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Wilsdruffer Tageblatt : 06.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192811063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19281106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19281106
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-11
- Tag 1928-11-06
-
Monat
1928-11
-
Jahr
1928
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 06.11.1928
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Der Rückflug über Leipzig und das Vogtland. Staa keu, 6. November. Um 7.02 Uhr löste sich die Spitze des Luftschiffes vom Konus des Ankermastes und wurde j von den Haltemannschasten ein Stück weiter ins Feld hmeiuge- ? zogen. Um 7.V8 Uhr hob sich dann das Luftschiff langsam von der Erde ab und nehm in majestätischem Fluge immer mehr an Höhe zu. In wenigen Minnien war es in südlicher Richtung ver schwunden. Halle. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" überflog 9.08 Uhr i aus Richtung Dessau kommend die Stadt. Wolkenloser Himmel i und Heller Sonnenschein hatten Tausende von Menschen auf die j Straften gelockt, die das Luftschiff mit lautem Jubel begrüßten. „Graf Zeppelin" über Leipzig. Leipzig. Das Luftschiff ist 9.18 Uhr von Schkeuditz aus in südwestlicher Richtung fliegend gesichtet worden. Ueber Merseburg und Weißenfels. Halle. Das Luftschiff überflog 9.25 Uhr Merseburg und wurde 9,38 Uhr über Weißenfels gesichtet. „Graf Zeppelin" über Gera. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" wurde 9.55 Uhr von Zeitz kommend Wer Gera gesichtet. Es flog in Richtung auf Greiz. Ueber Greiz. Weimar. Das Luftschiff wurde 10.97 Uhr über Greiz ge sichtet und flog in Richtung auf Plauen weiter. Plauen. „Graf Zeppelin" überflog 10.20 Uhr Breisen- bach, 10.25 Treuen, 10.30 Uhr wurde das Luftschiff über Plauen gesichtet. Das Luftschiffs »ahm dann seinen Kurs auf Richtung Salz (Bayenr). Iß Hsr GchirHLsME rschisgWiH? Die Feststellungsklage der Arbeitgeber cingereicht. Der Arbeitgeberverband Nordwcst hat die Feststel- lungsttage darüber, ob der Schiedsspruch vorn 27. Oktober rechtsgültig sei, beim Arbeitsgericht in Duisburg einge reicht. Zmssrgsmaßnahmsn der Kommunen. Im Rathaus zu Essen findet in den nächsten Tagen unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Bracht-Essen eine Verwaltungsleiterbcsprechung der rheinischen Kom munen statt, auf der voraussichtlich auch die Maßnahmen der individuellen Fürsorge besprochen werden. Bei den Stadtverwaltungen besteht Übereinstimmung dar über, die Frage der individuellen Fürsorge gemeinsam zu regeln. Die individuelle Fürsorge erstreckt sich auf Unterstützungsmaßnahmen für die Ausgesperrten, di- nicht organisiert sind. Ferner werden durch sie auch die Arbeit nehmer erfaßt, die ohne eigene Schuld durch die Aussper rung mit betroffen werden. Ruhige Lage. Die Lage im Aussperrungsgebiet ist b i s h c r d u r ch - aus ruhig. Wenn von mannigfachen kommunistischen Kundgebungen gesprochen wird, so entspricht dies in bezug auf die Auswirkung nicht den Tatsachen. Zudem werden die Sonderbestrebungen kommunistischer Kreise von den Metallarbeiterverbänden einheitlich und energisch abge wiesen. Im neuen Gewerkschaftshaus zu Barmen trat eine von 303 Vertretern der freien Gewerkschaftsorganisatloncn besuchte Konferenz des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes für Rheinland, Westfalen und Lippe zusammen, um zu dem Tarifkampf