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Antzeige». annahnie hi« voemtiia,» Iv Uhr. Fir die Richtigkeit der durch Fernruf iidernriltelten An^i,«» ildernehmen mir keine Baranlie. Jeder Nabattanspruch erlischt, wenn dcrBetrag durch Klag« eia,«,»,«» »erd«» m»h »der der Auftrag,«der in Konkur» gerät. Anzeigen nehmen auch alle Vermittlungsstellen entgegen. Weitze«, »e« Amtsgericht« «ad Stadtrat« ,« Wilsdruff, Forstrentamts Tharandt, Finanzamts Nossen «. a. Nr. 86 - 83. Jahrgang. Tel.-Adr.: .Sachsen,eilu»,' Wilsdruff-Dres-en. Postscheck: Dresden 2640 Donnerstag 1V April 1924 Unsere beparslionslast. «urz vor der Nberreickymg der Sackcherständigenberichte an -die Reparationskommffsion zur Feststellung der deutschen Zahlungsfähigkeit wird uns von unterrichteter Seite ge schieben: Fast ein Vierteljahr sind die beiden Sachverständigen ausschüsse in Paris au der Arbeit, um die Reparationsfrage zu lösen. Das war ihre Aufgabe, und sie haben die Aust gäbe dahin a-ufgefaßt, daß sie die Reparationsver- p fli cht u n ge n,Deu t sch la n d s auf eine internatio nale Basis stellen. Aus deu bisherigen Indiskretionen, vor allem aber aus einer Veröffentlichung des „Matin" läßt sich sagen, daß die Internationalisierung der deutschen Schuld Las Ziel ist, auf das der Bericht hin- strebt. Die Ausschüsse hatten sozusagen als Voraufgabe die Stabilisierung Ler deutschen Währung und, damit eng verknüpft, die Balancierung des deutschen Budgets zu bearbeiten. In dieses Budget werden nun die Reparationsverpflichtungen als Ausgabeposten einge setzt und die Balancierung durch Erhöhung der Einnahmen seite erreicht. Und zwar so, daß eine Reihe von Zöllen so wie gewisse Konsumsteuern mit ihren Erträgen einfach an die Reparationskommission überwiesen werden. Uberscisießt dieser Ertrag die Summe, di« von der Reparationskom mission zur Deckung der deutschen Verpflichtungen gebraucht wird, so geht der Überschuß an die Reichsregierung zurück. Damit soll auch bei uns das eingeführt werden, was man in der Türkei, in China, in Ägypten und in anderen derarti gen, einer internationalen Steuer- und Finanzkontrolle unterliegenden Ländern eingerichtet hatte. Zunächst soll allerdings außerdem noch Deutschland gezwungen werden, eine strenge Kontrolle seiner Steuergesetzgebung durchzu- führen, zu dem Zweck, genügende Summen für Reparations zahlungen locker zu machen. Wenn Deutschland aber das nicht von selbst leistet, so wird eine interallierte Kon trolle von selbst in Kraft treten, die mit außerordentlichen Vollmachten versehen sein soll. .Ran will also diese Finanzkontrolle über Deutschland vorläufig offen noch nicht durchführen, sondern uns ledig lich) zwingen, die Steuerschraube so weit anzuziehen, bis wir aus eigener Kraft die Reparationszahlungen decken. Diese Zahlungen sollen nun während des sogenannten Mora toriums von vier Jahren folgende Summen betragen: Im ersten Jahr: eine Milliarde, im zweiten Jahr: 1,2 Mil liarden, im dritten Jahr: 1,3 Milliarden, im vierten Jahr: 1,750 Milliarden. Im fünften Jahr wird dann die eigent liche Zahlung von 2,460 Milliarden erreichst. Während im ersten Jahre aus der bevorstehenden internationalen Anleihe 800 Millionen für die Abdeckung der Zahlungsverpflichtung verwandt, für die Deckung des Restes eine neue Verkehrs steuer mit einem Betrage von 200 Millionen eingerichtet werden soll, sollen iu den folgenden Jahren diese Zahlungen durch deutsche Steuern allein aufgebracht werden, und zwar soll das ordentliche deutsche Budget anderthalb Milliarden erbringen, dreihundert Millionen aus der Ver kehrssteuer, sechshundertundsechzig Millionen aus den