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Wilsdruffer Tageblatt : 26.09.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192809261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19280926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19280926
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-09
- Tag 1928-09-26
-
Monat
1928-09
-
Jahr
1928
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 26.09.1928
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> « Lißi «L K 2L.D S> TAN LZ«Z^K^-§L ihrer leuchtenden Farben beliebte Fische des kalten SüßwasseraquariumL. Kranke Fische soll der Anfänger sofort ent. fernen; es wird ihm schwer gelingen, sie wieder gesund zu pflegen. Hechte, Barsche und Stich linge sind Räuber und vertragen sich schlecht mit den anderen Friedfischen. Wenn sie die Mitbewohner nicht ganz verschlingen können, so fressen sie ihnen oftmals die Flossen ab. Kommen die Fische an die Oberfläche und „jappen", dann haben sie nicht genug Sauerstoff. Zwei Fische jeder Art kann ein Gefäß von genannter Größe Wohl emähren. Die Fische fressen Wasserflöhe und kleine Stückchen Regenwürmer. Am besten ist es, ihr studiert selber, was sich alles beobachten läßt in eurem Süßwasseraquarium mit den Tieren der heimatlichen Gewässer! „Und wie oft muß nun das Wasser erneuert werden?" — Gar nicht! Denn durch die schon genannten Wechselbeziehungen der Lebewesen bleibt es immer „gut". Mit dem Saugheber werden Schmutzteile herausgehoben, die lange Papierschere entfemt absterbende Pflanzenteile. Die Scheiben werden mit einer scharfen Bürste gereinigt, Verdunstungswasser wird nachgefüllt. Der Anfänger wird zuerst viel „Herumputschern"; mit der Zeit bekommt er die nötige Erfahrung, und dann macht das Aquarium weniger Arbeit, als es nach der Beschreibung wohl erscheinen mag. Viel Vergnügen! Reicherts Herdstarbeiten. Von Gevatter Chrischan dem Jüngeren*). Gevatter Reichert ist jetzt nur noch an den Sonntagen zu sprechen, in der Woche aber hat er alle Hände voll zu tun. Er geht weder in den Skat- noch Kegelklub, noch zu politischen Versammlungen, wo die Redekünstler der ver schiedenen Parteien den Gevattern alle möglichen und unmöglichen Dinge vorschwatzen, um sie für ihre Parteizwecke zu gewinnen; Reichert sagt: »Hilf dir selbst, so hilft dir Gott!" Des Morgens in aller Frühe, wenn er seine Mehl suppe ausgelöffelt und Haus, Stall und Hof besichtigt hat, stopst er sich seine kurze Pfeife, zieht die Langen an und eilt hinaus auf den Acker. .Was macht er denn dort, ist denn jetzt so viel auf dem Felde zu tun?" I gewiß, Gevattern, jetzt gibt es viel, sehr viel Arbeit; denn jetzt bereitet Reichert die nächstjäbrigc Ernte vor, und er hat sich vorgenommen, im nächsten Jahre eine Ernte zu machen, daß alles knacken soll, falls nur der liebe Gott günstiges Wetter macht Die Herbstarbeit ist eine rechte Segensarbeit. Hast Du Land, soviel Du willst, und Du versäumst diese Arbeit, so kommst Du mindestens einen ganzen Posttag zu spät und versäumst den Anschluß! Zunächst regelt Reichen die Feuchtigkeit des Ackers Stauendes Wasser beseitigt er durch die Dränage, d. h. er legt Tonröhren, welche das Wasser fortleiten. .Ganz hübsch gesagt," meint Lippert, „Reichert kann das schon der hat Geld genug; wo soll ich armer Schlucker aber dasselbe hernehmcn?" Lieber Vater Lippert, auch