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Bei den vorjährigen Flachsjeiderbesichtigungcn ist fest- gestellt worden, dajz, so schön und gleichmäßig auch die Flachs felder allerorts standen, doch immerhin noch in den meisten Flochsdeständen Leinlolch und Seide mehr oder weniger vor- zujinden waren, die naturgemäß den Wert des Flachsstrohes sehr beeinträchtigen. — Es dürste daher dringend geboten sein, überall dort, wo die Flachsfelder diese Unkräuter enthielten, einen Samenwechsel vorzunehmen. — Auch haben schon ver schiedene Vereine und Landwirte nach Samen angesragt. — Die Deutsche FlachsbaugeseUschaft, Abt. Sachsen, wird alles tun, um den benötigten Saallein mit Hilfe der Warenzentrale Dresden zu beschassen, doch ist sie nur dann in der Lage, diese Menge unter heutigen Verhältnissen bereitzustellen, wenn jeder Landwirt seinen Bedarf bis zum 15. Januar 1924 bet der Deutschen Flachsbaugelellschaft, Abteilung Sachsen, Dres den, Sidomenstr. 14, anmeldet. Vor allem bittet die Deutsche Fiachsbaugesell schaff, Abt. Sachsen, die Eememdevorstände, d.e Genossenschaften und die landw. Vereine, für ihre Mit glieder den Bedarf durch Sammelbestellungen aufzugeben, um die Lieferungen zu vereinfachen und zu verbilligen. — Der Preis ab Verteilungsstelle wird vor der Belieferung bekannt gegeben. Professor Dr. Dade f! Ein bekannter Führer der Landwirt schaf t, P r o f. D r. D a d e, ist in Berlin gestorben. Prof. Dr. Dade war feit 1895 Geschäftsführer des Deutschen Land wirtschafsrates, zeitweilig auch Generalsekretär des Königlich Preußischen Landes-Oekvnomie-Kollegiums und der Zentral stelle der Preußischen Landwirtschastskammer. Zu Beg.nn des vergangenen Jahres wurde er vom Deutschen Landwirlschasts- rat zum geschästssührenden Vorstandsmitglied gewählt. Die Hauptleistungen des Verstorbenen liegen auf wissenschaftlichem Gebiet in der Agrarpolitik sowie der Handels- und Zollpolitik. Vom nord- und ostdeutschen Holzmarlt. Das Geschäft ist im allgemeinen insolge der Geldnot ruhig. Cs wurden einige größere Abschlüße zu Weltmarktpreisen, d. h. 4'/- bis 5 Pfund Sterling frei deutsch-polnischer Grenze, getätigt. Die Ansprüche an die Qualität sind friedensgemäß gesteigert. Geringe Ware ist wenig begehrt und bleibt liegen. In Pomme reilen bemüht man sich, Schnittholz nach Deutschland zu ver kaufen. Die Bestände sind reichlich. Ein größerer Einschnitt eines Sägewerkes in Schulitz wurde an eine Berliner Platz- holzhandlung verkauft. Ein Zwischenhändler in Berlin kaufte vor.kurzem gegen Hergabe von Effekten etwa 2000 Kubikmeter in Berlin eingelagertes Schnittholz. Es ergab sich, daß Wert papiere, deren Kurse starken Schwankungen unterliegen, kein geeignetes Zahlungsmittel für Holz sind, das teilweise in De visen eingekauft werden muß. Das Schwellengeschäft stockt. Dem großen Angebot steht keine Nachfrage gegenüber. Gruben- ohlz liegt «matt und ist mit 15—16 Mark ab Station ange boten, ohne daß die Zechen kaufen. Steigende Fleischpreise. Die allgemein und vor allem in Verbraucherkreisen ge hegten Erwartungen, daß die Preise für Frischfleisch weiter zurückgehen, oder, so lange die Mark stabil bleibt, ebenfalls un verändert bleiben würden, haben sich leider nicht erfüllt. Kaum acht Tage konnte man die Frischfleischpreise als relativ niedrig bezeichnen. Als die Feiertage herannahten und damit eine ver stärkte Nachfrage einsetzte, zogen die Preise sofort wieder an. Cs bestätigte sich wieder einmal die alte Erfahrung, daß An gebot und Nachfrage die Preise regeln. Wie man mitteilt, soll