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Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen Sämmtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin NW., Louisenstrasse 32/34, an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Vorrichtung an Schnellpressen zum gleichzeitigen Abheben der Reib- und Auftragwalzen von dem Farbübertragungscylinder von Wilhelm Max Rockstroh in Plauen bei Dresden. D. R. P. 89306. (Kl. 15.) Das Bestreben, die mit der Hand vorzunehmenden Ein stellungen bei Schnellpressen auf das thunlich geringste Maass zu beschränken, hat zur vorliegenden Einrichtung geführt, durch welche mittels eines einzigen Umstellhebels sämmtliche Reib- und Auftragwalzen vom Farbübertragungscylinder entfernt und wieder mit demselben in Berührung gebracht werden können. Bei dieser Einrichtung kann der Maschinenmeister bei jeder Ausserbetriebstellung der Presse die Abstellung der Reib- und Auftragwalzen vom grossen Cylinder schnell und bequem be wirken und dadurch vermeiden, dass sich beim Stillstehen der Presse die Berührungslinien der genannten Walzen mit dem Cylinder markiren. In der Abbildung ist nur derjenige Theil einer Presse dargestellt, der zur Erklärung der Erfindung nöthig ist. Der Farbübertragungscylinder r steht oben mit den Reibwalzen qq', denen die Farbe aus dem Farbbehälter zu geführt wird, und unten mit den Auftragwalzen pp', welche die Farbe auf die Form übertragen, in Berührung. Das Abstellen sämmtlicher Walzen von dem Cylinder durch Umstellen eines einzigen Organes ermöglicht sich durch folgende Anordnung: Auf der Welle s', die durch den Umstellhebel s gedreht werden kann, sind zwei Exzenter s 1 angeordnet, deren Ringe durch Stangen s4 und durch die einen Kniehebel bildenden Gelenke s° s 6 mit den in waagerechten Gleitbahnen ruhenden Lagern s7s8 der Auftragwalzen pp 1 verbunden sind. Durch Umlegen des Hebels s werden die Gelenke s 6 s6 angehoben und schieben die Lager s’ s 8 gegen den Druck von Federn aus einander, wobei letztere, wenn Einrücken durch Wieder umlegen des Hebels s erfolgen soll, die Lager mit den Walzen wieder in Arbeitsstellung zurückführen. Ebenso werden durch Umlegen des Hebels s die Exzenter t l gedreht, durch welche die Kniehebel PP angehoben werden, sodass die Bolzen f 6 P mit ihrem Kopf gegen die Enden der Stellschrauben für die Lager PP drücken und letztere so heben, dass die Reibe walzen qq' von dem Cylinder r abgehoben werden. Auch diese Lager PP werden nach dem Wiederumlegen des Hebels s durch den Druck von Federn in ihre Arbeitsstellung zurückgeführt. Patent-Anspruch: Eine Vorrichtung an Schnellpressen zum gleichzeitigen Abheben der Reib- und Auftragwalzen von dem Farb übertragungscylinder, gekennzeichnet durch auf einer Welle s l angeordnete Exzenter s2 bezw. P oder dergl., durch deren Drehung mittels eines Hebels s unter Vermittelung von Knie hebeln s 6 s 6 und Zugstangen s' bezw. von Gelenkhebeln und Druckstangen PP eine Verschiebung der in Schlitzen ruhenden Lager der betreffenden Walzen bewirkt wird. Maschine zur Befestigung von Metallschutzecken an Bucheinband decken, Mappen und dergl. von Fr. Boss in Bern4(Schweiz). D. R. P. 89081. (Kl. 11.) Das auf einer Rolle in Form eines Metallbandes aufgerollte Besatzmaterial a wird zunächst entsprechend der Eckenform zwischen zwei Walzen mit Ausschnitten «' versehen und zwecks besseren Anhaftens an a’ b der betreffenden Ein- ——--R band- oder