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Kreise stellen die Leek-, Vertheilungs- und Auftragwalzen dar. Wie aus Figg. 281, 282 ersichtlich, haben die Wiederdruck- Cylinder da den doppelten Durchmesser der Schöndruck- Cylinder d,. Diese, vielen amerikanischen Rotationsmaschinen eigenthümliche Anordnung hat den Zweck, den Grad des Ab- schmutzens zu verringern, indem nun bei den einzelnen Um drehungen der zweiten Formcylinder Pa die halben Umfänge der Wiederdruckcylinder d t abwechselnd mit verschiedenen Stellen des Schöndruckes in Berührung kommen. Die durch die Anlage Fig. 280 bedingte Papierführung von der Hauptmaschine nach dem Falzapparat im Winkel um 90° wird durch schräg augeordnete Wendestangen nach dem bezüglich der Fig. 277 erläuterten Prinzip in ebenso an standsloser wie einfacher und sicherer Weise erreicht. Die eine Hälfte der durch ein Kreismesser der Länge nach ge spaltenen Papierbahn der Hauptmaschine wird durch eine Wendestange w,, Fig. 280, dem einen Falzer c, und die andere Hälfte durch eine zweite Wendestange w, dem zweiten Falzer c 2 zugeführt. Der doppelt breite Papierstrang der Supplement- Maschine wird gleichfalls der Länge nach gespalten und je zur Hälfte den einzelnen Falzapparaten zugeführt. Bei dieser Papier leitung liefert dann jeder Falzapparat achtseitige Zeitungs- Exemplare. Durch weitere vorhandene Wendestangen kann man aber auch nach Belieben sämmtliche Papierlagen auf einen Falzer überführen oder in beliebiger Verbindung auf die beiden Falzer vertheilen. Die einfachen Wendestangen erweisen sich in dieser Beziehung als Mittel von geradezu überraschender Wirkungsweise und nahezu unerschöpflicher Fülle. Die Maschine liefert stündlich 48000 vier-, sechs- oder achtseitige, oder 24000 zehn-, zwölf-, vierzehn- oder sechszehnseitige, oder 12000 zwanzig- oder vierundzwanzigseitige Exemplare, der Länge und Quere nach je einmal gefalzt. Wesentlich abweichend in der Anordnung von der vor- beschriebenen ist die Sextuple Stereotype Perfecting Press (Drillingsmaschine) von Hoe, Figg. 283 und 284. Der Grundriss, Fig. 283, zeigt die Gesammtanlage. Die drei gekuppelten Mit a, a Si sind in Fig. 284 die Papierrollen, mit b,2 b,4 b,e die Papierläufe, mit die Farbkästen und mit f.faf-fif.f die Farbcylinder bezeichnet. Die kleineren unbezeichneten Kreise stellen die Duktor-, Leck-, Vertheilungs- und Auftrag- Walzen dar. Die stündliche Leistung der Maschine beläuft sieh auf 96000 vier- oder sechsseitige, oder 72000 achtseitige, 48000 zehn- oder zwölfseitige, 36000 sechszehnseitige und 24000 zwanzig- oder vierundzwanzigseitige doppelt gefalzte oder auch geklebte Exemplare. Hoe’s Sextuple Press dürfte die grösste bisher gebaute Rotationsmaschine für endloses Papier sein. Sie besteht aus etwa 16000 einzelnen Theilen und hat ein Gewicht von ungefähr 1300 Zentnern, etwa 8 m Länge, 51/ m Tiefe und 4 m Höhe. Jeder der sechs Formcylinder nimmt 16 Kolumnen auf und macht 200 Umdrehungen in der Minute, was der oben an gegebenen stündlichen Leistung von 24000 vierundzwanzig seitigen Exemplaren entspricht. Ein bis in die kleinsten Einzelheiten genaues und voll kommen arbeitsfähiges Modell dieser Maschine in ein Achtel natürlicher Grösse war 1893 auf der Ausstellung in Chicago zu sehen und gehörte zweifellos zu den interessantesten Gegen ständen der Spezialausstellung von Druckmaschinen. Fortsetzung folgt. Kleine Mittheilungen Die Ortskrankenkasse für das Buchdruckgewerbe in Berlin hat für ihre zahlreichen weiblichen Mitglieder eine Aerztin, Frau Dr. Czempin, angestellt. Dieser Erfolg der Frauenbewegung verdient Beachtung. Es ist zu wünschen, dass andere grosse Krankenkassen diesem Beispiel folgen. Ein Beschluss der letzten Generalversammlung dieser Kasse sei noch erwähnt; danach sollen die Mitglieder künftig das Plombiren der Zähne aut Kosten der Kasse beanspruchen können. Büchertisch Maschinen m,mamaliegen der Länge nach symmetrisch zur mittleren Vertikalebene