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IIUS liem Sericktslasi tt»' 7iui-,l«l:ilic<iplvzc^ wuiLc bei A>i»c,lu»le Wieczo rek vom Reichsgericht zu zwei Jahren sechs Mona te» g c st u n g s tz a s l und IWO Marl Geldstrafe verurteilt. Sechs Monate der Freiheitsstrafe und die Geldstrafe gelten als durch die Untersuchungshaft verbüßt. Als erwiesen wurde angesehen, daß der Angeklagte einem der vielen Verbände an- gehörle, die das polnische Kriegsministerium ins Leben ge rufen Hai, um die Vereinigung von ganz Oberschlesien unter polnischer Herrschaft zu betreiben. Seine Gesinnung sei jedoch nicht ehrlos gewesen, da er als Pole für sein Vaterland ge arbeitet habe. Eine Frau zum Tode verurteilt. Das Königsberger Schwurgericht hatte sich mit einer Anklage wegen Mordes zu beschäftigen. Der Vorarbeiter Borchardt aus Wachsnicken war mit einer Tochter der ongcklagten Theresia Powels verheiratet, die im vorigen Jahre starb. Nach deren Tod war die Angeklagte als Wirtschafterin bei Borchardt tätig. Am Abend des 23. Juli ist Borchardt nach dem Genuß von Kar- wsjelpufjern, die mit einem weißen Pulver bestrebt waren, erkrankt und später unter Vergistungserscheinungen im Krankenhaus verstorben. Die chemische Untersuchung ergab, daß der Tod durch Vergiftung mit Arsenik herbeigesührt worden war. Das Urteil lautete entsprechend dem Antrag Les Staatsanwalts aus Todes st rase. Ein Mörder im Schwurgrrichtssaal verhaftet. Im März dieses Jahres wurde in Ludwigshafen der Kaufmann Loeb ermordet und beraubt am Rheinuser ausgcsunden. Erst jetzt wurde bekannt, daß der Ermordete am Abend des Mord tages mit einer Kellnerin Namens Juliane Weimar ein Stelldichein gehabt hatte. Die Kellnerin wurde verhaftet und Hai vor dem Schwurgericht, wo sie wegen Beihilfe zum Morde angeklagt war. das Geständnis abgelegt, daß sie Loeb von zwei in der Nähe versteckten Helfershelfern erschlagen und be rauben ließ. Einer der beiden Mörder, ein gewisser Martin Findl, der zur Verhandlung gegen Juliane Weimar als Entlastungszeuge geladen war, konnte im Schwuraerichtskaalc verhaftet werden. - vermachtes - Die Geliebte des Maharadscha. London hat wieder eine gesellschaftliche Sensation. Vor dem Gericht wird ein vis jetzt vollkommen dunkles Ereignis adgehandelt, in oem der Liebesroman eines HinLuprinzen mit einer ! schönen englischen Frau Lis Hauptrolle spielt. Die Frau ' eines Mr. Robinson hatte seit langem ein Verhältnis mit , dem Prinzen. Ein Mann Namens Norton überraschte sas Paar in einer heiklen Situation und erpreßte von ser Frau anscheinend große Summen durch die Drohung, oem Gemahl alles verraten zu wollen. Dieser scheint aber doch Wind von der ganzen Geschichte bekommen zu haben, denn er erschien auf der Midlandbank, um eine Summe von 125 000 Pfund abzuheben. Man wies ihn jedoch zu rück. Diese Bank ist im Besitze Les prinzlichen Depots. Mr. Robinson, seines Zeichens Buchmacher, scheint nun dem Prinzen diese Summe abgepreßt zu haben, aber Durchlaucht hatte nicht „angewiesen". Dieses Kuddel muddel wird nun das Gericht entwirren. Tie Goldgrube auf der Straße. In Melbourne fand ein Arbeiter, der eine Straße pflasterte, ein Stück Metall, das wie Gold glänzte. Beim weiteren Graben fand der Arbeiter noch einige Stücke. Nach einer Untersuchung des Metalls wurde festgestellt, daß die kleinen Stückchen echtes Gold sind. Die Besitzer des Grundstückes und der an die Straße grenzenden Häuser bemühen sich nun um die Bewilligung der Regierung nach weiteren umfang reichen Goldgrabungen. Das Goldfieber, das dieser Fund in den Bewohnern von Melbourne entfacht hat, konnte durch das Gutachten von Sachverständigen, die ein größeres