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Wilsdruffer Tageblatt : 20.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192406208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240620
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240620
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-06
- Tag 1924-06-20
-
Monat
1924-06
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 20.06.1924
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Da; k»ar üer Rutteiftgedühf. Hebung des Jnlandverkehrs. Lie Verordnung des Reichspräsidenten über Ausreise- gcbühren vom 3. April 1924 ist mit Wirkung vom 18. Juni an aufgehoben. Der Ausreiseverkehr ins Ausland also wieder frei. Nachdem von der Regierung eine Gefährdung der Ren- tenmark durch Auslandsreisen nicht mehr als vorliegend erachtet wurde, wird nicht nur ein größerer Verkehr nach dem Auslands erwartet, sondern auch eine Hebung des Verkehrs im Innern. In der letzten Zeit waren unter der Wirkung der Auslandssperre die Preise in vielen Erholungsstätten des Inlandes ungebührlich in die Höhe geschraubt worden, so daß für große Teile der Bevölkerung Reisen überhaupt nicht mehr in Frage kamen. Jetzt muß man' mit Bestimmtheit eine Senkung der Preise und eine Wiederbelebung des Jnlandsverkehrs erwarten. Vie E Polen vertriebenen Deutschen. 2 700000 Gold frank Entschädigung. Der seit Jahren in der Schwebe befindliche Konflikt regen der Entschädigung der aus Polen ausgewiesenen deutschen Ansiedler ist auf dem Völkerbundrat in Gens durch eine Einigung über eine Gesamtentschädigung der polnischen Regierung von 2 700 000 Goldfrank für 500 Per sonen beigelegt worden. Sollte die Zahl der in Betracht kommenden Ansiedler höher sein, so würde die Ziffer dieses Entschädigungsfonds entsprechend erhöht werden. In der Frage der Erwerbung der polnischen Staatsangehörigkeit durch andere deutsche Ansiedler ist dagegen bisher noch keine Einigung erzielt worden, Wohl aber sind die beiden Parteien übereingekommen, daß die Verhandlungen, die ursprünglich am 1. Juni beendet sein sollten, weitergeführt werden. Eine polnische Protestnote. Berlin, 18. Juni. Wie man erfährt, ist bei der Neichsregi» rung eine Note der polnischen Regierung eingetroffen, die Wege« Nichtbeachtung der Genfer Konvention Protest erhebt. ES Ham dell sich um die von Polen bereits ins Leben gerufenen OP< tionsstellen, deren Einrichtung bei den deutschen Konsulaten von deutscher Seite angeblich verzögert werde. Die Reichsregierung wird ihre Antwortnote der Öffentlichkeit bekanntgeben. Tendenzmeldung der Pariser Presse. Berlin, 18. Juni. Das Pariser „Journal" veröffentlicht die Nachricht, daß man in Paris einen Bericht des Generals Degoutte erhalten hat, in dem ausführliche Einzelheiten über die Vorbereitungen zur Vornahme eines Überfalles auf die französischen Besatzungstruppen im Ruhrgebiet geschildert wer den. Wie man an zuständiger Stelle erfährt, kann es sich hier bei nur um eine böswillige Erfindung des „Journal" handeln. Die Meldung trägt den Stempel der Unglaubhaftigkeit an Ler Stirn. Die Verhandlungen über die Zukunst der Reichsbahnen. Berlin, 18. Juni. Die Reichsgewerkschaft Deutscher Eisen bahnbeamten und der Deutsche Eisenbahnerverband haben an die Reichsregierung