Volltext Seite (XML)
s. Matt Ne. §s — c?EaSe/rö /S. Kp?tt /9S4 Hoffnung. Seele, was begehrst du mehr. Als das Moos, das kleine? Gleich den Gräiern um dich her Ist ihr Los das deine! Wie ein Ton. der leis verschwimmt. Wirst im All du sterben. Wie ein Funke, der verglimmt. Wst-st du still verderben Seele, was begehrst du mehr? Doch du hoffst noch immer. Weil vom Strahl der Liebe her Dick umflog ein Schimmer. Vie lWekungzbilckung in vsM«. ist noch unübersichtlich. Die Bayerische Volkspartei lehnte es in einer parLeiofsiziösen Verlautbarung ab, von sich aus an die Bildung einer regierungsfähigen Landtagskoalition heranzutreten. Es ist jedoch kein Zweifel, daß sie nach den pfälzischen Wahlen sich an der Regierungsbildung betei ligen wird. Mit den Deutschnationalen und dem Bauern ¬ bund, dazu eventuell drei Demokraten und einem National- liberalen, würde die Bayerische Volkspartei auch im neuen Landtag eine schmale Majorität haben. Die Völkischen einerseits, Sozialdemokraten und Kommunisten anderer seits sollen kaum für eine Koalition mit der Bayerischen Volkspartei noch für eine Regierungsbildung ohne sie in Frage kommen. MmrsK von an vemsKen Wktpacm. Waiiausruf der Nationalliberalen Vereinigung. Die seit der Begründung der Gruppe „Nationalliberale Vereinigung" drohenden Spaltungserscheinungen in der Deutschen Volkspartei treten schärfer in die Erscheinung. Im Reichstagsgebäude zu Berlin tagte eine Ver treterversammlung der „Nationalliberalen Vereinigung", die eine Entschließung als selbständigen Wahlaufruf faßte. Als oberster Grundsatz wird Bekämpfung des Marxismus proklamiert und weiter gefordert: Neuaufbau der Reichs- verfasfung auf deutsch-rechtlicher Basis, Ausschaltung des Hlassenkampfes, Arbeitsgemeinschaft zwischen Arbeitgebern und -nehmern, Friede zwischen Stadt und Laud, Eini gung der nationalen Parteien und Berufsstände aus ge- »ninsamcm politischen Boden, Beseitigung der jetzigen Me- - ig Acalitt - Preutzen. Dann wird festgesteltt. daß 7. Die M einander find. Roman von Fr. Lehne. (Nachdruck verboten. „Fräulein Schultze, Sie führen eine kühne Sprache —" »Aber eine wahre, Exzellenz! Fritz hat seinen Leichtsinn bitter genug gebüßt, und im Grunde hat er ja gar nichts unrechtes getan I Er ist nur das Opfer einer Verkettung von umeiigen Zwischenfällen!" ist Friß jetzt?" fragte die Daronin mit tränen- erstickter Stimme. seit drei Wochen als Lehrling auf Rittergut -Uchenherm m Mecklenburg. Er hat Interesse für die Land- wirtlchaft. Zum Studium fehlt ihm die Lust und das Geld! Tre Mittel haben ihm die Hände gebun ¬ den. und Amerika — der Weg, den so viele gehen, um drü ben zu vmchwmoen und auf mehr oder weniger abenteuer liche Weye ihr,^'uck zu machen, verschmähte er. Er will nun die Landwirt; chaft gründlich erlernen, will nach seiner Lehrzeit auf Duchenhenn eine landwirtschaftliche Schule be suchen und hofft dann, m einigen Jahren so weit zu sein, daß er einen Inspektor- oder Verwalterposten annehmen kann! Er schreibt sehr befriedigt Julia nahm aus ihrem Handtäschchen zwei Briefe, die ste dem General reichte. Doch er wehrte ab — „danke, ich habe kein Interesse —" aber sie steckte die Briefe nicht wieder in das Täschchen, sondern ließ sie, wie absichtslos, auf dem milche liegen. „Hm!" sagte der General, „das M ia alles sehr schön und gut — kostet aber dennoch Geld ich hoffe doch nicht, daß der Monsieur eine