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Wilsdruffer Tageblatt : 02.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192402026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240202
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-02
- Tag 1924-02-02
-
Monat
1924-02
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 02.02.1924
- Autor
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l - K«§ M/E AMal - ! Wilsdruff-Dresden, 1. Februar 1924. Merkblatt für Oe« 2. Februar 1Y24. Sonnenaufgang 7- l Mondaufgang 4" V. Sonnenuntergang 4" l Monduntergang 1' N. 1796 Dichter und Ästhetiker Johann Christoph Gottsched geb. — 1827 Maler Oswald Achenbach geb. — 1829 Natur forscher Alfred Brehm geb. — 1846 Maler Wilhelm Stein hausen geb. — 1873 Operettenkomponist Leo Fall geb. — 1920 Ausrufung deS SaarstaateS. Gratisausnahmen von Reklamen oder sonstigen nur einem bestirnten kleineren Kreise oder einem einzelnen Interessenten dienstbaren Hinweisen im redaktionellen Teile unseres Blattes werden hier und da von uns erbeten. So gern wir noch immer bestrebt gewesen sind, das Menschenmöglichste an Entgegen- tommen sür unseren Kundenkreis zu leisten, so müssen wir doch <u unserem Bedauern darauf Hinweisen, das; die gegenwärtigen Zeiten uns mehr als je ein 'derartiges Entgegenkommen verbie ten. Die Berdienstmöglichkeiten, deren Ueberschutz uns früher eine derartige Gratisausnahme ermöglichte, sind uns durch die heutige Lage des Zeitungsgewerbes derart beschnitten worden, vast für solche unentgeltliche Aufnahme von Hinweisen und der- gleichen seine Mittel mehr vorhanden sind. Es kann halt heute memand mehr etwas verschenken, und wir glauben annehmen zu Aürsen, dast unsere Leser hinreichende Einsicht besitzen, um über zeugt zu sein, daß gerade das Zeitungsgewerbe weniger' als jedes Andere hierzu in der Lage ist. Ges chästs stelle der Sa chsen - Zeitung. Lichtmeß. Der 2. Februar ist der Lichtmeßtag. Er soll nach dem Wunsche unserer Landwirtschaft noch einen durchaus winter lich-strengen Charakter tragen, denn „w-enns am Lichtmess stürmt und schneit — ist der Frühling nicht mehr weit", wobei seitens bescheidener Gemüter sogar die Einschränkung zugestanden wor ben ist, es brauche nur so viel zu schneien, „dass man's auf einem schwarzen Ochsen sieht." — In Süddeutschland war früher der Lichtmeßtag ein beliebter Aiehtag der Dienstleute, die dann gewöhnlich nicht sofort einen neuen Dienst annahmen, sondern twischendurch erst noch den Karneval gehörig ausnutzten. Die Zeit um Lichtmess herum wurde demgemäss in süssem Nichtstun verbracht oder, wie der süddeutsche Ausdruck hierfür lautet, sie wurde „verschlenkelt" und heisst deshalb mancherorts dort heute die „Schlenkelzeit". Was die im katholischen Ritus zum Lichtmesstage geltenden Lichtgebräuche betrifft, so wird von einigen Forschern dieser Brauch als eine eigene Einführung der ersten Christen angesprochen, während andere Forscher "darin eine gewohnheitsmässige Anlehnung an die römisch-heidnischen Fackel- keste zu Gunsten der „Ceres", der Göttin des Ackerbaues, er nennen wollen. Steht irgendwo ein herrenloser Handwagen, der mindestens 10 Zentner Tragkraft besitzt und einer hiesigen Firma gehört? Er hat abnehmbare Bretter und dürfte zum Transport benutzt und irgendwo stehen gelassen worden sein. Vergesst das Streiten nicht. Der strenge Frost hat aus Fuss wegen und Gangbahnen wiederum eine Glätte hervorgerufen, die bas Gehen beschwerlich macht. Pflicht aller Grundstücks- und Hausbesitzer