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Ionen ertranken. In Spanten endlich ist durch die uver- schwemmung' im Gebiete des Guadalquivir, namentlich bei Sevilla und Toledo, gewaltiger Schaden entstanden. In Granada belaufen sich die durch die Überschwemmun gen angerichteten Schäden aus rund 30 Millionen Pesetas. Die Ernte ist beinahe völlig vernichtet. Der deutsche Luftverkehr. Die Eröffnung des regel mäßigen Luftverkehrs durch den deutschen Aero-Lloyd ge schieht am 23. April durch die Inbetriebnahme der Strecke Rotterdam — Amsterdam — Bremen — Hamburg — Kopen hagen— Malmö. Die Strecken London — Hannover — Berlin und die übrigen Luftlinien werden am 1. Mai er öffnet. Ministerbesuch aus der Frankfurter Messe. Zuv Frank furter Frühjahrsmesse, die am 7. April beginnt und bis zum 12. April dauert, haben, wie das Frankfurter Messe amt mitteilt, u. a. ihren Besuch zugesagt: der Reichskanzler, der Reichswirtschaftsminister, die Ministerpräsidenten von Bayern und Hessen, der Erste Bürgermeister der Freien und Hansastadt Hamburg, der Präsident des Industrie- und Handelstages und eine Reihe weiterer Mitglieder der Reichs- und der bundesstaatlichen Regierungen. Weimar ständig Garnison. In der letzten Sitzung des Weimarer Gemeinderates wurde einstimmig beschlossen, die mit der Handelskammer und dem Landbund abge schlossenen Vertrüge wegen Errichtung von Offiziers- und Unteroffizierswohnungen für die Reichswehr zu geneh migen. Damit ist der erste Schritt für die Verwirklichung des Planes, Weimar zu einer ständigen Garnisonstadt zu machen, getan. Auch bezüglich der Unterbringung des Stabes sind Verhandlungen im Gange. Gegenwärtig hat Weimar keinerlei Militär mehr. Eugen d'Alberts 60. Geburtstag. Eugen d'Alberi, der berühmte Klaviervirtuose und Opernkomponist, wird am 10. April 60 Jahre alt. Seine Opern, vor allem „Tiefland", „Die toten Augen" und „Revolutionschochzeit", haben sich fast alle großen Opernbühnen erobert. Als Klavierkünstler hat er durch die fast einzig dastehende technische Beherrschung des Instruments aufsehenerregende Erfolge erzielt. Der Künstler, der in Glasgow geboren ist, hat auch durch seine Ehegeschichte — er ist „mindestens" zum viertenmal verheiratet — von sich reden gemacht. Fünf Rentenpfcnnige Bankkassenbestand. Das in München seit dem Oktober 1923 bestehende Bankunter nehmen Emil Haab G. m. b. H., das auf schwindel hafter Grundlage aufgebaut war, ist geschlossen worden. Der Besitzer Haab, ein 26jähriger Bankbeamter aus Bickweiler, und dessen Prokurist, ein 23jähriger Kaufmann Georg Oppenheim, ergriffen die Flucht. Im März 1924 zählte das Bankgeschäft etwa zwei Dutzend Konto inhaber mit sehr bescheidenen Einlagen. Nach einer vor genommenen Kontrolle ergab sich ein Barbestand in der Kasse von fünf Rentenpfennigen. Banditenunwesen in Oberschlesien. In Hindenburg drangen mehrere Bewaffnete in die Eisenbahnblockstelle der Delbrückschächte ein und zwangen die Beamten, einen Leerzug halten zu lassen. Während einer die Beamten in Schach hielt, gingen die anderen zum haltenden Zuge. Nach 18 Minuten stellten die Banditen das Signal auf Fahrt und verschwanden. Man vermutet, daß es sich um Schmuggler handelte. — Wie jetzt erst bekannt wird, sprang am 31. März abends ein Mann auf den fahrenden Eisenbahnzug zwischen Kandrzin und Langenlieben, drang in den Packwagen ein und versuchte dort die Geldsendung zu rauben. Ein Postschaffner