für Dich ist gesorgt! Unsere Staatsregierung hat eine Geldsumme, den sogenannten Meliorationsfonds, zu diesem Zwecke ausgeworfen. Wende Dich an den Vorsitzenden des Landwirtschaftlicken *) Wir machen besonders daraus aufmerksam, daß die früher hcrausgegebenen, so ungemein beliebten Artikel und Belehrungen von Gevatter Chrischan in Buchform, und zwar bereits in zweiter Auflage, erschienen sind. Das Buch führt den Titel „Gevatter Chrischans Landwirtschaftliche Brosamen". Ein Buch gemeinverständlicher und anregender Be lehrungen aus allen Zweigen der Landwirtschaft. Zweite, vermehrte Auflage. Preis geheftet 2 KK4, gebunden 3 klick Verlag von I. Neumann, Neu damm. Das inhaltlich unbezahlbare Werk kann zu Geschenkzwecken an alte und junge Landwirte sowie zur Einstellung in Bereins- büchsreien nur bestens empfohlen werden. Vereins, dem Du hoffentlich angehörst, oder an den Herrn Landrat, und da wird Dir schon gesagt werden, was Du zu tun hast, um Geld zur Dränage Deines Ackers und Deiner Wiesen zu erhalten. Dann gehe zu einem tüchtigen und erprobten Manne und übertrage ihm die Arbeit; denn leider haben allerlei Klugschnacker, die nur mit dem Maule alles verstehen schon viel Unheil in der Dränage angerichtet Ist so der Acker von dem giftigen Grund wasser befreit, so geht Reichert an das Düngen und Pflügen. Reicht der Stalldünger nicht aus, so wendet er künstlichen Dünger an. Aus den Morgen (Viertelhektar) gibt er 3 Zentner Thomas mehl, gemischt mit 1'/, Zentner 40proz Kalisalz, das er dann sofort ausstreut, bevor es zu einer festen Masse zusammenballt Gevatter Reichert weiß, daß er mit diesem Dünger dem Acker diejenigen Nährstoffe gibt, die die Pflanze zu ihrem Wachstum braucht, nämlich: Phosphor säure, Kali. Den Stickstoff gibt er später mit der Einsaat. Fehlt eins von diesem Kleeblatt, so kann selbst unter den besten Witterungs verhältnissen keine gute Ernte erzielt werden. Ist der Boden sauer, fehlt cs also an Kalk, so wird auch dieser im Herbst gegeben. Auf seinem Tonboden gibt er auf das Viertelhektar 5 Zentner Branntkalk, auf seinem Sandboden die doppelte Menge an kohlensaurem Kalk. Sind diese Nährstoffe zwar vorhanden, aber ungelöst, so ist es auch nichts; denn sie find für alle Gewächse ungenießbar. Für alle Hackfrüchte, besonders zu Kartoffeln, pflügt Reichert darum den Dünger bereits im Herbst und bei offenem Wetter auch noch im Winter unter, damit in der langen Winterszeit das Kochsalz und sonstige Chlorverbindungen in den Untergrund gewaschen werden. Sie sind der Kartoffel schädlich und vermindern ihren Stärkegehalt Gevatter Reichert pflügt zu Hackfrüchten tief, denn das flache Abschrapen des Ackers, wie es'leider viele Gevattern noch machen, damit es den Pferden nicht sauer werden soll, ist ihm ein Greuel Ist Reichert mit dem Acker fertig, so eilt er mit seinen Leuten hinaus auf die Wiese. Hier werden Kaupen und Sträucher entfernt, dort Löcher ausgefüllt und Maulwurfshügel und andere Erhebungen beseitigt Dann streut er Kalk ungefähr in derselben Menge wie auf dem Acker aus, und im Februar, wenn es friert, daß alle Zaunlatten knacken, bringt er Kompost, ach so schönen Kompost, auf dessen Behandlung er das ganze Jahr hindurch sehr viel Sorgfalt verwendet hat, auf seine Wiesen. Wenn der Kompost einmal nicht ausreicht, streut er im Februar auf das Viertelhektar 