ist es, zu streuen. Wie leicht kann ein Unglück passieren und der Besitzer haftbar gemacht werden. Das Saalverbot für Jugendliche. Das Ministerium des Innern weist erneut darauf hin, dass durch die Verordnung vom 84. Juli 1923 der Besuch von Tanzsälen nicht nur allen Per sonen vor dem vollendeten 16. Lebensjahre verboten ist, sondern auch allen fortbitdungsschulpflichtigen Personen, selbst wenn sie Llter als 16 Jahre sind. Zeitgemässe Gottesdienstformen. Ein bemerkenswerter Ver such, Religion und Grossstadt wieder in innere Berührung zu bringen, wird seit einiger Zeit in verschiedenen deutschen Gross städten, wie z. B. Berlin, Stuttgart usw., unternommen. In Kirchen, die im Brennpunkt des Verkehrs liegen, find morgens «nd abends kurze liturgische Andachtsstunden eingerichtet. Da durch soll allen denen, die am Sonntag die Natur zu ihrer Er holung aussuchen, wochentags für kurze Zeit innere Sammlung und Erhebung geboten werden. Die Versuche sind über Erwarten günstig ausgefallen. Die Dreifastigkeitskirche in Berlin ist jeden Morgen überfüllt. Dass diese ermutigenden Beobachtungen in dem vielverlästerten Berlin gemacht werden, sollte anderen Stadtgemeinden den Mut zu einem ähnlichen Versuch machen. - s. Grumbach. 1. öffentliche Gemeindeverordnetensitzung Mittwoch, den 30. Ian. 1924. Herr Gemeindevorstand Schulze begrüßte alle Erschienenen, besonders die neu in das Kollegium gewählten Verordneten Alfred Schuster und Bruno Starke. In längeren Ausführungen machte er sie auf die Pflichten ihres Amtes aufmerksam und wies sie mittels Handschlags in ihr Amt Gemeindeverordnetenvorsteher wurde Gemeindeoor- Schulze einstimmig gewählt. Derselbe dankte und nahm an. Zu Eemeindeältesten wurden bis zur endgültigen Wahl d.e Herren Kaiser als 1. und Irmer als 2. gewählt. Ge- memdeverordneter Erich Mittag bittet wegen Wegzugs nach Freital um Entbindung von seinem Amt, an seine Stelle tritt Klunker. Die Vorschläge zu den Gemeindeaus- slbussen wurden, genehmigt, die Hundesteuer erledigt und die .Lachsenzeitung als Amtsblatt bestimmt. Kirchtnnachrichten für Wilsdruff und Umgebung für den 4. Sonn- tag nach Epwhamas. Wilsdruff: Dorm. 9 Uhr Predigtgottesdicnst. 0-11 llhr Kmdergvttesdienst (Konsirmandensaal). Mittwoch, den V. Febr.: Abends 6 Uhr Oungmannervcrein. Donnerstag, den 7.Febr.: Abends 0-8 Uhr Bibelstunde — Grumbach: Vorm. 9 Uhr Predigt gottesdienst. Dienstag abend 8 Uhr Bibel- und Missionsstunde. Donnerstag abend 8 Uhr po aunenstunde. — Kesselsdorf: Vorm. 0-9 Uhr Beichte (Pf- Heber). 9 Uhr Predigtgvttesdicnst <Pf. Zacha rias). Nachm. 2 Uhr Dausen. Sora: Vorm. 9 Uhr Hauptgottes- dienst. — Röhrsdors: Vorm. Uhr Predigtgottesdienst. 11 Uhr Kinderzottesdienst. — Limbach: Vorm. 9 Uhr Predigtgvttesdienst, darnach Christenlehre mit der ^nf. Jugend. — Blankenstein: Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. — Katholischer Gottesdienst In Wilsdruff (Sckloßkapellc): Sonntag vorm. 9 Uhr Predigt und Hochamt. Nachm. 5 Uhr Segensandacht. - - MS KachSar/LM . vrrbsna Mr Zvgenükittr. Dresden. In ber letzten ausserordentlichen Hauptversamm lung teilte der Vorsitzende, Herr Präsident Dr. Decker, zunächst das bisherige Ergebnis der angeregten Umfragen sind, von einzelnen bemerkenswerten- Ausnahmen abgesehen, die angrschsossenen Vereine leider nicht mehr in der Lage, irgend welchen Jahresbeitrag zu bezahlen. Auch ist bie Zahl derjenigen Vereine, die noch Mitarbeit zu leksten vermögen, sehr zurück- gegangen. Die Mitarbeit ist vielfach davon abhängig gemacht worden, dass