Stellung zu nehmen. Der Regierungspräsident von Düsseldorf, Berge mann, ergriff das Wort, der u. a. ausführte, solchen riesi gen Schlägen gegenüber werde der Staat sich fragen müssen, ob nicht Mittel und Wege gesucht werden müssen, um zu vermeiden, daß Deutschland noch einmal durch solche schwere wirtschaftliche Schläge erschüt tert werde. Die Versammlung nahm eine Entschließung an, die im wesentlichen mit den während der letzten Tage in den Arbeiterversammlungen angenommenen Entschlie ßungen übereinstimmt. * Die Folgen der Aussperrung. Essen. Die Auswirkungen der Aussperrung in vc, Metallindustrie werden sich beim Bergbau bald zunehmend bemerkbar machen, da 25 bis 35 Prozent der Produktion der - Zechen von der Eisenindustrie verbraucht werden. Auf den Zechen der Vereinigten Stahlwerke sind bereits Feierschichten I eingelegt worden und auch im übrigen Bergbau dürften diese , bald folgen. In führenden Kreisen hofft man, mit ein bis 1 zwei Feierschichten pro Woche auszukommen. Dienstag nach mittag findet die Zusammenkunft der Oberbürgermeister des von der Aussperrung betroffenen Gebietes in Essen statt. Es soll hierbei eine Aktion zur Unterstützung der durch die Aus sperrung betroffenen Arbeiter unternommen werden. Vor schweren Enischei-ungen. Die kommende Reparationskonferenz. Neichsaußenminister Dr. Stresemann, nach längerem durch gesundheitliche Störungen veranlaßten Urlaub wieder an seine Amtsgeschäfte gegangen, findet keine leichte Situation vor. Die Frage einer baldigen Konferenz zur endgültigen Feststellung der Kriegs- schuldenregelnng hat sich zwar ihrer Lösung genähert, doch scheinen noch immer stärkere Schwierigkeiten der Über windung zu harren. Das Kabinett ist vor wichtige Ent scheidungen gestellt und ist kaum in der Lage, diese auch nur um einige Zeit hinauszuschieben. Frankreich hat allem Anschein nach seinen anfänglichen Widerstand gegen die Konferenz unabhängiger Sachverständiger aufgegeben und die Antworten auf Deutschlands Anregung sind un mittelbar zu erwarten. Dr. Stresemann wird dem Vernehmen nach in der bevorstehenden Sitzung des Neichskabinetts diesem die Entsendung des Reichsbankpräsidentcn Dr. Schacht in das Komitee Vorschlägen, außerdem von zwei Wirtschaftlern. Der Präsident der Bank von Frankreich, Moreau, soll nach übereinstimmenden Meldungen als Mitglied der Sachverständigenkommission von der französischen Re gierung in Aussicht genommen sein. Aus London hört man, daß Deutschland eine gemeinsame Antwortnote von den Mächten erhalten wird. Parker Gilbert hat in Paris mit Poincarö besonders ausführlich die Teilnahme der Vereinigten Staaten am Komitee besprochen und Parker Gilberts Bemühungen in dieser Hinsicht hätten Zustimmung gefunden. Als Sitz des Komitees wird jetzt Paris genannt. As Urteil m Kyritzer LM- MAWM. Kyritz. Im Landbund-Prozeß wurde heute vom Vor sitzenden des Gerichtshofes das Urteil verkündet. Verurteilt wur den: Cordes zu 4 Monaten Gefängnis, anstelle derer zu 400 Mark Buße; Staffehlzu3 Monaten Gefängnis, anstelle derer zu 500 Mark Buße, Lieberenz zu 3 Monaten Gefängnis, anstelle derer zu 300 Mark Buße, Kleinert zu 6 Monaten Ge fängnis, anstelle derer zu 200 Merk Buße, außerdem wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und öffentlicher Beleidigung zu 130 und 50 Mar! Geldstrafe. Di erke zu 4 Monaten Ge fängnis, anstelle derer zu 400 Mark Buße, Baadezu 3 Mona ten Gefängnis, anstelle derer zu 200 Mart Buße und 150 Mark Geldstrafe, Langhof zu 3 Monaten Gefängnis, anstelle derer zu 300 Mark Buße, Wiegel zu 3 Monaten Gefängnis, an stelle derer zu 200 Mark Buße, Wietzzu 4 Monaten Gefäng nis und 50 Mark Geldstrafe, Winterzu 3 Monaten Gefäng nis, anstelle derer zu 100 Mark Buße, Uhlig zu 3 Monaten Gefängnis, anstelle derer zu 100 Mark Buße, Däbelzu 3 Mo naten Gefängnis, anstelle derer zu 200 Mark Buße und 50 Mark Geldstrafe, Uhreck zu 3 Monaten Gefängnis, anstelle derer zu 100 Mark Butze. 