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Wilsdruffer Tageblatt : 08.04.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192404089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240408
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240408
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-04
- Tag 1924-04-08
-
Monat
1924-04
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 08.04.1924
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Partei, Ker nicht in Würdigung Kes übermächtigen Druckes, unter Kem wir stehen, wüßte, -daß es schwere Opfer zu bringen gilt. Es gibt auch niemand, Ker nicht für eine wirklich erträgliche Enklösung -darbringen wollte, was sich wirklich aus Ker freien Arbeit eines arbeitssreukigen Volkes erübrigen laste. ZliMgefadr bei 4er Wchrbsbn. Hohnloraerungen Oer kisenbabner. Ablehnung durch die Regierung. Das Neichskabinett hat sich in längerer Beratung mit dem vorläufigen Berhandlungsergcbnis der Lshnregclung bei der Reichsbahn befaßt. Der beabsichtigten Lohnerhöhung konnte aus währungspolitischen mW allgemein wirtschaft lichen Gründen nicht zugestimmt werden. Auf Grund eines neuen Vermittlungsvorschlages, der den Wünschen der Ar beiter, soweit es die Rücksicht auf die allgemeine Lage irgend gestattet, entgegenkomnrt, sollen die Verhandlungen mit den Gewerkschaften fortgesetzt werden. Die beabsichtigten Lohnerhöhungen sollten 15 betra gen und waren in einer Unterredung der Spitzenverbände mit dem Reichsverkehrsminister von diesem in Aussicht ge stellt worden, vorbehaltlich der Zustimung des Reichskabi netts. Fast alle Eisenbahnverbünde haben außerordent liche Tagungen einberufen, und die Lage ist nach Darstellung Ler Gewerkschaften kritisch. Eine Ausbrei tung der bisherigen Teilausstände ist überall zu konstatieren. Die EisenbahndireAionen haben mehrfach Technische Nothilfe angefordert, um den Güterverkehr soweit es überhaupt möglich ist, aufrechterhalten zu können. Die Gewerkschaften haben der Regierung gegenüber zum Aus druck gebracht, daß man sich mit geringeren Löhnen zufrie den geben würde, wenn es den zuständigen Stellen gelänge, zu verhindern, daß der Handel nicht fernerhin Gewinnspan nen berechnet, die nicht als notwendig und berechtigt aner kannt werden können. * klMMlung Ser Wchrbalm Günstige Wirkung der Tarife. Neichsverkehrsminister Oeser führte in einer Rede aus, eine Rückfrage über die Wirkung der Tariferhöhung vom 1. März 1924 habe ergeben, daß fast überall eine Verkehrszunahme festgestellt wurde. Eine Ab wanderung von der 3. in die 4. Klasse ist nur in geringem Umfange bemerkt worden. Dagegen ist eine Auswan derung von der 4. in die 3. Klasse und eine Aufwande rung von der 3. in die 2. Klasse mit Ausnahme von Berlin bei allen Direktionen festgestellt worden. Die Zeitkarten wurden im Februar auf eine nor male Höhe gebracht. Bei der letzten Erhöhung der Per sonentarife fand eine weitere Preisheraufsetzung nicht statt. Es werden Ferienzüge in diesem Sommer in er höhtem Maße gefahren, die Siedlungen berücksichtigt und die sozialen Rücksichten nicht außer acht gelassen werden. Gegen den einzuführenden Lichtbildzwang bei den Zeitkarten sind sehr lebhafte Bedenken geltend gemacht worden. Der Minister betont, daß in Sachsen nach Einführung des Lichtbildzwanges im Januar gegenüber dem Dezember 30 Zeitkarten mehr bestellt worden sind, und der Kauf von Einzelfahrkarten ebenfalls zugenommen hat. InBreslau wurden monatlich 60 mehr Karten verkauft als im Monat vorher, in dem der Lichtbildzwang nicht bestand. Nach diesen Erfahrungen brauche kein Wort mehr über die Notwendigkeit des Licht bildzwanges verloren zu werden. ver ö. Parteitag Her veiMraten in Weimar wurde durch einen Begrüßungsabend einge leitet. Parteivorsitzender Erkelenz gab einen überblick über die seit der Nationalversammlung von der Partei