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Wilsdruffer Tageblatt : 22.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192811229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19281122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19281122
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-11
- Tag 1928-11-22
-
Monat
1928-11
-
Jahr
1928
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 22.11.1928
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r Witwen und Waisen, -für Freistellen in den drei rchmllngsheimen des Bundes, für Kriegsbeschädigte, Kriegs- Mlerbliebene und sonstige M-ili'täwer-sorgnngsberechtigte, für -die sugendpflege Usw. erheblich höhere Mittel eingestellt worden, "^gesamt 89-OM Mark. Einen tiefen Eindruck machte es, daß m vvrgelegte aushaltplan unter hochherziger Zurückstellung andrer Wichtigen -Bundes-ausgaben nur in einem einzigen Punk ts geändert wurde: zu Gunsten der Kriegsbeschädigten und Miegshinterbliebenen, um ihnen die Einrichtung von Kreisge- -hastsstellen am Sitze der Bersorgungsgerichte und Obe-rver- sihnungsämter zu ermöglichen. Dieser kameradschaftliche Be- siiug wurde einstimmig gefaßt. Die im nächsten Nähre stattsm- ^»Le 56. Bundesversammlung soll am 28.—30. Nuni in Pirna schalten werden und zwar so zeitig mit Rücksicht auf die Mitte ^!i angesetzte Tagung des preußischen La-ndeskriegerverbandes Kiel und auf den Z. Deutschen R-sichskriegerlag, der am 20. A 2H Juli in München stÄtfindet. — Der außerordentlichen vundesversammlung ging am Abend vorher eine außer-o-rdent- she Hauptversammlung des -Landesverbandes der -Kriegsbe- ^igten und Kriegerhinterbliebenen des Sächsischen Militär- bereins-Bundes unter Leitung des Verbandsvorsitzenden Paul Weißen Saale der „Drei Naben" voraus. Dieser wohnte sch der Herr Bundespräsident Dr. Hops bei. Sie beschäftigte i-h ebenfalls mit einem neuen Haushaltplane und den Richt- ^ien für die neuzuerrichtenden Kreisgeschäftsstelstn des La-ndes- strbandes. Anschließend wurden wichtige Verforgungs- und Mr- !°rgsstagen zum Forderungsprogramm des Kyffhäuserbundes be- -twchen, das dem Reichstage vorgelegt und am .24. und 25. Nv- ^inber in einer Vorstandssitzung in Berlin beraten werden soll. Hu dieser wurden der Landesverbandsvorsitzende, Präsidialmit- lÜed Alfred Paul und die 2. stellvertretende Vorsitzende des °«desverbandes, Frau E. Häcker-Leipzig, entsandt. Wann werden endlich die Leute klug? Obwohl schon so oft « der Presse gewarnt worden ist, man soll vor angeblichen H-ell- sehern.und Wahrsagerinnen große Vorsicht wal^n lassen, fallen -Amer wieder Leute auf deren betrügerische Handlungsweise hin- Ä. Nn Meiß e n erschienen in der Wohnung eines alten Nn- chiben zwei iFrauensPerfonen — Zigeunerinnen, anscheinend butter und Tochter — und erboten sich, aus.der Hand zu lösen, üs wurde der bei solchen Anlässen übliche Hokuspokus veran- ilaltet und der alte Invalid schließlich aufgefordett, seine sämt- lichen Ersparnisse, überhaupt alles Bargeld herbeizufchaffen, was n im Hause habe. Er brachte einen Beutel herzu, der 24 Fün-f- "«Wcke enthielt und überreichte auch einen Zwanzigmarkschein. Die ältere Person legte das gesamte Bargeld -in Höhe von 140 Nark in -einen Schrank, der nicht