ein Schreiben gerichtet, da die Befürchtung besteht, daß mit der Umwandlung der Reichsbahnen in eine Aktiengesellschaft unter Kontrolle des Auslandes die bisherigen Rechte der Beamten ausgehoben werden. Die Beamten der deutschen Reichsbahn fordern, auch in Zukunft unmittelbare Beamte des Reiches zu bleiben und in den Dienst und Per sonalvorschriften nicht ungünstiger gestellt zu werden als die Reichsbeamten. Die Beamtcngehälter. Berlin, 18. Juni. Die für heute in Aussicht genommene Sitzung des Reichskabinctts, die über die Frage der Beamten- gehälter beraten sollte, ist Lis Freitag, den 20. Juni, ver schoben worden. Lohn- und Arbeitszeitfragen der Eisenbahner. Berlin, 18. Juni. Die zum kommenden Sonnabend fest gesetzte Besprechung des Reichsverkehrsministers mit den Eisenbahngewerkschasten hat mit der Frage der Eisenbahn unfälle nichts zu tun, wie in einigen Zeitungen vermutet wurde. Es handelt sich lediglich um eine Erörterung der Dienstdauervorschriften in Verfolg der am 14. d. M. unter Vorsitz des Reichskanzlers mit den Spitzenorganisationen statt gehabten Besprechung über die Lohn- und Arbeitszeitfrage des Eisenbahnpersonals. Tagung der Völkerbundsvereinigungen. Berlin, 18. Juni. Vom 29. Juni bis zum 3. Juli findet in Lyon die 8. Hauptversammlung der Union der Völkerbunds ligen, in der Gesellschaften aus mehr als 30 Staaten zusammen geschlossen sind, statt. Von der Tagesordnung sind zu er wähnen: Minderheitenfragen, Frage des Garantiepaktes, Wirtschastsfragen und ein Ausnahmegesuch der deutschen Liga für Völkerbund und Völkervereinitzung im Königreich Italien. Die deutsche Liga für Völkerbund wird u. a. vertreten sein durch ihren Präsidenten Graf Bernstorff, durch Professor Jäckh, Dr. Harder, ihren Geschäftsführer, und einen Militär als Sachverständigen für die Frage der Abrüstung. Ermäßigte Ausfuhrabgaben. Solingen, 18. Juni. Nach einer Mitteilung der Jndustrie- Und Handelskammer ist in Verhandlungen, die in Koblenz stattfandcn, das Abkommen zwischen der Solinger Industrie und der Rheinlandkommission bis zum 31. Juli verlängert worden. Es wurde erreicht, daß für alle unter das Abkommen fallende Waren die Ausfuhrabgabe auf 2H A ermäßigt wird. Die für einzelne Waren bisher schon geltenden niedrigeren Sätze bleiben in Kraft. Außerdem ist für die Ausfuhr einer Reihe von Roh- und Halbstoffen aus dem unbesetzten Gebiet der Zollsatz auf 25 A der bisherigen Beträge herabgesetzt worden. Sieg der freien Gewerkschaften. Elberfeld, 18. Juni. Die Wuppertaler Metallarbeiter hiel ten ihre Generalversammlung ab. Bei den Wahlen für die Ortsverwaltung erhielt die Richtung Amsterdam 608, die Rich tung Moskau 441 Stimmen. Die Abstimmung bedeutet also einen glatten Sieg der freien Gewerkschaften gegenüber den Kommunisten. Deutschland und der Völkerbund. Genf, 18. Juni. Deutschland wird in der September tagung des Völkerbundes nicht ausgenommen werden können, das ist der Eindruck, den man aus zahlreichen Gesprächen mit Delegierten aller Staaten erhält. Die Vertreter Frankreichs und Englands hätten zwar gegen eine Ausnahme Deutschlands an sich nichts einzuwenden, aber man ist in Völkerbundskreisen der Ansicht, daß vorher die Fragen der Reparation, der Mili tärkontrolle und der Sicherheiten geregelt