Kosler aus Bauerwitz er hielt beim Kampf mit dem Banditen einen Schuß in die Mundgegend. Der Täter sprang aus dem Zug und ent kam unerkannt. Die Bevölkerungsbewegung in Frankreich. Aus Paris wird berichtet: Nach der amtlichen Statistik über die Bevölkerungsbewegung im Jahre 1923 sind die Geburten gegenüber dem Jahre 1922 um 6 auf 10 000 Köpfe der Bevölkerung gestiegen, während die Todesfälle um 6 auf 10 000 herabgegangen sind. Die Eheschließungen und die Scheidungen haben abgenommen. Eine Erbschaft der Frau Wilson. Ein Schweizer, der Uhrenhändler Henry Bergheimer, der vor kurzem in Washington starb, vermachte testamentarisch der Witwe des früheren Präsidenten Wilson etwa 23 000 Pfund Sterling. Sohn und Tochter des Verstorbenen wurden aus der Erb schaft ausgeschlossen. Bergheimer, der als einer der reichsten Uhrmacher der Vereinigten Staaten galt, war lange Zeit in der Juwelenfirma Galt Brother in Washing ton an der ^ran Wilson interessiert war, angestellt. Übertriebene Berichte über Amalfi. Von italienischer Seite wird daraus hingewiesen, daß die in einzelnen deut schen Zeitungen erschienenen Berichte über die Berg- stur z k a 1 a st r o p h e bei Amalfi teilweise übertrieben seien. Es wird vor allem betont, daß das Lunahotel unversehrt geblieben ist und weiter von Fremden be wohnt wird. i Vvmnr, Hwr? rmS «5M j heraus auf Sie ZpieWyr. Von A. Pflugbeil, Gruppenspielwart, Dresden. „Zurück zur Natur?" wird allseitig, so auch für den Betrieb der Leibesübungen gefordert. Die Kämpfe ums Dasein, an strengende und nervenzerrüttende Mbett in Berufs- und Er- werbsleben, gesundheitswidrige Verhältnisse, üble Gewohn heiten uüd Erregungen aller Art rufen in weiten Kreisen des Volkes eine moralische und physische Abspannung hervor. Ta- § durch wird 'die Arbeitskraft vermindert, ja zerstört. Es ist bes- > halb Pflicht eines jeden Erdenbürgers, auf Gesundheit und s Kräftigung des Körpers in reichhaltigem Masze Gewicht zü s legen. Das haldtagelange Schaffen in dumpfen Werkstätten, s das Hinbrüten in geschlossenen Bürvräumen, das lange an- ! haltende StWsitzen ist nicht dazu angetan, den Menschen gesunde rote Wangen zu verschaffen. Es kommt darauf an, die goldne freie 'Zeit gesundheitsfördernd zu verbringen. Dazu bedürfen "wir vor allem der Bewegung tn frischer, reiner, erquickender Lust. Deutscher Geist hat Dewegungsformen ersonnen, die einem jeden Menschen, gleich welchen Geschlechts und Alters, zur Erfrischungs- und Stoffwechseltätigkest zweckdienliche freie Kör- - psrdewegungen bringen, die ein jeder nach feiner Veranlagung und Körperbeschaffenheit flüchtiger oder tiefgründiger betreiben ! kann, die einem jungen Körper richtige Entwicklung und Aus- s bildung und dem Körper eines Erwachsenen wirkliche Erholung s und Erfrischung vermitteln. Während das systematische Turnen i mehr an die Turnhallen gebunden ist, bildet der Betrieb der ! deutschen Turnspiele und des volkstümlichen Turnens auf ideal i angelegten Freiturn- und Spielplätzen eine notwendige Ergän- s zung zum Geräteturnen, sowie ein wertvolles Gegenstück zu i einem mehr oder weniger gekünstelten und einengenden kleben - im geschlossenen 'Raume. Die Vorgänge auf einem Spiel- und Freiturnplatz liefern j ein lebensfrohes, heitres Bild. Der freie 'Wiesenplan wirkt un gemein erfrischend auf Herz und Gemüt. Bei ernstem stöben in iden verschiedensten Turnspielen sind alle Teilnehmer von gleichem