unter drei Tagen geöffnet w-er- sollte Nach ihrem Weggänge sollte laber doch das scheinbar ^zauberte Geld betrachtet werden, das aber nicht im Schranke Schanden war. Die Zigeunerinnen waren mit der auf so leich- Weise erlangten Beute längst wieder aus Meißen v-erschw-un- Die ältere Frau wird auf etwa 40 bis 43 Jahren, die i^eie .Begleiterin auf ungefähr 19 bis 20 -Nähre geschätzt, ^ann werden nun endlich die Leute Äug? Röhrsdorf. Der hiesige Militär-verein veran- ^ltete am- Sonntage für seine Mitglieder und deren Angehö- Nge einen Vortragsabend. Geboten wurde im Lichtbild -eine '-Naiensahrt ins Frankenland". Prächtige bunte Bilder, gezeigt s°n Kamerad Lehrer Köhler und durch Vortrag erläutert von Kamerad Pfarrer Küchler, -machten die Anwesenden -mit den al- ^Amlichcn Schönheiten des oberen Maintales und seiner Sieb ungen ferner der Städte Bamberg und Nürnberg bekannt und leigten' daß es in unserem lieben -deutschen Da-terlande Länd lichen -gibt, die in ihrer keuschen Schönheit sich- dem pr-unken- den Süden voll und ganz zur Seite -stellen -können. Nm .zweiten leih kam der Altmeister des Humors, Wilhelm Busch, -in der Hildeneihe „Hans Huckebein, -der -Unglücksrabe", durch Bild und 'Dort zur Geltung -und bereitete dadurch den Anwesenden Minu- jen herzlicher -Freude. Nach den -Vorträgen blieben die Ver- nych länger beisammen und tauschten Rede und Ge genrede Tief bedauerlich ist die geringe Beteiligung der Angehö- Ngen der Kameraden, die die Bestrebungen des Vereins, ihnen "°ch -den -Mühen und Sorgen des Alltags einmal Stunden hevz- licher Freude zu bereiten, durch besseren -Besuch lohnen möchten! Munzig. (V -e rsam m l -u n g.) Nn einer -öffentlichen- Vor- ^Aversam-mlung der Nationalsozia-l^ -Arbeiterpartei brach E -17 -1-1 Kuno Meyer-WeiNböhla -über das Thema: --Tin Kampf gegen Lüge, Dummheit -und Feigheit". -Er beh-an- Me die Lüge von dem Aufruf -an die Frontsoldaten im Nvvem- b« 1918 bis zum -heutigen Tage sowie die Verträge von Ver- Plles, Locarno und -Genf. Er ,zeigte die -Inkonsequenz der m-ar- l'-slischen -Regierung, die ganz -und gar gegen das -So-zialffie- 'Ungsprogramm handelte, indem sie Betriebe in Privatwirtschaft der Großkapitals -überführte. Als Beispiel führte er -das Leuna- werk an, das nach Ludendorffs Meinung die Landwirtschaft mit Öligem Stickstoff -versorgen -könnte, -aber an den .internationalen -üGvffkonzern ausgeliesert wurde. Die Folge davon ist, daß Las Stickstoff bei 0)25 Mark Herstellungskosten mit 1 Mark ^kaM wird. Die Inkonsequenz zeigt sich weiter in dem Kampf ^Sen die Kirche, die aber hintenherum die besten Geschäfte ^bt, wie das bayrische Konkordat -beweist. Dadurch wurden fische -Staats-waldungen an die römische Kirche -überführt. Aebner geißelte den Internationalismus un-d zeigte, daß ändere Völker, wie das Italienische, den schärfsten Nationalismus N ihre Ahnen -geschrieben haben. Durch den Dawes-plan hat ^utfchland -seine Fin-anzhoheit -preisgegeben. Die Monarchie man Mar -abgeschafft, dafür -a-ber einen ungekrönten König Parker -Gilbert -eingesetzt. Der Redner führte weiter aus, daß ^ außerordentlich bedauerlich ist, daß d-er Deutsche sich durch a>chtdeutsche Männer durch pazifistische Ideen den -Widerstand Sogen alles -das Bolksg-anze