werden müssen. Das sei nach Ansicht der führenden Delegierten, bis zur Sep- tembertagung des Völkerbundes, ausgeschlossen. Falsche Gerüchte. Genf, 18. Juni. Die Anwesenheit des Arbeitsministers Braun bei de: Eröffnung der internationalen Arbeitskon ferenz gab Anlaß zu dem Mrllcht, daß Braun wegen einer kW offiziellen Fühlungnahme im Interesse der Aufnahme Deutsch lands in den Völkerbund in Genf weilt. Hiervon kann einst weilen jedoch keine Rede sein und das Gerücht eilt den Tat sachen weit voraus. : * * - Die Klopstock-Feier der Stadt Quedlinburg bringt am 1. Juli ein Konzert in der Schloßkirche, Musilvorträge vor dem Klopstock-Hause und Gesänge vor dem Klopstock-Denkmal. Die Hauptfeier am 2. Juli bildet Geheimrat Dr. Roethes Fest- vortrag, der durch Kinderchöre und zwei Konzerte in der Schloßkirche eingerahmt wird. Während der Festtage findet eine Sonderausstellung im Klopstock-Hause statt. Zur Erinne rung an die Feier wurde eine Denkmünze in Silber und Bronze geprägt und eine Festpostkarte hergestellt. Ein Denkmal für den Führer der „Emden", unter Teilnahme staatlicher und städtischer Behörden sowie vieler Persönlichkeiten des alten Heeres und der Marine wurde in Blankenburg die Einweihung des Denkmals für den verstorbenen Führer der „Emden", Kapitän von Müller in feierlicher Weise vollzogen. Dre Quäker beim Reichspräsidenten. Der Reichspräsi dent empfing im Garten seiner Wohnung, in Gegenwart einiger Reichsminister und Vertreter von Behörden und Wohlfahrtsorganisationen, die amerikanischen Quäker, die sich für das amerikanische Hilfswerk in Deutschland aufhal ten, sowie die in Berlin weilenden Vertreter der nordameri kanischen Presse. Der Reichspräsident sprach den Erschiene nen den Dank des deutschen Volkes aus für die große Hilfe, die in den vergangenen 414 Jahren das Werk der ameri kanisch-deutschen Kinderspeisungen für Millionen hungernder Kinder und Mütter bedeutet hat. Telephonische Verbindung Amerika—England. Im britischen Unterhaus erklärte der Direktor des Telephon- uno Telegraphendienstes, daß man zurzeit Versuche an stelle, um die Möglichkeit der Einrichtung einer telephoni schen Verbindung zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien zu Handelszwecken zu ermitteln. Die deutsche Flotte aus dem Meeresgründe. In den letzten Tagen sind die ersten Versuche der Hebung der bei Scapa Flow versenkten deutschen Flotte gemacht worden. Taucher, die den „Hindenburg" untersuchten, erklärten, daß die Schiffe mit Seetang und anderen Unterseepflanzen über wuchert seien, die zum Teil bis zu 20 Fuß Länge erreicht hätten. Die Maschinen des „Hindenburg" und die Innen einrichtung seien vollständig unbeschädigt geblieben, so daß es möglich sein würde, das Schiff zu heben, um es zum Zwecke der Zerlegung nach Queen sborough, der Werst der Gesellschaft, die die Hebung durchführt, abzu- schleppen. Schweres Schisssunglück. Im Westfjord in den Lofoten stießen die beiden norwegischen Dampfer „Haakon Jarl" und „Kong Harald" in dichtem Nebel zusammen. „Haakon Jarl" ging unter. 