Anleihe hinter memem Nucken — und mir wird die Rechnung dann präsentiert — —! Wenn Sie alles so genau wissen, werden Sie ohne Zweifel auch hierüber unterrichtet sein! Es diene Ihnen, daß ich für nichts auf komme —" drohend schwoll seine Stimme am „Exzellenz können ganz unbesorgt sein! Fritz hat keine Verpflichtungen irgend welcher Art auf sich genommen —" „Ah, ich verstehe — Ihre Eltern sind wohlhabend —" „Nein, Exzellenz, meine Eltern sind unvermögend. Mein Vater ist ein pensionierter Philologe —" „— Und doch, ich muß wissen, 'woher Fritz eine pekuniäre Unterstützung bekommt — er ist doch aanz mittellos —" alle Versuche, diese Ziele im Rahmen der Deutschen Volks- parlci zur Anerkennung und Durchführung zu bringen, an ocr Haltung der Parteileitung gescheitert seien. Damit sei die Bindung der Vereinigung an die Volkspartei gelöst. Für die bevorstehende Wahl wird empfohlen, die Liste derDeutschnationalenVolksparteizu wählen, „soweit nicht in den Wahlkreisen von volksparteilicher oder anderer Seite Einzelpersönlichkeilen ausgestellt werden, die nach ihrer Vergangenheit und durch klares Bekenntnis zu den Zielen der „Nationalliberalen Vereinigung" eine sichere Gewähr für deren Verfolgung und Durchsetzung bieten." Die Entschließung ist u. a. unterzeichnet von den früheren Ab geordneten Dr. Maretzky, Freiherr v. Lersner, Dr. Quaatz und Dr. Vogler. veiM-engMtt fMomM« verlängert Weiter 5 statt 26 A Neparütionsabgabe. Das deutsch-britische Abkommen wegen der Ermäßi gung der Reparationsabgabcn von 26 auf 5 N ist um zwei Monate verlängert worden. Ursprünglich war das Ab kommen bis zum 15. April befristet, da man bei Abschluß angenommen hatte, bis dahin werde eine allgemeine Re- parationsregelung erzielt sein. Das Abkommen ist jetzt bis zum 15. Juni verlängert, in der Erwartung, es werde nun mehr bis dahin die allgemeine Nevarationsregelung herbei- geführt sein. vom MMtUNPf. viuinsmimper a. «. yergt, der Myirc Deutsch- nationalen, kandidiert an erster Stelle für die Deutschnatio nale Volkspartei im Wahlkreise Liegnitz. Die Deutsche Volkspartei hat für Liegnitz den Abg. Metzenthin aufgestellt. Für die Deutschnationalen in Schlesien sind als Spitzenkandidaten ausgestellt: 1. Freiherr v. Richt hofen, Präsident des Schlesischen LandbundeS; 2. Ge« werkschaftssekretär Huelser; 3. Prof. Freiherr v. Freytag- Loringhoven. Reichswahlliste der Deutschen Volkspartei. Der Parteiausschuß der Deutschen Volkspartei hat u. a. fol gende Personen auf den Reichswahlvorschlag der Partei gesetzt: Außenminister Dr. Stresemann, Frau Klara Mende, Bürgermeister a. D. Dr. Scholz, Prof. Dr. Kahl, Minister a. D. Dr. Düringer, wie Deutsche Bouspartei tm 11. Wahlkreis Halle- Merseburg stellte an die Spitze ihrer Kandidatenliste 1. Dr. Karl Bremer, 2. Kaufmann Wünsche-Elsterwerda. Völkisch-sozialer Block in Hannover-Süd. Die Ange hörigen der ehemaligen National-sozialistischen deutschen Arbeiterpartei und die Deutschvölkische Freiheitspartei der Regierungsbezirke Hannover und Hildesheim und des Fürstentums Braunschweig haben sich für die Reichstags- Wahlen zu einem Völkisch-sozialen Block Landesverband Hannover-Süd zusammengeschlossen in Verbindung mit der Neichsliste Ludendorff-Graefe-Pöhner-Graf Reventlow. Dcutschvöllische in Magdeburg. Eine Versammlung der Kreisvertreter des Völkisch-sozialen Blocks hat für den Wahlkreis Magdeburg folgende