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PAPIER-ZEITUNG die aus- worden. Taxen die gewünschten Werthe ein. Die der Charlottenburger Anstalt erhielt ich aber erst während meiner Sommerreise zu erheblich abweichenden ent- den dem sammengestellt Nr. 30, welche bei den Merkmal für die Knitterbarkeit geben, weshalb ich mich schlossen habe, nach wie vor den kleinsten Reissdruck, entweder die Längs- oder die Querstreifen zeigen, zu Zweck beizubehalten. Papiere, welche einen höheren Pressdruck als 76 cm vorhandene Differenz bestellen. Um die Ergebnisse der mechanischen Knitterung zu den Werthen der Handknitterung in Beziehung zu bringen, entschied ich mich, da die Ergebnisse der Anstalten sehr weit ans ein ander gingen, für möglichste Annäherung an die < harlottenburger Werthe und stellte daher für die bei 58 60 pCt. relativer Luft- feuchtigkeit im Mittel angestellten mechanischen Knitterungen folgende Abstufungen fest: Tabelle IX hielten, setzte ich wiederum in Klasse 7, da nach dem Bau' des Knitterers und insbesondere des Manometers ein höherer Druck nicht gut angewendet werden konnte. Vielleicht empfiehlt es sich, hier noch weitere Unterschiede einzuführen, indem man unter Beibehaltung des Höchst-Druckes von 76 cm das Knittern so lange wiederholt, bis die Zerstörung des Streifens eintritt und die Zahl der möglichen Knitterungen unter diesem Drucke berück sichtigt, worauf schon S. 2418 hingewiesen wurde. Da aber die Charlottenburger amtliche Klassifikation sogar für die erste Festig keitsklasse nur einen Widerstandsgrad gegen Zerknittern von 6 (sehr gross) verlangt, also noch grösseren Widerstand 7 (ausser ordentlich gross) nicht mehr berücksichtigt, so dürfte das oben erwähnte Verfahren zunächst wenigstens und insbesondere für die allermeisten Papiersorten genügen. Eine Abänderung des selben kann ja jederzeit vorgenommen werden. Ich übermittelte alsbald der Versuchsanstalt in Charlottenburg die Ergebnisse des mechanischen Knitterns dieser 32 Papiere. Da aber die Mittheilungen über die Gegenwerthe der Handknitterung, auf die ich rechnen zu können glaubte, trotz wiederholten Er suchens ausblieben, entschloss ich mich, der Leipziger Versuchs- Anstalt den amtlichen Auftrag auf eine Untersuchung derselben Papiere auf ihren Widerstand gegen Zerknittern und ebenso amtlich der Charlottenburger Versuchsanstalt Auftrag ertheilen zu lassen. Nunmehr gingen gegen Entrichtung der üblichen Alle Papiersorten, mit Ausnahme von von der mechanisch-technischen Sammlung in zuletzt ermittelten Resultate aufgenommen. Bei anderen Papiersorten, wie z. B. dem abnorm dünnen Papiere 19, blieb Herr Herzberg bei der Stufe 5. der mechanische Knitterer Stufe 2. Die Leipziger Anstalt hatte Stufe 1 ermittelt. Auch bei dicken Zeichenpapieren, soweit sie nachgeprüft wurden, blieb die wodurch sich die Verzögerung dieser Arbeit erklärt. Die Leipziger Anstalt fügt ihrem Schreiben vom 23. Mai folgende Bemerkungen in Betreff der Ermittelungen bei den einzelnen Papiersorten (Nrn. 1 32) hinzu: ad 3, 11 und 25 Mittel aus 6 sehr verschiedenen Resultaten! ad 22 Mittel aus 7 sehr verschiedenen Resultaten! ad 28 Mittel aus 3 sehr verschiedenen Resultaten! Ferner schreibt die Anstalt: »Bei den dicken und harten Papieren (es handelt sich wohl um die der Untersuchung mit unterworfenen Zeichenpapieren Nrn. 24, 25, 28 und 29 und des englischen Bücherpapieres Royal Nr. 25 Tabelle X) haben wir übrigens die Erfahrung bestätigt gefunden, dass verschiedene Personen oft zu sehr abweichenden Resultaten gelangen: wir geben einfach das Mittel mit dem Bemerken, dass unseres Erachtens für solche Papiere die Reib- und Knitterprobe nur geringen Vergleichs- Die Charlottenburger Versuchsanstalt hatte nun zwar ihren Ergebnissen eine ähnliche Bemerkung nicht hinzugefügt, doch sagte mir der Direktor der Anstalt, Herr Prof. Martens, bei meinem Besuche, dass bei dicken Papieren nicht mehr genügende | Zuverlässigkeit der Handknitterung vorhanden sei, und dass sie dies sonst ihren Kunden gegenüber stets bemerkten. Herr Herzberg, Vorsteher der Abtheilung für Papierprüfung, den ich mehrere Wochen später sprach, sagte, dass bei abnorm dicken und bei abnorm dünnen Papieren die Beurtheilung der Ab stufung bei der Handknitterung nicht so sicher sei wie bei den Normalpapieren, deren Dicke innerhalb geringer Grenzen schwankt. Verweilen wir nun bei diesen Bemerkungen der Herren Fachmänner einen Augenblick, so entsteht die Frage, wo liegt die Grenze in Betreff derjenigen dicken und harten bezw. der abnorm dünnen Papiere, bei denen die Zuverlässigkeit der Handknitterung nicht mehr