geleistete politische Arbeit und erklärt zum Schluß, der Parteitag der Deutschen Demokratischen Partei in Weimar solle zu einem Bekenntnis zum Vaterland, zur Republik und zur Demokratie werden. Senator Dr. Stubmann - Hamburg gedachte der Verdienste des bisherigen ersten Vorsitzenden, Bürgermeisters Dr. Petersen. Nebenher hielt der demokratische Reichsfrauenlag seine Beratungen ab. Weimar, 6. April. Reichsminister a. D. Koch eröffnete den offiziellen Partei tag gestern nachmittag mit einer Begrüßung und einer Reds über das Programm der Deutschdemokratischen Partei. Er forderte Wirklichkeitssinn. Nach einem verlorenen Kriege bleibt einem Volke nichts übrig, als entweder einen neuen Krieg zu führen, oder den Friedcnsvertrag zu erfüllen. Putschplän« jeder Art führen uns tiefer ins Elend. Eine neue Inflation muß vermieden, das Wirtschaftsleben ausgebaut werden. Der Staat darf nicht der Wirtschaft untertan werden. Nur eine Re gierung der Mitte ist möglich. Reichstagsabg. Dr. Hermann Fischer sprach über Staat und Wirtschaft. Das Reich könne nur gerettet Werden durch die demokratischen Jdeeen und die Aufrechterhaltung der Weimarer Verfassung. Wir treten in dieser ernsten Zeit der Not und Arbeit unter der Voraussetzung an den einzelnen Wähler heran, daß er sich seiner staatsbürgerlichen Verantwor tung und seiner nationalen Pflicht voll und ganz bewußt ist. Wir zeigen in aller nüchternen Klarheit den steinigen und dor nigen Weg deutscher Befreiungsarbeit. Die Dinge lassen sich nicht lösen, Freiheit und Wohlstand sich nicht wieder erwerben mit nationalistischen Phrasen oder mit der Herrenwillkür einer vergangenen zerbrochenen früheren Zeit. Diese Dinge lassen sich nur lösen in der Gemeinschaftsarbeit eines einheitlichen deutschen Volksstaates. 5rsnr<M-tl<dr<iMer Mgrikkpla». Die genaue Organisation. In Ergänzung Ker kürzlichen Enthüllungen über die französisch-tschechische Militärkonvention werden jetzt von fchwedischer Seite die Angriffspläne gegen Deutsch-^ land im einzelnen bekannt, die bei der Militärkonvention ini Jahre 1921 zwischen Frankreich, Polen und der Tschechoslowakei festgesetzt wurden: Die vereinigten polnischen und tschechoslowakischen Armeen zusammen heißen die „Ostarmee". Diese Ostarmee von 1830 000 Mann sollte im Kriegsfälle den Hauptstreich führen. Ihr Südflügel nimmt Oberschlesien und kann gleichzeitig besondere Unternehmungen gegen Ruß land durchführen. Ostpreußen soll besetzt und über die Linie Allenstein—Königsberg hinaus die Verbindung mit Deutschland abgeschnitten werden. An der tschecho slowakischen Grenze soll die sogenannte Verteidigung passiv geführt werken. Der Oberbefehlshaber muß jedoch be reit sein für eine Offensive gegen Bayern im Zusammenhang mit einem Vorstoß der Westarmee (Ker französischen Armee) gegen Frankreich und die Main linie. Das Kriegsziel ist kabel eine Vereinigung zwischen den verbündeten Armeen Frankreichs und der Tschecho- slowakei. In einer beigefügten Nachschrift ist die Ostarmee in zehn Armeegruppen (20 aktive polnische und ebensoviel Neservearmeekorps) eingeteilt. Die tschechoslowakische Armee tritt in Stärke von 6)4 aktiven Armeekorps und ebensoviel Neservearmeekorps auf. Die Armeen beider Länder stehen unter französischer Oberleitung. Frankreich bewilligt im Kriegsfall unbegrenzte Rüstungskredite. Minister Hamm lür Sparen. Deutschlands Wirtschaftslage. Refchswirtfchastsmi'nister Hamm sprach sich gegenüber den Vertretern einiger Zeitungen über den Wideraufbau unserer Wirtschaft aus. Er sagte dabei, nachdem er die un möglichen Forderungen Frankreichs und den Druck ge schildert hafte, lmter dem unsere Wirtschaft sich nicht er holen könne, u. a.: Da und dort glaubt man in- und außerhalb Deutschlands, daß die deutsche Wirtschaft wieder einmal einen Gefahrenpunkt Überschriften und eine Aufwärtsbewegung eingeschlagen