18bis20Personen, hauptsächlich Frauen und Kinder, ertranken. „Kong Harald" wurde verhältnismäßig wenig beschädigt. Nähere Einzelheiten über das Unglück fehlen noch. Von der Hochzeit in den Tod. Ein entsetzliches Un- Mück spielte sich in Hronow in Böhmen ab. Hier unter nahm der Weber Gült mit seiner ihm wenige Stunden vorher angetrauten jungen Frau eine» Ausflug. An einem Steinbruche machten die beiden Halt zu kurzer Rast. Da rief ihnen ein Schußmeister zu, daß gleich ein Spreng- s chn ß losgehen werde. Ehe sich die erschreckten Leute noch erheben konnten, erfolgte eine Detonation, ein Steinstück flog der jungen Frau an den Hinterkopf und führte den sofor tigen Tod herbei. Der Ehemann blieb wie durch ein Wunder unverletzt. Beraubung einer amerikanischen Briefpost. Auf dem Dampfer „Belgenland" der Red Star Line haben Ange hörige der Schiffsmannschaft einen am 8. Mai von Newyork abgesandten Briesbeutel mit Etnschreibsendnngen für Han növer während der Fahrt von Newyork nach England ge öffnet und beraubt. Bei der Feststellung des Inhalts durch das Postamt in Plymouth waren von den 928 Einschreib briefen, die der Beutel enthalten sollte, nur noch 900 vor handen. Es handelt sich um Sendungen, die in den Ber einigten Staaten von Amerika von Ende April bis 8. Mai zur Post gegeben worden sind. Lebendig begraben. Ein merkwürdiges Begräbnis sand auf dem Dominium Denkhaus, Kreis Arnswalde, ein tragisches Ende. Ein Schnitter, der früher bei einem Zirkus war, ließ sich in Gegenwart einer großen Zuschauer menge in einer 114 Meter tiefen Gruft eingraben und be hielt als Signal für etwaige Gefahr ein Seil in der Hand. Als der lebendig begrabene Mann sich nach einer Viertel stunde immer noch nicht meldete, grub man ihn aus und l fandihnersticktvor. Und das alles um einer Wette j über 20 Mark willen! Zwei Schnitter, die das Begräbnis i ausgeführt hatten, wurden in Haft genommen. Sie wer den sich wegen fahrlässiger Tötung zu verant worten baden. Der ^rson-Bennett-Preis der Lüste. Sonntag fand in Brüssel der Start für den Gordon-Bennett- Preis de r Lüfte statt. Von den gestarteten Ballons sind zwei bereits gelandet, der eine, enr italienischer, nach dem er 250 Kilometer, der andere, ein englischer, nachdem er 305 Kilometer zurückgelegt hatte. (Man erinnert sich, daß im vorigen Jahre dieser Ballonwettslug mit einer furchtbaren Katastrophe endete, da mehrere von den damals gestarteten Ballons in ein schweres Gewitter gerieten und durch Blitzschlag vernichtet wurden.) Bunte Tages-Chronik. Halle. In der Nähe von Osterfeld wurde die einzige Tochter des Rittergutsbesitzers Bardenwerper in einem Kornselde erschossen. Der Mörder hatte an ihr ein Sitt- lichkeilsverbrechen begehen wollen, wurde aber gestört. Wittenberge. In der Nähe der Stadt Werben wurde ein Schulmädchen von einem zehnjährigen Jungen, mit dem es öfter Streik gehabt hatte, mit einem' Meinen erdrosselt. Hang. Ein Wasserflugzeug der holländischen Ma rine ist in der Nähe der Insel Wieringen von ungefähr lM Metern Höhe in den Zuidersee ab gestürzt. Führer und Beobachter wurden sehr schwer verletzt. Das Flugzeug ist wllständig zerstört. Benin. Der Ausschuß der kolonialen Reichsarbeits- gemeinschaft hat beschlossen, in diesem Jahre einen Koko tt ialkongreß in Berlin am 17. und 18. September zu veranstalten. Berlin. Die diesjährige Hauptversammlung aller preu ßischen Kreise hat der Verband der Preußischen Landkreise vom 21. bis 23. Juni zusammenberusen. s -- ÄLS M/E Mmak -- - - Wilsdruff, am 19. Juni 1924. Merkblatt für Sen 20. Juni >Y24 konnenaufganA 3°^ I! Diondausgang 1l?