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Nr. 90 PAPIER-ZEITUNG 2925 Derselbe Arbeitsraum enthält ausserdem noch Auf einer Wendeltrepr relangt man durch die mit Glas- der Fig. 10. bach, wovon sieben Stück nur für Kopirbuch-Arbeit in Thätig- und wenigen Minuten ist der Rücken Arbei- leisten. tüchtige terin gehend gepresst, nach lin die merei, wo sächlich bei Büchern angewendet, die zur Ausfuhr nach feucht-1 Aussehen geben. warmen Gegenden bestimmt sind, wo der Draht leicht Rost; verschiedene andere Hilfsmaschinen zum Ausstanzen, Perforiren, ansetzt und deshalb nicht gern verwendet wird. Die auf Gurte Lochen, Oesen^einsetzen und'ähnlichen Arbeiten. Rücken der La gen mit Leim aus- gestrichen wird, um innigen Zu sammenhang zu erzielen. In demselben Stockwerk hat auch die Kopir- buchmacherei, Fig. 10, ihren Platz gefunden. Die in Lagen bezogenen Seidenpapiere werden im Format zwei Exemplare übereinander mit Drahtoderfürden englischen Markl mit Zwirn geheftet und dann in ein zelne Exemplare geschnitten. Diese gelangen, nachdem sie im gewünschte halb runde Lage ge bracht. Diese Presseinrichtung liefert gleichzeitig Buchrücken in zwölf verschiede nen Grössen. Der rohe Papprücken wird im Innern mit grau Leinen ausgeklebt und zwar so, dass an den Seiten noch einige Finger breit Stoff über hängt. Das Aeus- sere wird in ge wissen Abständen mit Lederstreifen versehen, den so genannten Bün den, die zum Schutz des Titels dienen sollen. Für alle Bücher besse rer Art bestehen keil sind und zeitweise kaum durch Ueberstunden die lange- gestellte zähe und doch elastische Pappe wird auf die heissen häuften Stapel verarbeiten können. Wie schnell das Rädchen Dampfeylinder gelegt, durch eine Pressvorrichtung um das Rohr sich dreht, geht, wohl am besten' wänden abge schlossene Ab- theilung des Buchbinderei- Vorstandes in einen gleich gros sen Saal, der Ab- theilung A im zweiten Stocke. Hier kommt zu nächst der Be schnitt und das Schnittverzieren Fig. 11 an die Reihe. Um grosse Aullagen schnel ler zu bewältigen, hat diese beson dere Vorrichtung erbaut werden müssen. Die nun folgenden Rund machemaschinen ersetzen den alten Hammerschlag, um nach dem Marmoriren die Rückenrundung mit einigen Drucken herzu stellen. Die Buchrücken werden auf einer daraus hervor,' dass eine flinke Arbeiterin 1000 Seitenzahlen in 25Minuten druckt. Dies kann natür lich nur eine sehr _ _ Doppelreihe von Rücken geleimt sind, zu den Paginir-Maschinen, System Auer- Pressen /eigener Bauart angefertigt, die durch Dampfrohre mit - einander verbunden sind. Die besonders für Buchrücken her- oder Gaze gehefteten Lagen werden nunmehr auskalkirt, d. h. die einzelnen La ¬ gen werden, im ma----mmamm Innern durch 4 ting- oder I tätigt - • 8üdää streifen verbm- den, und kommen MHHmmim „pagi i ' dann in die Lei- I "TIEFI denn Arm und Fuss sind in fort währender Thä- tigkeit, während das Auge die ent stehenden Zahlen verfolgen muss, um sich zu ver gewissern, ob auch kein Fehler unterläuft. Nach dem die Dreisei ten - Beschneide- maschine die Sei ten glatt geschnit ten hat, bekommt das Kopirbuch sein Kleid, die Riickenu. Decken werden ange setzt. mit Schir- Fig. 12. die Einband decken aus zwei ting oder Kaliko überzogen und durch Moleskin- oder Leder- Rücken und -Ecken dauerhaft gemacht. In wenigen Minuten entsteht ein fertiges Buch, das allerdings durch die Feuchtig keit, die in den Klebstoffen steckt, recht schief aussieht, da helfen die Stockpressen nach, die dem Buche ein tadelloses Pappen, allerbester halbweisser Beschaffenheit, einer sogenannten Futter- und einer Ansatzpappe, zwischen denen die Heftgurte und die überstehenden Kanten der grauen Leinewand, womit der Papp rücken ausgeklebt ist, zu liegen kommen. Zuerst wird die Futter pappe angesetzt, dann das Buch »kapitalt«, d. h. mit Kapitalband