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Nr. 83 PAPIER-ZEITUNG 2682 Messvorrichtung für Papierrollen Nachstehend abgebildete Messvorrichtung wurde von Ch. L’homme in Paris erfunden und soll gegenüber den bisher üblichen gewisse Vortheile besitzen. Sie besteht aus einem Metallgehäuse, das ein in 80 gleiche Theile getheiltes kreis förmiges Zifferblatt trägt. Jeder Theil entspricht 50 m Länge der Papierbahn. Der Zeiger A erhält seine Bewegung durch eine Reihe von Zahnrädern und Schrauben ohne Ende; in die Zähne des Rades c greifen die eines anderen Kammrades, das auf der Welle der Papierrolle befestigt ist. Die Uebersetzungs- Verhältnisse des ganzen Antriebes sind derart, dass eine volle Um drehung des Zeigers einer 4000 m langen Papierbahn entspricht. Beginnt man eine neue Rolle, so stellt man die Nadel auf den Theil strich, dessen Zahl mit der für die Rolle er forderlichen Länge übereinstimmt. In dem Maasse, wie die Rolle zunimmt, nähert sich der Zeiger dem am oberen Theil des Ge häuses befindlichen Nullpunkt der Theilung. Dieser Punkt ist mittels einer Metallplatte D mit einer galvanischen Batterie ver bunden. Gelangt der Zeiger zum Nullpunkt, so wird durch seine Berührung mit D der Stromkreis geschlossen und ein Läutewerk in Gang gesetzt. Das Läuten kann so geregelt werden, dass es nach Wunsch 8 bis 10 Sekunden, oder auch eine volle Minute früher beginnt, als die volle Länge der Rolle erreicht ist. Bei Benutzung dieser Messvorrichtung braucht also der Maschinengehilfe nicht fortwährend den Zeiger zu beobachten, da er rechtzeitig von dem Fertigwerden der Rolle benachrichtigt wird. Lichtechtheit von Theerfarbstoffen A. P. Laurie in London hat genaue Versuche über die Widerstandsfähigkeit von Farblacken gegen die zersetzenden Wirkungen des Lichtes angestellt und gelangte zu folgenden Endergebnissen: Alizarin und seine Abkömmlinge, ferner Galloflavin geben bemerkenswert!! beständige Lacke, darauf folgen einige Eosinläcke, Naphtalinscharlach und Erythrin, nach diesem Carmoisinlack aus Cochenille, dann Säuregrün, während Methylenblau, Methylenviolett, Brillantgrün und einige Eosinläcke zu den sehr vergänglichen Farbstoffen gerechnet werden müssen. In einem in der »Färber-Zeitung« erschienenen Aufsatz über Papierfärberei sagt Dr. Maximilian Last: Die Lichtechtheit der Papierfärbungen ist im Allgemeinen geringer als die der mit den gleichen Farbstoffen hergestellten Färbungen auf der Baumwoll- oder Wollfaser. Dies hängt wohl mit der leichten Zersetzlichkeit der Papiermasse zusammen. Im Folgenden soll eine Zusammenstellung über die Lichtecht heit einiger häufig gebrauchter Papierfarbstoffe gegeben werden. Roth: Fuchsin ist, wie in der Textilfärberei, sehr licht- unecht, es verblasst nach kurzer Zeit vollkommen. Safranin erweist sich als lichtechter. Diaminscharlach und ähnliche substantive Farbstoffe sind minder lichtecht. Gut lichtechte rothe und Rosa-Färbungen liefern die CroceTne. Gelb: Metanilgelb, Tropäolin OO sind ziemlich schlecht lichtecht, bedeutend besser ist Direktgelb. Orange: Chrysoidin ist minder lichtecht; bedeutend besser sind: Mikadoorange, Diaminorange. Blau: Für lebhaftes Blau kommen vor Allem Methylenblau, Neumethylenblau und Meldola’s Blau in Betracht, die hervor ragend lichtecht sind und in dieser Beziehung Berlinerblau weit übertreffen. Wasserblau ist sehr schlecht lichtecht, Alkaliblau etwas besser. Viktoriablau ist sehr schlecht im Licht. Für dunkles Blau eignen sich besonders Echtblau, Indoin, Methyl- indon. Violett: Sehr gut lichtecht ist Neutralviolett, recht gut lichtecht Diaminviolett, minder gut Rhoduline und Tannin- heliotrop. Schwarz: Naphtylaminschwarz und Brillantschwarz sind beide gut lichtecht, auch mit direkten Farbstoffen, 3.6. Diamin tiefschwarz 00, Oxydiaminschwarz N lassen sich sehr licht echte Färbungen erzielen. Probenschau Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaaren-Faches, die Neues oder Bemerkenswerthes bieten, kostenfrei besprochen. Stempelhalter, D. R. G. M. von Oskar Sperling, Institut für graphische Industrie in Leipzig. In Geschäften, wo mehrere Stempel benutzt werden, erfordert die handliche Unterbringung derselben auf dem Schreibtisch viel Raum und das jedesmalige Herausnehmen und Wiedereinlegen in die einzelnen Behälter Zeit- und Arbeits-Aufwand. Um diesem Uebelstand abzuhelfen, stellt obige Firma Stempelhalter her, bestehend aus einer lackirten, an der Wand zu befestigenden Holztafel, die eine je nach Bedarf verschiedene Zahl von Messingklammern zur Aufnahme und zum Fest balten der Stempel an der schmälsten Stelle des Griffes enthält. Die Tafel wird verschieden gross und in verschiedenen Formen geliefert. Bilder 1 bis 3 zeigen verschiedene Herstellungsformen, Bild 4 zeigt die Befestigungsart in grösserem Maassstab. Insektenpulver-Spritze, 1). R. G. M. 61489 Morgenroth & Saupe, Chemische Fabrik in Bamberg. Eine vierseitige Pyramide mit länglich rechteckiger Grundfläche (5:9 cm) und 15 cm Höhe, deren zwei breiteren Pyramidenflächen aus steifer Pappe bestehen, während die Grundfläche und zwei Schmalseiten aus nach innen gefalztem starkem Zellstoffpapier gebildet sind, ist mit dem Insektenpulver »Morphein« gefüllt. Schneidet man die 300+ D.R.O.M. SCHUTZ 680 Spitze der Pyramide ab und drückt die Breitseiten gegenein ander, so wirkt der Behälter wie ein Blasebalg, und die zusammen gedrückte Luft reisstje nach derStärke des Druckes mehr oder weniger Insektenpulver auf jene Stelle, wohin die Spitze des Behälters ge richtet ist. Pultschrank, D. R. G. M. von Oskar Sperling, Institut für graphische Industrie in Leipzig. Einrichtung und Grössenverhältnisse dieses raumsparenden Schreib- stuben-Einrichtungsstückes sind aus beifolgender Ab bildung ersichtlich.