° N. Wonnenuntergan« 8^ Monduntergang B. 1849 Lustspieldichter Franz v. Schönthan geb. — 1868 Schriftsteller Walter Bloem geb. * Im wogenden Aehrenfeld. Nun ist es wieder so weit, trotz dem späten Frühjahr! Neben dem üppigen, sattgrün und dunkelrot leuchtenden Kee steht wie der das Getreide in Aehren. Unheimlich schnell zauberte die warme Frühlingssonne die Halme aus dem hatten Korn in brauner Erde. Nun wiegt sich das Aehrenfeld im Winde. Noch stehen sie alle frisch und jung wie ein Maienmorgen kerzengerade und streben zur Sonne, die sie gebar. Wenig Wochen noch, dann neigen die besten unter ihnen das Haupt zur Erde. Nur die minderwertigen, die Hohlköpfe gaffen dann noch über die ernteschweren Halme hinweg. Welch wohltuende Wirkung auf Seele und Gemüt hat für sehende Augen und fühlende Herzen doch der Anblick eines wogenden Aehrenfeldes. Einmütig stehen sie nebeneinander, nicken und winken sich einander freundlich zu. Ein einzig schönes Bild von Liebe und Zärtlichkeit ist's, das dem menschlichen Auge sich bietet. Ist's nicht, als töne aus dem leisen Rauschen der Halme ein Lied des Trostes und der Zuversicht, ist's nicht, als flüstere das Ahrenfeld dem Wanderer zu: „Für dich! Für dich streben wir zur Höhe, für dich lassen wir uns vom Winde wiegen, für dich selchen wir den Schnitter herbei, wenn unsere Zeit gekom men ist!" Oeffne dein Herz, sinnender Wanderer, für die Melodie der jung enAehren. Mit ihrem Lispelton naht sich deiner Seele der Geist der Ruhe und Zufriedenheit, der, findet er in deinem In nern ein gastliches Plätzchen, zu einem mächtig packenden Choral anwachsen wird und mit den jubilierenden Vögeln über den wogenden Feldern wirst auch du des Ewigen Nähe verspüren und seine Ehre rühmen . . . ! * Die gesetzliche Miete vom 1. Juli ab — 38 v. H. Das säch sische Gcsamlministerium Hal auf Grund von 8 22 des Reichsmielen- gesetzes und auf Grund von 8 27 der 3. Sleuernotverovdnung vom 14. Februar 1924 über die Berechnung der gesetzlichen Miete für die Zeit vom I. Juli 1924 ab folgendes bestimmt: „Die gesetzliche Miete betrüg! in allen sächsischen Gemeinden 38 v. H. der Friedens- miele in Goldmark ohne Einrechnung der nach der 3. Steuernolver- ordnung zu erhebenden sogenannten MietMssteuer. Hiervon ent- sallen 18 v. H. aus die Grunbmiete, den Zinsendienst, den Verwab irmgsaufwand und die übrigen Betriebskosten, 20 v. H. auf die 'lau fenden und großen Instandsetzungsarbeiten. Eine Nachschußpslicht zur Miete für Betriebskosten und für sonstige Uebersetzungsarbelten sowie eine allgemeine Mrechnungspflicht der Vermieter besteh! nicht- Erfolgt die Zahlung der Mieter irr Papiermark, so ist der Umrech nung der am Tage vor der Zahlung amtlich -festgestellte Berliner Goldinarkkurs zugrunde zu logen." Nach 'dem bisherigen Satze bedeutet das eine Erhöhung um 3 v. H. Hierzu komm! noch die Metzmsstcuer, die, um den Woh nungsbau mehr zu fördern, erhöht werden soll und zwar von 15 auf 25 v. H., wie aus der nachstehenden Gesetzesvorlage ersichtlich ist. Die Meten werden sich also ab 1. Juli aus 3 v. H. der Friedens- miete stellen. Neuregelung der Mietzinssteuer. Die Regierung hat dem