Schädigende -aus Verstand und -Ge- ?ut reißen läßt. Er -muß -verstehen lernen, daß man nur aus ^ifisten Sklaven machen -kann. Der Vortrag appellierte nicht m den Verstand der Deutschen, -sondern vor allen Dingen das Gemüt. Reicher Beifall der starkbesuchten Versammlung Lohnte Len offenherzigen von Grund auf idealen Redner, ^-nen Worten -konnte kein Debatteredner etwas entgegenhalten. , wtz Anwesenheit von Gegnern der Bewegung gab es -keine Aussprache. Miltitz-Roitzschen. (Postalisches.) Ab 1. Dezember Postamt Miltitz-Roitzschen als solches aufgelöst werden. ^stagentur wird es aber in den bisherigen Räumen woi- roML werden. Die Leitung dieser Agentur Übernimmt Ober- tik m Schneider. Der Dienstbereich erstreckt -sich aus Mil- '-noihfchen, Heynitz und Munschwitz. * Vereins Kalender. * ^T^urhcilverein Wilsdruff und Umgegend. Freitag, 23. . ^ber im „Adler" -Vortrag. und Grundbesjtzerverein. Sonnabend den 24. No- sOssst „Tonhalle" Versammlung. n^mischer Verej„ TotensvMtag Theaterabend. kür Handwerk und Gewerbe. Montag den 26. mver Sprechtag -im „Löwen". Wetterbericht Noch heute einsetzende Regenfälle, später Bewölkung, Ge birge mild. Flachland -Wärmergbde. Höhere Lagen, zeitweise -auffrischende Winde -aus westlichen Richtungen. ( tackle« una Hackbarlckän) Wie in Sachsen gespart wird. Der Svareinlagebestand bei den öffentlichen Spar kassen Sachsens belief sich am Ende des dritten Viertel fabres 1928 auf 425,7 Millionen Mark. Der Zuwachs betrug im September 12 6 Millionen Mark (im August 14,3) gegenüber 10,3 Millionen Mark im September vorigen Jahres. Die Einlagen bei den Kassen des säch sischen Gironetzes betrugen Ende September 301,7 Mil lionen, hier war im August eine Abnahme von 3,7 und im September eine Zunahme um 1,4 Millionen Mark (September 1927: 0,1) zu verzeichnen. Die ersten neun Monate dieses Jahres brachten bei den Spareinlagen eine Steigerung um 133,7 Millionen gegenüber 108.0 im gleichen Zeitraum des Vorjahres, im sächsischen Gironetz betrug gleichzeitig die Zunahme 38,6 Millionen gegen über 35,3 Millionen im Jahre 1927. Förderung im sächsischen Steinkohlenbergbau. Die Förderung betrug im sächsischen Steinkohlenberg bau im Oktober 1928 367 263 T. (arbeitstäglich 13 602 T.) gegenüber dem Vormonat mit 327 446 T. (arbeitstäglich 13 098 T.) Die Koksgewinnung stellte sich auf 19 887 T. (kalendertäglich 642 T.) gegenüber 19 608 T. (kalendertäg- lich 654 T.) im Vormonat. Die Brikettherstellullng belief sich auf 9556 T. (arbeitstäglich 354 T.) gegenüber dem Vor monat 8458 T. (arbeitstäglich 338 T.). Die Belegschaft betrug 22 575 Mann (Vormonat 22 082 Mann). Der Absatz war in Jndustriekohlen ausreichend, in Hausbrand infolge der anhaltenden milden Witterung un genügend, so daß ein Teil der Produktion auf Lager ge nommen werden mußte. * Nossen. (Hohes Alter.) Hier feierte Frau Ober amtsrichter Lobe ihren 90. Geburtstag. Freital. (D a ch st u h l b r a n d.) Im Dachboden des Grundstückes des Baugeschäftsinhabers H. Kretzschmar brach Feuer aus, durch das in kurzer Zeit der gesamte hohe Dachstuhl vernichtet wurde. Laufs. -(A -ufw -e -r t u n- g der Guthabenbei d-er Sparkasse.) Nach einer Ueber-sicht für die Aufwertung der Guthaben -bei -der hiesigen Sparkasse beträgt -die