1^/, Zentner Thomasmehl und l'/, Zentner 40proz. Kali salz aus. Und wenn im Frühjahr die Gräser zu wachsen beginnen, folgt >/, Zentner Leuna- salpctw oder die doppelte Menge an Natron salpeter Durch eine solche Behandlung erzielt Reichert aber auck ein Heu, das sich ge waschen hat. Heu, in dem Binsen, Unkräuter uni saure Gräser vorhanden sind, welche den Kühen die Milch aus dem Euter und das Fleisch vom Leibe fressen, sucht man bei ihm vergebens Auch fernen Bienen- uni Obstgarten ver nachlässigt Reichert nicht. Die Bienenstöcke hat er mit hinreichender Nahrung und mit einem warmen Winterkleide versehen; die Obstbäume reinigt er, entfernt Moos und Flechten und versieht sic mit einem Kalkanstrich. Alle dürren Äste, Zweige, die sich kreuzen, oder zu dicht stehen und in die Krone hinaufwachsen, sowie die nichtsnutzigen Räuber, fallen unbarmherzig von den Bäumen. Gevattern, der Herbst ist der Ernte Zauberer, in ihm wird der Acker fix und fertig hergestellt, wie ihn die Pflanze verlangt, darum hallo Hinaus auf den Acker, auf die Wiese, in den Garten! Krankheiten nach vem Lammen der Ziegen und ihre erste Behandlung. Von vr. weä. vst. Fleischhauer. Die Krankheiten, die sich im Anschluß an die Geburt bei Ziegen einstellen, können mannigfacher Art sein. Teils sind die Ge burtswerkzeuge, die Gebärmutter, die Scheide und die Scham, in Mitleidenschaft gezogen, teils handelt es sich um Erkrankungen des Euters. Hin und wieder treten auch Krank- heitserscheinungen auf, die in ursächlicher Be ziehung zu der Geburt selbst stehen. Bei Schwergeburten kommt es infolge der Größe und regelwidrigen Lage der Zickel häufig zu Verletzungen der Scheidenwand und Scham. Bor allem sind Scheidenverletzungen sehr ge fährlich, sie können das Leben der Ziegen bedrohen. Da die Tiere hierbei stark drängen, ist es nötig, das Kreuz durch Decken usw. zu belasten oder nasse Tücher auf die Lenden zu legen. Ferner stelle man die Ziege mit dem Hinterteile hoch und führe in die Scheide ein kleines, mit Eisstückchen gefülltes Leinen tuch ein. Bei Verletzungen der Scham sind die betreffenden Stellen öfters mit Lysolwasser äbzuwaschen. Ist eine Scheidenentzündung vor handen, so spüle man die Scheide zweistündlich mit gut abgekochtem, warmem Wasser, dem etwas Alaun zugesetzt ist, aus. Der hierzu verwendete Schlauch muß vor dem Einführen ausgekocht werden. Bisweilen beobachtet man einen Scheiden vorfall. Sobald das Tier liegt, zeigt sich zwischen den Schamlippen eine äpfel- bis faust große, rote Geschwulst, die jedoch sofort beim Aufstehen unsichtbar wird. Um den Vorfall zu verhüten, stelle man die Ziege hinten hoch. Im übrigen ist die Geschwulst sauber zu halten und mit einer zweiprozentigen, kalten Alaun lösuna abzuwaschen. Eine lebensbedrohende Erkrankung ist die Gebärmutterentzündung, die durch Zurückbleiben der Nachgeburt, durch Unsauberkeit bei Hilfe leistuna bei der Geburt, durch schmutzige Streu usw. hervorgcrufen wird, und zwar dadurch, daß Krankheitserreger in die Gebärmutter ein- dringsn. Die Ziegen bekommen hierbei Fieber, werden appetitlos und haben übelriechenden Ausfluß aus der Scheide. Um die übrigen trächtigen Ziegen nicht anzustecken, stelle man die Kranken gesondert auf. Als erstes Mittel wende man zweistündige Ausspülungen der Gebärmutter mit abgekochtem Wasser und darauf mit einer zweiprozcntigen