die Helferauslagen- erstattet werden. Die wirtschaft liche Notlage und Vermögenszertrümmerung hat weiterhin breiten Humanitären Kreisen bie Möglichkeit genommen, sich in grösserem Umfange an dem angeregten Notopfer zu beteiligen. Immerhin sind 'doch in dankenswerter Weise schon jetzt, einschliesslich der Ver- einsbeiträge von etwa 300 Mark, wozu die Praternitats-Loge -allein 200 Mark beiträgt, insgesamt über 3000 Mark gesichert. Hierzu kommen die Unterstützungen von Staat und Stadt in Höhe von 5200 Mark. Des weiteren- hat die Inventuraufnahme er geben, dass ber Bedarf an Schreibmaterial sür bas laufende Jahr keine nennenswerten Aufwendungen -mehr verursachen dürfte. Bei grösstmöglichster Sparsamkeit wäre daher die ungedeckte Be- darsssumme noch aus etwa 3—4000 Mark zu- schätzen. Wenn man nicht kurzsichtiger Selbsttäuschung verfallen und die schaffende Liebesarbeit in ihrem Wiederausbau vor die schwersten 'Ent täuschungen stellen wolle, müsse alsbaldige Vorsorge für deren Aufbringung getroffen werden. Eine derartige umgrenzte Mittel- böschaffung sei aber vielleicht zu erhoffen. Denn der Gedanke von -der Notwendigkeit ber Erhaltung einer IugeNdhilseorganisation, die weder von konfessioneller noch parteipolitischer Einseitigkeit etwas wisse und ausschliesslich der Hilfsbedürftiokeit biene, sei in den um die Zukunft ringenden vaterländischen Kreisen nicht er loschen. Die Unterstützungen, die wir bereits gefunden haben und das freundliche Eintreten ber Tagespresfe, sür die auch hier besonders gedankt sei, bekundeten dies. Zu allddem kommt, bass die Hilssarbeiterinnnen aus ber Geschäftsstelle und 'deren hoch- geschätzte Leiterin, letztere allerdings nur noch bis 1. April d. I., uns erhalten- bleiben. Ihr vollwertiger Ersatz -darf nicht an jam mervoller, die Arbeitsfreudigkeit lähmender und die Dauererhal- tung ausschli-ehender Engigkeit scheitern. Das zwinge auch zu dem ständigen Hinweis aus einen gesunden Auckbau der Arbeits gemeinschaft mit dem Jugendamt, den Wohlfahrtsbezirksämtern der Amtshauptmannschaften und ihren Hilfskräften. In ersterer Beziehung sei die Einbeziehung des Verbandes in den städtiscyen Iugendfürforgeausschuß etwas unabweisbares geworden. Für den letzten Gedanken sei vorbildlich -das neuerliche Eintreten in die gemeinsame Arbeit seitens der Schulpslegevereinigung, ein zelner Lehrerinnen und Lehrer-Organisationen, Bezirkswohl- fahrtspflegerinnen und -Gemeindewaisenräte. Je umfassender sich -die hier ausgesprochenen Wünsche -und Hoffnungen verwirklichen würden, umso sicherer kann auch die im Verband und seinen an- geschlvssen-en Vereinen sich verkörpernde freiwillige Iu-gendhilfe- orgamsation wertvolle Bausteine für vaterländische Zukunftsfür- sorge schaffen helfen. — Die nachfolgende Aussprache, bei der .auch die erfreuliche fortschreitende Auswirkung des Werberufs belegt werden -konnte, gab den geäußerten Wünschen und Hoff nungen weiteren Ausdruck. In Vertretung des Iustizministers sprachen Ministerialdirektor Dr. Wulffen, sür das Jugendamt Dr. Ebert, für bas, Jugendgericht Amtsgerichtsdireftor Beyer ihren Dank und ihre Anerkennung für die Tätigkeit des Vorstan des aus, sowie -dafür, bass ihm aus eigener Kraft die Mittel- bescha-ffung möglich war. Die ausserordentliche Hauptversamm lung kam hierauf zu dem einstimmig gefassten Beschluss auf Wiederaufnahme ber Arbeit des Verbandes uNd seiner Landes- gruppe. Sie soll am 1. Febr. in vollem Umfange in Wirksamkeit treten. — Es wäre mit besonderem Danke zu begrüßen, wenn