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Wilsdruffer Tageblatt : 03.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192401032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240103
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-01
- Tag 1924-01-03
-
Monat
1924-01
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 03.01.1924
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rinnenseminar Dresden-Altstadt eine Elternversammlung, die zu der Frage Lehrerabbau und Lehrernachwuchs Stellung nahm. Es wurden nach mehrfachen Musterungen folgende Entschlie ßungen, die an Regierung und Landtag abgingen, angenommen: Die im Dresdner Lehrerinnenscminar versammelten Eltern schaften von Abiturienten der Dresdner Seminare wie auch die Lehrerschaft erwarten: 1. daß Negierung und Landtag mit aller Kraft dafür wirken, daß die Einstellungssperre falle, da ein Uebergang zu anderen Berufen den Lehramtskandidaten mit Rücksicht aus ihre besondere Vorbildung außergewöhnliche Schwierigkeiten verursacht; 2. daß, wenn schon an einen Abbau selbst junger Kräfte herangegangen werden müßte, erst einmal die nach dem Schul bedarfsgesetz jetzt noch fehlenden 20W Lehrer auf die Zahl der Auszuscheidenden angerechnet werden; 3. daß bei Vorbereitung gesetzgeberischer Maßnahmen auch die Arbeitsgemeinschaft der Elternvereinigungen sächsischer Seminare gutachtlich gehört wird; 4. daß die Staatsregierung auf Schaffung und Vermitt lung von Arbeitsgelegenheit bedacht sein werde, derart, daß die Lehramtskandidaten in möglichst enger Fühlung mit der Schul- und Erziehertätigkeit bleiben. Berlin, 27. Dez. Das Reichsfinanzministerium hat zum 1. Januar in den Steuerämtern des Reiches 16600 Beamte abgebaut. » F/E/n - M/e - KSMe/r * - V, " Iunggesellenbesteuerung im Altertum. Der Gedanke, der Son derbesteuerung unverheirateter, der bei Erörterungen über Be völkerungsabnahme und Geburtenrückgang in fast allen Kultur ländern wieder und wieder auftaucht, ist keineswegs neu; er läßt sich vielmehr bis ins klassische Altertum zurückverfolgen. Der jungge- sellenfeindlichste unter den griechischen Staaten war Sparta, wo der unverheiratete Mann eine Einbuße zu erdulden hatte, die häufig mißlicher empfunden wurde, als eine Abzahlung in Geldeswert; er ging nämlich des Bürgerrechts verlustig. Alte Junggesellen durften ferner nicht an den öffentlichen Festspielen leilnehmen, wie sie auch kein Recht hatten, die Ehrenbezeigungen für sich zu beanspruchen, die dem Alter in Sparta sonst gebracht wurden. Nicht genug damit, waren sie gezwungen, sich alljährlich an einem gewissen Festtag einer demütigenden Bußübung zu unterwerfen. In Athen mit seiner verfeinerten Kultur ging man nicht fo weit. Solon, der selbst Jung geselle war, bezeichnete die Frau als eine höchst beschwerliche Last. Doch waren auch in Athen die Unverheirateten in gewißem Grade benachteiligt. So trat beispielsweise Plato für den Gedanken ein, daß jeder unverheiratete Mann, der das 35. Lebensjahr über schritten hätte, dazu verurteilt werde, der Staatskaffe die Unter haltungskosten für eine Frau zu erlegen,, ein Vorschlag, der um so selbstloser war, als Plato unverheiratet war. Besonders viele Junggesellen gab es in Rom zur Zeit des Kaiserreichs. Doch war man damals der Ueberzeugung, daß selbst die drückendste Iung- gesellenstcuer leichter aufzubringen