Alaun lösung an. Bei nicht abgehender Nachgeburt empfiehlt es sich, zweimal täglich Ausspülungen der Ge bärmutter mit warmem Wasser vorzunehmen, wodurch sich die Nachgeburt meist löst. Hat man hiermit keinen Erfolg, so zögere man nicht, den Tierarzt zu holen; denn nur er ist imstande, die Nachgeburt ohne Schaden für das Muttertier zu entfernen. Eine Erkrankung, die verhältnismäßig seltener beobachtet wird, ist das sogenannte Milchfieber. Hiervon werden hauptsächlich solche Tiere befallen, die sehr gut genährt sind, ein milchreiches Euter und leicht gelammt haben. Die Krankheit tritt 12 bis 48 Stunden nach der Geburt ein Die Ziegen können sich nicht mehr erheben, liegen wie gelähmt und be sinnungslos da schlagen den Kopf auf die Brustseite und sind gefühllos. Aus keinen Fall dürfen dem Tiere irgendwelche Arznei mittel gegeben werden, da diese infolge Lähmung des Schlundkopfes nicht in den Maqen, sondern in die Luftröhre und von da in die Lunge gelangen, wo sie eine in der Regel tödlich verlaufende Lungenentzündung Hervor rufen. Das einzige, was der Besitzer vis zum Eintreffen des Tierarztes, der — alsbald ge rufen — das Tier in fast allen Fällen durch eine besondere Euterbehandlung rettet, tun kann, ist reines Ausmelken und Abwaschen der Strichöffnungen mit abgekochtem Wasser oder einer Lysollösung. Außerdem soll die Ziege so gelagert werden, daß sie mit ihrem ganzen Körpergewicht auf dem Bauche und Euter ruht. Bon den Eutererkrankungen ist die wichtigste die Euterentzündung, die durch Er kältung, Eindringen von besonderen Krauß» o er L yeitserregern, durch unsaubere Streu usw. her- oorgerufen wird. Da diese Krankheit an steckend sein kann, darf die Milch aus den entzündeten Eutervierteln nickt in die Streu gemolken, sondern muß vernichtet werden. Die erste Behandlung erstreckt sich auf Hochbinden des Euters, Heusamenbähungen, Einreiben des Euters mit Borvaseline oder heißem Oel, und zweistündiges Ausmelken. Häufig tritt bei Ziegen Mttchmangel oder sogar Ver siegen der Milch ein. Die Ursache ist hauptsächlich in inneren Krankheiten, vor allen aber in Magen- und Darmerkrankungen, zu suchen. Auch schlechte Fütterung und Euter entzündungen können die Veranlassung dazu geben. Es müssen deshalb Futtermittel ge reicht werden, die die Drüsentätigkeit günstig beeinflussen. Junges Grünfutter, Hafer, Malz keime, Klee usw. sind hierfür das geeignetste, auch sind dem Futter etwas Kochsalz, Fenchel, Kümmel, Anis und andere milch treibende Mittel beizumengen. Ferner ist das Euter oft zu melken, wenn sich auch anfänglich keine Milch einstellt. Gesunde, geräumige und luftige Stallungen, viel Bewegung in freier Luft wirken noch besonders fördernd auf die Milcherzeugung. Eine recht unaimenehme Erscheinung bilden die sogenannten Milchfehler. Die wässerige Milch entsteht durch Verabreichung von wässe rigem und gefrorenem Futter. Daher wechsele man die Ernährungsweise, auch reiche man ge kochte Erbsen und gebe auf jedes Futter einen Teelöffel Fenchel. Die schleimige Milch findet man bei Verdauungsstörungen, meistens aber dann, wenn die Milch in feuchten und un reinen Milchkammern in unsauberen Gefäßen aufbewahrt wird. Es ist deshalb unbedingt nötig, Vorratsräume und Stallungen ordentlich zu lüsten und öfters mit Kalkmilch an zustreichen, während die Milchgefäße mit kochendem Wasser zu