Vorhandensein von Gold bezweifeln, nicht ab- gelühlt werden, um so mehr, als sich in der nächsten Nach barschaft von Melbourne eine ausgedehnte Goldader be findet. Eine wandernde Schule für Jahrmarktsgaukler. Zwei Wagen rollen durch Frankreich, die einem wahrhaft schönen Zwecke dienen. Es sind Vie Wagen der Schule für die Kinder der Jahrmarktsgaukler. Eine Fran Nicvlas Hal sie gegründet und zieht nun hinter den fahren den Leuten her, um ihren Kmvcru ern bißchen Buvuug beizubringen. Die photographierten Geister. Ten Londoner Spiri tisten ist großes Unheil widerfahren. Vor zwei Jahren nahm eine bekannte Spiritistin, Mrs. Deane, bei der Ge dächtnisfeier vor dem Grabdenkmal Les unbekannten Soldaten eine Photographie auf, auf der sich zahlreiche Köpfe junger Männer zeigten, die nachweislich bei der Feier nicht zugegen gewesen waren. Die Spiritisten er- klärien begeistert, Laß es sich um eine Photographie der Geister gefallener Soldaten handle. Znm Wa-fenstill- standstage dieses Jahres wurde das Experiment wieder holt. Tie Platten wurden sorgsältig unter Verschluß ge halten. um jedem Mißbrauch vorznbengen. Dann erfolgte bei der Feier die Ausnahme, mit dem Erfolge, Latz wieder ein ganzes Heer von „Abgeschiedenen" die Platte bevöl kerte. Der Enthusiasmus der Spiritisten kannte keine Grenzen. Ein Zweifel war nicht mehr möglich. Ader es zeigte sich, daß die Geisterpyotvgrapyien einen kleinen Fehler hatten: man konnte nämlich nachweisen, daß die rungen Leute, Lie das Denkmal umschwebten, einer Auf nahme von einem — Boxmatch entstammten, aber nicht Lem Geisterreich. Der „Spießgeselle König Christian". Vor einiger Zeit beschloß der König Christian von Dänemark die Schmähungen zu ignorieren, die der bekannte Syndi kalist Thögersen sich in einer öffentlichen Rede gegen ihn hatte zuschulden kommen lassen; u. a. war auch der Aus druck „der lange Taugenichts" gefallen. Nun pflegte aber das Kommunistenorgan „Arbejderbladet" in einer seiner letzten Nummern den gleichen Stil, denn in einem Schmäh artikel waren folgende Untertitel verwendet: „Der ge- krönte Strohmann", „Der Börsenspieler Prinz Waldemar", „Die Hehlerin Prinzessin Helene und ihr Spießgeselle König Christian". Daraufhin hat der sozialdemvkratische Justizminister beschlossen, gegen die Zeitung Anklage wegen Majestätsbeleidigung zu erheben. Siebenmal von demselben Mann geschieden. Einen nicht alltäglichen Scheidungsrekord hat Frau Leder mann aus Holywood aufgestellt. Sie war mit dem Im presario Ledermann verheiratet, der eine so brutale Ader besaß, daß es seine bessere Hälfte nicht mehr bei ihm ans- hiclt und aus Scheidung klagte. Nach erfolgter Trennung indessen machte der geschiedene Gatte wieder Annähernngs- versnche und legte eine solche Neue an den Tag, daß Frau LedermannSHcrz weich wurde und sie zum zweitenmal Ja sagte. Aber die Besserung hielt nicht lange an. Die Tragi komödie begann von neuem und wiederholte sich noch sechsmal. Als die beiden Gemütsmenschen zum siebentem- mal vor dem Standesbeamten erschienen, um ihre Schei dung zu beantragen, erklärte Frau Ledermann, daß ihr Gatte unverbesserlich sei, und bot einen Eid an, daß nichts in Ler Welt sie bestimmen könnte, noch einmal zu ihm zu- rückzukchren. Ob damit endgültig der Vorhang über diesem merkwürdigen Eheglück gefallen ist, wird die Zu kunft lehren. Ein Walfischfaugrckord. Aus Lhorshavn wird ge meldet, ein Walfischfänger sei mit dem größten Fang seit mehreren Jahren jetzt zurückgekchrt. NeununLzwan - zig Wale hatte er an Bord. SchnellfSr-emdt Weihnachttarbeiten. Bon Gertrud Kristen-Lißner. Man hat heute nicht mehr so viel Zeit zu langwierigen Handarbeiten. Jeder hat