42 Angeklagte wurden freigefprochen. Die be leidigten Beamten, Regieruugsrat Reffchold und den Polizeibe amten Preutzer, Weber und Specht wurde das Veröffentlichungs- rechl durch Aushang an der Eerichtstafel zugesprochen. Die Voll streckung des Urteils wurde auf 2 Jahre Bewährungsfrist ausge setzt, doch haben die Verurteilten gemeinsam den angerichtetrn Scheden zu ersetzen. Der von dem- Nebenkläger Möller erhobene Anspruch auf Butze wurde zurückgewiesen. s Weine Nachrichten , Blinde Passagiere i» Lebensgefahr. Hamburg. In eine furchtbare Lage gerieten drei blindt Passagiere, die mit dem Hapagdampser „Harburg" kostenlos die Reise nach Philadelphia machen wollten. Die drei, ein Lette und zwei Russen, versteckten sich in Hamburg im Kohlen bunker des Schiffes. Sie kamen, da später weitere Kohlen eingeladen wurden, in die Gefahr, verschüttet zu werden und zu ersticken. Ans der Fahrt nach Kuxhaven hörten schließlich Mitglieder der Mannschaft die Klopfsignale des Letten. Nach dem man eine Bunkerschotte mit dem Schneideapparat ge öffnet hatte, konnte der Mann aus seiner verzweifelten Lage befreit werden. Die beiden Russen wurden nicht aufgefunden. Man hofft, daß sie rechtzeitig die Gefahr erkannten und das Schiff verlassen haben. Familientragödie in Essen. Essen. Am Montag morgen wurden hier der Ingenieur Dr. Otto Oppenheimer und seine Frau mit Schußvcrletzungen in den Betten tot aufgefunden. Nach dem Tatortbefund hat Dr. Oppenheimer anscheinend seine Frau während des Schlafes erschossen und dann Selbstmord verübt. Das Motiv der Tat ist noch nicht bekannt. Jedenfalls sind die Vermögensverhält nisse durchaus in Ordnung. Stand des Sechstagerennens in Köln. Köln. Die letzte Abendwertung des Kölner Sechstage rennens zeigte folgende Ergebnisse: Dorn—Maczynski 79 Punkte, Vlattniann—Richlt 75 Punkte (eine Runde zurück), Louet—Boucheron 104 Punkte. Das Paar Rieger—Knappe wurde aus dem Rennen genommen. Schweres Bauunglück. Aschaffenburg. An der Staustufe bet Obernau ereignete sich durch Einsturz ein schweres Bauunglück. Nach den ersten Meldungen wurden zwei Tote und ein Schwerverletzter ge borgen. Uns dem dritten Stockwerk gestürzt und aufgefangen. Kattowitz. In Rosdzin stürzte sich in selbstmörderischer Absicht die Fron Agnes Neumann nach einem Streit mit ihrem Mann ans ihrer Wohnung tm dritten Stockwerk auf sie Straße. Ein Handwerker bemerkte die stürzende Frau und versuchte sie aufzufangen, was ihm auch gelang. Die Frau schlug zwar mit den Füßen noch auf den Boden auf und erlitt einen Beinbruch, kam aber sonst mit dem Leben davon. MWerLrise in NsukreiH. Paris. Die vier radikal-sozialistischen Minister mit Heriot und Sarraul statteten dem französischen Ministerpräsidenten Poincare heute vormittag einen Besuch ab und überreichten ihr Rücktrittsgesuch. An dem Ministerrat, der unter Vorsitz des Prä sidenten der Republik in Elysee stottfand, haben die vier Mini ster nicht mehr teilgenommen. Hus unsrer