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Wilsdruffer Tageblatt : 02.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192410024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19241002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19241002
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-10
- Tag 1924-10-02
-
Monat
1924-10
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 02.10.1924
- Autor
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zu tun ist. Der angebliche Dilger ist etwa 35 bis 40 Jahre alt, hat dunkelblondes Haar und dergleichen gestutzten Schnurrbart und ist mit Hellem Covervoat-Ueberzieher und dunklem weichem Hut bekleidet. Die Kriminalpolizei ersucht gegebenenfalls um besten Festhaltung und sofortige Benachrichtigung. Der Dramatische Verein Wilsdruff, der schon oft schöne Proben seines Könnens abgelegt hat, tritt kommenden Sonntag abends >68 Ahr im „Goldenen Löwen" mit „Kater Lampe", der vieraktigen Komödie des verstorbenen Reichstagsabgeordneten Rosenow wieder einmal vor die Oeffentlichkeit. Wir machen schon heute darauf aufmerksam und bitten, dem Inserat in der heutigen Nummer Beachtung zu schenken. Eisenbahnsahrplan. Es sei nochmals darauf hingewiesen, daß der gegenwärtige Eisenbahnfahrplan unverändert bis mit 4. Oktober gilt. Die für den Winterzeitabschnitt eintretenden Aenderungen werden erst vom 5. Oktober ab eingeführt. Landessynode. Zu Beginn der Montagssitzung wurde an den Vorsitzenden Dr. Seetzen, der sein 25jähriges Jubiläum als Bürgermeister von Wurzen feiert, ein Glückwunschtelegramm ge sandt. Dann wurde ein Antrag auf Vorlegung eines Ueber- gangsgesetzes angenommen, das eine Neugestaltung des Diszi plinarrechts der Geistlichen bringen soll. Weiter wurde behan delt ein Antrag des Finanzausschusses über die Veranlagung der Kirchensteuer. Danach sollen Steuerungerechtigkeiten nicht ganz allgemein für Landeskirchen- und Ortskirchensteuer durch Herab setzen auf das dreifache der Januar-Kirchensteuer ausgeglichen werden, sondern jede Gemeinde soll den Mindestsatz bestimmen, auf dem die Herabsetzung möglich ist, und zwar entsprechend ihren eigenen Bedürfnisten. Das Konsistorium tut dies für die Landeskirchensteuer. Der Antrag fand Annahme. Abgelehnt wurde endlich ein Antrag des Finanzausschusses die Kirchen steuer den Festbesoldetcn mit den übrigen Steuern vom Lohn und Gehalt abzuziehen. Die Aussichten für deutsche Kommunalanleihen im Aus lande. »Die Annahme des Dawes-Gutachtens hat auf dem Fi nanzmarkt die Geldvermittler abermals in eine fieberhafte Tätig keit gebracht, wodurch zahlreiche deutsche Kommunen in der An nahme bestärkt wurden, daß nunmehr die Auslandskredite vor allem aus den Anited-Staaten Amerikas in wahren Strömen nach Deutschland hereinfließen würden. Aus amerikanischen Privatquellen werden ja seit einigen Tagen allerdings hier und da Abschlüße auf allererste Objekte auch mit Kommunen getätigt, wobei die Zinssätze 8 bis 10A p. a. betragen haben. Wir haben uns an maßgebender Stelle davon überzeugt, daß für Kommunal anleihen in England ernsthaftes Intereste vorhanden ist und daß Vertrauensleute in Berlin seit langem damit beschäftigt sind, die Vorarbeiten für gruppenweise aufzulegende Anleihen in England zu leisten. Als Schema wird zunächst die Anleihe einer deut