sei, als die Ausgaben für den Unterhalt einer eleganten Frau. Annahme von Schecken bei Steuerzahlungen. Das Finanz amt Leipzig-Mitte (!) teilt uns in Ergänzung des unter obigem Kennwort vor einigen Tagen veröffentlichten Artikels folgendes mit: Von jetzt ab werden von den Kaffen der Leipziger Finanz ämter 1—4, der Umsatzsteuerkaffe Leipzig und den Zollkaffen in Leipzig, Borna, Markranstädt, Pegau, Taucha und Zwenkau zur Begleichung von Steuern, Zöllen und Abgaben jeglicher Art außer Postschecken und bestätigten Reichsbankschecken bis auf Widerruf auch Schecke auf die Allgemeine Deutsche Creditanstalt, Bayr Heinze, Leipziger Creditbank, Leipziger Wechselstube Hoff mann Co., Meyer A Co., H. C. Plaut und Stadtbank Leip ¬ zig sämtlich in Leipzig, in Zahlung genommen, solange die genannten Geldanstalten die von ihnen übernommene Verpflichtung zur schnellen Gutschrift der Schecke innehalten. Die Schecke müffen am Orte der Kaffe zahlbar sein und den Vorschriften des Scheckgesetzes entsprechen, dürfen insbesondere kein späteres Datum als den Zahltag des Ein gangs bei der Kaffe tragen und müffen spätestens 2 Werktage vor Ablauf der Vorlegungsfrist bei der Kaffe eingehen. Als Zahlungs- 1ag wird bis auf weiteres der Tag angesehen, an dem der Scheck mangels Deckung zurückgegeben, so gilt die Zahlung als nicht ge leistet. Hinrichtung. Der Hilfsarbeiter Nichmann von Untertürkheim und der Fräser Wilhelm Geist von Cann statt, die einen dreißigjährigen Kriegsinvaliden im Schlafe meuchlings ermordet und beraubt hatten, wurden in Ell wangen hingerichtet, nachdem der württembergische Staatspräsident von seinem Begnadigungsrecht keinen Ge brauch gemacht hatte. Eigenartiger Tod im Segelschlitten. Drei Personen unternahmen auf den Übereisten Oberwiesen bei Stettin eine Segclschlittenfahrt. Hierbei kam der Mast des Schlit tens der Hochspannung des Großkraftwerks Stettin zu nahe. Während zwei Herren nur leichtere Schläge er hielten, wurde Studienrat Pantel vom Schiller-Real gymnasium in Stettin so schwer vom Starkstrom getroffen, daß er sofort tot war Englischer Luftpostdienst. Zwischen der britischen Re gierung und der englischen Reichslufltransportgesellschaft ist ein Abkom. -n geschlossen worden, betreffend einen Flug- zeuglranspor dienst in Europa, einschließlich Mittel- nner- und Schwarzmeerländer. Die Gesellschaft verpflichtet sich, einen Passagier-, Post- und Frachtdienst von London nach Paris, Brüssel, Amsterdam und anderen Städten zu unterhalten. Tas Kapital soll 1 Million Pfund betragen. Aue Flugzeuge und Flugplätze der Gesellschaft werden der Regierung zur Verfügung stehen, wenn es die Interessen Les Landes erfordern. Z'n.sufnuimentzotz. Im Bahnhof Burghain bei Fulda stieß, anscheinend wegen überfahrens des Einfahrtssignals, ein D-Zug auf einen im Überholungsgleis haltenden Güterzug. Der Schlnßbremser des Güterzuges wurde ge tötet, vier Reisende des D-Zuges und ein Bremser des Güterzuges wurden leicht verletzt. Die Reisenden konnten nach erfolgter ärztlicher Behandlung die Weiterreise mit einem Ersatzzug fortsetzen. Die Untersuchung ist sofort ein geleitet worden. Herabsetzung der Hotelpreise in Baden. Wie der Ba dische Verkehrsverband mitteilt, ist in Baden eine allge meine Senkung der Hotelpreise zu beobachten. Der Minbest- pcnsionspreis einschließlich Zimmer beträgt für den Tag