keimst i Wilsdruff, am 6. November 1928. Merkblatt für den 7. November. Sonnenaufgang 7°° !! Mondausgang 1«" Sonnenuntergang 16" Monduntergang 15°° 1810: Der Dichter Fritz Reuter geb. Nie vereinfachte Steuereinziehung. Steuerzahlen gehört wohl kaum zu den Lieblingsbe schäftigungen des Staatsbürgers, aber wenn man doch mutz . . . ! Und so sucht man es sich denn wenigstens mög lichst leicht zu machen oder vielmehr: sucht es einem die zu ständige Behörde möglichst leicht zu machen. Aber trotzdem sie in dieser Hinsicht von dem besten Willen beseelt ist, ist gerade in der letzten Zeit an der modernen Art der Steuer einziehung viel gemäkelt worden, weil manche Steuerzahler sich sehr geniert fühlen, wenn eines Tages der Geldbrief träger „mit umgekehrten Vorzeichen", nämlich als Geld' foderer, an der Tür erscheint, um rückständige, bereits fällig gewesene Stenern — denn nur um solche handelt es sich — in der bekannten Form einer Postnachnahme abzuholen. Um „diesbezüglichen" Klagen und Beschwerden die Spitze abzu brechen, sieht das Landesfinanzamt Berlin sich veranlaßt, von neuem auf die „Vorzüge" gerade dieser Steuereinziebungsart hinzuweisen. Früher war es bekanntlich so, daß eine nicht rechtzeitig gezahlte Steuer nach einer gewissen Zeit zwangs weise durch den Steuerexekutor eingezogen wurde. Die Mahn gebühren, die dann zu zahlen waren, waren verhältnismäßig hoch; sie richteten sich immer nach der Höhe des Rückstandes und betrugen z. V. bei 700 Mark Rückstand 4 Mark. Ganz abgesehen hiervon, gehörte der Besuch eines Exekutors auch nicht gerade zu den Annehmlichkeiten des Lebens —, denn die liebe Nachbarschaft wußte sofort, was die Glocke geschlagen hatte. Wie schön ist es dagegen jetzt! Du hast das Steuer- zahleu vergessen — ob absichtlich oder fahrlässig, das mag dahingestellt, bleiben. Allzu große Sorge brauchst du dir aber W Donner ,Wec: d H knegsgchb Mivcigei W einen Erlegen brauch j Mn, dan Miegsgra gliche § ftsenstager Sächß ff: wird ii Inhalten >Me: i) M mehr Gerung t t» Ausdri MMcl , Gegen Dünner Le M Ges- Wirkst an, > Mhung 4 Tie ö M deze Mitnehn Men vc «Äderung »erlang «s genc p Verfüg ^ialetat Geger Mchcfftt Meldun, Mich: Zähsten Meten. M über , Sachs Sächsl »nde, A A Behar Mregie: M Obe M Pro Mheitei Merigen Fittig zr ^ttag die kn zeigte ^d mehr Rück< «ik ist -bst legenüber kurückgega Msgesetz Msen 3 NNDärtig «NN Ed Was Mtordm- die Strei Men n Mmslos leben enff U che G pfftöeför M Po- Auduns- Gesetze, d Mussen "Achen , Leus 'M ist d Men « "u Borst Mender Arnchiu Ater-Halt ! Mln ob gem M phx M hm Alten E Acht der öie Sehr M mit r L?; Mn di St Ä'- weil k. fe . Bui Mi Z. ; A'gei Men 2 Mresbi AK erke M Sl vfsentW ^Fif Prüfung erübrigst Mem Milchst "n und Aotenvc leistete i aus. D gemischt liche B zunscysi ntcyt zu machen; denn nach einer gewissen Respeltzett erscheint, um deine Steuern zu holen, nicht der Exekutor sondern der weit angenehmere und jovialere Geldbricftraaer deines Postbezirks, und die liebe Nachbarschaft kann glauben daß du Unmengen Geld kriegst. Der Postbote legi dir nm Postnachnahme in Höhe des fälligen Steuerbetruges voi >m° die ganze Mahngebühr, in diesem Falle Nachnahmegebühr beträgt nur 25 Pfennig, selbst wenn du 1000 Mark schuldig bist (höhere Beträge zieht die Post nicht ein) Kannst du oder willst du nicht sofort zahlen, so läßt dir die loyale Neichsposi noch sieben Tage Bedenkzeit: so lange nämlich bleibt die Nachnahme liegen, ehe