Eiser beseelt und doch entbehrt man des Scherzes und ! eiteren Tones nicht. Wieviel Gutes strömt auf diese Menschen s ein. Sie atmen die würzige Luft, die Brust wird gedehnt, Herz i und Lunge weiten 'sich, die Muskeln nehmen an Kraft und Aus- s dauer zu, die Nerven erhalten neue Spannkraft. Das Auge übt ' sich, in weiter Entfernung richtig abzuschätzen, das Ohr, den Schall aufzunehmen, und das Gehirn, rasch zu verMbeiten und gut zu behalten. Spielend sucht sich jeder die ihm im Wege stehenden Hindernisse zu überwinden, sein Mut stählt sich, alles angstvolle Bedenken weicht kraftvoller Entschlossenheit und Selbst überwindung. Erfrischt an Körper und Geist, mit lachenden Augen und fröhlichem Sinn kehrt der Mensch an seine gewohnte Arbeit zurück. Das Spiel ist die gegebene Form für das Kind, in der es selbständig aus sich heraus seinen natürlichen Bewegungstrieb in die Tat umsetzt. Diese Aeußerung des kindlichen Bewegungs dranges mit dem lebhaften Lustgefühl strömender Freude verbünden und bedeutet für das Kind eine mächtige, heilsame Nervenstarkung und Nervenbelbung. Fröhliches Tummeln mit den Altersgenossen ist die Seele der harmlosen Scherz- und Neckspiele, wie sie bis hinein in die ersten Schuljahre ihre Gel tung haben. Bei dem mehr herangewachsenen Knaben und Mädchen und vollends beim 'Jungmann und bei der Jungfrau gewinnen die Spiele immer mehr an Inhalt und gestalten sich zum abwechslungsreichen, fein ausgebildeten Kampfspiel, wobei sich die gegen-einanderstehenden Parteien in ihrem besten Können zu messen haben. Ta gilt es, um ob zu 'siegen, körperliche Ge schicklichkeit und Ausdauer eben sowohl ins Feld zu führen, wie Geistesgegenwart und Schlagfertigkeit, da gilt es frischen Wage mut zu beweisen und eignes Augreifen. So wird das Spiel ein andres, nicht zu ersetzendes Erziehungsmittel zur Selbständigkeit, eine Lebensschule, die durch den Gewinn an geistiger, wie an kör perlicher Spannkraft, an Rührigkeit und Frische des Wesens, wie an Gemeinsinn grundlegenden Wert besitzt für die Arbeitssreu- digkeit und dem Charakter des späteren reisen Erwachsenen. Infolge rastloser A.brit der Kämpfer für den Spielgedanken und durch planmäßiges Wirken aller Spielverwaltungsstellen der deusschen Turnerschaft, hat die Spielbewegung eine große, und allgemeine Förderung erfahren. Diese Stellen dürfen sich über'. Erkenntnis des Wertes der deutschen Kampfspiele in der Oefsent- lichkeit freun, sie tragen sich mit der Hoffnung, daß bei weiterer opferfreudiger Arbeit auf diesem Gebiete für die Wgmeinheit, ihr Sehnen, Ausübung deutscher Kampsspiele muß Allgemeingut des 'deutschen Volkes werden, bald gestillt werde. Zur Aufnahme Ides Sommerspielbetriebes nach' des Winters scheiden. * Turner-Fußball im Kreis Freistaat Sachsen. Am 23. März sand eine Obmännerzufammenkunft des 14. Kreises in Burgstädt statt. Nach einer lebhaften Aussprache wurde beschlossen -am 22. Juni -ein Städtefpiel Leipzig-Dresden in Dresden -auszutragen. Ferner wurde beschlossen dieses Jahr noch die Kreismeisterschast in Fußball auszuspielen. Dieses Kreismeisierschaftsspiel findet am 29. Juni in Chemnitz statt. Zur diesjährigen Herbstrunde werden Mitglieder — Meister- klasse — gebildet. 