dieser Appell warmherzige Aufnahme in den weitesten Kreisen der Bevölkerung finden würde. Freundliche Spenden werden erbeten auf -die Geschäftsstelle des Verbandes sür Iugendhilse, Zirkus strasse 8, 1 oder auf sein Postscheckkonto Dresden Nr. 13 118. Dresden. In den letzten Monaten sind in einer Anzahl von Fällen grössere und kleinere Mengen von Sprengsto^en ent wendet worven. Es besteht die Möglichkeit einer gefahrbringen den Verwendung dieser Sprengmittel durch unbefugte oder mit ihrer gefährlichen Wirksamkeit nicht vertraute Personen. Sach- -dienliche Mitteilungen, die zur Ermittlung der Täter ober Her- beischassung der Sprengstoffe führen können, werden an die nächste Polizeistelle erbeten. Für erfolgreiche Mitteilungen wirb vom Landeskriminalamt eine Belohnung bis zu 500 Goldmark ausgesetzt, deren Verteilung unter Ausschluss des Rechtsweges Vorbehalten bleibt. Dresden. Unter dem Vorsitz -des Abg. Anders tagte am Mittwoch -der Besolbungsausschuß sür Bea-mtensragen und be riet eine Anzahl Eingaben, bie grösstenteils abschliessend erledigt werden konnten. Dresden, 31. Ian. Oberbaurat Sixtus, der Leiter der Kraftverkehrsgesellschaft,Freistaat Sachsen, eine in weiten- Krei sen Sachsens bekannte Persönlichkeit, ist heute srüh in seinem Arbeitszimmer plötzlich vom -Herzschlage betroffen worden. Der Tod trat sofort ein. Oberbaurat Sixtus erreichte ein Alter von 52 Jahren. Kötzschenbroda. Am Sonntag verstarb hier im 63. Lebens jahre Musikdirektor Bruno Krumbholz, der besonders als vor bildlicher Lehrmeister von Hunderten Heranwachsender Musik- scholaren bekannt geworden ist. Das Lössnitzorchester war seine Lebensarbeit. - ch-. Gohrisch (Sächs. Schweiz), 29. Ian. Englische Ferien- Kameradschafts-Gesellschaft. Im vergangenen Sommer wohnte hier die englische Fellvw-Ship-Holbay-Csmpany, welche aller 14 Tage neue Mitglieder nach Deutschland -und zwar nach Goh risch und in 'den Schwarzwald schickte, damit sie in ihren dortigen Plätzen bzw. Heimstätten Land und Leute kennen lernen sollten. Sie kamen nicht, um die Valuta auszunützen, sondern im Völker- versöhnenden Sinne; das bewies besonders das grosse Interesse und die Teilnahme, die die Mitglieder an unseren Wvhlfahrts- anstalten hatten, denen sie im Verlause des Sommers beträcht liche Spenden an Geld und Naturalien zukommen liessen. Es wurden in der Hauptsache Anstalten in Pirna und Dresden be sucht. Als verspätete Weihnachtsgabe erhielten dieser Tage 15 Personen aus unserem Dorfe je ein Liebeskistchen mit Lebens mitteln. Die Fellow-Ship-Bewegung zählt sehr viele Mitglieder, welche Heime in Deutschland, Holland, England und Frankreich und in der Schweiz besuchen. Ihre Bestrebungen sind nur zu billigen, denn sie hassen allen Schund, sind -meist Gegner des Al kohols und Nikotins und suchen -durch gesunden Sport und Reisen von -der Unnatur zur Natur zurückzukehren. Herrnhut, 31. Jan. Am Sonntag vornuttag wurde auf dem Heideberge ber 61jährige Tischler Asmann aus Kohlfurt erfroren aufgefunden. Der Tote, -dessen Persönlichkeit aus den bei ihm Vorgefundenen Panieren hervorging, befand sich offen bar auf der Wanderschaft. Geising, 31. Ian. Hier sind wieder gewaltige Schnee mengen niedergegangen und hindern den Verkehr. Aus dem Wege nach Zinnwald blieb am Dienstag ein Geschirr in dem Schnee stecken und musste ausqeschaufelt werden. Auf der erst kürzlich neu eröffneten Bahnstrecke Geising-—Altenberg können seit Sonntag abend die Züge wegen grosser Schneeverwehungen nicht weilergeführt werden. Mit