Volltext Seite (XML)
Sürser/vm, Geamke, K/rgeMKe «. KrSe/ker «Njc,vc»prrt» dir »««sp«!«« ««mqrM SlI »oldpkvnig, di« 2 «c^p«Ilcnr?)«<!« »rr «mütchrn Beka»»tmach»n,r» «Alk«, psrnnig, di« Sgr(vaUe»k «rkla-rrrrtlr d» trrüirhe» Teil« »rr Aeivr», los Doldvfcunig. Nachwcisungsgrdühi A> -emw/.- Km/ K/'. ö annahme bis vorminags 16 Uhr. Für die Richtigkeit der brnH Fernrui Sbrnmttelten Anzeige» übrrnehinen ivir keine Garantie. Jeder Rabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch ... — ,—». »....id». ringe,»gen werden mnh »der der «nltraggrber in jionkur« gerät. Anzeigen nehme» auch »lle BermiMungsftellen entgegen. Me Eachsen-Zetttmg enthält die amtlichen Bekanntmachungen »er Amtshauptmannschatz Meitze», »es Amtsgericht« und Stadtrat« z« Wilsdruff, Forstrentamts Tharandt, Finanzamt« Noffe« n.«. KÄ/ma/e VsMseSvas Mf LmSüMMsF, Mr de» ,-tgrnde» «epi^pnt,- »r. Abh.Imw t» >k— Werk im «»»»t. Ke, 8->ir«ilnn, durch dir »etrn r,Z0Mark, »ei Pllitde^Uu», °d"j!"*^*"-?A1'^ft»rn»,e» hei »er Bezieher keinm^Liefmun^ Mi-der Ntrzn», des «eprg,preise». - «Ichsendun, eingesandter Schriftstücke ersaht »nr, wen» Part» deiiiegu Nr. 113 - 83. Jahrgang. Tel.-Adr.: »Sachsenzeimng* Wilsdruff-Dresden. Postscheck: Dresden 2640 Donnerstag 15 Mai 1924 Jie Meele W WWm m Vlh ee mm Me» Ergebnislos r Verlauf der Verhandlungen zwischen Macdonald und den Belgiern. ! (Eigener Fernsprechdienst der „Sachfen-Zeitun g") London, 14. Mai. „Evening Standard" macht auffehen- r erregende Mitteilungen über die Ergebnisse der Unterredung i in Chequers zwischen Macdonald und den belgischen Ministern. Das Blatt schreibt, dass die Unterredung äußerst frostig und voll- - kommen ergebnislos verlaufen ist und dass nun der unerwartete . Ruck nach links in Frankreich einen Bruch der Entente und einen ' Fehlschlag des Dawes-Gutachtens und damit die Möglichkeit einer europäischen Neuordnung überhaupt verhindert habe. Das wäre eine Tatsache, die noch kaum verstanden werde, da Pom- carö und der Block National gerade i« dem Augenblick eine Nie derlage erhalten haben, wo es im Interesse Frankreichs, Europa» und der Entente notwendig war, besonders aber im Interesse der Entente, die nur noch am einem Faden seit Cheguers ge hangen habe. Die optimistische Note im der öffentlichen Meinung die so erfolgreich soufliert worden ist, ist weiter nichts als ein stark destilliertes Narkotikum, denn trotz der persönlichen Liebens würdigkeit der Teilnehmer an der Unterredung habe sie mit i einer allgemeinen Abkühlung geendet. Die bebenswürdige Hal tung Mac Donalds habe Poincare über die dahinterstehende po litische Ueberzengung getäuscht, Mac Donald habe Theumis und Hymanns bei der Unterredung in nachhaltiger Weise über die . Täuschung von der englischen Politik aufgeklärt. Besonders ist i die Haltung von Wallstreet ausschlaggebend gewesen, denn dort hätte man auf dem eisernen Standpunkt bestanden, dass keim s Dollar nach Europa gehen werde, wenn der Versuch unter nommen werde, die Forderungen der Sachverständigem zu ändern, wie z. B. das Bestehen Frankreichs auf Sanktionen und die Aufrechterhaltung der Eisenbahnregie. Für London brachte diese Hastnug von Wallstreet keine Schwierigkeiten, wohl aber für Frankreich. Londoner Warnung. (Eigener Fernsprech dien st der „S a ch s e n ° Z e i t u n g".) London, 14. Mai. Die „Westminster Gazette" schreibt im Leitartikel: Es scheine in Deutschland die ziemlich gefährliche Ansicht zu herrschen, dass der Sachverständigenbericht als Grund lage zum Feilschen zu betrachten sei. Demgegenüber müsse dar aus aufmerksam gemacht werden, dass in Großbritannien und in Amerika übereinstimmend die Meinung herrsche, daß er als Gan zes entweder angenommen oder aber abgelchnt werden müsse. - Auch die Belgier und Italiener schienen dies zu erkennen. Russische Anmatzungen. (Eigener Fernsprechdienst der „S a ch s e n ° Z e i