1925 ist die Austragung der Deutschen Meisterschaft vorgesehen. Ein neuer Sieg Samson-Körners. Der deutsche Schwergewichtsmeister Samson-Körner, der kürzlich Breiten st räter besiegte, hat im Berliner Sportpalast den englischen Schwergewichtsmeister Goddard be siegt. Das Schiedsgericht erklärte nach der vierten Runde den deutschen Meister als Sieger nach Punkten. Der Engländer war an Reichweite, Größe und Gewicht Samson-Körner weit überlegen. Der Weltergewichts meister Grimm wurde in seinem Kampf gegen Funke disqualifiziert, so daß Funke nunmehr deutscher Weltergewichtsmeister ist. Das Schachturnier. Auf dem internationalen Schach turnier in Newyork war Freitag Ruhetag. Dr. La sker steht noch immer an erster Stelle und dürste auch die bei den unbeendeten Partien gegen Janowski und Bo goljubow gewinnen. Spiel- M Wsekstt. V e x i r b i l d. Daß uns Papa so lange warten läßt! Er wollte doch schon längst da sein. Ah, sieh, da kommt er endlich! Auflösung in nächster Sonntagsnummer. Bilderrätsel. Auslösung in nächster' Sonntagsnummer. « Dre sür einander find. Roman von Fr. Lehne. (Nachdruck verboten. Das stammende Rot, oas her dieser unvermuteten Frage über ihr Gesicht schlug, der schwere Seufzer, der über ihre Lippen zitterte, der Weggewandte Blick waren ihm Ant wort genug! Es überlief ihn kalt. Er faßte sie hart an den Schultern. „Iulia, ich bitte dich, sage mir die Wahrheit!" stieß er keuchend hervor, „du hast ihn geliebt, liebst ihn noch — da her deine Angst um ihn — belüge mich nicht —" „Ich will nicht lügen, Walter!" entgegnete sie leise, aber mit fester Stimme, „ja, wir haben uns sehr lieb gehabt, Fritz von Bieseneck und ich — doch die Verhältnisse gestatte ten eine Heirat nicht — es war die alte Geschichte —" Da ließ er sie jäh los und sank auf einen Stuhl. Das kam ihm doch zu überraschend. Das zu hören, hatte er doch nicht erwartet! „— Und — ist — das — alles?" fragte er mit schwerer Stimme. Eie reckte sich zu ihrer schlanken Größe auf. „Ja, Walter!" entgegnete sie stolz, ihn groß und voll ansehend, „ich habe keine Veranlassung, vor wem es auch sei, die Augen niederzuschlagen! Sonst wäre ich niemals deine Braut geworden! Ich habe sehr unter dieser Ent täuschung gelitten, ich gebe es zu —" „— Und, um darüber hinwegzukommen, verlobtest du dich mit mir — da war ich dir recht —" Walter lachte bitter auf, sein Stolz wär tief verletzt — „und ich Tor, ich war beseligt, weil ich an deine Liebe glaubte —!" „Walter, warum hast du daran gerührt und bist mit Fragen in mich gedrungen!" sagte sie sanft. „Ich habe den ehrlichen Willen gehabt, dir eine gute Frau zu werden! Den Traum meiner ersten, unschuldigen Liebe wollte ich vergessen! Ich habe nicht nötig, darum vor dir oder deiner Mutter zu erröten! Es ist dir nichts genommen!" „Nichts ist mir genommen, sagst du? Das Vertrauen üt mir genommen und das mich so unendlich beglückende Bewußtsein deiner Liebel Das nennst du „nichts"? Denn du hast den Leutnant nicht vergessen, liebst ihn noch — deine Verstörtheit sagt es mir deutlich genug —" Sie senkte den Kopf. Er hob ihr Kinn in die Höhe und zwang sie, ihn anzusehen. Um ihren Mund zuckte es; ihre Augen füllten sich mit Tränen. Da wußte er genug! Er war von einer unbeschreiblichen Erregung erfüllt — sein Iulchen, das er für so kindlich, für ein unbeschriebenes Blatt gehalten — hatte doch schon eine schwere Herzens erfahrung hinter sich? „Sage mir die Wahrheit, Julia, ob du ihn wirklich ganz vergessen — wenn dir etwas an meiner Ruhe gelegen ist — nur Wahrheit —" Sie sah, wie er litt. Er tat ihr unbeschreiblich leid. Sie kämpfte einen schweren Kampf. Wenn sie