Kandidaten ausgestellt: 1. Schriftsteller Weberstedt-Berlin, 2. Arbeitersekretär Franz B l e n ck e - Bernburg, 3. Landwirt Detlev von Calben-Vienau und <t. Oberpostsckretär Ed mund HLinatz- Magdeburg. Für das Zentrum kandidieren in Oberfchlesten für den Reichstag Pfarrer Olitzka, Generalsekretär Ehr hardt, Landwirt Zitter. Die Polen haben an erster Stelle Bankdirektor M a lcz e w s k i-Ratibor aufgestcl^ Nechtszusammenschiuß in Bayern. Die Bayerische Mittelpartei (Deutschnationale Volkspartei) und die Natio- nalliberale Landespartei Bayerns hatten in Nürnberg Vorstandssitzungen, in der Schotte getan worden sind, die ein Zusammengehen dieser beiden Rechtsparteien ermög lichen sollen. .Parteiverschmelzung iy Bayern. In München haben Besprechungen dazu geführt, daß die Christlich- soziale Partei in Bayern, die es bei den Wahlen auf rund 23 060 Stimmen gebracht hat, in der Zentrums partei aufgeht und als eigene Partei zu existieren aufhört. Die bayerische Zentrumspartei soll künftig den Titel tragen „Zentrumspartei (Christlich-soziale Pattei)". Dos Programm der bayerischen Zentrumspartei ist das des Reichs-Zentrums. Julia errötete. „Ich habe ein ganz kleines Kapital — durch Erbschaft mein geworden — das hab' ich ihm vorläufig zur Verfügung gestellt. Er soll nicht not leiden, und es soll ihm nicht zu schwer gemacht werden, sich zurechtzufinden " „So — so —! und wann soll denn nun geheiratet wer den, Fräulein Schultze? Da alles so vorbedacht ist, wird das auch gewiß schon in Erwägung gezogen sein!" Sie erwiderte groß und voll seinen spöttischen Blick. „Allerdings, Exzellenz. Sobald Fritz imstande ist, einen Hausstand zu gründen! Ich bin bescheiden in meinen An sprüchen, habe mancherlei gelernt und will mir jetzt auf einem Gute eine Stellung suchen, damit ich etwas von der Landswirtschast lerne, um ihm später zur Hand gehen zu können! Vorläufig hat das noch gute Weile! Wir sind jung und können warten! Aufs Ungewisse heiraten wir nicht!" Sie erhob sich. „So, Exzellenz, Ihnen dies über Fritz mitzuteilen, hielt ich für meine Pflicht. Sie können ganz unbesorgt sein, er wird Ihnen keine <Ä;ande machen. Es steckt ein guter Kern in ihm! Wie schon erwähnt, er weiß vor: meinem Besuche nichts! Und ich bitte Sie, zu entschuldigen, daß ich Sie viel leicht belästigt habe!" „Ich bin Ihnen für Ihre Bemühungen sehr verbunden, meine Gnädige! Doch Sie haben bei mir ein zu großes In teresse, das gar nicht mehr vorhanden, vorausgesetzt! Mein Neffe hat es verwirkt; er kann sich sein Leben einrichten, wie es ihm beliebt! Ihre Benttchungen bei mir waren vergeblich. Sie sind ja sehr klug, Fräulein Schultze! ich beglückwünsche ihn zu seiner zukünftigen Frau! Nehmen Sie ihn nur straff in die Kandare — er hat es nötig!" sagte er mit verletzendem Spott und Hohn. Die Baronin weinte leise vor sich hin. Iulia sah den alten Herrn mit den klaren, ehrlichen Augen furchtlos an. „Ich glaube an Fritz, Exzellenz! Der Tag wird bald kommen, so hoffe ich, an dem Sie einscheu werden, daß Sie Fritz durch Ihre unberechtigte Härte Unrecht getan haben! Wenn ein Mensch unbedachtsam einmal gefehlt hat, so ist das gewiß kein Grund, ihn darum für ein ganzes Leben aufzu geben, zu verdammen!" entgegnete sie ruhig. „Jetzt habe ich Ihre Zeit wohl schon über Gebühr in Anspruch genommen, er lauben Sie daher, daß ich mich entferne —"; sie verneigte sich ehrerbietias und