wenige Tage vor Weihnachten der Viehaustrieb auf dem Leip ziger Schlachthof und auch anderwärts nicht so groß gewesen sein wie in den vorhergegangenen drei Wochen. Da jeder Fleischer sich für die Feiertage möglichst reichlich eindecken wollte, war ein Anziehen der Preise die -Folge. llebrigens ist man der Ansicht, daß der Preisabbau für Frischfleisch zu übereilt gewesen und die Preise zu weit herab gesetzt worden seien im Vergleich zu den Forderungen der Vieh händler für Lebendgewicht. Wenn der Fleischer nicht ohne Verdienst arbeiten wolle, müße er feine Verkaufspreise mit den - Einkaufspreisen in Einklang bringen. Von zuständiger Seite - wird ferner die oft erhobene Behauptung, Leipzig habe die i höchsten Vieh- bezw. Fleischpreise als falsch bezeichnet. Die i über den Berliner Viehmarkt verbreiteten Verkaufspreise ' stimmten meist nicht und stünden nur im Marktbericht. In ! Wirklichkeit müßten dort die Fleischer auf die angegebenen s Preise, sagen wir stillschweigend, einen kleinen Aufschlag dem f Viehhändler bewilligen. Sollte' diese Angabe richtig sein, so ist s es nicht recht erklärlich, weshalb die Fleischer solche Aufschläge s bewilligen und dadurch mithelfen, daß der unberechtigte Anschlag i zur Usance wird. Hoffentlich lehnen die Fleischer derartige Zu schläge glatt ab. Auch die auf dem Leipziger Schlachthof be- ' stehende Preiskommission wird hoffentlich streng darauf achten, daß die amtlich notierten Viehpreise nicht überschritten werden, da man sonst zu unhaltbaren Verhältnissen kommen würde. Die in den letzten Tagen im Kleinverkauf geforderten ' Preise sind gegen den Preisstand vor etwa drei Wochen um - etwa 30 Prozent höher. Für frisches Rindfleisch wurde 1,30 bis 1,00 Mk. verlangt, für Schweinefleisch bis 1,90 Mk., Kalbfleisch . bis 1,90 Mk. und für Hammelfleisch bis 1,70 Mk. Dement sprechend sind auch die Wurstpreise gestiegen. Nur bei Ge- srierfleisch sind die Preise ziemlich unverändert geblieben. Sie stellen sich aus 60 Psg. bis 1,10 Mk. je Pfund. - -- öss -- ) *»»»»»»»»»»»»»»»»»«»»«>»»»»»»»»«««»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»«»««* Abrundung der Frachtbelräge im Güterverkehr. Nach Z 1 Ziffer 4 der Allgemeinen Tarifvorschriften im ; Deutschen Eisenbahn-Gütertarif, Teil I ll, werden gegenwärtig > die Frachten bei Beträgen bis 100 Goldmark auf 0,10 Gold- - mark, über 100 bis 300 Goldmark auf volle 0,50 Goldmark, f über 300 Goldmark auf volle Goldmark nach oben abgerundet. : Am 1. Januar 1924 sollte hierin insofern eine Aenderung ein treten, als künftig alle Frachtbeträge auf volle 0,10 Goldmark i in der Peise abgerundet werden, .daß Beträge unter 5 Gold- s Pfennig gar nicht, Beträge von 5 Goldpfennig ab für 0,10 s Goldpfennig gerechnet werden. Weiterer Abbau der Außenhandelskontrolle. Im weiteren Verfolg des Abbaues der Außenhandels- f kontrolle wird durch eine in diesen Tagen im „Reichsanzeiger" f zur Veröffentlichung kommende Bekanntmachung des Reichs- ) wirtschaftsminifteriums nunmehr auch eine größere Anzahl von s Waren zur Einfuhr freigegeben. Gewisse pflanzliche und tierische Rohstoffe und Erzeugnisfe des Abschnittes 1 des Zolltarifs; einzelne Stoffe aus dem Ge biete der Steine und Erden; Metallerze; Mineralöle, Stein kohlenteer und Steinkohlenteerstoffe; Bienen-, Pflanzen- und Erdwachs; Seifen, außer Feinseifen, gewisse Schmier- und Putz- mittel; einzelne chemische und pharmazeutische Erzeugnisse, Far ben und Farbwaren; Kunstwolle, Ramie, Jute, Manilahanf; Linoleum; Felle, Häute und Leder; Kautschuk und gewiße