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118 PAPIER-ZEITUNG. No. 6. Briefkasten. An alle Stellesuchenden. Stellengesuche kosten, wie am Kopf unsres Blattes bemerkt, nur halben Anzeigenpreis, also 5 Pf. der Millimeter Höhe, 50 mm breit, und 50 Pf. Annahmegebühr, statt 1 M. A. C. in Böhmen. Wir sollen Ihnen sagen, welche Lehranstalt Sie zur Ausbildung in der Papierfabrikation besuchen sollen, ob und wie viel vorherige Praxis vortheilbaft ist, und ob es überhaupt zweckmässig ist, sich dem Papierfach zu widmen. Sie selbst machen uns die Beantwortung Ihrer ersten Frage unmöglich, da Sie sich nicht einmal die Mühe geben uns mitzutheilen, welche Kennt nisse Sie jetzt schon besitzen und wie alt Sie sind. Auf Ihre zweite Frage bemerken wir allgemein, dass man vor allem verstehen muss Papier zu machen, wenn man Papierfabrikant sein will, und dass man dies nur durch eigene Arbeit in Papierfabriken erlernen kann. Streben Sie nach einer höheren Stellung, so gehört dazu ausserdem soviel Maschinenkenntniss, dass Sie eine Zeichnung entwerfen und verstehen können, sowie einige Kenntniss der Chemie. Glauben Sie aber ja nicht, dass Sie auf Schulbänken allein Papierfabrikant werden können. Wenn Sie das Zeug und den Willen besitzen, ein tüchtiger Papiermacher zu werden, so ist es auch zweckmässig, dass Sie diesen Beruf erwählen, da jeder Stand für tüchtige Leute stets noch Platz obenan hat, wenn er auch nach unten hin sehr überfüllt ist. Aus dieser letzten Frage könnten wir schliessen, dass Sie noch sehr jung sind, da Sie bei einiger Erfahrung wüssten, dass es kein einziges Fach giebt, welches man als unbedingt schlecht oder gut be zeichnen könnte. Es kommt stets auf den Mann an, der es erfasst und auf die Art, wie er es treibt. Ihrem Verlangen, Ihre Fragen ausführlich in besonderem Briefe zu be antworten, bedauern wir, nicht nachkommen zu können, da uns die Zeit dazu fehlt. K. in F. Sie senden uns eine Probe gelben Affichenpapiers, welches zu 36 M. die 100 kg mit 21/2 Prozent Skonto frei Hamburg geliefert worden sein soll und fragen, ob die Fabrik dabei nicht Geld zusetzen müsse. Da der Stoff recht gut gearbeitet ist, glauben auch wir, dass kein deutscher Fabrikant bei solcher Lieferung bestehen kann. Warum ereifern Sie sich aber darüber? Es wird immer Fabrikanten geben, die nicht rechnen, oder nicht rechnen können und daran zu Grunde gehen! Warum wollen Sie Ihre Entschliessungen von den Rechnungen solcher Leute abhängig machen? Machen Sie Ihre Preise selbständig, ohne sich nach Anderen umzusehen — dann werden Sie am weitesten kommen. Wenn Jeder dies thäte, würde das Preisdrücken, welches man bei Ihnen mit An gabe wirklicher oder falscher Preise Anderer versucht, nichts nützen. H. Th. in Königsberg. Die Musterschutzregister befinden sich bei demjenigen Amtsgericht, welches für den Ort des Schutz-Inhabers zuständig ist. Dort können sie auch eingesehen werden. B. in B. Sie fragen, ob es ein Reagenz-Papier giebt, welches er kennen lässt, ob sich noch schweflige Säure in mit Sulfitstoff gearbeitetem Papier befindet. Dr. Frank benutzt eine verdünnte Jodlösung zum Nachweis von un löslichem schwefligsaurem Kalk im fertigen Papier. Durch Jodlösung wird das Papier gelb gefärbt; an Stellen wo sich Körnchen von schweflig saurem Kalk befinden, tritt Entfärbung der Jodlösung ein. Da auch das Tetrapapier von C. Wurster, zu beziehen von Dr. Schuchardt in Görlitz, durch Oxydation gebläut, durch Reduktion entfärbt wird, so könnte das Tetrapapier vielleicht ebenfalls zur Erkennung der Schwefligsäure be nutzt werden. Mit Harz geleimtes Papier wird durch das Tetrapapier in feuchtem Zustande blau gefärbt, nur an Stellen, wo reduzirender schwefligsaurer Kalk sich befindet, wird die blaue Farbe wohl nicht auf treten. Wir haben den Versuch selbst noch nicht angestellt, würden uns jedoch freuen zu hören, dass dies von anderer Seite geschehen ist. E. & B. in K. Will man erkennen, ob ein Papier Holzschliff ent hält, so betupft man dasselbe mit einer Lösung von Phlorogluzin in Alkohol, welche unter Beifügung von Salzsäure einen tiefrothen Fleck er zeugt, sobald das Papier Holzschliff enthält Ein anderes Mittel, welches bei Gegenwart von Holzschliff das Papier braun färbt, besteht aus 3 Theilen rauchender Salpetersäure, zusammengegossen mit einem Theil konzentrirter Schwefelsäure. Ausserdem verweisen wir auf das Dr. Wurster’scheReagenz- Papier, welches wir in No. 14 v. J. beschrieben haben. Hiermit kann man den quantitativen Holzschliffgehalt eines Papieres bis auf etwa 10 pCt., bei holzschliffärmeren Papieren bis auf etwa 5 pCt bestimmen. X Y. in Sachsen. Wir stehen nicht im Geschäft und kennen die Preise nicht. Um Ihnen einen Begriff zu geben, wollen wir — ohne jeden Anspruch auf Genauigkeit — 40 bis 70 M. für 1000 kg nennen. Die hauptsächlichen Fundorte sind England, Bornholm, Böhmen. H. PETERS, Iw “ Harburg a. d. Elbe und Dresden liefert von seinen Lägern in Harburg a. d. Elbe, Wallwitzhafen, Dresden, Tetschen und Aussig, und eventuell franco nach allen Plätzen: China clays (Caolin), amerik. u. französ. Harze, Chemicalien, rohen u. raff. Schwefel, norweg. Holzstof, Kartoffelmehl, Farbstoffe, sowie Schwefel säure aller B.-Grade u. schwefelsaure Thonerde eigener Fabrikation. Anfragen nach Harburg a. d. Elbe oder Dresden, Ammonstr. 52, erbeten. „VORWÄRTS“, für Schwarz- u. Buntdruck, [34033 seit Jahren bestbewährte Tiegel - Tretpresse mit 3 Walzen, verstellbaren Laufleisten und senkrechtem Fundament. No. 1. 21:32 cm Satzgr. M. 500 I mit Farb- No. 2. 26:38 » » » 650 J Spender. „Deutsche Boston“, vorzügl. Tiegelhandpresse m. senkr. Fundament. 8:22 25:81/8422-4 druckfertig. „Fortschritt“, Satzgrösse, beste Cylinder-Tretmaschine mit Tischfärbung M. 1800 do. mit Cylinderfärbung M. 2000 mit Ausl. u. Zub. „Dampfmotor am stehenden Kessel, sofort betriebsfähig. 21/2 Pfdk. M. 1600. Illustr. Prosp. zu verl. 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