schen Großstadt bearbeitet, wofür gegenwärtig die Gegenvor schläge dieser Stadt an die englische Gruppe entworfen werden. Genaue Einzelheiten anzusehen würde daher im Augenblick ver früht sein und zu falschen Hoffnungen Veranlassung geben. So viel jedoch sind wir in der Lage, den an dieser Anleihe inter essierten deutschen Kommunen mitzuteilen, daß die Bereitwillig keit zur Auflegung der Anleihe in England vorhanden ist; daß aber der Zeitpunkt zur Auflegung dieser Anleihe von der Wand lung der öffentlichen Meinung in England abhängig ist. Die konservative Presse in England läßt kaum einen Tag vergehen, ohne sich gegen die Gewährung von Krediten nach Deutschland auszusprechen. Was ver Oktober bringt. Die Ermäßigung der Waren umsatzsteuer auf 2 A trat mit dem 1. Oktober in Kraft; sie besitzt aber nicht rückwirkende Kraft, sondern kommt erst bei den im November fälligen Vorauszahlungen zur Geltung. — Zu Steuerzwecken findet am 10. Oktober eine Personenstandsausnahme (einschließlich der Gewerbebetriebe) statt. — Die Einlösungsfrist des wert beständigen, auf Goldmark und Dollar lautenden Notgeldes der deutschen Reichsbahn läuft am 15. Oktober ab. — Der Winterfahrplan der Eisenbahnen tritt am 5. Oktober in Kraft. Mit Wirkung vom 1. Oktober sind die Gepäck- und Expreßgutsätze um 10 ermäßigt worden. Teure Waffenscheine. Gibt es noch etwas, was nicht teuer geworden wäre? Auch die persönliche Sicherheit. und der Schutz des Lebens wird bald ein Luxus sein, den sich kein Minderbemittelter mehr leisten kann. Für einen Waffenschein werden jetzt 20 Mark Gebühren ver langt! Unter normalen Zuständen müßten die Sicher heitsverhältnisse so vollkommen sein, daß kein Mensch nötig hätte, eine Waffe bei sich zu tragen. Das kann man von der Polizei nicht erwarten und verlangen, daß sie dieses Ideal verwirklicht. Aber dann sollte sie es für richtig halten, die Ausfertigung von Waffenscheinen nicht zu ver teuern, sondern zu verbilligen. Den Schaden haben von solcher Höhe der Gebühren nur die friedliebenden Leute. Einbrecher, Rohlinge und ähnlich angenehme Mitmenschen brauchen über die 20 Mark nicht zu klagen, denn sie lassen sich nicht erst Waffenscheine ausfertigen. In diesen Kreisen wird wegen der 20 Mark die Zahl der Waffen sich nicht um eine einzige vermindern, aber die von ihnen Bedrohten müssen darunter leiden, wenigstens soweit sie nicht mit Glücksgütern gesegnet sind. Die Läden zeigen zurzeit wieder einen Reichtum an Waren! aller Art, daß man sagen möchte, in Vorkriegszeiten gabs auch nichts Besseres und teilweise Billigeres. Bloß an Käufern fehsts noch! Wer Hoffnung läßt nicht zuschanden werden, heißt es im Sprichwort und deshalb wollen wir nur hoffen, daß es wahr wird, was dieser Tage in verfchisdenen Zeitungen zu lesen war, -aß man im „Auslande" überall von einem baldigen wirt schaftlichen Aufschwung Deutschlands spreche. Gebrauchen kön nen wir ihn wirklich. Die Mehrung des Hartgeldes könnte man auch als ein Merkmal kommender erleichterter Zeilen betrachten. Das Hartgeld findet nun schon den Weg in das Geldtäschchen der einkaufenden Hausfrau und wird allerdings noch mit einem gewißen überraschten, schier ungläubigen Staunen entgegenge- nvmmcn. Jedenfalls ist es ein angenehmes Gefühl, anstatt des schmutzigen Papierfetzens mit in die Billionen gehenden