Oel- Kautschukwaren; Hutgeflechte; Holgspan-, Stroh-, Bast- und ähnliche Geflechte, Sparterie und Sparteriewaren; gewiße Waren aus Schnitz- und Formerstoffen; Halbstoff zur Papier- und Pappbereitung; Pappen und Packpapier; Pflastersteine, gewiße Steine und Platten aus Glas und Schlacke; gewiße Tonwaren, Isolatoren; gewisses Glas und gewiße Elaswaren; gewiße Maschinenteile, gewisse Wagen (Wiegevorrichtungen); Geldschränke und -kästen; Schrott- und Eisenabfälle; Blei, Zink, Zinn, Nickel, Kupfer und gewisse Waren daraus; gewiße Erzeugnisse der Feinmechanik und Optik; Dampflokomotiven, auf Schienen laufend, Dampfmaschinen, gewiße Motoren und Ma schinen; Wagen für zwei- und einschienige Bahnen, Personen- und Lastwagen und -schlitten ohne Verbindung mit Antriebs maschinen, Schiffe mit Ausnahme von Fluß- und Binnen schiffen zu Luxuszwecken; Uhrwerke und Uhrenteile aus unedlen Metallen; Klavieren, Klaviermechaniken und Klaviaturen. Durch die Aufhebung dieser Einfuhrverbote wird selbst verständlich der in dem deutschen Zollsystem liegende Schutz der deutschen 'Erzeugung nicht berührt. Eine Fortsetzung des Ab baues der Einfuhrverbote ist für die nächste Zeit in Aussicht genommen. Für Aufhebung der Marktstandsgerichte. Abg. Prof. Dr. Kastner hat im Namen der Fraktion der Deutschdemokratischen Partei folgenden Antrag im Landtage eingebracht: „Die Stabilität der Währung und der Ausgleich der Preise läßt die sogenannten Marktstandsgerichte jetzt als überflüssig erscheinen. Wir beantragen deshalb, die Einrichtung der Marktstandsgerichte aufzuheben." - « Ms SE-ES/l-- f ? Am 0SA0 M/sr-s//- cksr ssös/so 5 Große Protestkundgebung der Beamten in Leipzig. Vor einer großen Zuhörerschaft sprach am Sonntag vor mittag der Direktor des Deutschen Beamtenbundes, Dr. Wald mann, im Saale des Zoologischen Gartens über „Beamten abbauverordnung, Beamtenbesoldung und Beamtenarbeitszeit". Was der Beamte sei, führte er aus, dies wisse wenig die Oeffentlichkeit, am wenigsten der Reichstag. Die Rechts grundlage der deutschen Beamten sei so, daß sie die Pflicht vor das Recht setze. Als man dem Redner auf Angriffe gegen die Haltung der Gegner das Wort „Kriegserklärung!" zurief, nahm er dieses Wort auf und bemerkte, es werde sich zeigen, ob der gesunde Menschenverstand und der Geist des deutschen Beamten oder die Schurkerei siege. (Großer Beifall.) Das Elend des deutschen Volkes gehe darauf zurück, daß man dir Rechtsbedingungen leichtfertig untergrabe. Als es sich darum gebandelt habe, den Beamten ein Recht zu geben, habe man mehr oder minder persönliche Parteisragen erörtert. Man habe damit nichts anderes erreicht, als daß die Beamten ihre Rechte verloren hätten. Der Redner sprach dann von dem „blöd sinnigen Ballen des Beamtenrätegesetzes". In der Aussprache nahm u. a. Herr Müller vom Allge meinen Deutschen Deamtenbund das Wort, der sich mit Dr. Waldmann auseinandersetzte und den gemeinsamen Kampf der Beamten mit den Angestellten und Arbeitern gegen den Privat kapitalismus propagierte. — Schließlich wurde auf Vorschlag des Vorsitzenden Küttner folgende Entschließung einstimmig gutgeheißen: „Die im großen Saal des Zoologischen Gartens ver sammelte Beamtenschaft des Kreises Leipzig erhebt schärfsten Protest gegen die rigorose Anwendung der Personalabbau-Ver ordnung, gegen die erbärmliche, völlig unzureichende und in keinem Verhältnis zu den Preisen des täglichen Bedarfs stehende Besoldung und gegen die Einführung eines Arbeits zeitgesetzes über eine achtundvierzigstündige Wochendienstzeit hinaus. Sie