aina hinaus. Die beiden Briefe von Trik Freiherr v. Rheinhnbe« ist Spitzenkandidat der Deutschen Volkspartet im Wahlbezirk Breslau. Vit Sunkle AsLe. Die bevorstehende Woche, deren Tage die Kirche der Erinnerung an das Leiden und Sterben Christi geweiht hat, führt im Volksmunde verschiedene Namen. Die Kreuz- Woche oder Marterwoche nennt mau sie im Gedenken an die Marter und den Kreuzestod des Heilandes, die stille, dunkle oder schwarze Woche wegen ihres tieftraurigen Symbols, und endlich auch die Plagewoche: denn in Haus und Hof gibt es in der Woche vor den großen Feiertage» genug der Plage und Arbeit. Der Bezeichnung Karwoche hat man verschiedene Bedeutungen beigelegt und sie zunächst von dem griechischen Wort „Okuris" (Gnade und dem latei nischen „errruK" (lieb oder teuer) herleiicn wollen; da je doch die Worte „Karwoche" und „Karfreitag" nur in der deutschen Sprache vorkommen, muß man annehmen, daß sie denlschen Ursprungs sind, und das hat sich denn auch nachweisen lassen. Im Alt- und Mittelhochdeutschen be saßen die Worte „ekuru" und „Kar" die Bedeutung von klagen und trauern, und da der Todestag des Heilandes mit lauter Klagegesängen begangen wurde, übertrug man den ernsten Sinn der kirchlichen Zeremonie auf die ganze Woche. Jedem einzelnen Tag der Karwoche hat das Volk eine eigene Bezeichnung gegeben. Der Montag nach dem Palm sonntag ist der reine oder gute, in Westfalen auch der blaue Montag. Auf ihn folgt der gelbe, krumme, schiefe oder auch der blaue oder reine Dienstag. Welche besonderen Bräuche diesen ersten Tagen der Karwoche ihre Namen gaben, läßt sich kaum sagen, doch dürfte sich die Bezeich nung „rein" Wohl auf die den Feiertagen vorangehende Reinigung beziehen. Der Mittwoch hieß in früherer Zett im Niederländischen sowohl der reine Mittwoch als auch der Hemdenmittwoch, weil man an diesem Tage die Wäsche wusch. Ebenso wie der Dienstag wird aber auch der Mittwoch bisweilen als krummer oder schieser Tag be zeichnet. Die rein kirchliche Bedeutung, die mit dem Grün donnerstag verknüpft ist, und die das Andenken an das letzte Abendmahl des Heilandes in uns wachruft, hindert nicht, daß auch dieser Tag recht weltliche Beziehungen be sitzt. Im Elsaß heißt er der fette Donnerstag, in den Niederlanden der Suppendonnerstag, im Norden vielfach der Bade- oder Neinigungsdonnerstag und bei den Russen der weiße Donnerstag. Dem Volksglauben nach ist der Gründonnerstag der glücklichste Tag des ganzen Jahres und ein Gründonnerstagskind ein echtes Glückskind. Unbe dingt muß mau an diesem Tage Grünkohl — möglichst eine Suppe aus siebenerlei Kräutern — und Eier essen, die Obst bäume schütteln, damit sie gut tragen und irgend eine Nutz pflanze säen, wogegen man kein Tier schlachten darf. Auch ein Scherzwort gibt's vom Gründonnerstag: „Wenn der Gründonnerstag auf den Karfreitag fällt, verschwindet der Hader aus der Welt!" Der Karfreitag, der schwarze oder Trauerfeiertag, der Tag der Klage um des Erlösers Tod, bringt manchen alten Volkstümlichen Brauch und Aberglauben. Einzelne dieser Bräuche beziehen sich allerdings auf das kirchliche Symbol, wie z. B. das Backen der Kreuz- und Marterbrote. Ge wöhnlich handelt es sich aber um Abwehrbräuche, deren Ursprung weit vor dem Auflauchen des christlichen Sinn- bilds liegt. Solche Abwehr gegen allerhand böse Mächte bezweckt das besonders gründliche Reinigen des Schuh werks