säubern sind. Ebenso ist Euter und Hinterteil der Ziege gut ab zuwaschen und die Milch auf 75 ° O zu erhitzen. Denselben Grund hat das Käsen der Milch. Auch hier müssen diese Vorsichtsmaßregeln, wie soeben beschrieben, angewendet werden. Die Milch ist jedoch sofort nach dem Melken stark abzukühlen und auf ein Liter ein halbes Gramm gereinigtes Soda beizufügen. Die salzige Milch findet man häufig bei altmilchen- den Ziegen und bei Euterentzündung. Da das Uebel nur schwer zu heilen ist, empfiehlt sich nach erfolgter Mästung Abschlachtung. Bittere Milch kommt bei altmilchenden Tieren nach Verabreichung von Hafer- und Gerstenstroh, Runkelrüben, Lupinen, Wermut usw. vor. Um den Geschmack zu beseitigen, muß Futter wechsel vorgenommen werden, außerdem ist peinliche Reinigung der Gefäße und Milch kammern anzuraten, da die Geschmacksverände rung der Milch auch durch Unsauberkeit her vorgerufen werden kann. Die blaue und rote Milch verdankt ihre Farbe einem besonderen Pilz, der sich in unsauberen Stallungen und Milchkammern vorfindet. Man hilft dem Zu stand dadurch ab, daß man die Milchgefäße mit zehnprozentiger Sodalösung ausbrüht, neue Seihtücher verwendet und hauptsächlich Stallungen und Mitchräume gewissenhaft reinigt und lüftet. Die Milchkammern sind am besten auszuschwefeln. Euter und Hinter teil der Ziegen wasche man vor dem Abmelken gut ab. Neues aus Stall unü Hof. Das Futter beeinfluß« den Geschmack und die Haltbarkeit der Butter "erheblich. Gutes Grünsutter und Heu geben die beste Butter Zu viel Stroh macht die Butter fest und weiß, schlecht geerntetes Stroh, besonders Haserstroh, beeinträchtigt den Geschmack der Butter er heblich. Zu starke Kohlrübenfütterung, zu große Gaben von Schlempe, Treber beein trächtigen den Geschmack und die Haltbarkeit ebenso wie mißratene Grünfutter- oder Schnitzelsilage. Hingegen erzeugen die Kleien, besonders die Weizenkleie, eine schmackhafte Butter. Die Hülsenfrüchte sind trotz ihres hohen Eiweißgehaltes als Milchfutter nicht besonders beliebt, sie machen auch meistens die Butter fest und hart und beeinträchtigen ihren HtfchM^cK. Von den Oclfrüchten gibt Erdnuß- Kuchen ein vortreffliches Butterfett, auch Kokos-, Palmkern- und Leinkuchen sind nicht zu verachten. Von Baumwollsaatmehl gebe man an Milchkühe möglichst wenig und dann auch nur ganz frisches. Rapskuchen geben eine etwas weiche Butter, sie dürfen nur trocken gefüttert werden. Malzkeime sind als gute Futtermittel noch besonders hervorzuheben. Man beachte bei aller Verfütterung von Kraft futter, daß niemals größere Gaben von einem einzigen Kraftfuttermittel gegeben werden sollen. Mit sorgfältig hergestellten Kraftfutter gemischen erreicht man bedeutend mehr. W—e. Bei der Schweinemast mit Magermilch müssen junge, wachsende Schweine im Gewicht bis zu einem Zentner doch noch etwas eiweiß reiches Beifutter, wie Fischmehl oder Fleisch mehl, haben. Bei der Verfütterung von zwei Liter Magermilch ist täglich noch 150 8 Fisch mehl oder Fleischmehl nötig. Stehen vier Liter Magermilch zur Verfügung, ist der Eiweiß bedarf gedeckt. 50 g Fischmehl gibt man doch noch, damit die jungen Tiere nicht steif werden. Ueber 150 Pfund schwere Mastschweine erhalten täglich nur anderthalb bis zwei Liter Mager milch. Damit ist ihr Eiweißbedarf gedeckt. Größere Gaben sind Verschwendung, man ver wende die übrige Magermilch besser in anderer Weise. 