sie dir zum zweitenmal vorgelegt wird. Erst dann, d. h. wenn sie dir auch ein zweites Mal „fruchtlos" vorgelegt ist, geht sie an dein Finanzamt zurück und nun erst beginnt die alte Sache mit dem Exekutor und dem Zwangsverfahren. Ist es nicht ein „wahres Vergnügen", in - so vornehmer, diskreter Weise an seine Stenerpflichten ge mahnt Zu werden? Darum sollte, da man ja schließlich dennoch Steuern zahlen mutz, keiner nörgeln und fluchen, sondern sich über die Fortschritte, die wir auch auf diesem Gebiete gemacht haben, aufrichtig freuen! Aber, man kann es, wie angedeutet, nicht allen Leuten recht machen und so wird die Steuerbehörde trotz der Neuerung weiter angegriffen werden. 4- Sonntagsfahrkarten am 9. November. Am Freitag den 9. November, Äs einem in Sachsen gesetzlichen Feiertag, werben von den sächsischen Fahrk-artenschaltem der Reichsbahn Sonntags- sahrkarten auch, soweit solche aufliegen-, nach preußischen Stati onen ausgegeben. Das Wilsdruffer Schützenfest 1929 vom 27. Juni bis 4. Juli. Das Direktorium der hiesigen Privil. Schützenge-sellschaft beschloß in -seiner gestern Montag -abend stattg-efundenen Sitzung, das Schützenfest 1929 in der Zeit vom 27. Ium bis 4. Juli abzu- halten. In der Zeit vom 2-2. -bis 24. -Juni (wie unser Schützenfest erst beschlossen war) feiert Meißen ein Iubiläumsfestschiehen um Porzella-n-preife und -am Sonntag den 23. Juni -einen grohangeleS' ten Festzug, -an -dem sich Wilsdruff auch zu beteiligen gedenkt. Der DeuLfchnationals Handlungsgehiffenverband, Orts> gruppe Wilsdruff, hielt gestern abend im „Adler" feinen Meilen Vortragsabend im Winterhalbjahre ab. Er war gut besucht. Als Dortragender -war Herr I -o r -k - Dresden gewonnen worden. Ihn wie die anderen Erschienenen begrüßte Herr Bankbeamter S ck n-a- b e l und dann nahm der Vortragende das Wort und fühne ui ein -Gebiet, in das wenige nur Einblick Haden, ,aber das im wirt' schaftlichen Leben -sehr ost betreten werden muß: in -das Grund buch- und Hypothekenwesen. Nachdem er erst ausführlich die all gemeinen Bestimmungen gestreift hatte, Ang der Redner an Hand övn praktischen Beispielen aus besondere Fälle ein und zeigt«, -wie außerordentlich wichtig der Worttaut der Urkunden und di« Wahl der Art der Hypotheken ist, -um sich vor Schaden zu schützen. Die -interessanten Ausführungen wurden dankbar entgegengenom men und veranlaßten in der Aussprache zu Fragen über Siche- rungsübereignun-g, -Löschungsuotwendig-keit, Awangshypotycien Grunddienstbarkeit und Reaklasten, die -von dem Vortragenden bereitwilligst beantwortet wurden. Der nächste Vortragsabend findet am 3. Dezember statt -und zwar wird die Wichtigkeit des Schecks und Wechsels im Handelsverkehr behandelt. Organffationsänderung bei der Reichszollverwaltung. Nach' d-sm bereits am 1. August dieses -Jahres die Hebebszirke der Zollämter Nvss-en und Roßw-ein vom Bezirk des Hauptzollamtes Freiberg abgetrennt -und dem Bezirk -des Hauptzollamtes Meißen zugeschlagen worden sind, ist jetzt das BeziPiszoM-ommisiaMl Rosien — frühere Dienstbezeichnu-ng: Bezirkszollinspektivn — völlig -aufgehoben worden. Dessen bisheriger Leiter, Zollin-speh tor Stahl, -ist zum Hauptzollamt Meißen -vetsetzt -worden. Der bisherige Bezirk des BezirkszolAommisi-arials Nossen ->-st dem Be zirkskommissariat Döbeln zugeteilt worden. Vom Land-bund. Kn der -sehr gut besuchten Sitzung vom 27. Ott-ober hielt Rechtsanwalt Dr. B -e r t h o-l d, -Stadtverord