Ziffern mehr und mehr saubere, feste, deutsche Reichsmünzen in die Hände zu bekommen. Sogar das Ausgeben ist angenehmer, man fängt an, -die sauberen Münzen wieder mit Achtung a-nzuschen und das alte Sprichwort: „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert!" kommt wieder zu Ehren. Wenigstens etwas Erfteuliches, Hoffnungwecken -es! Neukirchen. (Iungd o.) Zu einem Deutschen Abend waren die Bruderschaften von Rosten, Krummhennersdorf, Dittmanns- dvrf, Reinsberg und Mohorn geladen worden. Lehrer König suhrte an der Hand von drei Filmen: 1. „An der Wasserkante", "'s Falschheit des englischen Charakters bezeichnend, 2. „Frank- reich gegen Europa", ein statistischer Film, wie Frankreich seine Eroberungspolitik getrieben hat, und 3. „Ein Bauernhochfchul- ug in S. b. Meißen" die Mitglieder des Iungdeutschen Ordens einige Zeit in eine andere Gegenwart. Reicher Beifall folgte den Darbietungen. Zahlreiche Beitrittserklärungen bekundeten > den Dank. Mohorn. (Hohes Alter.) Am Freitag starb die älteste Einwohnerin des Ortes, die Gutsbesitzerswitwe Kleber, im Alter von reichlich neunzig Jahren. Der älteste noch lebende Ortsein wohner, der Rentenempfänger Schmidt, vollendete am 27. Ja nuar das 95. Lebensjahr. — (Turnverein.) Der Deutsche Turnverein begeht am 4. und 5. Oktober sein 20. Stiftungsfest. : Der erste Festtag ist als Unterhaltungsabend gedacht, an dem turnerische Uebungen, Reigen, musikalische Darbietungen durch den Männergesangverein Mohorn und den Kasinoverein Mohorn mit Konzertstücken, ausgeführt von der Wilsdruffer Stadtkapelle, ! wechseln. Am Sonntag vormittags 8 Uhr finden Kranznieder legungen an den Ehrenmälern statt; nachmittags >62 Uhr sollen die auswärtigen Vereine empfangen werden, von >63 Uhr an werden den Festbesuchern im Vereinslokal,-Gasthaus „Zu den drei Linden", Grund, turnerische Uebungen dargeboten, der Abend endet mit einem Ball im Mvhorner Gasthof. — (Auto- plage.) Die von Dresden nach Mohorn—Freiberg führende Staatsstrafe ist eine der befahrensten Straßen; für die Anwoh ner von Mohorn aber sind die wüsten Autofahrten zur Land plage geworden. Staubwolken hüllen die Straßen, hemmen den Verkehr, beschmutzen Häuser und Gärten, so daß an ein Offen halten von Fenstern nicht gedacht werden kann.. Die Beschwer den der Anwohner find nun nicht ohne Erfolg geblieben; der Staat beabsichtigt, im kommenden Frühjahr die Straße zur Hälfte vom Oberdorf bis etwa zur Kirche führend zu pflastern. — (Tri-ebisch-Genossenfchaft.) Am Montag weilten als Vertreter der Amtshauptmannschast einige Bauräte und der Flußmeister hier, um die in den letzten Wochen entstandenen Hochwasserschäden zu besichtigen und den Kostenaufwand zu schätzen. Nach eingehender Prüfung der Sachschäden mit den Anliegern und Vertretern der Gemeinde wurde der Genosten schaft ein Staatszufchuß in Aussicht gestellt. Kirchhain. DieSehnfuchtnachdenEltern,die es bisher nicht zum Besuch hatte veranlaßen können, brachte hier ein Dienstmädchen von auswärts auf eine etwas gewagte Idee. Es schrieb auf der Schreibmaschine ihres Arbeitgebers einen Brief nach Hause, daß es plötzlich gestorben sei und am Sonntag beerdigt werde. Am Sonntag trafen die Eltern und Angehörigen hier in Trauerkleidern ein, in den Händen Kränze, als ihnen die Totgeglaubte auf der Straße mit einer Torte, die