t u n g".) s Rotterdam, 14. Mai. Die „Mormingpost" meldet aus"Mos- s kau: In einem amtlichen Leitartikel der „Izwjeftya" wird betont, daß die Sowjetregierung niemals einem Kompromiß mit Deutsch- land zustimmen werde. Wenn nicht eine befriedigende Genug tuung erteilt werde, würden energische Maßnahmen ergriffen und die diplomatischen Beziehungen abgebrochen. Die bei der Durchsuchung der Berliner Handelsvertretung festgenommenen Angestellten, die inzwischen auf freien Fuß gesetzt worden sind, haben, der „Prawda" zufolge, Schadenersatzansprüche von einer halben Million Goldmark gestellt. Reichspräsident Ebert auf der Deutschen Tagung (Eigener Fernsprech dienst der „S a ch se n-3 eitung".) Berlin, 14. Mai. Reichspräsident Ebert hat dem Deut schen Reichsausschuß mitteilen lassen, daß er an der Deutschen Tagung, die am 23. Mai 10 Uhr vormittags in der Reichs botschaft stattfindet, teilnehmen wird. Um dte Regierungsbildung in Bayer«. (Eigener Fernsprechdienst der „Sa ch f en-3 ei tu ng") MLnchen, 14. Mai. Die Tagung der Vorstandschast der bayrischen Volkspartei ist endgültig auf den 17. Mai anberaumt und wird sich in -er Hauptsache mit der Politik der Partei be fassen. Im Anschluß an diese Tagung dürsten die übrigen Par teien^ die das Ergebnis mit einiger Spannung erwarten, eben falls zusammentreten. Die Lage im Lande dürfte allmählich klar werden. Die Gruppierung der neuen französische« Kammer. (Eigener Fernsprechdienst der „Sachsen-Leitung") Paris, 14. Mai. Auf Grund der offiziellen Liste über die Wahlergebnisse ergibt sich folgende Gruppierung der neuen Kammer: 212 früherer Block national, 318 Linksblock, 29 Kom munisten. Zwei Möglichkeiten bestehen. Erstens im Falle einer gemäßigten Linkspvlitik hat die Regierung 116 bis 120 Stim men mehr. Für den Fall einer radikalen Linkspolitik wird sich die Regierungsmehrheit um die 52 bis 55 Linksrepublikaner, die den rechten Flügel der Linksparteien bilden, verringern. Voreilige Kombinationen (Eigener Fernsprechdienst der „S a ch s e n - 3 e i t u n g".) Neuyork, 14. Mai. In halbamtlichen Kreisen Washingtons rechnet man mit der Möglichkeit einer Zurückziehung der fran zösischen Truppen aus dem Ruhrgebiet für den Fall, daß el» sozialistisches Kabinett in Paris gebildet wird. Die Isolierung Frankreichs. (Eigener Fernsprechdienst der „S ach sen- 3 eitung") London, 14. Mai. Au den französischen Wahlen schreibt „Daily Telegraph", daß ein tiefes Mißtrauen gegen die aus- wärtiige Politik Poincarös zweifellos zu dem sensationellen Er gebnis beigetragen habe. Mit steigender Besorgnis habe das französische Volk seine Isolierung in der Welt verfolgt. Zu lang» habe es auf den sichtbaren Erfolg gewartet, -er ihm von de» Ruhrpolitik versprochen sei. „Daily Expreß" bezeichnet den Aus gang der Wahlen in erster Linie als ein Mißtrauensvotum gegen die Ruhrpolitik. Poincare war nicht Frankreich, sondern e» war das Ruhrgebiet. Die Entscheidung des französischen Volkes sei, daß es jetzt endlich erkannt habe, daß Kohlen nicht mit Ba jonetten gefördert werden können. Die Debatte über die Mac Kenna-Zölle. (Eigener Fernsprechbienst der „Sachsen-Zeitun g"A London, 14. Mai. Gestern begann anläßlich des Baldwl»- schen Antrages im Unterhause die Debatte über die Mac-Kenna- ZöllL Baldwin begründete seinen Antrag mit der Bemerkung, daß es M diesem Augenblick äußerster Not unklug sei, diese Zölle aufzu- hcben, die eine Mehrbeschäftigung der englischen Arbeiterschaft garam tiert hätten. Der Schatzkanzlcr Snowden erwiderte hierauf, Bald win habe die letzten Neuwahlen durch die Frage der Schutzzölle ab» der einzigen Lösung der Arbeitslosensrage erzwungen und habe damit eine Niederlage erhalten. Die Vorbedingungen, die die Erhebung der Zölle während des Krieges gcrechtsertigt hätten, seien nicht mehr vor handen. Die Regierung stehe und falle mit dem Baldwinschen An trag. Er