habe. Ich sehe die Lage sehr vielernster am Wir erleben zwar gegenwärtig einen gewissen Aufschwung der Geschäftslage m manchen Industrien. Wir haben im Inland gesteigerte Nach frage nach Textilien und Schuhwaren: das erklärt sich einmal aus dem Notbedarf von Millionen Haushaltungen, die das Allernotwendigste verloren haben, zum anderen aus einer ver ständlichen Kauflust breiter Schichten, die auch über den Not bedarf hinaus nun wieder an Ware und Besitz sich freuen wollen. Beides kann nicht lange nachhalten, und es ist zu wünschen, daß die über die Kaufkraft hinausgehende Kauflust alSbald wieder der auch für die Produktion notwendigen Sparlust Platz macht. Minister Hamm forderte schließlich, daß Deutschland die Einheitlichkeit seines Wirtschaftsgebietes wieder ohne Vorbehalt und Durchbrechung gewährt wird und weiter, daß Deutschland der Weg in den Welt handel nicht gesperrt, sondern erleichtert wird. Werken diese Voraussetzungen nicht erfüllt, so bleibt auch bestes deut sches Bemühen, durch Arbeit dem deutschen Staate und dem deutschen Volke den Weg zur Wiedergewinnung seiner Freiheit zu bahnen, ergebnislos. Vie sibein- uns siMgefangenen. Druckmittel gegen Deutschland. Reichskanzler Marx gewährte Kem Berliner Vertreter der amerikanischen „Associated Preß" eine Unterredung über die Frage der politischen Gefangenen in den besetzten Gebieten. Der Reichskanzler äußerte sich dabei u. a.: „Unsere bestimmte Erwartung, daß die erste unk selbst verständliche Folge der Einstellung des Ruhrkampfes die Freilassung der politischen Gefangenen sein würde, ist bisher leider nicht erfüllt worden. Alle Be mühungen der deutschen Regierung, eine allgemeine Am nestie für diese Gefangenen hsrbeizuführen, sind bisher an der ablehnenden Haltung Frankreichs gescheitert. Noch jetzt befind-«i sich etwa 1800 Deutsche in Gefangenschaft. Au die sen kommen noch 40 Gefangene hinzu, die nach Frank reich und 6 Gefangene, die nach Belgien deportiert wor den sind. Es gewinnt fast den Anschein, als ob sich die franzö sische Regierung zur Freigabe der Gefangenen erst nach der Lösung der Reparationsfrage entschließen will. Es wider strebt mir einstweilen noch, daran zu glauben, daß die fran zösische Regierung wirklich die Absicht haben sollte, die ver zweifelte Lage der Gefangenen auczunutzen. um einen Druck auf die deutsche Regierung in der Reparationsfrage auszuüben. l » SMMs KMWs« » 1 Vertretertag der Vaterländischen Verbände. Auf der gestrigen Verfteterversammlnng der Vereinigten Vaterländischen Verbände Deutschlands sprach General Graf von der Goltz über die Notwendigkeit, einen Kampf der nationalen Parteien unter sich zu vermeiden. Ans das Vorgehen der Verbände in dieser Richtung hin habe, so äußerte er sich, allein die Deutschnationale Volkspartei in zustimmendem Sinne geantwortet. Die Deutschvölkische Freiheitspartei hin gegen habe den Vorschlag abgelehnt. Der großdeutsche Gedanke sei im Augenblick nicht durchzusühren. Der Vorsitzende der Vaterländischen Verbände, Geißler, sagte, die Verbände seien stets für ein Direktorium gewesen. Aber dieses dürfe sich nicht auf die Sozialdemokratie stützen. Mit der Gold notenbank und den Krediten an das Reich, die nicht aus dem Wege über die Wirtschaft besorgt würden, wolle der Feind nur unseren Staat kontrollieren und unsere Wirtschaft erdrosseln. Alle Wirtschaftskraft und die Landwirtschaft müßten gegen solche Pläne mobil gemacht werden. Keine Gefährdung der Nentenmark. Der Verwaltungsrat der Rentenbank hat eine Sitzung abgehalten, an der auch Vertreter der Reichsregierung teil genommen haben. Es handelte sich besonders darum, ob die Sicherung der Rentenmark etwaigen Unterhöhlungs versuchen gegenüber stark genug setz Auf Anfrage erklärte der Vorsitzende des Reichs-Landbundes und des Verwal tungsrates der Rentenbank: Die Möglichkeit einer Er schütterung