Eisenbahnen und dreihundert Millionen für die Industrie- Hypothek aufgebracht werden. Vom sechsten Jahre an sollen dann die deutschen Zahlungen dem wachsenden Wohlstand Deutschlands entsprechend jährlich neu festgesetzt werden, und zwar mit einer Minimalleistung von 2,400 Milliarden und einer Maximalleistung von 300 Milliarden Goldmark jährlich. Wir haben betont, daß das Ziel des Ausschusses die Internationalisierung der deutschen Schuldverpflichtung sein soll, indem nämlich diese deutschen Reparationsver- pflichtungen durch eine internationale Anleihe zu Obliga tionen privatrechtlicher Natur gemacht werden. Jeder, der Inhaber einer solchen deutschen Schuldverschreibung ist, ist also Gläubiger des Deutschen Reiches. Bisher waren diese Reparanonsverpflichtungen Schulden von Staat zu Staat, wahrend letzt die ganze Welt unser Privatgläubiger werden soll. «Ind zwar Gläubiger von ganz bestimmten deutschen Werten, an die er sich bei Zahlungsunsähigkeit des Deut schen Reiches halten kann. Und zwar ist das eine die Hypothek auf dre deutsche Industrie im vor aussichtlichen Betrage von 10 Milliarden, und eine zweite mit Garantie der deutschen Eisenbahnen etwa im doppelten Betrage.^ Allerdings hoffen die Sachverständi gen fürs erste vorsichtigerweise nur auf eine Anleihe von 10 Milliarden Mark. Die Emissionsbank, über die man besonders eingehend verhandelt hat, kann man wohl besser »Reparationsbank" bezeichnen, da sie den gesamten Geldverkehr zwischen dem Deutschen Reirch einerseits und nvr Reparationskommission als der Treuhänderin unserer Weltglaubiger andererseits dorstellt. In ihr sollen Reichsbank, Rentenbank und Gold- kreditbank aufgehen und das neue Zahlungsmittel für Deutschland unter ihrer Kontrolle geschaffen werden. Schließlich ist aber wenigstens ein einziges etwas helleres Licht auf diesem dunklen Gemälde zu finden: die Sachverständigen erklären, daß die Wiederh erste!» lung der deutschen Wirtschaftseinheit unbe dingt erforderlich sei, namentlich die einheitliche Zusammen fassung von Zöllen und Eisenbahnen. Letztere dürften »n Besetzungsgebiet einer interalliierten Kontrolle nur so weit unterworfen bleiben, als es die Sicherheit der Besetzungs truppen zulasse. Damit ist jedenfalls über die Räumung des Nuhrgebietes nicht das geringste gesagt, und die Kom- Mission wird sich cutch hüten, dieses heiße französische Eisen irgendwie zu berühren. Erhebung gegeu bie SiWt-Gem!! iu Arbesta«. 20000 Mann im Anmarsch gegen die rote Armee. (Eigener Fernsprechdienst der „Sachsen-Zeitung".) Riga, 9. April. Die lettländische Telegraphenagentur meldet aus Moskau. In Turkestan ist eine ernste Erhebung gegen die Sowjetgcwalt ausgebrochen. Ein Heer von 20 000 Mann mit ungefähr 2000 zaristischen Offizieren gehen gegen die rote Armee vor. Der Vorstand der Goldnotenbank. (Eigener Fernsprechdienst der „Sachsen-Zeitung".) Paris, 9. April. Nach dem „Echo de Paris" soll der Vorstand der Goldnotenbank aus 5 Alliierten, 7 Deutschen und 2 Neutralen, nämlich 1 Schweizer und 1 Holländer bestehe. Der neue württembergische Staats präsident. Stuttgart, 8. April. Der Landtag wählte den Staats rat Rau, den bisherigen Verweser des Arbeits- und Ernährungs- Ministeriums, zum Staatspräsidenten. Dieser nahm die Wahl an. Er übernimmt zugleich das Arbeits- und Ernährungs-, sowie das Kultusministerium. Staatsrat Rau berief den bisherigen Minister Bolz als Finanzminister mrd den bisherigen Iustizminister Beyerle als Iustizminister. Staatspräsident Rau 'erklärte nach seiner Annahme der Wahl, er habe sich bisher vom parteipolitischen Leben feinge halten und sich nur seinen Acmtern gewidmet. Sein