Volltext Seite (XML)
2620 PAPIER-ZEITUNG Nr. 81 Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen Sämmtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin NW., Louisenstrasse 32/34, an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Trockenapparat für Stoff- und Papierbahnen von Leopold Zeyen, Inhaber der Firma Gottlieb Heerbrandt in Raguhn i. Anhalt. D. R. P. 87578. Zusatz zum D. R. P. 81608. (Kl. 55.) [Vergl. Papier-Zeitung 1895 S. 2428.] Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Ein richtung an dem durch Patent Nr. 81608 geschützten Trocken- Apparat, um auf demselben auch Stoffe und Papier in Bogen von beliebiger Grösse trocknen zu können. Anstelle der zum Herumleiten der Stoffbahnspitze um die Heizelemente S angeordneten zwei endlosen Bänder C, und C, des Hauptpatentes treten hier zwei endlose Siebe C, und in Fig. 1 der ganzen Breite der Heizelemente, welche die einzelnen Bogen zwischen sich fassen und bei dem gemeinsamen Laufe um die Heizelemente durch den Trockenapparat führen. Zur Führung der Transportsiebe C, und <2 nm dieiHeiz- Elemente S dient eine Trommel 11 aus perforirtem Blechender 1 dergleichen. An beiden Enden ist die Trommel mit je einem Zahnkranz Z versehen und wird durch in letzteren eingreifende Getriebe in Drehung versetzt. Durch eine Anzahl im Kreise angeordneter Laufrollen r er- ; hält die Blechtrommel H geeignete Führung. Die Laufrollen ' sind an den Stirnrosetten R, und der Heizelemente S dreh bar gelagert, sodass sich die Endringe (Zahnkränze) Z der Trommel H leicht auf denselben abrollen. 1 3 bis 1,1 sind die zur Leitung der Transportsiebe ausserdem noch erforderlichen Leitwalzen. 0 ist die durch die Riemscheibe M betriebene Antriebswelle des Apparates. Die zu trocknenden Bogen W werden vor der Vereinigungs stelle beider Siebe zwischen den Leitwalzen l t auf das vor stehende Untersieb C, gelegt und nach Passirung des aus einem oder einer beliebigen Anzahl von Heizelementen bestehenden Apparates zwischen den Leitwalzen von dem Untersiebe G abgenommen. Die für den Trockenprozess erforderliche frische Luft kann durch das Bohr V mittels eines Ventilators ununterbrochen ein geblasen oder durch einen im Innern der Heizelemente rotiren- den Windflügel angesaugt werden und gelangt nach erfolgter Erhitzung an dem Böhrenrost S und Passirung der perforirten Trommel H und des Untersiebes an die zu trocknenden Bogen. Patent-Anspruch: Bei dem durch Patent Nr. 81608 geschützten Lufttrocken- Apparat anstelle von Bandleitungen für Stoff- oder Papierbahnen die Anordnung von zwei Transportsieben (C, und Ci) in Ver bindung mit einer perforirten Blech- oder Siebtrommel (II), welche die Siebe in einem geeigneten Abstand von den Heiz- Elementen (S) um letztere herumführt. Verfahren zur Destillation von Holzkleie und Holzabfällen von F. J. Bergmann in Neheim a. d. Ruhr. D. R. P. 88014. Zusatz zum D. R. P. 65447. (Kl. 12.) [Vergl. Papier-Zeitung 1896 S. 904], Nach vorliegendem abgeänderten Verfahren werden die Holzabfälle an der Luft getrocknet und dann einem äusserst hohen Druck ausgesetzt, und zwar von 1000 bis 1500 Atm., wobei sie zugleich in Brikette umgewandelt werden. Bei diesem hohen Druck entwickelt sich eine genügende Hitze, um eine gleichmässige Durchsetzung der Holztheilehen mit Harz und die Bildung einer harzigen Deckschicht über das ganze Brikett zu erzielen, wodurch dasselbe vor Wiederaufnahme’ von Feuchtig- i keit aus der Luft geschützt wird. Infolge der Steigerung des Druckes auf 1000 bis 1500 Atm. entweicht das im getrockneten Holze noch befindliche Wasser beinahe bis auf die letzte Spur, sodass die Konzentration der Destillationsprodukte noch grösser ist als früher. Infolge des hohen Druckes ist auch die in der Betörte zurückbleibende Kohle fest genug, um ohne Weiteres verladen und verschickt werden zu können. Das Verfahren braucht jetzt nicht mehr auf Holzabfälle, als billigstes Rohmaterial, beschränkt zu werden, sondern er weist sieh auch als lohnend, wenn es auf Stück- und Seheil holz, welches vor dem Trocknen zerkleinert worden muss, aus gedehnt wird. Patent-Anspruch: Das durch Patent Nr. 65447 geschützte Verfahren zur Ge winnung hochgradiger Destillationsprodukte aus Holzkleie, Säge mehl oder sonstwie zerkleinertem Holz dahin abgeändert, dass das zerkleinerte und nur lufttrocken gemachte Holz ohne vorherige Erhitzung unter einem Drucke von 1000 bis 1500 Atm. zu Briketten gepresst wird. Spannrahmen für autographische Vervielfältigung von Leon Mulvidson in Paris. 1). R. P. 87158. (Kl. 15.) Dieser Spannrahmen gehört zu derjenigen Kategorie, bei welcher der zur Aufnahme des Negatives geeignete Stoff durch einen Klemm rahmen festgeklemmt wird und alsdann durch An heben einer darunter liegenden beweglichen Mittelplatte die er forderliche Spannung erhält. Dieses Anheben der beweglichen Mittelplatte geschah bisher von Hand und wurde dadurch viel fach ungleichmässig bewirkt. Bei dem Spannrahmen nach vor liegender Erfindung hingegen erfolgt das Anheben der Mittel platte vollkommen gleichmässig, indem man einen zu diesem Zwecke vorgesehenen Mechanismus durch Vermittelung eines Zug- oder Druckorganes bethätigt.