erwarte die Entscheidung des Hauses mit Vertrauen und mit der Meinung, daß die Mehrheit die Stellungnahme der Regio- rung billigen werde. Die Debatte ist noch im Gange. viMnkZwalMinfrMreich Zu dem für die jetzig« Regierung so ungünstigen Ausfall der französischen Wahlen wird uns von parlamen tarischer Seite geschrieben: Die französischen und die deutschen Wahlen haben tines gemeinsam: in beiden Ländern hat die Regierung die sie stützende parlamentarische Koalition versucht, die äußere Politik zur Wahlparole zu machen. Bei uns das S a chv erstän d i g en g uta chte n, die Not wendigkeit, den französischen Nationalismus ebensowenig zu reizen wie das Mißfallen des englischen Ministerpräsi denten zu erregen; in Frankreich den Erfolg der Ruhr- Politik, die Unterstreichung und Hervorhebung alles dessen, was Poincarö und der dloo national namentlich in den zwei letzten Jahren erreicht hat gegen Deutschland und gegen — England. Und in beiden Ländern gemein sam ist, daß die Wähler sich in der Hauptsache von inner- Politischen Gesichtspunkten leiten ließen. Und schließlich war drittens gemeinsam, daß bei uns wie jenseits des Rheins die Regierungskoalition eine Niederlage erlitt. Wobei freilich dort eine Rechts-, bei uns eine Koalition der Mitte geschwächt wurde. War das vorauszusagen bei uns möglich, so bildet das Wahlresultat in Frankreich für uns,. aber auch für England und Amerika, eine große Über raschung, da man doch damit gerechnet hat, daß die äußerlich so glänzenden, sicher aber glänzend aufgemachten »Erfolge" der poincaristisch-nationalistischen Politik ihre Wirkung auf die Wählermassen nicht verfehlen würde. Außerdem war doch eine sehr erhebliche Besserung des Frank eingetreten, wodurch der schlimmste Mißerfolg dieser Politik einigermaßen wettgemacht war. Volksstimmung ist eben das'unergründlichste auf Erden. Die Gründe für dieses Ausschlagen des politischen Pendels nach links — denn der bisherige bloo national ist zur starken Minderheit geworden — sind für uns über flüssig. Wir haben nur mit der Tatsache zu rechnen, daß Poincarö eine schwere Niederlage erlitten hat, aus der er die parlamentarischen Folgen wird ziehen müssen. Wobei aber wfort die Frage erhebt, ob innen- oder außen- )okt!sche Kursänderungen eintreten werden. Hat aber das ranzostsche Volk ein nur innenpolitisch gegen Poincarö ge richtetes Urteil gefällt, so ist damit nicht gesagt, datz im Ziel der französischen Außenpolitik eine solche Ände rung eintreten wird. Höchstens in der Methode. Denn Männer wie Barthou, wie Briand haben bei ent scheidenden Abstimmungen Poincares Ruhrpolitik immer gebilligt, da „nun einmal die französische Fahne an der Ruhr aufgepflanzt sei". Dieses Wort Barthous drückt eben nur eine Mißbilligung der Methode, nicht des Ziels aus. Und das gemeinsame Ziel ist — die Rheingrenze, wogegen lediglich hier und da mit lauen Worten, nie durch die Tat die Sozialisten protestiert haben. Und was aus französi schen Sozialisten werden kann, wenn sie die politische Ver antwortung übernehmen, beweist am besten der Werdegang eines Millerand, eines Briand, eines Hervö und Sembat. Zweifellos bedeutet aber dieser Umschwung in Frank- reich eine Verzögerung in der Klärung der Reparations frage. Denn wenn Poincarö nun abtritt, so bleibt er doch als „Geschäftsführer", bis am 1. Juni die bisherige Kammer sich auflöst und die neue in das Palais Bourbon einzieht. Irgendwelche Beschlüsse von folgenschwerer Wichtigkeit wird das Kabinett Poincarö aber natürlich nicht mchr fassen; darum ist auch der Besuch bei Mac donald, der für den 20. d. M. angesagt worden war, bereits wieder abgesagt worden. Wir Deutsche sind immer noch allzu große Optimisten; man kann es uns nicht verübeln angesichts unserer Lags, Man weiß jetzt nicht einmal, wie die neue Regierungs koalition der Rechten oder der Linken aussehen und ob