Akdivmasse 42 7-00 Mark, die PaMv-m-asse 191 400 Mark, woraus sich- eine A-ufwertungsquote -von 22,30 Prozent ergibt. Berücksichtigt man, daß Lie Auslofungsrechte -des Deutschen Reiches nur mit der reichlichen Hälfte des R-ückzahlu-ngswertes eingestellt werden durften-, -dann ergibt st-ch schon heute ohne weiteres die Mögl-ich- keit, -den -gesetzlich vorgeschriebenen AufwertungSsatz zu -erfüllen (25 Prozent). Dresden. (Fleißner vom Bundesvorstand des Reichsbanners bestätigt.) Die Dresdener Volkszeitung teilt mit: Der Bundesvorstand des Reichs banners hatte den von der letzten Gauversammlung des Reichsbanners für Ostsachsen wiedergewählten ersten Vorsitzenden Fleißner nicht bestätigt. Auf die Beschwerde des Dresdener Gauvorstandes bei der Bundesgeneral versammlung in Hannover wurde der Fall zur weiteren Klärung an den neuen Bundesvorstand zurückverwiesen. Nm vorigen Sonntag waren vier Mitglieder desselben ko. Dresden, um mit dem Gauvorstand die Angelegenheii -,!N besprechen. Nach längerer Aussvrache erklärten die Vertreter des Bundesvorstandes, daß nunmehr die Be Migung Fleißners ausgesprochen werde. Königsbrück. (Anschluß Königsbrücks an den Elektrizitätsverband Gröba.) Mit fieberhafter Tätigkeit wurde in den letzten Wochen am Legen der unterirdischen Kabel des Elektrizitätsverbandes Gröba gearbeitet, um noch vor Eintritt von Frostwetter das Ortsnetz für die Belieferung von Licht-, Kraft- und Heizstrom fertigzubringen. Diese schwierige Arbeit ist nun kurz vor der Fertigstellung und auch die benötigten Transformatoren sind bereits errichtet, so daß in aller nächster Zeit die Belieferung mit elektrischer Energie er folgen kann. Bischofswerda. (Im Berufe tödlich verun glückt.) Im hiesigen Bahnhofe wurde der Wagenputzer Conrad aus Großharthau beim überschreiten der Gleise »om Zuge erfaßt und tödlich überfahren. Schwepnitz. (Neues Selbstanschlußamt Schwepnitz.) Hier wurde ein neues Fernsprechselbst anschlußamt in Betrieb genommen. Die Gespräche mit Teilnehmern des Ortsnetzes Kamenz werden sogleich bei der Anmeldung ausgeführt. Bautzen. (Verurteilung eines unge treuen Bürgermeisters.) Das hiesige Gemein same Schöffengericht verurteilte den Bürgermeister Otto Jurdzik aus Rascha bei Bautzen wegen Amtsunterschla gung und unrichtiger Buchführung in Tateinheit mit schwerer Urkundenfälschung zu neun Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrenrechtsverlust. Der Verurteilte hat rtwa 6000 Mark Gemeindegelder unterschlagen. Chemnitz. (Blutige Schlägereien.) In der Ostvorstadt kam es vor einer Gastwirtschaft zwischen jungen Leuten, die in dem Lokal Karten gespielt hatten, wegen der Bezahlung der Spielschulden zu Streitigkeiten, die in eine Messerstecherei ausarteten. Ein Teilnehmer wurde schwer verletzt. — Eine andere blutige Schlägerei fand in einer Gastwirtschaft der Schlotzvorstadt statt. Hier bei wurden einem Arbeiter schwere Wunden am Kopf bei gebracht. Chemnitz. (Zugentgleisung.) Nach Mit teilung der Betriebsdirektion der Reichsbahn entgleisten auf der Strecke Chemnitz—Wechselburg kurz vor Bahnhof Göritzhain acht Wagen des Güterzuges 9864. Die Reisenden wurden zwischen Wechselburg und Göritzhain - durch Kraftwagen befördert. Der Sachschaden ist nicht bedeutend, verletzt