sichtlicher Befriedigung blickt aber der Sportsmann auf die Schneemassen -angesichts der Ski wettläufe, die am nächsten Sonntag uNd dem Sportfest, das'am 10. Februar stattfinden soll. Giebenlehn, 31. Ian. Der Stadlgemeinderat -beschloss die Einführung der kommunalen Totenbestattung. - r. Siebenlehn. In -der -ersten Sitzung der neugewählte» GemeiNdevervrdneten (6 Bürgerliche und 7 Vertreter der Links parteien) wurde Bürgermeister Wunderlich -einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Heber die Wahl des Stellvertreters konnte man sich noch nicht einigen. — An -der deutschen Schuhmacher fachschule, die gegenwärtig von 30 Schülern besucht wird, finden jetzt sogenannte Meisterkurse statt, die den Meistern- Gelegenheit bieten, sich in ihrem Berufe weit-erzubilden. Weitere derartige Lehrgänge sind sür Mitte Februar und März geplant. Freiberg, 31. Ian. In Hilbersdorf musste mit Ansang des Jahres das regelmässige Läuten eingestellt werden, da nach Wegzug des bisherigen Läuters ein Ersatz leider nicht gesunden werden konnte und die völlig verarmte Kirchgemeinde nicht im stande ist, ihre Angestellten auch nur einigermassen anständig zu bezahlen. Eine Gehaltszahlung konnte in diesem Jahre über haupt noch nicht erfolgen. Auch -dürste die hiesige Gemeinde in weitem Umkreise -die einzige sein, die ihre in der Kriegszeit ab- gelieferten wertvollen Glocken noch nicht wieder ersetzen konnte. Crimmitschau, 31. Ian. Der Spinner- und Fa-b-rikanten- verein Crimmitschau- und Ortsgruppe Crimmitschau des Ver bandes von Arbeitgebern der Sächsischen Textilwerke zu Chem nitz übersendet uns zur Richtigstellung der irrtümlichen Mel dungen über -die am 25. Januar vorgenommene Gefamtkün- digung ihrer Belegschaften eine Abschrift des Kündigungs scheines, der sämtlichen Arbeitern ausgehändigt wurde. Daraus ist zu entnehmen, bass bie Mitteilung, ,>der Arbeitgeberverband, verlange im allgemeinen die 56stündige Wochenarbeitszeit unter Beibehaltung der jetzigen Lohnsätze" nicht -den Tatsachen ent spricht. Der von der Arbeiterschaft zurückgewiesene Vorschlag der Arbeitgeber lautet: 1. Die -Grundlage der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit ausschließlich -aller Pausen bilde» 48 Stunden. 2. Auf Anordnung -der Betriebsleitung sind die Arbeitnehmer! verpflichtet, eine wöchentliche Mehrarbeit von 6 Stunden zu leisten. 3. Darüber hinaus sind nach Anhörung der gesetzlichen Arbeitervertretung -die Arbeitnehmer gehalten, weitere 4 Stunden Mehrarbeit wöchentlich auszuführen. 4. Ueberstundenzuschläge werden für die so verlängerte Arbeits zeit nicht gezahlt. Glauchau. Bei einer schwarzen Fahrt von Werdau nach Glauchau fuhr ein mit fünf Personen- besetztes Automobil a» einen Straßenbau-m und ging vollständig in Trümmern. Der Führer erlitt so schwere Verletzungen, daß er diesen im Kreis krankenstift Zwickau erlag. Hohenstein-Ernstthal. Das „Hohenstein-Ernstthaler Tage- blatt" meldet: Wie weit es leider auch in unserer Stadt Fana tismus und Verhetzung gebracht haben, haben die Sprengstofs- attentate bewiesen, die in ber vergangenen Woche gegen die Villen mehrerer hiesiger Fabrikbesitzer verübt worden sind. In der Nacht vom 21. zum 22. Januar sind drei Blechbüchsen, ge füllt mit Kieselsteinen, Dynamit, einer Sprengkapsel und einer Zündschnur von der Straße aus gegen eine an -der Parkstraße gelegene Villa geworfen worden. Vermutlich sollten die Bomben ins Innere des Hauses sollen. Nach zwei Tagen wurden di« Sprengkörper, von denen einer zerrissen, die -anderen