der Rentenmark vom Auslande bestehe nicht. Die einzige Befürchtung, die man vielleicht hegen könnte, läge in der etwaigen Hergabe zu großer Kredite, doch auch in dieser Beziehung sei die weitestgehende Vor sorge getroffen. Die Rentenmark wird stabil bleiben! Gewerkschaften und 1. Mai. Ein Aufruf des Allgemeinen Deutschen Gewerkschafts- bundes und des Allgemeinen Freien Angestelltenbundes wendet sich mit einer Aufforderung an die Arbeiter und Angestellten, den 1. Mai in diesem Jahre als Demon stration für die Wiederherstelluirg des Achtstundentages „zu einer besonders ausdrucksvollen Kundgebung zu ge stalten". Die Arbeit soll überall dort ruhen, „wo es ohne Schädigung der Arbeitnehmerschaft möglich ist". Die deutschen Anleihen im Dawesbericht. Paris, 5. April. Malin teilt heute mit, kaß Ker Vor schlag für -die Golknotenbank im Dawesbericht endgültig wie folgt formuliert worken ist. — Der Sitz Ker Bank soll Berlin sein. Das deutsche Emissivnsmsiitut werke ein Kapital von 400 Millionen Golkmark in Stücken von 100 Mark haben. Alle idieft Stücke würden Ker gleichen Behandlung unterliegen. Eine Million Keraftiger Stücke würben Ker 'Reichsbank übergeben. 3 Millionen in Gold ober Devisen zahlbar würden Kern inter nationalen Markt zur Zeichnung zugehen. Die Goldnotenbank kommt nach Berlin. London, 5. April. Daily Telegraph teilt in einer Be sprechung Ker Sachverftänkigen-Vorschläge mit, Katz nach Ken Er wartungen Kes Daweskomitees Deutschland zunächst folgende An leihen auf Ken WeWnanMarkt aufnehmen könnte: 1 Milliarde Golkmark für kie Goldnvtenbank und Kie Markstabilisierung; 5 Milliarden Goldmark (auf Grund Ker Eisenbahnerträgnisse) kie zunächst Ker Finanzierung Ker Sachlieferungen während Kes vierjährigen Moratoriums Kienen sollen. Französische Märchen über die Reichswehr. Berlin, 6. April. Die Aentur Havas verbreitet die Nach richt, die Interalliierte Rheinlandkommission habe u. a. Maß regeln beschlossen, die Scheineinstellungen von jungen Leuten aus dem besetzten Gebiet in die Reichswehr verhindern sollen. Diese Maßregeln sind überflüssig. In die Reichswehr werden nur im Rahmen des Versailler Vertrages Freiwillige eingestellt, die sich zu einer Dienstzeit von 12 Jahren verpflichten. Bismarckrede Graf Westarps. Berlin, 6. April. In der Philharmonie fand gestern ein Kommers zu Bismarcks Gedenken statt, bei dem Graf Westarp die Hauptrede hielt. Er zeichnete ein Bilk des ersten Reichs kanzlers. Er habe das Reich gegründet und den Frieden 45 Jahre erhalten können, weil er sich auf kie Wehrmacht stützte. Auch wir müssen sie wieder haben. Wir müssen aber auch den König von Preußen als Deutschen Kaiser wieder haben! Ohne den ist das Reichswerk nicht im Sinne Bismarcks. Und jeder von uns, jeder, soll in Gottvertrauen dem künftigen Führer Deutschlands den Weg bereiten. — Die Rede sand großen Beifall bei den Festteilnehmern. Vermittlungsvorschlag im Eisenbahncrkonflikt. Berlin, 6. April. Nach dem Regierungsbeschluß über die Ablehnung der Lohnforderungen sind die Vertreter der Reichsverkehrsverwaltung und des Personals wiederum zu Verhandlungen zusammcngetreten. Diese Lohnverhandlungc» sind zu einem abschließenden Vorschlag des Mi nisters an die Gewerkschaften gediehen, der um ein Weniges hinter dem zurückbleibt, was die Vertreter zuletzt ver langt haben. Die Beratungen dauern an. Eisenbahnverkehr zu Ostern. Berlin, 6. April. Die zu Karfreitag und den beiden Oster tagen gelösten Sonntagsfahrkarten haben von Gründonnerstag, den 17. April, 12 Uhr mittags, bis Ostermontag, den 21. April, Gültigkeit. Protest gegen die Erleichterung der Gefrierfleischeinfuhr. Berlin, 6. April. Der Ausschuß für Verkehrswesen des Reichs-Landbundes protestiert in einer Entschließung gegen die Absicht der Reichsbahnverwaltung, ständig die Tarife für Ge frierfleisch herabzusetzen. Es müsse im