wurde niemand. Chemnitz. (Großer S t r u m p f d i e b st a h l.) Durch Nachschließen der Zugangstüren wurden aus einer hiesigen Strumpffabrik Strümpfe im Gesamtwerte von 2000 Mark gestohlen. Es handelt sich in der Hauptsache um Herrenstrümpfe. Colmnitz. (Wiederwahl des Bürger meisters.) Bürgermeister Arnold-Colmnitz wurde auf weitere zwölf Jahre zum Bürgermeister der Gemeinde Eolmnitz gewählt. Augustusburg. (Diamantene Hochzeit.) Am Donnerstag, dem 23. November, kann der frühere Buch- oruckereibesitzer und Verleger Ernst Gutermuth mit seiner Ehefrau das seltene Fest der diamantenen Hochzeit feiern. Schwarzenberg. (N e u b a u e i n st u r z.) Von dem im Bau befindlichen Bezirksverbandsgebäude stürzte aus noch unaufgeklärter Ursache eine Wand in einer Länge von etwa zwanzig Metern ein. Personen wurden nicht verletzt. Zwickau. (Diamantene Hochzeit.) Der Berg invalide Ferdinand Helbig in Niederhaßlau konnte mit seiner Frau die diamantene Hochzeit feiern. Von den fünfzehn Kindern des Jubelpaares sind noch acht am Leben. Die Kinder und Kindeskinder zählen 50 Köpfe. Dem Jubelpaare ging auch ein Glückwunschtelegramm nebst Geldgeschenk vom Reichspräsidenten von Hinden burg zu. Falkenstein i. V. (Festnahme eines betrü ge r i s ch e n F a b r i k l e i t e r s.) Hier wurde der Leiter einer chemischen Fabrik H. A. Stadelmann wegen schwerer Urkundenfälschung und Betruges festgenommen und dem Amtsgericht zugeführt. Plauen. (Festnahme eines Goldwaren diebes.) Hier wurde der 1900 in Dresden geborene Erich Hildebrandt festgenommen, der vor einigen Tagen in Crimmitschau mit dem früheren Kaufmann Oskar Heinke aus Berlin einen großen Goldwarendiebstahl aus- geführt hatte. Heinke konnte auf dem Bahnhof Werdau festgenommen werden, während Hildebrandt nach Berlin fuhr und die gestohlenen Goldwaren in Hehlerkreisen umsetzte. * Modernes Bodenrechi in Sachsen. Die praktische Anwendung des modernen Boden rechtes (des Erbbaues und der Reichsheimstätte) hat auch im Jahre 1927 in Sachsen bemerkenswerte Fortschritte mit sich gebracht. Im Jahre 1927 sind erneut 112 Hektar Bau land unter Erbbaurecht gestellt worden gegenüber 107 Hektar im Jahre 1925 und 86 Hektar im Jahre 1926. Ins gesamt besinden sich jetzt rund 500 Hektar Bauland in Sachsen unter Erbbaurecht. Daraus besinden sich rund 10 000 Wohnungen. Im Jahre 1927 sind 3500 Wohnun gen neu auf Erbbaurecht errichtet worden. Auch auf diesem Gebiet zeigt die Entwicklung iäbrlich eine erhebliche Steigerung. Soweit formale Schwierigkeiten dadurch bestehen, daß nach einer Entscheidung des Oberlandes gerichtes der gesamte Inhalt des Erbbauvertrages in das Erbbaugrundbuch eingetragen werden muß, sind Be mühungen um Vereinfachung im Gange. An Reichsheimstätten sind im Jahre 1927 neu errichtet worden 995, außerdem sind rund 50 Gartcnheimstätten neu errichtet worden. Insgesamt waren Ende 1927 vorhanden 3493 Reichswohnhcimstätten und 1132 Reichsgartenheim stätten. Rund 290 Hektar Bauland und 100 Hektar Gar tenland standen unter Reichsheimstättenrecht. Auch hin sichtlich der Reichsheimstätte zeigt die Entwicklung von Jahr zu Jahr eine erhebliche Zunahme. Eine von den Heimstättenausgebern im Auftrage des Arbeitsministe riums vorgenommene Kontrolle über den