0r. L. Zur Aufzucht junger Hunde. Viel für die spätere Qualität des Tieres hängt von der Auf zucht ab. Gutes Futter und gute Pflege sind die Grundlage für gutes Gedeihen. Fleischnahrung, wenn auch nicht ausschließlich, ist und bleibt bei der Aufzucht ein Hauptersordernis. Hunde sind nun einmal Fleischfresser von Natur. Daneben ist für Welpen Milch unersetzlich. Man soll die Welpen sobald wie möglich daran gewöhnen, die Hundekuchen trocken zu nehmen, damit die Tiere tüchtig kauen. Gerade das Zerbeißen der trockenen Hundekuchen dient ungemein der Zahnpflege. Zum Knabbern gebe man Kalbsbeine, die, mit Reis gekocht, neben dem übrigen Futter eine sehr empfehlenswerte Abwechslung abgeben. Sehr zu empfehlen ist, hin und wieder das Futter mit Flei chbrühe anzufeuchten, wodurch der Hunger angeregt wird. Sehr gute Erfolge hat man bei der Aufzucht auch mit Uohimvetol gehabt, das dem Weichfutter zugesetzt wird. Kl. Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und Vlumenzimmer. Darf zu Wintergetreide die gesamte Stick stoffgabe schon im Herbst gegeben werden? Die Nährstoffaufnahme des Wintergetreides in der Zeit zwischen Aussaat und Winterruhe ist zum Teil vom Wetter und der Zeitdauer abhängig. Die frühgesäte Wintergerste und teilweise auch der Roggen nehmen einen großen Tei! der Stickstoffgabe, denn um diese handelt es sich hier, schon im Herbst auf. Auch beim Weizen ist das der Fall, wenn er recht frühzeitig, Anfang Oktober, ausgesät wird mrd gleich bei der Aussaat Stickstoff erhält. Er entwickelt sich dann besonders kräftig und sichert dann weit eher einen hohen Ertrag als bei späterer Einsaat. Nach allen bisherigen vergleichenden Versuchen ist daher anzuraten, auf besserem, tonigem, lehmigem Boden die ganze Stickstoff- düngung schon im Herbst mit der Einsaat in Form von Ammoniaksalz oder Kalkstickstoff zu geben. Sie kann in manchen Jahren die Sal peter-Frühjahrsdüngung übertreffen. Ueberall dort, wo der Boden eine Herbststickstoffgabe zuläßt, ist sie ohne Bedenken in ganzer Menge mit der Saat zu geben. Die Düngergabe wird dabei gleichmäßiger als bei der Kopfdüngung und unter geringerem Aufwand an Arbeit und Zeit eingebracht. Für Ammoniaksalz und Kalk- stickstosf besteht dabei keine Auswaschungs gefahr. Auf den leichteren Böden hingegen wird man mit der Stickstoffdüngung vorsich tiger verfahren. Hier im Herbst vielleicht nur ein Drittel der Gesamtgabe mii der Saat ver abfolgt, um den Rest im zeitigen Frühjahr folgen zu lassen. W. Schimmelbildung im Heu ist in feuchten Jahren nichts Ungewöhnliches. Sobald am dumpfigen Geruch des Heues oder Grummets eine stärker werdende Schimmel bildung sich bemerkbar macht, muß versucht werden, die Waffe nachzutrocknen. Dann wird das Heu mit Winterhalmstroh durchschrchtet und womöglich noch mit Viehsalz (r/z Kg auf den Doppelzentner Heu) schichtweise bestreut. Beim Verfüttern derartig behandelten Heues muß trotzdem mit Vorsicht verfahren werden, besonders bei Pferden und Schafen, die gegen ein derartiges Futter sehr empfindlich sind. Zum Verfüttern im Kuhstall wird man ver schimmeltes Heu am besten dämpfen und auch dann, erst noch reichlich mit Stroh durchsetzt, verfüttern. Sz. Güte und Haltbarkeit sind beim Obst ab hängig von der richtigen Psliickzeit und Tempe ratur im Winterlager. Dieses hat man be sonders bei Bosk.