Landtage den Entwurf eines Gesetzes über den Geldenttvertungsausgleich bei bebauten Grundstücken zugehen lassen. In der Begründung heißt es: Die Besteuerung des bebauten Grundbesitzes, die durch die 3. Steuernotverordnung vom 14. Februar 1924 vorgeschrieben wurde, ist zurzeit durch die 1. Notverordnung zum Vollzüge der 3. Steuernotoerordnung und des Finanzausgleichsgesetzcs vom 28. März 1924 geregelt. Diese Notverordnung hat der Land tag genehmigt, gleichzeitig aber den Wunsch geäußert, die Materie endgültig durch Gesetz zu regeln. Diesem Wunsche kommt die Re gierung durch Vorlage des gegenwärtigen Entwurfs nach, der, ab gesehen von dem Steuersatz, in allen wesentlichen Punkten der 1. Not verordnung entspricht. Die Aufwertungssteuer setzt sich aus der Staatssteuer und den dazu erhobenen Zuschlägen zusammen. Die Staatssteuer beträgt jähr lich 10 v. H. des Nutzungswertes. Die Gemeinden haben zur Deckung des allgemeinen Finanzdedarfs einschließlich des Aufwandes, der ihnen durch Beteiligung an der Erfüllung der in der 3. Sleuernolverordnung erwähnten Ausgaben entsteht, einen Zuschlag in Höhe von 15 p. H. des Nutzungswertes zu erheben. Der -Ertrag dieses Zuschlages ist mindestens zur Hälfte zur Förderung des Wohnungsbaues zu ver wenden. * Besuch Les Reichspräsidenten in Dresden. Der Reichspräsident wird nächsten Montag zum Besuch der Dresdner TeMauLstellung in Dresden sintreffen. Das Deutsche SängerbunLesfest. Für das Deutsche Sänger bundesfest in Hannover sind bereits 24 000 Unterkünfte angemeldet. Es ist mit einem Massenbesuch in Hannover zu rechnen. Die Vor arbeiten des Festausschusses -sind in vollem Gange.. Im ganzen wer den mehr als 22 000 Quadratmeter überdachte Zeltfläche vorhanden sein. Eines der gewaltigsten Festzelte wird allein 8000 Personen fassen. In einer Sitzung des Festausschusses, die am Montag statt fand, wurden für die Errichtung des Festplatzes und die Aus schmückung der Festzugsstraßen insgesamt 130 000 Mk. bewilligt. Als Ehrengäste sollen der Reichspräsident, der Reichskanzler, der Reichs- innenmimster, die Regierungen der Einzelstaaten, Feldmarschall von Hindenburg und andere eingeladen werden. Gescheiterte Einigungsverhandlungen im Bergarbeiterstreik. 8"' -sächsischen Arbeitsministerium sand am Mittwoch vormittag eine Kon ferenz zwischen Vertretern der Grubenbesitzer und der streikenden Bergarbeiter zur Beilegung des nun schon sechs Wochen andauern den Streiks statt. Im letzten -Schiedsspruch war ausgedrückt worden, daß die Arbeitgeber den Arbeitern die Hälfte des Urlaubs bezahlen sollten. Auf Arbeitgeberfeite sicht man nun den Urlaub äks in der Slreikzeit verlbracht an. Die Arbeitgeber waren bereit, die Hälfte des Urlaubs zu bezahlen, die Arbeitnehmer aber haben -das abgelchn. Am Mittwoch nun haben die Arbeitnehmer vor dem Arbeitsmlms c- rium erklärt, den Streik sofort abzübrechen, wenn für die ganze r laübsdauer Lohn gezahlt wird. Die Arbeitgeber konnten angep ) - der mißlichen Lage, in der sich die Werke befinden, diese so< -run. nicht erfüllen. Infolgedessen kam es nicht zu einer Einigung. 2s muß abgewartet werden, ob der Reichsarbeitsminister den ooM geführten Schiedsspruch für verbindlich erklären wird.
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