dicht — trotz allem — Poincarö an irgend einer Ecke doch wieder auftauchen wird. Er hat seinem Land außenpolitisch diel genutzt, und in einem Kabinett Barthou oder Briand ist «in Außenminister Poincarö keine Unmöglichkeit. kl» »IS« aer Mine? Berlin, 13. Mal. Gerüchte von einem im neuen Reichstag zu bildenden Block der Mitte, richtiger vielmehr einer „Fraktion der Mitte' sckwir- ken in politischen Kreisen herum. Zwischen den Führern der bürgerlichen Parteien der Mitte hätte in den letzten Tapen eine Besprechung stattgefnnden mit dem Ziel der Schaffung eines Blockes der Mitte, bestehend aus Deutscher PorkSvattei. Zentrum, Demokraten und Bayerischer Volkspartei. Diese Par-- teie^ sogen sich m einer „Fraktion' zusammenschließen, die mit 137 Abgeordneten statt der 105 Deutschnatwnalen an die erste Stelle treten würden. Das Zentrum, als stärkste Gruppe könnte dann wieder Herrn Dr. Marx als Reichskanzler Präsentieren. Da die wahrscheinlich einem solchen Rea'e- runasgebilde woblw"llende Neutralität zuteil werden liebe, Würde das hes Reichstaaspräsidenten wieder an den Abge ordneten Löbe fa"en. Bindende Beschlüsse sollen aber im-b nicht gelabt sein Käme die Aneinanderschließung zustande, so würden sich die Machtverbaltnisse im Reichstaae wie ^elat ver teilen: Block der Mitte 137, Deutschnationale 105, Sozialdemo kraten 100, Kommunisten 82, Deutschvölkische 32. Aus parlamentarischen Kreisen verlautet andererseits, dast man dem Plane auch ziemlich zweifelnd geaenüberstebt Auch In Kreisen der Mittelparteien herrsche der Glaube, daß es unmöglich sein werde, die genannten Fraktionen so eng zu sammenzuschließen, um eine neue gemeinschaftliche Fraktion dar- zustellen. Als Gegengewicht käme auch eine sofortige Koalition aller Rechtsgruppen in Frage. Fn dentschnatlonalen Kreisen wird der frühere Berliner Verbandsdirektor Dr St ei. niaerals Kandidat für das Amt des Reichstagspräfldenten ge nannt. Me ein« bollänäifLr» Minister; in Wn. Köln, 13. Mat. Das Messeamt in Köln hatte zu einem internationalen Abend eingeladen. Der Leiter des Messeamtes begrüßte die Gäste, darunter Reichswirtschaftsminister Dr. Hamm, Vertreter der Reichs- und Staatsbehörden und den hol ländischen Minister Treub. Dieser nahm das Wort zu einem Vortrage über Handel und Volkswirtschaft in den drei letzten Jahren. Er sagte u. a.: Es müsse vor allem die Frage der Kriegsorttschädigung ihre Lösung finden. Deutschland werde schvere Verpflichtungen auf sich nehmen müssen. Diese werde es aber nur erfüllen können, wenn seine Handelsbilanz wieder aktiv werde. Deutschland! habe unter den obwaltenden Umständen ein Interesse ar» der Ausfuhr der Erzeugnisse seiner Industrie und seines! Bergbaues. Bei der geschwächten Kaufkraft müßten über haupt alle Länder des verarmten Europas darauf bedacht sein, so viel als möglich zu produzieren. Das könnten D aber nur dann erreichen, wenn sie sich nicht durch hohe Schulden voneinander abschlössen. Für das Wohlergehe« Europas sei es vom wirtschaftlichen Standpunkt aus aber von großem Nachteil, daß immer wieder mit der Wahr scheinlichkeit oder der Möglichkeit eines bald ausbrechende« Krieges gerechnet werde. Man möge doch nicht vergesse«, daß Europa dann nicht mehr zu helfen sein würde. ZiiGsOm LaMsg. Dresden, 13. Mai. Die heutige Sitzung -es Landtages skauh unter -em Zeichen einer sogenannten „großen" politischen Aus sprache. Diese drehte sich in der Hauptsache um die Polizei, dir neuerlichen Vorgänge innerhalb derselben und die Stellung des Innenministers Müller dazu, die auch den Grund -es Mih- trauensantlags -Mete, -en die Kommunisten gegen -en Mimste» eingebracht hatten. Der Kommunist Böttcher machte es sich mit seiner Begründung -es Antrages sehr leicht, er bezeichnete dl- Polizei in ihrer jetzigen Zusammensetzung als ein Werkzeug de- Faschismus. Die Sozialdemokratie, so fuhr e» fort, sei kein»