richten. Tagesordnung wird später bekannt gemacht. Leipzig, 15. Januar 1888. Der Vorstand. Schlesischer Papier-Verein (Sitz in Breslau.) General-Versammlung Sonntag, 15. Jan., im Dominikaner, vorm. 11 Uhr. TAGES-ORDNUNG: 1. Vortrag des ersten Präsidenten des Deutschen Papier-Vereins, Herrn Herrmann Gmeiner-Dresden, „Ueber Zweck und Ziele der Papier-Vereine.“ 2. Vortrag des zweiten Präsidenten des Deutschen Papier-Vereins, Herrn Reinhold Tetzer-Berlin, »Ueber Tinten- und Tinten prüfungen.“ 3. General-Versammlung. Tages-Ordnung nach unseren Statuten Satz 8, Punkt c, Absatz a—f. Der Vorsitzende, Herr Wilhelm Hoferdt, eröffnete um 101/2 Uhr die Sitzung, indem er zunächst im Namen des Vereins die Herren Gmeiner und Tetzer, sowie die anwesenden Mitglieder begrüsste. Dann ertheilte er Herrn Tetzer das Wort zu dem gütigst zugesagten Vortrag, der durch seinen lehrreichen Inhalt, verbunden mit Experimenten, alle Anwesenden interessirte. Hierauf sprach Herr Gmeiner über Zweck und Ziele der Papier- Vereine. Er setzte den Anwesenden auseinander, dass ein Verein Vieles erreichen könne, was der Einzelne nicht vermag, und, wie der vorangegangene Vortrag beweise, den Mitgliedern Belehrung über Fabrikationszweige des Faches bieten könne, welche der Einzelne nie Gelegenheit hätte kennen zu lernen. Herr Gmeiner ermahnte die Anwesenden, dem Verein treu zu bleiben. Wenn derselbe auch bis jetzt noch keine grossen Erfolge aufzuweisen hätte, so sollten sie bedenken, dass derselbe noch jung sei, und dass sich die Früchte der Arbeit immer erst später zeigten. Ihren Dank an die beiden Redner sprach die Versammlung durch Er heben von den Plätzen aus. Hierauf eröffnete der Vorsitzende, Herr Hoferdt, die eigentliche Ge neral-Versammlung mit Punkt a) Bericht über das verflossene Geschäftsjahr: Es wurden abgehalten: 5 Vorstandssitzungen; 6 Monatsversamm lungen ; 2 Besuche von gewerblichen Fachanstalten (Fingerhut’sche Spitzen- Papier-Fabrik und Wiskott’sche Buntpapier-Fabrik); Stiftungsfest am 8. Mai; Fahrt nach Trebnitz am 19. Juni; im Juli an einem Abend gemüth- liches Beisammensein mit unseren Damen im Dominikaner. Punkte b/d) Rechnungslegung des Kassirers: Nachdem Alles in bester Ordnung gefunden worden war, wurde demselben Decharge ertheilt. Punkt d) Antrag des Herrn Mehrlaender: Da allen Mitgliedern be kannt ist, welche Uebergriffe sich einzelne Spediteure bei den Nach nahmen der Rollgeld - Spesen erlauben, so machte der Antragstellende auf eine von einer Berliner Speditions-Firma zugegangene Offerte, worin sich dieselbe verpflichtet 100 kg mit 2 M. 60 Pf. franko zu liefern, aufmerksam und schlug vor, mit genannter Firma von Seiten des Vereins in Verbindung zu treten. Herr Tetzer rieth davon ab und begründete sein Urtheil durch die grossen räumlichen Entfernungen, mit welchen in Berlin zu rechnen sei. Er empfahl, dass jeder Einzelne seinen Fabrikanten ersuchen möge, ihm bei Bahnsendungen das Rollgeld für 50 kg mit 25 Pf. in Rechnung zu stellen, dafür aber franko Bahnhof Berlin zu liefern. Herr Tetzer ist überzeugt, dass jeder Fabrikant gern darauf eingehen wird. Nachdem noch mehrere Herren in dieser Angelegenheit gesprochen hatten, wurde beschlossen, über diesen Punkt nochmals in der nächsten Versammlung zu berathen. Punkt f) Neuwahl des Vorstandes: Der alte Vorstand wurde durch Akklamation wiedergewählt. An Stelle der im Laufe des Jahres aus geschiedenen Herren Flögel und Fingerhut wurden die Herren Schluckwerder und Steinberg I gewählt. Herr Hoferdt macht den Anwesenden die angenehme Mittheilung, dass Herr Präsident Gmeiner dem Schlesischen Papier-Verein einen Vortrag über Bunt-Papier-Fabrikation auf Ende Mai in Aussicht gestellt habe. Da die Tagesordnung erledigt war und sich Niemand mehr zum Wort meldete, so schloss der Vorsitzende um 1 Uhr die Sitzung. Papier-Verein Berlin und Provinz Brandenburg. Die am Sonntag, 22. Januar