-Flaschcnbirne erprobt, einer an sich ganz vorzüglichen Sorte. Bei zu frühem Pflücken schrumpft diese Sorte leicht, bei später Ernte erhält sie einen faden Ge- schmack. Es ist daher wichtig, die richtige Pflückzeit innezuhalten. Um sie aber genau feststellen zu können, ermittelt man mittels Druckprüfers die Druckfestigkeit, bei einiger Uebung und Erfahrung geht es auch ohne diesen. Eine richtige Pflückzeit wirkt auch auf das Verhalten im Winterlager nach. Zu früh gepflückte Birnen neigen zuweilen zu einer Art von Schorf, zu spät geerntete ver derben leicht. Ist es möglich, die Früchte drei bis vier Monate lang in einem Kühlraum mit ungefähr null Grad zu halten, so verlängert das selbstverständlich die Haltbarkeit, und wenn die Fruchte hierauf in einen stubenwarmen Raum gebracht werden, erlangen sie die höchste Genußreife. Sz. Neues aus Haus, Rüche und Retter. Holunderbeer-Sast. Ebenso gut wie Blau beersaft schmeckt folgender Holunderbeer-Saft. Man zupft die Beeren von den Stielen, tut sie in einen Tops, gießt so viel Wasser darauf, daß es gerade über steht und fügt aus ein Liter Wasser für 10 Rpf. Weinsteinsäure oder kristallisierte Zitronensäure hinzu. Nachdem alles tüchtig durchgekocht ist, gießt man die Masse in den Saftbeutel und läßt sie ge hörig ablaufen. Den Saft setzt man dann mit Zucker, nach Geschmack, aufs Feuer, legt eine halbe Stange Vanille hinein und läßt ihn kochen. Wenn er gut abgeschäumt ist, füllt man ihn auf Flaschen. Frau A. in L. Gebratener Lengsisch mit Gemüse. Man ge braucht für eine Person 250 8 Seefische ohne Kopf. Die Zubereitung ist folgende: Die Fische werden, am Schwanz anfangend, geschuppt, der Bauch wird ausgeschnitten, die Eingeweide und alle schwarzen Hautteile und Blutgerinsel ent fernt. Schwanz- und Rückenflossen schneidet man ab und wäscht die Fische schnell innen und außen. Sie werden zum Abtropfen auf ein Sieb gelegt und eine Stunde vor der Zu bereitung mit Zitronensaft beträufelt und mit Salz eingerieben, wodurch der Seefisch-Geruch entfernt wird. Dann spick! man den Fisch an beiden Seiten mit feinen Speckfäden, legt ihn aufrecht, indem man den Bauch etwas aus einander tut, in eine Bratpfanne mit heißem Fett und läßt ihn unter fleißigem Begießen braun und gar braten. Die Tunke rührt man mit saurer Sahne und etwas Mehl an. Man garniert den Fisch auf der Schüssel mit Zitronen scheiben und Tomatenvierteln und reicht Salz- Kartoffeln und Gemüse dazu. Am besten schmecken Brcchbohnen zu dem Fischgericht. Frau A. in L. Champignon-Suppe. Man kocht ein Kilo gramm Kalbfleisch oder ein nicht zu altes Suppenhuhn mit Salz und Suppenwurzeln langsam zu einer kräftigen Brühe. Schöne, kleine, geschlossene Champignons putzt man sauber und dämpft sie mit etwas Zitronensaft und Butter. Nach etwa einer Viertelstunde zieht man sie vom Feuer, schneidet die größten in Hälften und stellt sie zur Einlage für die fertige Suppe zurück. Den Rest wiegt man sein und kocht ihn mit einer Mehlschwitze durch, in die man dann die Brühe gibt, so daß es eine glatte, sämige Suppe wird. Man rührt sie durch ein Sieb und zieht sie mit zwei gut verquirlten Eigelben ab. Zum Schluß gibt man noch einige Löffel recht fest geschlagener Schlagsahne dazu und die halbierten Cham pignons. Frau A. tu L.
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