in St. Blasien im ersten Hotel 6 Mark, in guten mittleren Hotels 4 Mark und in einfachen Gasthäusern 3,50 Mark. Die Pensionspreise in Todtmoos betragen 3 bis 5 Mark, die Übernachtungsgebühr für Wintersportler und Touristen 0,60 bis 1 Mark. - Bestialische Viehdiebe haben im Landkreise Har burg in den letzten Tagen WM gehaust. Aus erbrochenen kütüllN! sicsivhlene «üye unv Tchwetne wurden an Pfayie gebunden, in roher Weise abgewürgt und noch lebend zer teilt. In einem Falle wurden den zurückgelassenen Schweinen auf dem Rücken mit Messern schwere Verletzun gen beigebracht. Glücklicherweise gelang es, die Täter ab zufassen. Das Schicksal des „Dixmuiden". über das Schicksal des lenkbaren Luftschiffes „Dixmuiden" und seiner Be satzung liegen zuverlässige Meldungen in Paris noch nicht vor. Dem „Matin" wird aus Tunis berichtet, ein Segel schiff, das nach dem Hafen von Sfax zurückgekehrt sei, habe vor Cheba an der tunesischen Küste ein Floß beobachtet, auf dem sich drei Mann befunden hätten. Es werde an genommen, daß es sich um drei Mann der Besatzung des „Dixmuiden" handle. Ein Schlepper sei sofort zur Erkun dung ausgeschickt worden. Die Agentur Havas bezweifelt die Richtigkeit dieser Nachricht. Hochwasser in Frankreich. Aus allen Teilen Frank- reichs wird Hochwasser gemeldet. Die Marne steigt, und in gleicher Weise auch die Seine. Auch aus dem Süden Frankreichs liegen Meldungen über ein starkes Anschwellen der Flüsse vor. Die telephonisches Verbindungen mit dem Süden sind durch Stürme an der Küste gestört. Der Kampf um Margot. Auf dem Standesamt m Ludwigsburg bei Stuttgart wollte ein Bürger die Geburt seiner Tochter anzeigen und gab die Namen Margot Gertrud zur Eintragung an. Der Standesbeamte weigerte sich aber, den Namen Margot einzuschreiben, da dieser Name französisch klinge. Auf die wiederholte Weigerung des Standesbeamten beschwette sich der Familienvater beim Amtsgericht, wo ihm aber eröffnet wurde, daß er Wohl klagen könne, aber bestimmt abgewiesen werden würde. Dre Vater mußte sich gefallen lassen, daß auf dem Geburtsschein seiner Tochter die Bemerkung eingetragen wurde: „Das Kind hat keinen Vornamen erhalten." Auf die spätere Aufforderung des Standesbeamten, dem Kinde einen deutschen Namen zu geben, weigerte sich der Vater, eine Namensänderung vorzunehmen mit dem Hinweis, daß schon in der Bibel stehe, daß die Väter ihren Kindern die Namen geben und nicht die Ratschreiber. Diese Be merkung erboste den Beamten derart, daß er mit Hand greiflichkeiten drohte. Die Angelegenheit beschäftigt jetzt den Ludwigsburger Gemeinderat. In der Stahlkammer gefangen. In der Gemeinde kanzlei in Borne, einem Städtchen in Holland, ist das Tele phon im Safe (Stahlkammer) untergebracht. Als nun dieser Tage einer der Gemeindebeamten telephonieren mußte, beging er die Unvorsichtigkeit, die Lür des Safes hinter sich zuzuziehen, so daß der Schließungsmechanismus einschnappte. Um das Ilsglück voll zu machen, hatte der Mann den Schlüssel zum Safe mit ins Innere des Kastens genommen, so daß die Tür von außen nicht geöffnet wer den konßte. Telephonisch machte der Gefangene einem der Stadträte Mitteilung von der entsetzlichen Lage, in der er sich befand. Es wurden nun alle Schmiede des Ortes ins Gemeindeamt berufen, und ihren vereinten Kräften gelang es, in die Seitenwanv eine Öffnung zu bohren, die