d. J., vormittags 101/ Uhr, durch Herrn Tetzer eröffnete Generalversammlung in Gratweil’s Bier hallen, Kommandanten-Strasse 79, war von etwa 30 Personen besucht. I. Im Anschluss an den Geschäftsbericht des Vorstandes, in welchem auch kurz die bekannten Vorgänge berührt werden mussten, die zum Aus tritt mehrerer Mitglieder führten, legte Herr Tetzer dem zukünftigen Vorstande ans Herz, die Lehren des vergangenen Jahres zu beherzigen und daraus den Schluss zu ziehen, dass auf allen Gebieten viel gearbeitet werden müsse. II. Herr Schaal berichtete über die Kasse, die folgendes Bild ergiebt: • Einnahme. 1887. Ausgabe. 1. Jan. Saldo Bestand . . . 433-27 Einnahme 1451.50 Drucksachen und Porto . . 427.82 Vergnügungen 11.66 Vertretung zur General-Ver sammlung des Deutschen Papier-Vereins in Eisenach 103.20 Rückzahlung für Beiträge (Listenempfänger) .... 626.50 Saldo-Ausgleich .... . . 715.59 1884.77 Herr Gronau, welcher in Gemeinschaft mit Herrn Schartiger die Kasse revidirt hatte, bestätigte die Richtigkeit der Kassenangaben, bean tragte Entlastung des Schatzmeisters und empfahl Anschaffung eines Einnahmejournals, sowie die Wahl eines bestimmten Lokals und feste An setzung der Versammlungstage. III. Der Schatzmeister wurde entlastet, und die Anregung des Herrn Gronau fand Zustimmung. Der Vorstand wird einen geeigneten Ver sammlungsraum ausfindig zu machen suchen und in einer der nächsten Sitzungen bestimmte Vorschläge machen. IV. Die Herren Gronau und Schartiger wurden wieder auf ein Jahr zu Kassenrevisoren gewählt. V. Vor der Neuwahl des Vorstandes empfahl Herr Tetzer die Wahl eines Papier-Industriellen zum 1. Vorsitzenden, dankte namens des seitherigen Vorstandes für das Vertrauen und legte den Vorsitz nieder. Unter Vorsitz des Herrn Engel wurde Herr Tetzer zum 1. Vorsitzenden und darauf Herr Engel zum 2. Vorsitzenden wiedergewählt. Als weitere Mitglieder des Vorstandes wurden die Herren R. Stein, Eberswalde, Jul. Mann, Potsdam, E. Reuber, Wittenberg, F. Bogula, Kottbus, ferner die Herren A. Traeger, J. Schaal, Alb. Behrendt, Arnold Fränkel, S. Löwenhain, Ernst Kuhn, sämmtlich in Berlin, gewählt, welche die Wahl annahmen. Hierauf wurde Herr Gronau vom Vorstande kooptirt. Herr Fränkel machte auf die zeitweise in der Tagespresse auf tauchenden unsinnigen Mittheilungen über Papier und seine Verwendung aufmerksam. Nach einem Meinungsaustausch über diesen Gegenstand wurde vom Vorstande beschlossen, in der nächsten Versammlung eine Be sprechung über Verwendung des Papiers und deren Grenzen, gegebenen falls durch einen Vortrag eingeleitet, zu veranstalten. Schluss der Versammlung 121/2 Uhr. Postauftrag-Karten. Jülich, 21. Januar 1888. An die Redaktion der Papier-Zeitung, Berlin. Die Postauftrag-Karten waren wegen ihrer Grösse (118X160) bisher sehr unpraktisch, da dieselben in keinen der gebräuchlichen Umschläge passten, sondern stets umgefaltet werden mussten. Ich wandte mich daher unterm 4. Januar 1. J. an den Herrn Staatssekretär Dr. von Stephan mit dem Vorschläge, die Postauftrag-Karten in Zukunft, wie die bei der Bayerischen Post gebräuchlichen, auf die Grösse 112X140 mm abändern zu wollen. In der bekannten prompten Weise erhielt ich bereits am 10. Januar folgende Antwort, welche wieder beweist, wie sehr unsere Postverwaltung bestrebt ist, allen gerechtfertigten Wünschen des Publikums zu entsprechen. Hochachtungsvoll Mart. Rommeier. Reichs - Postamt. Rerlin W., 10. Januar 1888. Erste Abtheilung. Ew. Wohlgeboren wird auf die unterm 4. Januar an den Herrn Staatssekretär des Reichs-Postamts gerichtete Eingabe ergebenst erwidert, dass bereits vor einiger Zeit Einleitungen getroffen worden sind, um die Formulare für Postaufträge bis auf die Abmessung von 1071150 mm bei einem Neudruck zu verkleinern. Rie Anlagen Ihrer Eingabe erfolgen hiermit zurück. (gez.) Sachse. An Herrn Martin Rommeier 1. eso. Wohlgeboren in Jülich.