c—a neben einander und zwar so, dass die mittlere Supplement-Maschine m t selbst zur Ebene —3 symmetrisch angeordnet ist und die symmetrisch gleichen Hauptmaschinen m, ma sich rechts und links an erstere anschliessen, wie des Näheren aus der schematischen Ansicht, Fig. 284, hervorgeht. Fig. 284. DieCylinderpaare pApA der Supplement-Maschine sind hier mehr neben einander, diejenigen p^^ und p.d,p.d,der Hauptmaschinen dagegen mehr über einander gelagert, jedoch so, dass die Wiederdruckcylinder d 2 d 6 der letzteren und die beiden Druckcylinder d,d, der ersteren, die übrigens von gleichem und aus dem angegebenen Grunde von grösserem Durchmesser sind, in einer Höhe liegen. Vor den Maschinen m, ma ma, Fig’. 283, durch einen Gang von ihnen getrennt, liegt der Falzapparat mit vier Trichtern n, — denen die ge spaltenen Papierbahnen durch Wendestangen w, w, w i w, w b w t und durch weitere nicht gezeichnete Wendestangen in der er forderlichen Verbindung zugeführt werden. Papier - Industrie - Kalender 1897. Herausgegeben von der Papierprüfungs- Anstalt Otto Winkler. VerfasstvonDr. Paul Klemm, Leipzig. Verlag von Eisenschmidt c Schulze. Preis in Leinen- Einband 1 M. 50 Pf., in Leder-Einband 2 M. Die' Leipziger Papierprüfungs-Anstalt erscheint in diesem Jahre zum erstenmal mit einem Fachkalender auf dem Plan. Der Verfasser, dem das Papierprüfungswesen manche werthvolle Arbeit verdankt, hat es verstanden, auf knappem Raum viel Wissenswerthes zusammen zustellen. In einem Rückblick werden die wichtigsten fachlichen Begebenheiten des Jahres 1896 kurz erwähnt und auf Fortschritte der Fabrikation, neue Maschinen usw., die im Laufe des Jahres in den Fachzeitschriften ausführlich gewürdigt wurden, hingewieSen. Sodann folgt der kalendarische Theil von Oktober 1896 bis Januar 1898. Eine Anzahl leerer Blätter dient für Aufzeichnungen. Im fach wissenschaft lichen Theil wird die Prüfung der Rohstoffe der Papierfabrikation an Hand zahlreicher Tabellen besprochen. Dann folgen Anleitungen und Tafeln zur Vornahme von Berechnungen der Betriebskraft, der Kraftübertragung, ferner Angaben über Hadernsortirung ' und -Kochung. Den pflanzlichen Rohstoffen, wie Stroh- und Holzzellstoff und Holzschliff, sowie der Chlorbleiche, der Leimung und Färbung sind eigene Kapitel gewidmet. Der Hauptwerth dieses neuen Kalenders liegt in dem der Papierprüfung gewidmeten Theil, der die amtlichen Vorschriften für die Prüfung von Papier und Tinte vollinhaltlich wiedergiebt und ausserdem die in der Leipziger Papierprüfungs- Anstalt ausgearbeiteten Verfahren zur Prüfung der Saugfähigkeit von Löschpapieren und der Leimfestigkeit usw., sowie eine Menge wich tiger Mittheilungen und Tabellen über das Papierprüfungswesen ent hält. In den Kapiteln: Handel, Vereins wesen, Literatur, Verkehr, Behörden und Gesetze, Allgemeine Tabellen findet der Leser viele allgemeine oder für das Papierfach wichtige Angaben. Die Anzeigen nehmen nur geringen Raum ein, sodass der Kalender trotz 220 Seiten fachlichen Textes keinen übergrossen Umfang hat und sich in der Tasche tragen lässt. Sowohl der Kaliko- wie der Lederband sind mit dem Papiermacher-Wappen geschmückt und in Bezug auf Druck und Papier gut ausgestattet. Wir können diesen Kalender den Fach genossen bestens empfehlen. Damen - Almanach. Notiz- und Schreib - Kalender für das Jahr 1897. Mit einer Illustration in Farbendruck. Berlin, Haude & Spener’sche Buchhandlung. Preis 2 M. Ein zierlicher, 8:11 cm grosser Kalikoband mit Goldpressung und Goldschnitt enthält als Titelbild eine stimmungsvolle Sommerlandschaft. Den grössten Theil des Inhalts bilden Notizblätter, sodass jedem Tag des Jahres eine halbe Seite zugewiesen ist. Gut gewählte Sinnsprüche deutscher Denker sind hie und da eingestreut. Auch für Adressen, häusliche Ausgaben usw. sind Blätter vorgesehen. Eine Novelle von Frieda Schanz beschliesst das Büchlein, welches sich durch gediegene . und geschmackvolle Ausstattung auszeichnet.