groß genug war, um eine Schnur durchzuschieben, an der der Gefangene den Schlüssel befestigte. Nachdem der Schlüssel nach außen geholt worden war, öffnete man die Kammer, und der Beamte konnte seinen engen Aufenthaltsort wieder verlassen. - öMk MS HM 's Ein Einlenken der D. T.7 Auf die Meldung von der Gründung eines neuen deutschen Turnverbandes durch die in Norddeutsch land von der Deutschen Turnerschaft ausgeschloffenen Vereine hat der Kreisausschuß 4 der D. T. dem Hamburger Turngau die An weisung gegeben, auf einem sofort einzuberufenden außerordentlichen Gauturntag den Schwärzungsbeschluß einer Revision zu unter ziehen. Die beiden in Hamburg in Frage kommenden Vereine sind mit vollem Stimmrecht hinzuzuziehen. Zur Förderung des Schneeschuhlauses im Turnkreise Sachsen macht Kreissportwart Müller, Dresden-Blasewitz, im Einverständnis mit der Kreisleitung und dem Technischen Ausschuß folgende Mit teilungen: Die Leibesübungen des Winters haben in der letzten Zeit einen derartigen Aufschwung genommen, insbesondere hat der Schneeschuhlaus einen solchen Siegeszug in den Vereinen der D. T. gehalten, daß die meisten Mitglieder von den Vereinen, die im Ge biet der Ausbildungsmöglichkeiten liegen, ausübende Schneeschuh» laufer sind. Damit ist auch das Bedürfnis der Turner gewachsen, sich zu Abteilungen innerhalb der Vereine zusammenzuschließen, wie das mancherorts schon geschehen ist. Dies ist allen Vereinen zu empfehlen. Ein Schneelaufwart ist zu bestellen. Das gilt auch für die Gaue und Gaugruppen. Die geeignete Person wird in den meisten Fällen der Sportwart sein, dem sich dabei zugleich ein dankbares Feld der Betätigung bietet. Zuständig im Kreise ist der Kreissportwart. Aufgaben für die Tätigkeit der Schneelaufwarte sind folgende: Ansetzung gemeinsamer Ausfahrten für Anfänger und Fortge schrittene, Lehrgänge innerhalb von Verein und Gau, Ansetzung und Durchführung von Wettkämpfen einfacher und schwerer Art. Hierzu empfiehlt sich die Aufnahme der Verbindung mit dem Ski verband Sachsen (S. B. S.), damit die Einzelmitglieder nicht erst besonderen Skivereinen beizutreten brauchen. Der Beitritt zum S. V. S. berechtigt auch zur Teilnahme an den Verbandswettkämpfen und zur Erwerbung des Diploms als Skilehrer. Als Obleute sür den Turnkreis Sachsen stellen sich zur Verfügung: Klopfer-Plauen (Vogtland), Häfer-Lhemnitz, (Erzgebirge), Schröter-Zittau (Lausitz). Deutsche Turnertreue! Die deutschen Turnvereine in Linz a. d. Donau haben zu Anfang des vorigen Monats gegen 200 not leidende Turnerkinder aus Sachsen auf 3 bis 4 Monate als eigene in ihre Familien ausgenommen. Der Deutsche Turnerbund ist nun mehr dazu übergegangen, dieses Liebesweri weiter auszubaucn und in seinen sämtlichen österreichischen Vereinen durchzuführen. Zu nächst sollen etwa 1000 der bedürstigen Kinder aus den reichsdeut schen Bundesvereinen im Alter von 6 bis 17 Jahren in Familien österreichischer Turnbrüder ausgenommen werden. Ein neuer deutscher Turnverband. Der Norddeutsche Fußball- Verband hielt in Hamburg mit seinen sieben Kreisvertretern eine Vorstandssitzung ab, in der auch die Angelegenheit „Turnen und Sport" zur Erörterung kam. Von der Deutschen Turnerjchaft sind neuerdings außer den beiden großen Hamburger Turnvereinen Eimsbütteler Turnverband und Sankt-Pauli-Turnverein noch 5 Bremer Turnvereine ausgeschloffen