sie gerade vom Bäcker geholt hatte, begegnete. Die Begrüßung fiel anders aus, als Minna es sich gedacht hatte. Hohenstein-Ernstthal. (Du rch einen Affenverletzt.) Der Hutmacher Krahl wurde von dem in feinem Hause gehal tenen, wütend gewordenen Affen derartig an Armen und Hän den verletzt, daß er ärztliche Hiße in Anspruch nehmen muhte. Ein Polizeibeamter schoß das wütende Tier nieder. Crimmitschau. (Beim Wäsche aufhängen tödlich verunglückt.) Die 58jährige Ehefrau eines hiesigen Flei- schermeisters stürzte beim Aufhängen von Wäfche auf dem Dache eines Schuppens herab und erlitt so schwere Verletzungen, daß sie diesen im Krankenhause erlag. Grimma. Unsere neue Hängebrücke geht ihrer Vollendung entgegen. Zurzeit ist man dabei, die einzelnen Stöße der Brücke zu vernieten. Da die Zahl der Nietstellen mehrere Tausend beträgt und mit dem Fortschreiten der Vernietung im mer ein Verschieben der Gerüste verbunden ist, kann man sich erklären, daß diese Arbeit, die selbstverständlich der sorgfältigsten Ausführung bedarf, ziemlich zeitraubend ist. Immerhin darf man jetzt annehmen, daß die Einweihung der Brücke Mitte Ok tober erfolgen kann. Die Laufbahn wird jetzt ebenfalls gelegt. Sie weist in der Mitte eine Erhöhung um etwa einen halben Meter auf. Da dieser halbe Meter sich auf eine Länge von etwa achtzig Meter verteilt, ist er für das Auge kaum erkenn bar. Das Aussehen der Brücke findet ungeteilten Beifall, da sie sich in ihrer graziösen Linienführung vorzüglich in das Land schaftsbild einfügt. Wetterbericht. Heiter, nur zeitweise etwas wolkig, am Morgen örtliche, be sonders in den Tälern, keine wesentliche Temperaturänderung. Schwache bis mäßige südöstliche Nebel bis südliche Winde. Hermsdorf-Hetzdorf. (Lehrerwechsel.) Wie bereits vor einiger Zeit von uns mitgeteilt wurde, kam es am 18. Sep tember zwischen dem Schulleiter Hertrampf und dem Hilfslehrer Kloß zu Differenzen, die zu Tätlichkeiten ausarteten, so daß Lehrer Hertrampf bis zu Beginn der Herbstferien sich im Unter richt vertreten lassen muhte. Die Behörde, die der Fall auch weiterhin beschäftigen wird, hat Lehrer Kloß abberufen und Lehrer Hammermüller mit der weiteren unterrichtlichen Tätig keit betraut. — (Unfall.) Ein Kraftwagen des Auto-Fuhr wesens erlitt in der Nähe des Bergschlößchens vor einigen Tagen einen Unfall, indem die über den Dorfbach führende Brücke ein brach. Das Auto wurde durch Winden gehoben. Niederschöna. (U n g l ü ck s f a l l.) Hier verunglückte ein landwirtschaftlicher Gehilfe beim Dreschen so, daß das Gehirn aus der klaffenden Schädelwunde bloszlag, auch andere schwere Verletzungen zog er sich zu. Dr. Schellhorn leistete ihm die erste Hiße. Nossen. (Drohender H a u s e i n st u rz.) Die Bewoh ner eines am Bahnhof gelegenen Hauses bemerkten am Sonn abend, -aß die Türen nicht mehr schloßen, die Möbelstücke schief standen und in den Wänden sich Riße zeigten. Das Haus wurde sofort polizeilich geräumt und durch Unterbau die Gefahr des Hauseinsturzes behoben. Von sachverständiger Seite wird die Ursache des Schadens auf die starken Erschütterungen durch den Lastkraftwagenverkehr zurückgeführt. Freital. Nicht fahrlässige, sondern verbre cherische Brandstiftung in Burgk.) Der wegen fahrlässiger Brandstiftung in Burgk am Freitag festgenommene Gutsarbeiter Schmidt hat bei