erwartet von der Regierung und dem Parlament, daß die nur Härten enthaltende Personalabbauverordnung durch ein Gesetz, welches auch für die Beamtenschaft erträglich und annehmbar ist, ersetzt wird, und daß vor dessen Annahme die Spitzenvrganisativnen zur Stellungnahme veranlaßt werden. Hinsichtlich der Besoldung fordert die Beamtenschaft die Sicherung eines Existenzminimums auch in den untersten Be soldungsgruppen entsprechend den jetzigen Grundpreisen der täg lichen Bedarfsartikel. Wegen der Arbeitszeit ist sie gewillt, un entwegt am Achtstundentag grundsätzlich festzuhalten. Um das Reich finanziell in die Lage zu versetzen, Lie ihm gegen die Beamtenschaft,die Stützen des Reiches zustehenden Pflichten erfüllen zu können, fordern wir eine durchgreifende Steuerpolitik durch Erfaßen der Sachwerte, vornehmlich in der Großindustrie und der Landwirtschaft. Die Beamtenschaft ist gewillt, auch fernerhin die größten Opfer zu bringen, wie sie dies bisher getan hat, aber nur unter der Bedingung, daß nicht nur die Arbeitnehmerschaft zu Opfern herangezogen wird, son dern daß nun endlich auch einmal die anderen Schichten, wenn nicht freiwillig, so in Form von Steuern gezwungen werden, Opfer zu leisten. Die Beamtenschaft ist entschlossen, von ihren Forderungen unter keinen Umständen zurückzugehen und erwartet von der Regierung eine sofortige Milderung der ihr unnötig aufgedräng ten Not." Weitere Entschließungen, die sich auf die Arbeitszeit in Leipzig und die Förderung des Zusammenschlusses der beiden Beamtenorganisationen bezogen, wurden an den Vorstand verwiesen. Lehrerabbau, Lehrernachwuchs. Die Arbeitsgemeinschaft der Elternvereinigungen für die Lehrerseminare Sachsens veranstaltete am Freitag im Lehre- SchitWswege 14 LrasrLam. Oopz-rigbt 1920 litt. Our. bl. links, QrSLckan-21- Roman von MatthiasD sank. »Ich soll mich verantworten?^ »Ja!"' „So will man mich des Mordes an meinem Vater be- schuldigen?" „Es ist so, wie Sie sagen." „Dafür sind Beweise nötig! Beweise! Man muß eine solche Behauptung beweisen können." In der Erregung schrillte die Stimme. „Sie lebten mit Ihrem Baier in offenem Zerwürfnis." „Ja! „Sie forderten von ihm stets mehr Geld, als er Ihnen geben wollte." „Soll das allein schon genügen, um auf mich den Ver dacht des schwersten Verbrechens zu werfen?" „Sie wurden von Ihrem Vater nicht mehr empfangen. Und bei dem letzten Besuche, als Sie wieder nicht vorgelassen wurden, stießen Sie Drohungen aus und erklärten, Sie wür den wiederkommen." „Hat dos der alte Diener Bonifatius angegeben?" „Ja! Wir haben sein Zeugnis dafür." Rach kurzer Pause begann der Beamte: „Sie sagten sogar. Sie würden selbst nicht vor Anwendung von Gewalt zurückschrecken." — „Davon weiß ich nichts mehr. Aber es ist möglich." „In dieser Nacht waren Sie im Klub. Das ist richtig. Aber um ein Uhr gingen Sie fort, nachdem Sie Ihr bares Geld verloren und einige Schuldverschreibungen als Spiel einsätze gegeben hatten." „Sie sind gut unterrichtet." „Ja! Wir wissen noch mehr. Ms Sie mm um drei Uhr wiedergekommen waren, verfügten Sie wieder über eine auffallend hohe Summe in Bankscheinen; Sie lösten -ie schon verlorenen Schuldverschreibungen ein und spielten weiter." „Das habe ich getan. Vielleicht erfuhren Sie auch, woher ich das Geld bekommen hotte?" „Der Ermordete hatte am Tage vorher einen größeren Betrag, genau zwölftausend Mark, bei seiner Bank erhaben. Und dieses Geld fand sich rsicht mehr vor. Es ist mit dem Mörder verschwunden." Anton o. Regensperg zog die Brauen zusammen und