Mappen- \ ecke stellenweise ge- _\ rauht. Hierauf wird das so vorbereitete Metallband durch die erwähnten Walzen so weit unter eine mit Einzelstempeln versehene Presse geschoben, dass der letzte zu einem Eckenbesatz bestimmte Theil b des Besatzbandes gerade über die mit Besatz zu versehende Ecke einer Buch einbanddecke c, welche auf dem Presstisch liegt, zu liegen kommt. Beim Niedergang der Pressstempel wird der letzte Theil des Besatzbandes abgeschnitten und die vorstehenden Theile des Besatzstückes nach abwärts gebogen, worauf diese abwärts gebogenen Besatztheile durch eine geeignete Vor richtung auf die Rückseite der betreffenden Ecke umgebogen und fest an die Rückseite gepresst werden, sodass die ge rauhten Stellen des Besatzbandes in die Decken eindringen und dadurch ein gutes Anhaften des Besatzes sichern. Tiegeldruckpresse für Mehrfarbendruck von Joh. Foellmer in Freiburg i. Bad. D. R. P. 89272. (Kl. 15.) Die bisher üblichen Tiegeldruckpressen sind auf die An ordnung von zwei Fundamenten und die Verwendung von zwei Farben beschränkt geblieben. Bei einer Vermehrung der An zahl der Fundamente behufs Druckens mit drei oder mehr Farben würde der Uebelstand entstehen, dass stets nur mit der gleich grossen Anzahl Farben hätte gedruckt werden können, oder dass beim Drucken von weniger Farben Drucktiegel und Fundamentseite mehrfach hätten leer zusammengehen müssen. Diesem Nachtheil ist bei der vorliegenden Tiegeldruckpresse dadurch abgeholfen, dass das Fundament erforderlichenfalls um zwei Seiten gedreht werden kann, während der Tiegel nur einen einmaligen Hin- und Hergang ausführt. Der Drucktiegel ist genau so angeordnet und wird auch auf dieselbe Weise be- thätigt, wie bei einer gewöhnlichen Presse mit Schaukel bewegung. Das Fundament ist dagegen als gleichseitiges Prisma ausgebildet und besitzt so viele Seiten, als Farben ge druckt werden sollen, sodass jede Farbe ein eigenes Fundament erhält. Selbstthätige Entkuppelung des Schlittens von der Zugkette bei Schreibmaschinen von Crandall Typewriter Company in New York. D. R. P. 89186. (Kl. 15.) Um es bei den bekannten Crandall- oder ähnlich konstruirten Schreibmaschinen möglich zu machen, den Schlitten eine kurze Strecke über seine durch die Zeilenlänge bestimmte Grenzlage hinauszubewegen, ist hier eine Einrichtung getroffen, mittels der die den Schlitten fortbewegende Transportkette selbstthätig vom Schlitten entkuppelt wird, sobald beim Drucken das Zeilen ende erreicht ist. Nach Auslösen eines die normale Schlitten bewegung begrenzenden Anschlaghebels ist es nun möglich, den Schlitten frei mit der Hand weiter zu bewegen und das Drucken eines Wortes zu vollenden, welches nur theilweise gedruckt war, als das normale Ende der Zeile erreicht wurde. Sammelmappe von Armin Krah in Berlin. D. R. P. 89219. Zweiter Zusatz zum D. R. P. 72519. (Kl. 11.) Die im ersten Zusatz-Patent Nr. 82439 (vergl. Papier- Zeitung 1895 S. 2876) beschriebenen federnden Bleche ss mit Rillen zum Festhalten der Drähte ec in der Schlusslage der Mappe haben den Nachtheil, dass man zum Oeffnen der Mappe einen, wenn auch geringen, Druck anwenden muss. Bei der den Gegenstand vorliegender Erfindung bildenden Sammel- Mappe sind, um diesen Nachtheil zu vermeiden, die Bleche ss nicht federnd, sondern um ihr unteres Ende drehbar gelagert. Hiermit ist eine Einrichtung verbunden, durch welche die Mappe ohne weiteres Zuthun selbstthätig geöffnet wird.