genügend vorhanden sein soll? Auffallend ist ferner, dass die Leipziger Anstalt sieh nur selten für eine Stufe klar entscheidet, dagegen in 19 Fällen zwischen zwei Nummern schwankt, aber den nicht einge klammerten Werthen den Vorzug giebt. Bei einer in Gegenwart des Herrn Herzberg ausgeführten Nach prüfung einiger Resultate ergab sich, trotz der später durch Vergleich der beiderseitig vorgelegten Proben konstatirten Uebereinstimmung sämmtlicher Papiersorten, in Betreff der Papiersorte 11, dass der mechanische Knitterer denjenigen Bogen, welchen die Anstalt geprüft hatte, nunmehr in dieselbe Stufe brachte, welche jene vorher ermittelt hatte, nämlich in Stufe 5, während ein anderer in Riga geprüfte’ Bogen eine niedere Klasse ergeben hatte. Deshalb sandte ich noch mals einen Bogen dieser Papiersorte auch an die Leipziger Anstal. zur Naohprüfung und erhielt von dieser unter dem 21. September folgenden Bescheid: »Die gewünschte Nachprüfung hat wiederum, wie früher festgestellt, sehr abweichende Einzelbefunde ergeben, während das Mittel aus diesen wesentlich günstiger ist als am ersten Bogen (Leipzig ermittelte Stufe 2). Wir haben an dem vorliegenden Bogen im Mittel ziemlich grossen Widerstand (Stufe 4) gefunden (während der unterste Werth in zweiter, der oberste in sechster Klasse stand).« Hieraus ergiebt sich wohl, dass die fragliche Papiersorte von sehr ungleicher Beschaffenheit sein muss. Ich habe nunmehr in der Tabelle X Higa und Nrn. 31 und 32, welche vom Lager der Ligater Papier- Fabrik bei Higa stammen, sind der Papierhandlung von A. Lyra in Higa entnommen und können unter den angegebenen Nummern von dieser jederzeit bezogen werden. Rubrik 1 enthält die Nummer der Papiersorten, Rubrik 2 die Nass- und Trockengewichte der einzelnen Sorten auf 1 qm, Rubrik 3 die Luftfeuchtigkeit bei den Festigkeitsprüfungen und Rubriken 4 7 die Ergebnisse der letzteren. Rubriken 8 und 9 den Mittelwerth aus den Ergebnissen der Quer- und Längsstreifen, der allein bei der Klassifikation der Papiere berücksichtigt wird. Die Rubriken 10 13 beziehen sich auf die mechanische Knitterung, und zwar giebt Rubrik 13 den kleinsten Reissdruck der Quer oder Längsstreifen an, nach dessen Werth an der Hand der eben aufgestellten Stufentabelle IN der in Rubrik 14 eingetragene W iderstand gegen das mechanische Zerknittern oder kürzer, die mechanische Knitterbarkeit. bestimmt wurde. Rubriken 15 und 16 geben die amtlich ermittelten Widerstände gegen Zer knittern mit der Hand von Charlottenburg und Leipzig wieder. werth haben kann, und dass wir begründet ansehen müssen, wenn Ergebnissen gelangen. Papierprüfung mittels eines mechanischen Knitterers D. R. P. 86331 Von E. Pfuhl, Professor in Riga Fortsetzung statt Schluss zu Nr. 80 Nachdem ich die aufgezählten Ergebnisse der Charlotten burger königl. mechanisch-technischen Versuchsanstalt mit- getheilt hatte, erhielt ich von derselben unter dem 21. April d. J. folgenden Bescheid: »_ — — Vorher wird es sich aber empfehlen, wenn Sie noch etwa 25 —30 Papiersorten, den verschiedenen Klassen an gehörend, mit Ihrem Apparat untersuchen und dann hierher zur Bestimmung des Zerknitterungswiderstandes einsenden.« Daraufhin wählte ich 32 Papiersorten aus. numerirte und. sandte sie alsbald der Charlottenburger Versuchsanstalt, während gleichzeitig in Riga die Feststellung der mechanischen Knitter barkeit, der Reisslänge und der Bruchdehnung erfolgte. Herr Ingenieur Baltaboi, der nach Absolvirung unserer Hochschule, und nachdem er bei mir ein Jahr Assistent gewesen, auch noch drei Jahre lang in gleicher Eigenschaft in Dresden unter Herrn Geheimrath Professor Dr. Hartig gearbeitet hatte, führte die Ermittelung der Reisslängen und Bruchdehnungen dieser Papier sorten aus und zwar nach den amtlichen Vorschriften mit 18 cm langen und 15 mm breiten Probestreifen und bei an nähernd 65 pCt. relativer Feuchtigkeit. Die Reisslängen wurden aus den Trockengewichten der Papiere berechnet. Der Reissdruck wurde von mir unter Mithilfe des Er wähnten und meines jetzigen Assistenten Herrn Ingenieur Taube sowohl an Längs- und Querstreifen, als auch an Diagonal streifen jeder Papiersorte ermittelt. Es zeigte sich, dass letztere Resultate kein charakteristisches Abstufungen 0 der Charlotten- ausser burger Anstalt gering 1 sehr gering 2 ge ring 3 mittel- mässig 1 6 ■' zieml. gross gross • 6 7 sehr ausser- ordentl. gross gross Die mechani sche Knitter barkeit liegt zwischen den 1/2 Pressdrucken in bis cm Quecks. . . 0—1/2 21/2 In Tabelle X sind st 21/, bis 5 immt 25 bis 5—14 14—25 45 iche Versuchserg 76 und 45—75 mehr rebnisse ZU-