schpvieg. „Von wem haben Sie das Geld erhalten?" „Wie es scheint, bestehen Sie darauf, mich als verdächtig anzusehen." „Es sind nicht nur Vermutungen, worauf wir uns stützen. Der Ermordete selbst hatte noch so viel Krost gehabt den Namen seines Mörders auf ein Stück Papier zu schreiben, ehe er zusammenbrach. In seiner im Todeskvampf geballten Faust fanden wir den Hinweis auf seinen Mörder." „Ich verstehe das nicht. Sprechen Sie deutlicher!" „Er selbst hat den Namen seines Mörders nie-derge- schrieben." „Warum kamen Sie dann zu mir?" „Nicht ich, — der Tote selbst hat Sie angeklagt. In seiner erstarrten Hand fanden wir einen Zettel, der die An klage enthielt: Mein Sohn war der Mörder." Anton v. Regensperg sank in einen Stuhl und bedeckte mit beiden Händen sein Gesicht. Regungslos betrachtete ihn Inspektor Nebstein. Gr be- griff es wohl, daß der junge Mann daran nicht glauben wollte, daß der Sterbende noch zu seinem Ankläger werden konnte. Das schien den Zusammengebrochenen so schwer ge- troffen zu haben. An der offenbar gewordenen Schuld war er zusammengeknickt. Deshalb behielt auch Nebsteins Stimme die kalte, leidenschaftslose Rube, als er nun noch hinzufügte: „Die Schrift ist als die des Ermordeten anerkannt worden. Lin Fremder kann es nicht geschrieben haben. An Ihnen ist es, sich gegen die Anklage Ihres ermordeten Vaters zu ver teidigen." Da richtete sich Anton v. Regensperg wieder auf; er ließ die Arme sinken. Mit leiser Stimme fragte er: „Was soll nun geschehen?" „Ich muß Sie wegen dringenden Verdachts des Mordes an Arem Vater verhaften und ersuche Sie, mir zu folgen. Widerstand würde zwecklos sein." „Ich kann mich nicht dagegen wehren?" „Sie werden vom Staatsanwalt verhört werden; vor ihm mögen Sie dann nachzuwcisen suchen, wo Sie in der !!!! WM I IIII st I! I > ' Zeit von eins bis drei Uhr gewesen sind, und woher Sie das Geld bekamen." „Das werde ich tun. Ich folge Ihnen." * „Gnädigste Baronesse!" Zuerst achtete Erna v. Regenspevg nicht auf die Stimme. Wer hatte sie auch je Baronesse genannt? „Baronesse, verzeihen Sie, wenn ich Dringlich erscheine." Da blickte sie zur Seite. Fast wäre ihren Lippen ein er- schreckter Ausruf entschlüpft, als sie den Begleiter ihres Detters neben sich sah. Hatte er sie wiedererkannt? Oder gesucht? Sie fühlte, wie die Verlegenheit ihre Wangen tief rot färbte. Was sollte sie antworten? Baronesse hatte er sie genannt. Wider Willen mußte sie lächeln. So sehr sie beherrscht und überlegen scheinen wollte, so gelang es ihr doch nicht ganz; leise sagte sie: „Ich kenne Sie nicht." „Das glaube ich! Einmal war ich Ihnen nur begegnet, aber seit dieser Begegnung mußte ich Sie suchen. Ich war mit Ihrem Vetter Anton v. Regensperg ausgeritten, als ich Eie zum ersten Mal sah. Erinnern Eie sich?" „Doch! War es nicht im Park gewesen? Vor zwei Tagen erst?" Sie hotte ihn sofort erkannt. Nur einer konnte diese schwarzen feurigen Augen besitzen und diese Lippen. Nie hatte sie gleiches gefühlt, wie in diesen Augen blicken. Furcht war es nicht — oder doch? Sie mußte seinem Blick auswcichen, als sie auf seine Antwort wartete. „Ja! Ich werde Ihnen meinen Namen nennen, damit Sie sich nicht von irgend einem Fremden belästigt fühlen. Fürst Wuka Poscodianu." „Sie sind ein Russe?" „Nein! Ich bin Georgier; meine Heimat hat das un ersättliche Rußland an sich gerissen, und wir wissen es zu tragen; im Herzen aber sind wir Georgier und Feinde der Russen. Doch davon will ich Ihnen nicht erzählen. Sie würden mich nicht verstehen." „Warum nicht?" (Fortsetzung folgt)