[Text] Angaben und Pläne theils schon ausgeführter, theils gut ausführbarer englisch-amerikanischer Mahlmühlen sowie von den neuesten Einrichtungen der Oel- und Schneidemühlen
284 an, die später in Nordamerika ;u den besten Resultaten führten und noch später auch in Deutschland Eingang fanden. Jetzt kann man, namentlich in Frankreich, fol gende verschiedene Mahlsysteme annehmen: das südliche, das nördliche, das sächsische oder deutsche, das ameri kanische, das französische und das Grützsystem. Bei dem ersteren beutelt man das Mehl lange Zeit nach dem Mahlen; bei dem zweiten dagegen trennt man die Kleie von dem Mehl durch eine Beutelung, die so gleich nach dein Mahlen folgt. Das Mahlen des Dietzenmehls (mouluro «los 1'gni>s8 mmol) im südlichen Frankreich. — Dieses Mahl system ist noch im südlichen Frankreich, namentlich zu Toulouse und zu Moissac gebräuchlich, und zwar in den jenigen Mühlen, welche das sogenannte Metzenmehl für die Ausfuhr in den Kolonien bereiten. Im Allgemeinen erfolgt dieses Mehl durch ein ein ziges Mahlen, d. h. das Getreide wird aus Mühlsteine gegeben, die so nahe über einander gestellt sind, daß nur wenig Grütze und Gries entsteht; allein man bemerkt, daß das aus diese Weise erlangte Mehl oft sehr heiß ist, wenn es von den Steinen kommt. Nachdem das rohe Mehl oder das Schrot mehre Tage auf einem Boden ausgebreitet gewesen ist, wird es ganz in einen Beutel gethan, welcher etwa 5l Proc. Mehl giebt. Die übrig gebliebenen 49 Proc. Grütze, Gries und Kleie werden wiederum in den Beutel ge bracht und geben 18 Proc. Kleie, welche aus dem Beu tel herausgeworfen wird, und 31 Proc. Mehl, welches durchfällt und alsdann in einen andern Beutel gelangt, der vier Abteilungen hat und vier verschiedene Mehl sorten giebt. Das aus dem Beutel herausfallende wird abermals durchgebeutelt und aus dieselbe Weise sortirt. Zuweilen beutelt man auch alle Mehlsorten wiederum durch den ersten Beutel, um recht viel Metzenmehl zu erlangen. Wir sehen daher, daß bei diesem Mahlsystem der Gries, dieser beste Theil von dem Getreide, ganz wegfällt.