worden, weil sie ihre Bezieh- > ungen zu den Sportverbänden nicht lösen wollten. Von den Ver tretern der Turnvereine wurde ausgeführt, daß der Kampf nicht ein Kampf der Deutschen Turnerschaft gegen die Sportverbände sei, sondern ein Kampf der Deutschen Turnerschaft gegen ihre eigenen Vereine. Es sind daher gerade in Norddeutschland Bestrebungen im Gange, die aus der Deutschen Turnerschaft ausgeschloffenen und ausgeschiedenen Vereine in einem neuen großen deutschen Turnverband zu vereinigen. Der Norddeutsche Fußball-Verband hat sich bereit erklärt, die ausgeschlossenen Turner in jeder Be ziehung zu unterstützen. Olympische Spiele in Paris. Für die Beteiligung an den nächst jährigen Olympischen Spielen wurden in Norwegen von den für die i Beteiligung vorgesehenen 100 000 Kronen bereits 35 000 Kronen aufgebracht. Norwegen hat nunmehr seine offizielle Zusage nach Paris gegeben, nachdem es bis jetzt nur prinzipiell zugestimmt hatte. Angestellten- und Invalidenversicherung. Das Reichsarbeits ministerium hat die Versicherungsanstalten angewiesen, ab 1. Ja nuar durch die Post den Invaliden 13 Rentenmark, Witwen 9 und Waisen 7 Rentenmark auzuzahlen. In der Angestelltenversicherung beträgt die entsprechende Rente 30, 18 und 15 Rentenmark. Die Invalidenrente erhöht sich durch Kinderzuschuß um eine monatliche Zulage von 3 Mk. Die Rentenempfänger in der Angestelltenver sicherung scheiden ab 1. Januar aus der Sozialversicherung aus. Für die Rentenempfänger der Invalidenversicherung hält der Reichsarbeitsminister eine Unterstützung in der ersten Ianuarhälfte im allgemeinen nicht für notwendig, weil die Versicherungsleistungen aufgewertet worden sind. Invalidenversicherung. Durch die neue Verordnung hat das Reichsarbeitsministerium die Wochenbeiträge in den einzelnen Lohn klaffen mit Wirkung vom 31. Dezember 1923 ab und die Renten leistungen vom Monat Januar ab in Goldmark festgesetzt. Der Dichter auf dem Trapez. Ein spanischer Dichter hat kürzlich seine Schöpfungen vom hohen Trapez herab in mitten einer Zirkusarena dem Publikum vorgelesen, um sich und seine Werke bckanntzumachen. In tadellosem schwarzen Anzug kletterte er geschickt an dem Seil empor und begann, auf dem Trapez r,»gelangt, den einleitenden Vortrag über seine dichterischen Ziele, dem sich die Vor lesung anschloß. Wie die Madrider Blätter mitteilen, batte er großen Erfolg. Nicht mitgeteilt wird aber, ob als Dich ter oder als Trapezkünstler. Das mus-.aüsche Duell. Der norwegische Eskimo forscher Christian Seden, der kürzlich von einer arktischen Expedition zurückgekehrt ist, erzählt von einer merkwür digen Duellsitte, die bei den Eskimos üblich ist. Wenn zwei Eskimos einen Streit auszufechten haben, nehmen sie einander gegenüber, vom ganzen Stamm umgeben, Platz. Einer nach dem andern improvisiert nun einen Gesang, mit dem er seinen Feind lächerlich zu machen sucht. Der Stamm stimmt dann darüber ab, wer als Sieger erklärt weroen soll, und wessen Ehre gerettet ist. Das ist ein ausgezeich netes Mittel, Streitigkeiten zu schlichten, und man sollte es auch bei Konflikten zwischen ganzen Völkern anwenoen. Wie wäre es, wenn wir z. B. PoincarS zu einem Sänger wettstreit nach Deutschland einluden? Wir sind fest über zeugt, daß ihm mehr als einer unserer Staatsmänner im Singen gewachsen wäre und ihm durch ein hohes 0 von Ruhr und