weiterer Vernehmung fein Ge ständnis dahin abgeändert, daß er den Brand nicht fahrlässig, sondern absichtlich verursacht hat. Er sei von dem Sohne des bisherigen Pächters Arno Dietrich angestiftet worden, der ihn mehrfach zur Brandlegung aufgefordert und ihm sogar eine Be lohnung von 100 Mark versprochen habe. Da der 24 jährige Arno Dietrich auch verschiedentlich den jetzigen Gutsverwalter Börner bedroht hat und die Angaben des Schmidt wohl glaub haft erscheinen, hat die Kriminalabteilung Freital gestern Diet rich festgenommen. Die weitere Untersuchung wird erst Licht in das Dunkel bringen müßen, das über der ganzen Angelegenheit liegt. Freital. (Ein tödlicher Automobilunfall.) Gestern nachmittag ereignete sich in der Unteren Dresdner Straße ein schweres Automobilunglück. Der Personenkraftwagen II 8844, welcher aus der Richtung Dresden kam, überfuhr vor dem Cafö Bürgerkasino die neunjährige Tochter der Pelzwaren geschäftsinhaberin M. Warncke. Dr. Seyffarth, zu welchem die Verunglückte unmittelbar nach dem Vorfall geschafft wurde, konnte nur noch den Tod des Kindes feststellen, der infolge schwerer innerer Verletzungen in der Genickgegend eingetreten war. Wehlen. (Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz.) Der Gebirgsverein fürdie Sächsische Schweiz hielt vom 27. bis 29. September in Stadt Wehlen seine 46. ordent liche Mitglieder-Hauptversammlung ab. Am Sonnabend fand ein Begrüßungsabend statt. Am Sonntag wurde im Tümpel grund eine Gedächtnisfeier für den vor zwei Jahren gestorbenen, um die geologische Erforschung der Sächsischen Schweiz hochver dienten Oberstudienrat Profeßor Otto Beyer abgehalten. In der Hauptversammlung am Nachmittag entbot Amtshauptmann von Thümmel (Pirna) den Willkommensgruß. Bürgermeister Hacke beil (Bad Gottleuba) erstattete den Jahresbericht. Die nächste Herbst-Abgeordnetenversammlung findet am 30. November in Pirna statt, die nächste Hauptversammlung am 4. Oktober 1925 in Stolpen. Zittau. (Ein Zittauer in den Alpen abge stürzt.) Der seit Spätherbst 1923 verschollene Generalssvhn Dittmar v. Scheel aus Zittau wurde auf der Nordfeite des Breithorn im Steinernen Meer im Schnee in ziemlich verwestem Zustande aufgefunden. Schrecklicher Unfall eines Chauffeurs. Aittau , 30. September. Ein entsetzlicher Unfall trug sich im Hofe der Tichauerschen Fabrik an der Friedländer Straße zu. Der Chauffeur Gümpel des Herrn Dr. Drexler war mit der Reparatur eines defekt gewordenen Autoteiles beschäftigt, wo zu er einen Lötkolben benutzte. Von diesem muß ein Feuer- fuuken auf die jedenfalls mit Benzin getränkte Kleidung gefallen jein, denn plötzlich stand Gümpel in Flammen und rief — einer lebenden Feuersäule gleichend — laut schreiend um Hilfe. Zwei Angestellte der Fabrik sprangen herbei und warfen Decken über den Unglücklichen, um so die lodernden Flammen zu unterdrücken. Leider hatte Gümpel schon entsetzliche Brandwunden, und zwar besonders an den Oberschenkeln, erlitten, die feine sofortige lleber- sührung nach dem städtischen Krankenhause nötig machten. Sein Zustand ist gefährlich, doch nicht hoffnungslos. — Wegen dieses Brandunfalles war die Feuerwehr vom Schlachthof aus alar miert. Die daraufhin ausgerückte, mit sieben Mann besetzte Mo torspritze erreichte aber die Unfallstelle nicht, da sie unterwegs mit einem Zuge