über ihr Empfin den für Fritz von Bieseneck schwieg, so blieb alles, wie es war — aber nein, sie konnte nicht lügen! Er wollte die Wahrheit wissen, und die mußte sie ihm geben, mußte ihm dadurch wehe tun — denn ihre Liebe zu Friß konnte sie nicht verleugnen — die ging nur erst mit ihr zu Grabe —! „Ich habe ihn nicht vergessen können! Ich liebe ihn noch!" sagte sie leise, und ihre Augen leuchteten. Mit einem Stöhnen sank er auf einen Stuhl und be deckte die Augen mit seiner Hand. „Walter —" sie legte die Hand auf seine Schulter; doch rauh schüttelte er sie ab. „Walter —l" sie sank vor ihm nieder, „Walter, vergib mir —1" ich wußte ja selbst nicht ich dachte, ich hätte vergessen, überwunden und nun er im Elend ist, da fühlte ich, daß ich ihn doch noch liebe —! Walter —!" sie legte ihr Gesicht auf sein Knie, und ein heißes'Schluchzen schüttelte ihren Körper. Sie war so haltlos, so zerrissen — sie fühlte sich so schuldig — er tat ihr so leid — sie streichelte seine Hände — „ach, lieber Walter —" Da wandte er ihr sein »starres, ernstes Gesicht zu. „Warum hattest du mir nicht gleich gesagt, was ich jetzt doch erfahre?" fragte er in stren'gem Tone, „warum hast du meine Werbung denn angenommen?" „Warum —? ach, es war mir alles so überraschend — ich weiß es selbst nicht! Ich hatte so viel ehrlichen Willen — deine Mutter sah es so gern, und sie war immer so gut gegen mich " „— Also aus Rücksicht auf meine Mutter —! fürwahr, das ist auch ein Grund —" er stieß ein kurzes Lachen aus, „oder sollte da nicht auch noch ein anderer Grund mitge spielt haben —?" Fragend sah sie ihn an. „Was für ein Grund? — Deine Mutter war so in Sorge, daß du auch die richtige Frau be kommen würdest — und ich kann doch alles, was nötig ist — kann einem Haushalt vorstehen, kann kochen, nähen —" Nein, das konnte er nicht aussprechen, was ihm da durch den Sinn geflogen, daß sie nur aus Berechnung seine Wer bung angenommen! Das lag ihrer offenbaren Natur doch fern vielleicht war es aus Trotz gegen den andern ge wesen — „Ja, das alles kannst du, ich weiß es — nur das eine nicht: mich lieben, wie ich dich liebe —" in aufquellender Leidenschaft riß er sie an seine Must und küßte sie. Da fühlte er ganz deutlich ihr Widerstreben; es ernüchterte ihn sofort und er ließ sie aus den Armen, beschämt darüber, daß ihre Süße ihn überwältigt und er sich einen Augenblick vergessen hatte. „Ich will es versuchen, Walter! Du bist ja so gut!" „Versuchen?" Damit bin ich nicht zufrieden! Ich will dich ganz oder —" er brach kurz ab; und fragte dann in einem so eigenen Tone, daß sie ihn betroffen ansah — „was denkst du nun, Iulia ,was werden soll, nachdem du mir er klärt hast, daß du einen andern liebst?" Das Herz klopfte ihr. Tauchte da nicht von ferne eine Hoffnung auf, so schön, so beglückend, daß sie vor ihrem Strahlepglanz die Augen schloß. „Es steht in deinem Ermessen, Walter!" entgegnete sie demütig, „nun weißt du alles! Es war nichts Unrechtes. Ich will ja vergessen und überwinden —" „Und kannst es dennoch nickt! und mit dieser Liebe zu einem andern bist du meine Braut geworden! Cs war nicht ehrlich, Iulia —" In Qual preßte sie die Hände gegeneinander. Sie brach vor ihm zusammen. Ein verzweifeltes Schluchzen entrang sich ihrer Kehle. Ihr Gesicht berührte fast den Erdboden. „Walter, verzeihe mir doch, Walter!" murmelte sie mit zuckenden Lippen, „ich kann ja nichts dafür —" (Fortsetzung folat.)