Rhein hinwegsingen könnte. Vents»« gebet. Von Heinz Stegeweit. (Im Cdda-Verlage zu Leipzig ist ein Gödichtband „Glüh auf; deutsche Seele" erschienen, dem wir die nachfolgende Probe entnehmen. Schriftleitung.) Sieh, Herr des Himmels, sieh es ein, laß Deutsche wieder Deutsche sein! , Sieh, Herr des Himmels, sieh uns an, gib uns nur einen — einen Mann! Nimm weg den Fluch, der hindert uns zu einen, gib uns dem Brudergeiste frei, daß all das viele, was so viele meinen ein Bruderwort und eine Meinung sei! Und endlich gib der Lauheit kein Genügen, gib Wahn und Spötter endlich starken Geist, und laß die Dummheit endlich sich besiegen, gib uns, daß Deutsch sein wieder „Treu sein" heißt! Sieh, Herr des Himmels, sieh es ein, laß Deutsche wieder Deutsche sein! - « G/7'eMM/r - ............ .......* G. D. A.: Sie wundern sich über die zu hohen Ansprüche der Aerzte? Das Wundern ist nicht berechtigt! Thadäus, ein Arzt in Florenz, machte unter 150 Goldmark keinen Gang, Crapistratbus, der Enkel des Aristoteles, empfing für eine Kur des Königs Anti- vchus 960 Talente, das sind 250 000 Goldmark! Haben es die heutigen Aerzte in der Heilkunst nicht viel, viel weiter gebracht? Also immer gerecht bleiben! Mia P. 101: Das Wort „Süßer Friede komm, ach komm in meine Brust" finden Sie in Goethes Gedichten, und zwar in „Wandrers Nachtlied", gedichtet 1776, in Musik gesetzt von Joh. Friedr. Reinhardt 1781. M. K in N.: „bin" heißt fein, z. B. lins klsur — feine Blume, tiriösss — Feinheit (auch Schlauheit, List) usw. Treue Leserin in A: Die meisten Postanstalten — gemeint ist selbstredend im Verhältnis zur Einwohnerzahl des Landes — besitzt die Schweiz. Dort kommt nämlich schon auf reichlich 850 Einwohner eine Postanstalt. An zweiter Stelle, jedoch in weitem Abstand, folgt Deutschland mit je einer Postanstalt auf etwa 1500 Ein wohner, und den dritten Platz nimmt Schweden ein mit der Ver- Hätniszahl 1750. „Aesculap" C. C.: Zur Heilung wunden Zahnfleisches ver wendet man Myrrhentinktur. Auf ein Glas voll lauwarmen Wassers nimmt man einen Teelöffel voll Myrrentinktur und spült zunächst dreimal täglich den Mund aus. Später genügt es, wenn dem Spül wasser am Morgen Myrrhentinktur zugefügt wird. Quartaner M. P>: Unter einem Glossarium versteht man eine alphabetisch angelegte Sammlung von Glossen, also Anmerkungen, Erläuterungen zu gelehrten Texten oder auch Werken. Es freut den Onkel, zu hören, daß Sie aus dem Briefkasten mancherlei Be lehrung schöpfen. Sagen Sie das nur auch ihren Mitschülern. Katzenfteund in B.: Gewiß ist die Hauskatze von Natur aus ein Raubtier. Sie ist aus einer wilden, noch heute in Nubien und Abessinien vorkommenden Art entstanden. Schon gegen 200 v. Chr- wurde sie von den Aegyptern gezähmt. In Griechenland und RviN wurde sie im 1. Iahrhundrt nach Ehr. bekannt, in Mitteleuropa im 8. Jahrhundert, im 13. war sie noch ein „seltenes Tier". Engelbert K.: Diskrasie heißt in der Medizin so viel wie! schlechte Mischung der Säfte. Conrad Cl. in B.: Elmsfeuer sind elektrische Lichtscheine, die sich bei schweren Gewittern an den Spitzen von Blitzableitern, «u Masten, Türmen u. dergl. zeigen. Sie rühren von ausströmendel Elektrizität her. Nr »niS r,so «Le »ld Sm? Die (Si< Sch kei die von an la« Eit eng best der mit L» i» des < Er^ Ruh sicht! 15. 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