der Oybinbahn zufammenstieh Von der Wucht des Zusammenstoßes zeugt am besten die Tatsache, daß ein Puffer der Lokomotive abbrach und in der Hinterachse der Spritze stecken blieb. Die Feuerwehrleute Pfennig, Lehnicker und Brock auf erlitten leichtere Verletzungen, während die anderen mit dem Schrecken davonkamen. Der Fug erlitt durch den Zusammenstoß einen längeren Aufenthalt. Die wertvolle Motorspritze ist stark beschädigt und völlig unbrauchbar geworden. Die Schuld an dem Unglück ist dem Umstande zuzumessen, daß ein deutliches Haltesignal an der gefährlichen Stelle fehlt. k Erbettel« und UngeltelUe Berlin. (Die Beamienrarswahlen bei der Reichsbahn.) Das Ergebnis der Veamtenratswahleu bei der Reichsbahn liegt nunmehr vor. In runden Zahlen ver teilen sich die abgegebenen Stimmen für den Hauptbeamtenrat wie folgt: Reichsgewerkschaft deutscher Eisenbahnbeamter 99 500 (6 Sitze«: Deutscher Eisenbahner-Verband 31800 (2 Sitze); Gewerkschaft deutscher Eisenbahner 59 500 (4 Sitze); Gewerkschaft der Reichsbahnbeamten 58 300 (4 Sitze); Gewerk- i schäft technischer Eisenbahnbeamten 16 000 (1 Sitz). Die beiden erstgenannten Verbünde gehören zu den freien Gewerkschaften (.A D. G. B.); die Gewerkschaft deutscher Eisenbahner ist ein Teil des christlichen Deutschen Gewerkschaftsbundes (D. G. B.): die beiden letztgenannten Gewerkschaften sind dem Deutschen Beamtenbund angeschlossen. Düsseldorf. (De r Lohnvertrag in der nordwest lichen Metallindustrie gekündigt.) Die drei Metallarbeiterverbände haben den Lohnvertrag mit dem Arbeitgeberverband der nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller zum 1. Oktober ge kündigt, weil sie der Meinung sind, daß die Löhne mit den Lebenshaltungskosten nicht im Einklang stehen. Der Arbeit geberverband hat den Gewerkschaften geantwortet, daß an eine Lohnerhöhung nicht zu denken sei. Die wirtschaftliche Lage der Werke sei derart schlecht, daß die Arbeitgeber bei etwaigen Lohnverhandlungcn nur eine Herabsetzung der Löhne Vor schlägen könnten. Köln. (Die Arbeitszeit im Braunkohlen bergbau.) Die Bergarbeiterorganisalionen für das rheinische Braunkohlcngcbiet hatten den Taris vom 24. Mai gekündigt. Ihr Tarif sieht eine Schichtzeit von 12 Stunden und einen Lohn von durchschnittlich 5,25 Mark für die Schicht vor. Die Arbeitnehmer verlangten baldige Rückkehr zur Acht stundenschicht und eine Lohnerhöhung. Das Schiedsgericht lehnte gegen die Stimmen der Arbeitnehmerbeisitzcr die For derungen der Bergarbeiter ab und setzte die am 2t. Mai zwangsläufig verfügte Regelung von Arbeitszeit und Lohn aufs neue fest. Die Kündigung soll erst am 1. Dezember mit Wirkung vom 31. Dezember erfolgen können. siefqMMez. Der heutigen Ausgabe unserer Zeitung liegt eine Ankün digung der Firma Dr. med. Robert Hahn üc Co., G. m. b. H., Magdeburg, über ihren in vielen Tausenden von Fällen bewähr ten natürlichen Gesundheitswiederhersteller „Salvit o" bei, auf welchen wir unsere Leser hiermit ganz besonders Hin weisen. Ein Versuch mit diesem Mittel dürfte sich auf jeden Fall empfehlen. Die heutige Ausgabe unserer Zeitung umfaßt 8 Seiten. VeranNvorüicb lür die SchristteUung Hermann Läsl > g , sür An zeigen und Reklamen A Röme r. Verleger und Drucker: Ar ! dur F l cd » n ? e lämrirch in Wstrdrvtt
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