seine Beschäftigung den Tag über und die Mußestunden sind kurz bemessen. Aber viele möchten ihren Lieben doch eine kleine Handarbeit auf den Weihnachtstisch legen und dazu sollen hier in Kürze einige Vorschläge gemacht werden. Wir stehen im Zeichen der bunten Wolle, deren prächtige Farben ordentlich zur Arbeit locken, und es gibt auch die verschiedenartigsten Verwendungsmöglichkeiten. Viele von diesen Arbeiten können auch Kinder ausjÄhren. Für einen Gürtelmit langen Enden, wie ihn Kinder und junge Mädchen gern zu den einfachen Hängekleidern tragen, werden drei lange Luftmaschenketten aus grüner Wolle gehäkelt. An jedes Ende setzt man ein andersfarbiges ge häkeltes Glöuchen mit weißen Staubfäden, also sechs. Nun werden in vielen, gut zueiuanderpassenden Farben fünf blättrige Blüten gehäkelt, die in Abständen von etwa zehn Zentimeter auf den drei Luftmaschenketten sestzunähen sind, die letzten zwanzig Zentimeter bleiben frei hängen. Überall sicht man jetzt die farbigen Woll kissen, Lie aus farbigen, schwarz umhäkelten Vierecken zusammengesetzt oder auch in Reihen von der Mitte aus gehäkelt sind. Es kommt hier besonders auf die harmonische Farbenficllung an, Henn es wird aus Konto „bunt" viel gesündigt. Hübscher sind eigentlich die über einen zwanzig- zackigen Zwirnstern gestopften Sterne, die auch in bunter Wolle oder Glanzgarn gearbeitet werden. Man spannt Lie Fäden in der Art der Teneriffarbeit kreuzweise über Lie Zacken des Sternes und stopft von der Mitte aus einen Was mein einst war. 33 Roman von F r. L e h n e. Urhcberjchutz 1921. durch Stuttgarter Nomanzentrale, C. Ackermann. Stuttgart. Zleich darauf meldete ein Diener den Grafen Felsen. Baron Eggersdorf sah seine Tochter an. „Ich komme sofort, Papa. Empfange du ihn einst weilen!" Erdmute atmete tief auf. Sie wußte, warum der hnt-'che, reiche Graf Felsen eS so eilig hotte, nah seiner langen Abwesenheit zuerst bei ihnen vorzittZ-rcu. Er schien nicht vergessen zu haben, was sie ihm geantwortet, als er Weihnacht in allerdings ganz versteckter Form um sie geworben. Dennoch hatte sie ihn wohl verstanden; doch war sie ihm geschickt ausgewichen. Sie habe nicht die Ab sicht, sich jetzt schon zu binden; der Winter in den Bergen sei ihr liebster Freund, dem dürfe sie doch nicht untreu werden! Im Sommer sei eher Zeit, sich eine solche Frage zu überlegen! Halb ernst, halb scherzend war das Wort geplänkel hin und her gegangen, und es war ihr gelungen, ihn nicht zu der entscheidenden Frage kommen zu lassen. Sie wollte sich ihre Freiheit noch bewahren, und Otto von Felsen war eigentlich auch nicht der Mann, dem sie sie gern zum Opfer gebracht hätte, wenngleich alle äuße ren Verhältnisse selten gut waren. Kam er nun, um den Faden da weiterzuspinnen, wo man aufgehört? Vielleicht war sein Kommen jetzt aber gerade recht, um törichte, romantische Grillen, auf die die Einsamkeit sie ?.u bringen drohte, noch im Keime zu ersticken. Sie warf einen Blick in den Spiegel, ehe sie dem Vater in das Empfangszimmer folgte. Ein sehr schlichtes, ziem lich kurzes Kleid aus verlarauem Wollstoff mit schwar- um deu ziemlich tiefen Vlusenausschnitt hüllte ihre schlan ken, schönen Glieder ein. In: Empfangsraum, der mit seinen echten Emvire- mebeln einer der wertvollsten Räume im Schloß wer, saßen die Herren bereits in lebhafter Unterhaltung, als sie eintrat. Otto v. Felsen sprang auf, sie mit feurigem Hand kuß begrüßend: „Gnädigste Baronesse —" Sofort fühlte er, daß sie noch genau so begehrenswert und schön war wie damals, als er sie zum letzten Male gesehen. Merkwürdig, wie jung sie noch immer aussah, wie kaum zwanzig Jahre, obwohl sie nun schon vierund- zwauzig