neter und Kreisausschußm-ttglied in Dresden, einen -Vortrag -Ml ,-G em e-i-n-d e poli t is ch e F-ragen und Aufgabe« d e r G eg e nw -ar t". Er ging davon -aus, daß die großen wirt schaftlichen Verbände und die politischen Parteien in Deutschland schon -seit tanger Zeit die Bedeutung der Gemeinden -und -ihr«' Wirtschaft und Politik erkannt haben, daß die -Wähler aber zuM großen Teile noch nicht zu dieser Ex-kenntnis durchgedrungen Der Redner besprach die -verschiedenen Parteiprogramme, insbe sondere soweit -sie sich -auf die -Gemeinden beziehen, die gemeinde pMtische Presse und -die Organi-satton. Des näheren -erläuterteer -die Aufgaben -und Ziele der ne-Wegründeten tommuncsipMisch-«" Abteilung des Sächsischen Landbundes und wies deren Not Wendigkeit angesichts der Bestrebungen -der Sozialisten -und KE munisten nach, i-m Ähre 1-W9 bei den Gemeind-ewahlen auch nojt die -Gemeinden für -ihre Zwecke zu -erobern, um dann möglichst Reich, Ländern -und Gemeinden gemeinsame sozialistische PoW ohne Rücksicht auf die Folgen zu treiben. Der Vortragende ferner auf die Bedeutung der -Gemeinden -in unserem staatlich«" und politischen Leben ein. Er wies nach, daß -angesichts der planten R-eichsverfasiungsrefvrm -sowie weiter der schon viel b«" handelten sächsischen Berwaltungsreform die Gemeinden voraus sichtlich zu noch größerer Bedeutung in der Zukunft gelangen n>«l', -den als sie bisher schon haben. Im Anschluß daran wurde Entwicklung von der Einzelgem-einde zu-m Be-zirksveiband in A neuen Gesetzgebung besprochen und die Forderung erhoben, ehrenamttche Tätt-Aeit in -den -Gemeinden so lange und auf l- breiter Gundlage wie möglich zu -erhalten, Im letzten Teile s«^ Vortrages behandelte der Redner noch verschiedene -einzelne melnbefragen von Bedeutung, wie Wegebau, Schul- und Wo?' fahrtslasten, Finanzausgleich usw., um seine Worte in die.SM nung auskkingen -zu lassen, daß jeder -Gemein-deverordnete bei stuI Tätigkeit innerhalb der Gemeinde seine Pflicht tun soll und dA endlich schon jetzt an die Vorbereitungen für d-ie im nächsten stattfindenden Wahlen gedacht werden muh. Kriegsgräbersürsorge zum Totenfeste. Leise senkt iiäM, Dämmerung auf -den in herbstlicher St-immung friedlich dcttie^ den Gottesacker. Noch duften die frischen Kränze, die treue VH, als letzten -Gruß an den Hei-m-gegang-enen -niedergelegt hat. tränennasicn Augen blicken die Menschen auf -den Hügel, sv« neu nicht fassen, dah sie den stummen Schläfer dort unten H -immer verloren -haben. Langsam füllt sich der Friedhof, „ mehr Trauernde, tiefen Ernst -in den GesichtsJügen, über die wohl gepflegten Wege zu -den ihnen teuren Grab'" mit Kränzen -in den Händen, um die letzte -Ruhestätte vergeßenen Lieben damit zu schmücken. Verhaltenes , aus gramge-pretzter Brust verweht in -der -naßkalten ^cl i In wehmutsvoller Trauer gedenken -die Angehörigen ihrer in . besseren Wel-t weilend-enLK-ben, in etwas -wenigstens gettv'stei das Bewußtsein, an ihrem Grabe mit ihnen stumme L>rvic^lci> halten zu können. Wie unendlich schwer lastet -aber E i» der niederdvückende Gedanke: da -draußen, ln weiter A ehemaligem Feindesland, liegt -dir -noch ein Grab, das Ueberreste eines im Kampf fürs Vaterland gefallenen. S Angehörigen birgt, und gerade an diesem kannst du kannst es nicht mit eigener Hand schmücken, nicht, eM luO^i»' bet verrichten, ttnd doch ein schwacher Trost zieht -m ba
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