Pflichtbe- j wußtsein gebiete ihm, seine Kraft in den Dienst der neuen Auf gabe zu stellen, die der Augenblick fordere. Der Reparatlon-ckommissirm übergeben. (Eigener Fernsprechdienst der „S a ch s c n - Z e i t u n g".) Berlin, 9. April. Die Nachricht eines Berliner Mvrgen- blattes, das; der Bericht der Sachverständigen in der vergangenen Nackt von Paris nach Berlin übermittelt worden sei, und der geschlossene Bericht heute vormittag vvrliege, ist unrichtig. Der Bericht wurde heule vormittag 10 Uhr der Reparattonskom- mission übergeben. Es ist anzunehmen, daß in den heutigen Mittagsstunden ein ausführlicher Aufsatz mit dem Bericht vor liegt. Der Wortlaut des Berichtes dürfte in den heutigen Abend stunden hier emgehen. Verhaftung eines lange gesuchten Hoch verräters. (Eigener Fernsprechdienst der „Sachsen-Zeitung".) Landsberg, 9. April. Der „Oberbayrische General anzeiger" meldet: Gestern nachmittag kam hier ein Auto mit vier Herren des Völkischen Blocks an, um einen Besuch bei Hitler im Gefängnis zu machen, zwecks Einholung weiterer Direktiven für die Wahlen. Als die Herren nach dem Besuch bei Hitler in einem Hotel einen Imbiß zu sich nahmen, kamen Beamte der Staatsanwallschast in Zivil und verhafteten einen Herrn, einen schon lange gesuchten Hochverräter namens Hermann Esser, den sie sofort per Bahn nach München brachten. Durch diesen Vor fall hatte sich in Landsberg das Gerücht verbreitet, auch Luden dorf sei hier von der Staatrnwaltschat verhaftet worden, daran aber kein wahres Wort ist. Ergebnislose Verhandlungen der Sechser- Kommission. (Eigener Fernsprech dien st der „Sachsen-Zeitun g".) Essen, 9. April. Die Sechser-Kommission, die gestern mit der Micum in Düsseldorf verhandelte, gibt folgende offizielle Mitteilung heraus: In den heutigen Verhandlungen erklärte die Sechser-Kommission, daß die durch das Abkommen mit der Mi- cum übernommenen Verpflichtungen weiterhin nicht getragen weiden könnten. Der Ruhrbergbau verkenne aber nicht die große Bedeutung der Frage, daß die Arbeit im Ruhrgebiet nach dem 15. April möglichst störungslos weitergeführt werde. Die Kommission erklärt sich deshalb für die Zechen bereit, die Sach leistungen auch über den 15. April hinaus fortzusetzen, wenn die finanzielle Möglichkeit hierfür geschaffen wird. Die Verhand lungen führten zu keinem Ergebnis. Es wird am Freitag erneut verhandelt werden. Die Sechserkommisston in Berlin. (Eigener Fernsprechdienst der „Sachsen-Zeitun g".) Berlin, 9. April. Wie die „B. Z." meldet, ist die Sechser- Kommission der Ruhrindustriellen heute in Berlin eingetroffen und wird heute abend 7 Uhr eine Besprechung mit der Reichsre gierung haben. Annahme -es Sozialversicherungsges tzes in England (Eigener Fernsprech dien st der „S a ch s e n - Z e i t u n g".) London, 9. April. Im Unterhause wurde gestern abend ohne Abstimmung das Gesetz bett. Arbesterversicherung ange nommen. Der griechische König verzichtet nicht. (Eigener Fern sprech dien st der „Sachsen-Zeitun g".) Paris, 9.April. Nach einer Meldung aus Bukarest hat der griechische König einen Aufruf an das Volk erlassen. Der König kündigt darin seine Absicht an, auf den Thron seiner Väter nicht zu verzichten. Das also ist des Pudels Kern. Gewiß mögen die amerikanischen Sachverständigen geglaubt haben, objektiv in ihrem Bericht die Zahlungsfähigkeit Deutschlands sest- gelegt zu haben, damit eine Lösung der dringendsten welt politischen Frage, nämlich des Reparationsproblems, zu bringen. Doch was ist daraus geworden? -st Mne amtliche Äußerung sagt zu den Veröffentlichungen des „Matin", daß die Aw* gaben den bekanntgewordenen allgemeinen