Jahre zählte und der Ausdruck kühlen Stolzes und Trotzes auf ihrem herben, schönen Gesicht sich wo möglich noch verstärkt hatte. Ihre feinen Handgelenke und die überaus feinen Fes seln ihrer schmalen, mit grauseidcnen Strümpfen beklei deten Füße erregten imer seine besondere Bewunderung. Erdmute Eggersdorf hatte viel Rasse, und diesen wil den Falken zu zähmen war sicher eine prickelnde Abwechs lung nach den leichten Siegen, die er, der verwöhnte, ele gante Lebemann, dem die Frauen nur allzu leicht ent- gcgenkam, zu verzeichnen hatte. Für ihn mit seinen vierzig Jahren war es Zeit, daß er jetzt ernstlich ans Heiraten dachte. Und Erdmute Eggersdorf war gerade die Frau, die er brauchte. Sie würde es verstehen, sein Haus würdig zu repräsentieren. Und bei ihr würde es ein schönes Ausruhcn sein; dieses schlichte, vornehme Lanvevesträu- lem war frei von unbequemen Launen uns Ansprüchen, durch die ihn verwöhnte, moderne, kapriziöse Fronen weidlich gequält hatten, und die ihm im Grunde zum Le- suniieingen Srern, aues ni einer Farve. Davurcy wirkt die Arbeit ruhiger als die gehäkelte. Diese Sterne werden auf schwarzes Tuch genäht, das am hübschesten über ein rundes Kiffen gespannt wird. Die Reste von all diesen bunten Fäden verwahrt man sorgfältig, denn man kann sie zu Sofa- oder Nadel kissen, Schlummerrollen, Kaffee- oder Tee - mütze n verwenden, die auf schwarzem Tuch oder auf grauem Leinen mit Wolle gestickt werden. Die Muster sind alle fo groß in d^n Formen und die Arbeit mit den jetzt modernen Spannstichen ist so schnell, daß man solch eine Stickerei, die am besten im Rahmen ausgeführt wird, leicht an einem Abend fertigmachen kann. Eine andere Ver wendung der Nestfäden ist die zu einem Topfhand- s ch u h. Das Hauptmateriäl bildet grane Wolle, die auch von aufgcrebbelten Strümpfen sein kann. Man beginnt mit einer Lustmaschenreihe in Handbreite lüber die Daumenwurzel gemessen) und häkelt eine feste Masche in jede Lustmasche und auf die andere Seite der Luftmaschen kette wieder feste Mafchen, dann immer so fort ringsum feste Mafchen, ohne an den Ecken zuzunehmen. Auf diese Weise entsteht ein Säckchen. In gleichmäßigen Abständen häkelt man nun einige Reihen von bunter Wolle da zwischen, z. B. orange, lila und grün, je eine Reitze, beim nächsten Absatz dunkelblau, gelb und kornblumenblau uud so fort, bis der Handschuh groß genug ist. Der Rand wird auch bunt und bekommt einen Henkel. Außerdem kann man noch eins nette Tasche für den Topfhandschuh arbeiten, etwa aus einem alten Leinenrest mit bunten Borten besetzt. Sehr kleidsam ist für alt und jung eine Weste aus bunter Wolle. Dazu nimmt man feine abschattierte Wolle. Zunächst macht man sich einen Schnitt, etwa nach einer Herrenweste, aber ohne den. Teil unter den Armen, also von der Achsel gerade herunter. Man beginnt mit einer Luftmaschenreihe (für mittlere Größe etwa 25 Zenti meter lang) und häkelt immer hin und her eine Lufttnmche und eine feste Masche, die feste Masche der nächsten Reihe in das Loch unter der Luftmasche greifend. Der Rücken wird bis zum Hals herauf gehäkelt und muß etwa hand breit über die Taillenlinie reichen. Dann wird der eine Vorderteil von der Achsel ab herunter gehäkelt, wobei man die obere Rückenbreite in die beiden Achselaugen und den Halsansfchnitt teilen muß. Bis über die Achsel herüber wird in gleicher Breite weitergehäkelt, dann am vorderen Rand allmählich zugcnommen, bis die Vorderteilbreite erreich! ist, worauf man bis zum Ende gleichbreit weiter häkelt. Der zweite Vorderteil muß auf derselben Reihe wie der erste beginnen. Von einfarbiger Wolle wird dann an den vorderen und äußeren Rändern