Zustand der Reichsheimstätten hat irgendwelche erheblichen Mängel oder Beanstandungen nicht zutage treten lassen. Oer letzte Akt des Mordprozesses Böhme. Durch den 4. Zivilsenat des Reichsgerichts ist der Mordprozeß gegen den Sanitätsrat Dr. Böhme, Groß röhrsdorf endgültig liquidiert worden. Böhme war be schuldigt, seine dritte Ehefrau Anna, geb. Landrock, aus einem Pirschgang ermordet zu haben. Er ist aber am 13. Oktober 1926 durch das Schwurgericht Dresden von der Auklage des Mordes freigesprochen worden. Der Bru der der Verstorbenen, Kaufmann Johannes Landrock in Dresden-Neustadt, batte dann gegen den Sanitätsrat Böhme einen Prozeß angestrengt und hatte vom Gericht gefordert, daß der Saniiätsrat als erbunwürdig erklärt werden müsse. Dieses Verlangen wurde vom Landgericht Dresden und vom Oberlandesgericht Dresden abgewiesen und der 4. Zivilsenat des Reichsgerichts hat die von Land rock gegen diese letzte Entscheidung eingelegte Revision ebenfalls zurückgewiesen. - gurke unserer Leser, s Das Alter und seine Not! Die in Ler letzten Nu-m-mer d-ies-es Mattes erhobene Forde rung, «daß jeder Deutsche -Ler 60 Sahre -eine Monatsrente -be kommen sollte, ist, da -muß Loch jeder anständige Mensch mst -beipsli-chten, sehr -berechtigt! Es -ist -doch -jetzt von -Sozialismus so die Rede; denn daß -ma-n adg-e-ardeiteten und betrogenen- alten Leuten s-ür die letzten Na-Hre das tägliche Brot gibt, ja, Las -wäre nämlich -angewandter -SoM-ismus! Passen Sie -auf, -ich werde Ihnen sagen-, weshalb man das jetzt nicht tun -kann. Wissen Sie, -daß -wir aus -unsere Berkchrchohei-t, Finanz- hv-heit -und Steuerhoheit veM-chtet haben? Wissen Sie, daß dem deutschen Volke nur noch 0,s se-iner Bahnen -gehört? Wissen Sie, Laß die frühere Reichsba-Nk ein dem inter nationalen Fi-nan-Kapital -gehörendes Privatunternehmen -ist? Wissen Sie, daß unsere hauptfäch-lichsten Steuern -(Alkohol, Tabak, Bier, Zucker, Zölle) gepfändet -wurden? Wissen -Sie, daß diese organisierte Sklaverei „vorläufig" 50 Jahre dauern soll? Wissen Sie, daß sich ein deutscher Reichstag bereit fand, Liese Versklavungsakte -anzunehmen-? Wissen Sie, -daß jeder -arbeitende Deutsch-e -durch diesen Plan Sklave geworden -ist? Denken- Sie bei- jeder Abgabe, die Sie -machen müssen, daran, daß soundsoviel Prozent davon -in die Kassen Parker Gilberts, des Allgewaltigen von Deutschland, fließen! Wissen Sie auch, -daß es so -weiter gehen wird? Sie brau chen nur -in die -Zeitung sahen, -so -lesen -Sie, daß man einem Mann — er ist -bekannt wegen der ,-Silberstreffen", die er im mer -am Horizont -zu sehen glaubt — Las Vertrauen ausgespro chen -hat und damit die -Erlaubnis zur Fortführung -seiner „Ver ständigungspolitik". Wissen Sie, was Luther -machte, -als er vor -dem Reichstag zu Worms, d. h- vor -der K-eber-macht seiner Feinde stand? Der hat sich auch nicht mit -leinen -Feinden ,/verständigt", sondern er gesagt: ,/Hi-er stehe ich, -ich kann nicht anders? . . ."! Heute s-agt -man anders: ,-Hier stehe ich, -ich -kann auch anders . . ." Nur -ja erst -Herrn Parker Gilbert befriedigen, das deutsche Bol-k kann derweil verhungern, es leben sowieso 20 -Millionen Menschen zuviel in Deutschland! Nazi.
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