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2842 PAPIER-ZEITUNG Nr. 87 Jahresbericht für 1895 der Handels- und Gewerbe- kammer für Nieder-Oesterreich Holzstoff (chemisch zuherdteter). Unter dem Einflüsse der vom Vorjahre übernommenen grossen Vorräthe, sowie der sinkenden Tendenz der Papierpreise theilte sich letztere auch dem Zellstoff mit, wodurch sich der Geschäftsgang in diesem Artikel äusserst schleppend gestaltete. Zudem erfuhr auch die Ausfuhr von chemisch zubereitetem Holzstoff einen fortschreitenden Rückgang, welcher zumeist dem Wettbewerb Skandinaviens und Deutsch lands zuzuschreiben ist. Alle diese Umstände veranlassten viele Zellstofffabriken, selbst Papiermaschinen aufzustellen und auf denselben ihre Erzeugnisse zu verarbeiten. Holzstoff (mechanisch zübereiteter) Holzpappe. Auch in der der Berichtsperiode hat sich die Zahl der Holzschleifereien um einige grosse Betriebe vermehrt, welche von Papierfabriks- Firmen zur Deckung ihres eigenen Bedarfes an diesem Halb fabrikate erbaut wurden. Die dadurch verringerte Nachfrage sowie die Billigkeit von chemisch zubereitetem Zellstoff in Ver bindung mit den andauernd vortheilhaften Wasserverhältnissen, welche eine reichliche Erzeugung von Holzschliff begünstigten, führten auch in diesem Jahre einen Preisrückgang des in Rede stehenden Artikels herbei. So sanken Ende 1895 die Preise für 100 kg, trocken gedacht, ab Fabrik, für weissen Holzschliff auf 5 fl. 50 kr. bis 5 fl., für braunen auf 8 fl. bis 6 fl. 50 kr. Die Ausfuhr von Holzstoff gestaltet sich immer schwieriger, da der Mitbewerb der neu errichteten grossen kanadischen Holz schleifereien sich bereits in England und Deutschland sehr fühlbar macht. Die Zentral-Verkaufsstelle für Holzpappen erzielte ziemlich günstige Ergebnisse. Gleichwohl musste sie der reichen Er zeugung von Holzpappe, woran sich auch die ausserhalb dieser Vereinigung stehenden Fabriken betheiligten, Rechnung tragen und die ursprünglich festgesetzten Preise von 9 fl. 50 kr. für weisse und 10 fl. für braune Holzpappen, frei Hauptabsatzplätze, ermässigen. Demzufolge stellten sich Ende 1895 die Preise wie folgt: 7 fl. 50 kr. bis 8 fl. für weisse Holzpappe, 8 fl. 50 kr. bis 9 fl. 50 kr. für braune Holzpappe, frei Wien. Leider wird von den Pappenfabrikanten auch diesmal über den fortschreitenden Rückgang der Ausfuhr geklagt. Die Ausfuhr nach Italien, die der Menge nach ziemlich stark ist, erwies sich in vielen Fällen durch Zahlungseinstellungen sehr verlust- bringend. In Russland wurde dieselbe durch die willkürliche Handhabung des Zollsatzes von 35 Kopeken, gegen welches Vorgehen die bisherigen Vorstellungen der Regierung sich als vergeblich erwiesen, schwer geschädigt. Auch die Aussichten für die Ausfuhr nach England sind recht trüb, da der schon erwähnte kanadische Wettbewerb mehrere grosse Holz schleifereien in Norwegen und Finland bestimmte, sich auf die Erzeugung von Holzpappe zu werfen, und damit den englischen Markt zu überschwemmen. Die Fähigkeit dieser Industrie, ge winnbringende Geschäftsbedingungen mit dem Auslande zu pflegen, verringert sich andauernd. Die k. k. österreichischen Staatsbahnen haben die Frachten erhöht, und namentlich die Vertheuerung der Sätze nach den Ausfallthoren der Monarchie wirkt empfindlich beeinträchtigend. Ausserdem wird gegen wärtig ein Unterschied gemacht zwischen Holzpappe mit glänzen der und solcher mit nur mässig glatter Oberfläche und erstere Gattung einem höheren Frachtsätze unterworfen. Die vielfach erörterte Ermässigung der Levante-Tarife hat sich nicht ver wirklicht, und es bleibt die betrübende Thatsache bestehen, dass Deutschland über Hamburg nach den Häfen des östlichen Mittelmeeres viel billiger verfrachtet als Oesterreich über Triest. Die stetig zurückgehende Ertragsfähigkeit einerseits, die zunehmende Belastung durch Steuern und Abgaben ander seits, sowie das geringe Wohlwollen und Interesse seitens der Behörden, worüber vielseitige Klagen laut werden, sind leicht geeignet, Muthlosigkeit sowie Mangel an Unternehmungslust zu begründen. Hadern. Seitdem Holzschliff und Zellstoff in der Papiei fabrikation Eingang gefunden haben, werden Leinen- undBaum- wollhadern immer mehr und mehr verdrängt, und deren Absatz verringert sich von Jahr zu Jahr. Während in anderen Ländern, wie in Deutschland, diesem Umstande durch Erschliessung neuer grosser Absatzgebiete in Amerika, England usw. Rechnung getragen wurde, war dies in Oesterreich infolge der Beibehaltung des Ausfuhrzolles nicht möglich. Da dem österreichischen lladern- handel infolge des Ausfuhrzolles von 4 11. in Gold die Ausfuhr- Fähigkeit benommen und derselbe ausschliesslich auf das in ländische Absatzgebiet angewiesen ist, die inländischen Papier fabriken jedoch nur mehr geringe Mengen Hadern verwenden, so geht der Hadornhandel in Oesterreich mangelnden Absatzes halber seiner Auflösung entgegen. Es ist auch natürlich, dass ein Geschäftszweig, der wegen zu geringen Absatzes und dadurch hervorgerufenen Anwachsens der Vorräthe unverhältnissmässig grosse Lagerräume, zahlreiche Arbeitskräfte und bedeutende Kapitalsinvestitionen erfordert, und nicht nur keinen Nutzen abwirft, sondern sich oft verlustbringend erweist, auf die Dauer nicht bestehen kann. Unter solchen Aussichten begann das Berichtsjahr. Der Verlauf desselben war noch ungünstiger als der der voran- gegangenen Jahre, der Absatz sank noch mehr, und dem eschälte fehlte jede Grundlage. Bisher hatte bei den Händlern noch die Hoffnung vorgeherrscht, dass eine Wendung zum Besseren cintreten würde, und diese Hoffnung sowie die Rück sichten auf die grosse Anzahl von Lieferanten und das zahl reiche Personal, welches durch ein Auflassen des Geschäftes brotlos würde, hatten dieselben hiervon abgehalten. Nachdem sich jedoch mehr und mehr die Ueberzeugung Bahn brach, dass der Leinenhadernhandel keine Aussicht auf Besserung habe, so zogen viele Händler aus dieser Sachlage bereits die Schlussfolgerung und schritten zur Auflassung oder Ein schränkung ihrer Betriebe. Der Gang des Geschäftes war im Berichtsjahre nicht regel mässig. Im Gegensatz zu früheren Jahren, wo sämmtliche auf den Markt gebrachte Waare von den Grosshändlern aufge nommen wurde, verhielten sich die Händler sehr zurückhaltend im Einkauf. 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