am Karfreitag; dann das Haar-und Nägelschneiden, das Krankheit ftrnhält, und das Verzehren eines Kar- sreitagseies, das vor Unglück bewahrt. Die bösen Geister treibt man am besten aus, wenn man am Karfreitag alle Winkel und Ecken im Hause auskehrt und den Besen dann verbrennt. Mit dem Karsamstag endet die Passionszsit. Auf den uralten Brauch der Frühlingsfeierweihe, auf die manche Forscher die in der katholischen Kirchck übliche Oslecseuer- weihe am Karsamstag gründen wollen, ist der Aberglaube zurückzuführen, daß das Karsanistogsfeuer besondere Kräfte besitzt, ebenso wie auch das Osterwasser, das in der Karsamstagnachi fließt, heilkräftig sein und den Menschen verjüngen und verschönen soll. Im Mittelalcer bestand in einigen Ländern die Sitte, mit dem Karsamstag das neue Jahr beginnen zu lasse», was zur Folge hatte, daß der Tag oft recht weltlich und wenig im Sinne seiner frommen Bedeutung gefeiert wurde. In der katholischen Kirche wird die Auferstehungsfeier am Karsamstagabend bcaanaen. hatte sie liegen lassen. Ohne daß der General darauf achtete, »ahm sie die Baronin an sich. „Ein starkes Stück von diesem Fräuleiü Schultze! ich taxiere: abgekartete Sache zwischen den beiden — ganz raffi niert ausgedacht — doch sie werden kein Glück bei nur haben." Die Baronin wagte kein Wort der Widerrede, sie ließ ihn brummen und poltern, sehnsüchtig auf die Gelegenheit wartend, die Briefe zu lesen. Eine große Beruhigung hatte sie, nun sie ganz genau wußte, wo er war und was er trieb. Er hatte ihr nur erst zwei Karten geschrieben mit der kurzen Bemerkung, daß sie nicht nötig habe, sich Sorge um ihn zu machen; es gehe ihm ganz gut! Doch.Näheres hatte er ihr bis jetzt noch nicht mit geteilt, obwohl sie jeden Tag mit Sehnsucht auf ein ausführ liches Schreiben gewartet. Als sie die Briefe gelesen, weinte sie wieder — doch diese Tr.men erleichterten ihr Herz. In später Abendstunde wagte sie, zum General davon zu sprechen, und ihn zu bitten, diese Briefe zu lesen. Aber schroff wehrte er anfangs ab, bis ihm doch das verhärmte Gesicht der Schwägerin rührte und er ihren schüchternen, innigen Bitten nachgab. Denn im Grunde seines Herzens war er nicht fertig mit dem Neffen, dem letzten Träger seines Namens, und es war ihm nicht gleichgültig, was aus ihm wurde, wenn auch sein Groll ihn so sprechen ließ. Fritz hatte in den Briefen ausführlich von seiner Tätig- keit berichtet, wie man ihn auf Rittergut Buchenheim freund- lich ausgenommen, wie er dem Baron Stümer, dem Besitzer, offen und ehrlich alles von sich gesagt und wie der ihn als vollständig auf gleicher Stufe mit ihm stehend behandelte. Er schilderte Iulcheu, wie der Tag mit dem Morgengrauen für ihn beginne, wie jede Stunde mit angestrengter Tätigkeit ausgefüllt sei, daß er abends todmüde aus sein Lager sinke — mit dem Gedanken an sie, sein Iulchen, die seines Lebens guter Stern geworden sei! Bitter klagte er sich nochmals sei ner Schuld gegen sie an und dankte ihr für die grogen Opfer, die sie ihm gebracht. Er wolle seine ganze Kraft und Arbeits fähigkeit daran setzen, sie zu entschädigen, daß sie seinetwegen ihre glänzende Zukunft aufgegcben — doch er wolle ihr in ihrer künftigen kleinen Inspektorwohnung so viel Glück be reiten, wie sie es drüben in Südwest in der üppigen Villa niemals gesunden haben würde! Wenn sie dott viellstcst auch wie eine kleine Fürsttu gelebt hätte!