entlang ein etwa 2)4 Zentimeter breiter Streifen, am vorderen rechten Rand mit Knopflöchern, angehäkelt und an den unteren Rändern der Vorderteile nnd des Rückens Fransen ein geknüpft. Die Seitenränder verbindet man unterhalb des Armes dnrch gedrehte Schnur mit Glöckchenquasten. Für Stickerei zn Decken, Wandf chonern usw. seien die modernen Muster mit langen Spann- und Schlupf- ftichen empfohlen. Mit einigem Geschick lassen sich darin leicht selbst Muster entwerfen, Sterne mit abgestnften Strahlen am AnßenranL und Kreise mit geraden oder zackigen Spannsiichcn, Blüten mit Knötchen in der Mitte nnd Schlnpssiichen für jedes Blättchen. Es sieht sehr apart aus, wenn die Schlupfe mit andersfarbigem Garn ge halten wird. Dann muß man mit zwei Radeln arbeiten. Auf die S p i tze n st r i ck a r b e i t c n sei noch besonders tzingewiesen, unter Lenen es sehr schnellfördernde, wir kungsvolle Muster gibt. Schwierig ist es immer, für die Herren passende Handarbeiten zu finden. Es kämen für Herren, die ihre Sommcrreise mit dem Ruckfack machen, allerlei Beute! in Betracht, für Hausschuhe, Hemden, Taschentücher, weiche Kragen usw., denn es ist nichts häßlicher, als wenn im Rucksack alles durcheinanderliegt. Das Säckchen für Tafchen- tücher, in der Größe eines zufammcngelegten Herrentuches, sollte eine gesteifte Rückwand bekommen. Man schiebt da für ein Stück Pappe zwischen zwei Stoffiagen. Es muß aber alles so eingcrichict werden, daß es waschbar ist. Der Behälter für weiche Kragen muß auch gesteift werden, er wird so lang wie ein Zusammeugelegter Kragen gearbeitet, am besten in der Form einer Tasche mit überfallender Klappe zum Knöpfen eingerichtet oder als Falttascl)e mit dem Schluß an einer Querseite. Auch mit den in der Schule gelernten Pappar beiten können hübsche Weihnachtsgesckjenke gemach! werden. Man muß nur überlegen, zu welchem Zweck dieser oder jener Kasten, Körbchen oder sonst etwas dienen soll, denn es kommt nicht nur darauf an, daß irgend etwas ge schenkt wird, sondern, daß die Gabe auch nützlich ist, den» dann macht sie dovvette ;xreut»p- ."»MW»,—E« bcn doch unentbehrlich waren — allerdings wnnschle ei sie bei einer EheJau gerade nickst. Beinahe sachlich betrachtete er Erdmute; wie ein Trnn! klaren, kühlen, köstlichen Bergwassers wirkte sie au* ilm, der sich für nne Zeitlang an prickelndem Champagner übersatt gctrunlcn. In den letzten Wochen war er in Scheveningen ge wesen; er konnte die Annehmlichkeiten des dortigen Le bens nicht ßenug preisen. ich meine Graf, es ist Ihnen auch hier in nnse- rem armen, gequälten Vaterlande nicht gerade schlecht er- gangen", konnte sich Erdmute nicht enthalten, mit leicht tcm Spott zu bemerken. „Ich beklage mich ja auch nicht, .Baronesse. Dennoch ist es in einen: neutralen Lande ganz anders leben. Ji^ der Schweiz habe ich es empfunden, und jetzt im Landes der satten Mynheers. Hier ist manches doch recht unbe quem und ungemütlich geworden." Erdmutes feine Brauen zogen si<H in leichtem Unwil len zusammen. Das war ganz Otto Felsen, dessen Leben nur auf Genießen eingestellt war und der selbst kleinen Unbequemlichkeiten möglichst weit aus dem Wege ging. Außerdem hatte ein günstiger Zufall ihn auch dem Kriegs dienst ferngehalten. Und unwillkürlich erstand vor ihrem Auge das Bild eines Mannes, der draußen vor der Front dem Feinde kühn die Stirn geboten, dem dann die Heimat als schlech ten Dank alles genommen, daß er ärmer als der Acrmste geworben, und der dennoch versuchte, das Leben zu mei stern, ohne seine Persönlichkeit aufzugeben. Und der so maßlos stolz war, daß er selbst ein Dan- kcswort für geleistete Hilfe verschmähte! -- IFortletzung solat.j