beiden aber nicht explodiert waren, vor dem Haufe gefunden. Zwei weitere Anschläge der gleichen Art wurden in der Nacht zum Sonntag gegen -die gleiche Villa in der Parkstraße und gegen ein Land haus an der äußeren Westgrenze der Stadt verübt. Im ersten Falle prallte dir Bombe an -der W-anb ab, explodierte aber nicht. Im zweiten Falle wurden vom Felde aus eine mit kleinen Eisen- teil-en, Dynamit und einem Sprengkörper gefüllte Blechbüchse in ein zurzeit unbenutztes Zimmer geworfen, in dem sie explo dierte und zweifellos Menschenleben gekostet hätte, wäre sie in das Nebenzimmer geworfen worden. Stollberg. Am Sonntag abend stand das Schützenhaus, bestehend aus Kinolheater, Ballokal und Gaststätte, in Hellen Flammen. Der Dachstuhl und das obere Stockwerk wurden in Asche gelegt. Menschenleben sind nicht zu beklagen. Geithain. Am Sonntag fand man hier ein in den sech ziger Jahren stehendes Ehepaar in seiner Wohnung tot auf. Der Arzt stellte fest, baß derENann an Gehirnschlag verschieden und -die Frau jedenfalls infolge der Aufregung über den Tod ihres Mannes -einem Herzschlag erlegen war. Grimma. Auf dem Wege zwischen Döben und Grimma wurde ein junger Mann in den Abendstunden von einem Kerl angefallen, der nach Brieftasche und Uhr verlangte. Als er dies« nicht erhielt, stach er dem Ueberfallenen mit einem Messer in die Herzgegend. Der Schwerverletzte schleppte sich noch bis Grimma, wo -der Arzt eine lebensgefährliche Verletzung festst-ellte. Am Montag abend wurde -ein Fleischer aus Böhlen auf dem Wege nach Grimma wiederum von einem Unbekannten gestellt, der Geld und Uhr von ihm verlangte. Der Ueberfallene setzte sich energisch zur Wehr und wollte den Räuber packen, hatte aber das Unglück, in -das von ihm gezogene Messer zu greifen und sich an -der Hand schwer zu verletzen. Der Räuber lies davon. Leipzig. Beim Transport eines schweren Geldschrankes -in einem Geschästshause in der Brandenburger Straße rutschte der Gel'dschranktransporteur Illing aus, kam unter den Schrank zu liegen und erlitt -so schwere Verletzungen, 'dass -er nach seiner Ein lieferung in das Krankenhaus verstarb. - « Vr/e/e r//7/5w/'Fe/e/' » - Mit Freuden begrüben wir den Antrag -des Herrn Stadtv. Lehmann in der Stadtverordneten^Sitzung vom 30. Ian. betr. Beschaffung von Wohnungen -durch Neubauten. Diese Notwen digkeit ist dringend geboten und anerkannt. Wir hoffen auf tun lichst beschleunigte Arbeitsfreudigkeit seitens des Kollegiums in dieser Angelegenheit. Eine andere Seite hat aber -die Bausache Knepper-Ulbrich. Das Grundstück Knepper ist kürzlich umgebaut, Schauseitenputz und Dach erneuert usw. Das Grundstück Ulbrich ist nur durch Nachlässigkeit in Versal! geraten. Durch den Ab bruch dieses alten historischen Torhauses würden znrzeit vier Familien obdachlos. Es müsste mindestens vom Stadtrat ge fordert werden, nicht ein Projekt zu- genehmigen, dass, wie erzählt wird, Geschäftsladen und Räume für ein Bankhaus vorsieht, sondern -darauf zuZuko-mmen, dass, den Raumverhältnissen ent sprechend, acht kleinere Wohnungen geschaffen würden. Im In teresse der Allgemeinheit wäre -es doch angebrachter, die Beihilfen an andere Baulusti-ge, welche schon in den Vorjahren Neubauten projektiert, zu -verteilen. Mehrere Wohnungsuchendr und Baulustige. Soll das ein Schmuckplatz sein? Der freie Platz Ecke Meissner Straße und Sachsdorfer Weg, direkt am Eingang zum romantischen Sau- bachtal gelegen, wird seitens der Einwohnerschaft der inneren
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