Grundlinien des Aufbaues der Sachverständigen entsprechen. Ob die Einzelheiten richtig sind, muß abgewartet werden, bis der ganze Bericht vorliegt. Es dürfte sich empfehlen, bis da hin in der Beurteilung des Sachverständigenberichts größte Zurückhaltung zu üben. Voreilige Urtefle über Einzel heiten könnten zu einer Irreführung der Öffentlichkeit führen. Ein zutreffendes Urteil ist nur bei vollständiger Kenntnis aller Einzelheiten möglich. kimgung im kistnbshMnlM. Kompromißangebot der Regierung. Berlin, 8. April. Neichsverkehrsminister Oeser verhandelte heute mit den Spitzenorganisatioüen der Eisenbahner nochmals über die Lohnfrage. Diese formulierten ihre Forderungen folgendermaßen: Durchschnittliche Erhöhung der Stunden- löhne um sechs Pfennig für alle Lohngruppen, Zahlung eines Zuschlages von 25 für die neunte Arbeitsstmrde, Herabsetzung der Arbeitszeit für die Streckenarbeiter von 10 auf 9 Stunden. Das Neichskabinett trat alsbald zusammen, um sich mit der Frage zu befassen. Der Rcichsvcrlehrsministcr gab oabei einen längeren überblick über den bisherigen Gang der Besprechungen. Nach längeren Beratungen gab das Neichskabinett der von den Eisenbahnern gewünschten Stundenlohnerhöhung um 6 Pfennig seine Zustimmung. über die weiteren Forderungen der Eisenbahner- gewerkschafien und die Formulierung der Vereinbarungen sind unmittelbar neue Besprechungen eingeleitct worden. Rian hat jetzt die bestimmte Hoffnung, daß eine endgültige Vereinbarung zustande kommt und damit die Gefahr eines allaemeinen Eisenbahnerstreiks überwunden ist. Der neue bavettsLr Lsnülsg. Die voraussichtliche Zusammensetzung. Die genaue Verteilung der Mandate wird sich zu nächst noch nicht aufstellen lassen, da die Wahlen am 4. Mak in der Pfalz nicht unwesentliche Veränderungen bringen können. Nach den jetzt vorliegeirden Zahlen würde sich für die einstweilige Mandatvertcilung folgendes Bild ergeben: Bayerische Volkspartei 35, Völkischer Block 20, Sozialdemo kraten 17, Vereinigte Nationale Rechte 8, Bauern- und Mittelstandsbund 8, Kommunisten 8, Deutscher Block (Demokraten) 2, Nationalliberale Landespartei 1 Sitz. Der Volksentscheid ist mit 1224 017 „Ja" gegen 1 263 892 „Nein" ab gelehnt worden, vereinigte also doch viel mehr Stimmen auf sich, als es zunächst den An schein hatte. Freilich blieb er weit hinter der erforderlichen Zweidrittelmajorität zurück. Der Stimmenzuwachs und -Verlust der einzelnen Parteien stellt sich ungefähr folgendermaßen: Gegenüber den Landtagswahlen von 1920 haben die Demokraten 175 000 Stimmen, die Bayerische Volkspartet 250 000 Stimmen und der Bauernbund 28 000 Stimmen verloren, die Vereinigte Nationale Rechte 180 000 Stim- mcn, wobei die auf die Nationalliberale Landespartei und die Deutsche Volkspartei entfallenen Stimmen mitgerechnet sind. Im Jahre 1920 hatten Mehrheitssozialdemokraten und Kommunisten insgesamt 921 744 Stimmen erhalten, so daß diese Linksparteien jetzt 304 000 Stimmen verloren haben. Zuzurechnen wären bei allen Parteien die noch in der Pfalz zu erwartenden Stimmen. Münchener Raten über die Kabinettsbildung. München, 8. April. Angesichts des Wahlergebnisses macht sich in verschiedenen» Kreisen und in der Presse allenthalben ein ziemliches Unbehagen über die Auswirkung des Wahl ergebnisses bemerkbar. Das kommt auch heute in der poli tischen Tagcspresse deutlich zum Ausdruck, da niemand zu sagen vermöge, was eigentlich werden soll. frist nr stermögenrsttuererklärung bis z». stpril. Mit Rücksicht ans die besonderen Schwierigkeiten, dte diesmal die Ausfüllung der Bermögrnssteucr-rklärungeu den Landwirten im Hinblick auf die Berechnung der wahren