Gegenteil im Interesse unserer schwer kämpsenden Landwirtschaft verlangt werden, daß jede weitere Erleichterung der Gefrierfleischeinfuhr, insbeson dere von amtlicher Seite, unter allen Umständen unterbleibt. Die Militärkvntrollc. Paris, 6. April. Die Botschafterkonferenz hielt gestern eine Sitzung ab, die sich mit der deutschen Note über die Wieder aufnahme der interalliierten Militärkontroke in Deutschland be schäftigte. Nach einem lebhaften Meinungsaustausch wurve beschlossen, die Aufmerksamkeit der alliierten Regierungen auf dieses Dokument zu lenken, ohne daß die Konferenz selbst Wei tere Beschlüsse faßte. Der Vorstoß gegen Elberfeld. Paris, 6. April. Eine offizielle Note dementiert die Nach richt des Wolff-Bureaus, nach der die französischen Truppen nördlich von Elberfeld vorgerückt seien. Es sei keinerlei der artige Operation vorgenommen worden. — In Paris ist man schlecht unterrichtet. Tatsächlich sind die Truppen vorgerückt und die lokalen Militärbehörden begründen es öffentlich mit angeblichen Zollvcrfehlungcn. Neue Verhaftungen im besetzten Gebiet. Paris, 6. April. Neue Verhaftungen werden aus Bochum, Essen und Gelsenkirchen geincldet. Die in Essen Verhafteten sollen Mitglieder der sog. „Schlagetcr-Kompagnie" sein. Keine Anleihe aus beschlagnahmtem Vermögen. Washington, 6. April. Der Grundsatz des vom Senator Dial vor einigen Tagen im Senat eingebrachten Gesetzentwurfs, Wonach Deutschland und Österreich aus den beschlagnahm ten Vermögen der ehemals feindlichen Ausländer eine An leihe zum Ankauf amerikanischer Lebensmittel erhalten sollten, findet nicht die Zustimmung des Weißen Hauses. Man ist viel mehr der Ansicht, das beschlagnahmte feindliche Eigentum sollte zur Befriedigung der amerikanischen Ansprüche verwandt oder an die früheren Eigentümer wieder zurückgegeben werden Wilskrufj-Dresken, am 7. April 1924. Mefklatt für den r. April. Sonnenaufgang 6?' ss Mondaufgang 7" V. Eonnenunftrgan« 6" ü Monduntergang 10" N. 1818 Chemiker August Wilhelm v. Hofmann geb. — 1835 Wilhelm v. Humboldt geft. — 1848 Italienischer Komponist Gaetano Donizetti gest. — 1921 Schauspieler Ernst von Vollart aeltz Die Vernichtung der Mundelwerte. Die eben -erschienene Aprilnummer Ker führenden „Deutschen Iuristen-Zeitung" bringt einen Artikel Kes Amtsgerichtspräsft kenten a. D. Dr. Becker-Dresden, über kie Vernichtung Kea Mündel-werte durch die Dritte Steuernvtverorknung. Er bürste gewiß vielfach, vor allem -auch -in -dem jetzigen Wählkampf, be- fonkere Beachtung finden. Weist Koch Ker Artikel in überzeu gender Weift nach, baß -die „Auswertung" Ker öffentlichen An leihen, kie -die Do. versagt, -eine wirtschaftliche und politische Notwendigkeit ist. Das Pfeuko-Moratorium der Vo. ist da gegen nichts andres, als eine ungeheuerliche Vermögenskassasion. Sie vernichtet zugleich -deutsche Krekitwü-rkigksit unk -die Exi stenz Kes kulturell unentbehrlichen Mittelftankes, -aller Stif tungen, Stipendien und Veranstaltungen, die bürgerlicher Spar sinn und sittliche Pflicht -geschaffen hüben. Der Notstand, Ken die brutale Gewalt Kes Versailler Vertrages erzeugt -hat, -darf niemals zu nationaler Ehr- -unk Treulosigkeit auf innerstaatlichem Gebiete führen. Auf k-i-eftm Gekanken fußt Kie ganze Revi- sionsmögiichkeit Kes Versailler Vertrages. Das ist auch- bis her stets von Ker Neichsregi-erung betont unk in das Weltge- w-isien einzuhämm-ern versucht -worden. Hier aber fördert man Ken Glauben an die Durchführbarkeit unwürdiger Selbsier- niekri-gun-g. Dabei liegt es gewiß nicht außerhalb Ker Möglich keit, kaß -die auswärtigen -Eläubig-er -deutscher Staatsanleihen kie Wege finken werken, um sich von Ker Wirkung einer ker- artigen deutschen Bankerotterklärung zu befreien. Dann würbe Ker Ausverkauf -deutscher Sachwerte ins Ausland auch noch Kie
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