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Wilsdruffer Tageblatt : 01.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192808012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19280801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19280801
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-08
- Tag 1928-08-01
-
Monat
1928-08
-
Jahr
1928
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 01.08.1928
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HanöwerksmeisterprüfiUlgen. Im Interesse des Handwerks ist als erfreuliche Tatsache eine besonders rege Beteiligung an den Hanidmerksmeksterpvüfuingen in den letzten Ächren sestzustellen. Neben denn Beweise des Wertes, der dem Recht zur Fahrung des Handwevksmeistertitels und der Befugnis zum Anleiten von Lehrlingen zukommt, ist die hohe AM der Meisterprüflinge auch allgemein ein Zeichen des Strebens im Handwerk. Es ist im Besten tes Einzelnen wie des ganzen Standes äußerst wünschens wert, daß jeder ordnungsmäßig herangebiidete Handwerker zu seiner Zeit die Meisterprüfung ablegt. Auch Handwerkern, die sich in Gehilfenftellung befinden, 'ist die Ablegung der Prüfung im Interesse ihres Fortkommens bestens anzuraten. Die nächsten Prüfungen finden im Herbst 1928 statt. Handwerker im Re gierungsbezirke Dresden ^halben ihr Gesuch nm Zulassung zur Meisterprüfung bis spätestens zum 15. August 1928 an die Gewerbekammer, DresdemA. 1, -Grunaer Straße 50, ein zusenden. Nur bis zu diesem Tage eingehende vollständige Ge suche finden bei den Herbstprüfungen Berücksichtigung. Später eingehende Meldungen müßen bis zum Frühjahr 1929 zurück gestellt werden, Im Zulassungsgesuche ist anzugeben, ob sich 'der Gefuchsteller schon einmal zur Meisterprüfung angsmeldet hat, und ob er einer Innung angehört und welcher. Beizufügen sind ein selbstverfaßter u. eigenhändig geschriebener Lebenslauf, Zeug nisse über die Gesellenzeit ^mindestens fünf Jahre), Zeugnisse ge werblicher Bildungsanstälten, Lehr- und Gösellenprüsungszeugnis, Wohnungsmeldeschsin, Vorschläge für das Meisterstück, Prüfungs gebühr (40 Reichsmark, im Maurer- und Aimmererhandwerk 50 Reichsmark). Besondere Hegemaßnahmen für das Iagdjahr 1928,29. Das Wirtschastsministerium hat auf Grund des Jagdgesetzes auch für bas Iagdjahr 1928/29 besondere Hegemahnahmen getroffen und ungeordnet, daß die Schonzeit für Rehböcke (einschließlich der Kitzböcke) nicht erst -am 1. Dezember, sondern bereits am 16. Oktober 1928 beginnt, und daß Rehwild auch in diesem Iagdjahre auf Treib- oder sogenannten Hetzjagden nicht geschossen werden darf. Ausnahmen hiervon können für solche Reviere durch die Iagdaufsichtsbehörde bewilligt werden für welche ein von die ser nach Gehör des örtlich zuständigen Iagdvereins oder der Sächsischen Iagdkammer bestätigter Abschuhplan vovliegt, oder wenn die Rücksichten auf die Landes- und Forstkultur im Revier dies dringend erfordern. Milderung des Schlachtviehversicherungsgesetzes. Die Be stimmungen über die sächsische Schlachtviehversicherung erfahren durch -das Abänderungsgesetz vom 10. Juli 1928 eine Aenderung dahingehend, 'baß die nach der Schlachtung der Tiere durch Lln- tauglichkeits- oder Minderwertserklärung des Fleisches bei 'der Fleischbeschau entstehenden Verluste, soweit es sich um mchtge- werbliche Schlachtungen handelt, nicht mehr in vollem 'Umfange, sondern nur noch nach 80 v. H. entschädigt werden. Die Abände rung ist auf dringliche Vorstellungen der Berufsvertretungen der Landwirte erfolgt. Sie bezweckt eine Verringerung des stetig gestiegenen Entschädigungsaufwandes bei den nichtgewerblichen Schlachtungen und damit zusammenhängend eine Herabsetzung der von 'den Rindviehbeisitzern alljährlich zu zahlenden, in -ihrer Höhe als -nicht mehr tragbar bezeichneten Umlagebeiträse. Die Aende rung tritt am 1. August 1928 'in Kraft. Bon Brombeeren und Himbeeren. Die Brombeere, die meist viel zu wenig gewürdigt wird, harrt jetzt im Walde, an Hecken und in Gärten des Pflückens. Im Althochdeutschen, d. h. etwa bis 1100 wird die herrliche Frucht Brombeere genannt, sie hat ihren Ramen von brano — Dornenstrauch. Die Brombeere ist ver wandt mit der Himbeere. Beide haben dm gemeinschaftlichen Fa miliennamen 'Dubus. Der Brombeerstrauch wechselt je nach Standort und Bodenbeschaffenhsit vielfach seine Erscheinungs form- die Dornen und Blätter, die Borsten und Haare zeigen mannigfache Abweichungen. Von Botanikern sind vierzig bis fünfzig Brombeerartm aufgestellt worden. Man hat mit Erfolg brombeerartige Himbeeren gezüchtet. Die Himbeere heißt im Alt hochdeutschen Hiberi. Sie 'hat chr-en Namen von,der Hmbe, wie die Jäger früher das weibliche Edel- -oder Rotwild, das die Him beere mit Vorliebe äst, nannten. Die aromatische Brombeere, die wir dem Orient verdanken, ist zu verschiedenen Zwecken ver wendbar; am -empfehlenswertesten ist die Herstellung von Brom- beersast ohne Zucker. Man setzt die 'Brombeeren mit etwas Wasser zum Feuer kocht sie -auf und 'siebt sie durch. Der gewonnene Saft wird' dann abermals ausgekocht und in Flaschen gefüllt. Wenn die Maschen gut verkorkt werden, -hält sich der Saft jahre lang und gibt, mit Wasser und etwas Zucker vermischt, einen herrlichen Trank für jung und alt. Das Fangen der Kohlschabenmotten. Die in verschiedenen Gegenden Deutschlands zurzeit verheerend auftretende Kohlschabe lebt in mehreren Generationen- während des Jahres. Gegenwärtig fliegt 'die Motte der zweiten Generation, die an der Eiablage ver hindert -werden muß, um den Fraß der dritten. Gener-Mion her- unterz-udrücken. Sofort bei Beginn des Mottenfluges sind Kleb- fangapparate zum Abfangen der Motten über die Kohlslächen -usühr.en Ihr Großbetrieb sind die Fang-apparate folgender- maßen herzu-steilen: ein Holzlattenrahmen von etwa 3 X 0,60 ist mit 'Fliegenfensterg-aze zu überziehen und beiderseits mit Flie- genieim zu überstteichen. Zar Vergrößerung der Fangfläche ist oben am Fangrahmen ein schräges Dach 'anzubringen, das eben- falls mit geleimter Iliegensenst-ergaze überzogen ist. Die.Fang flächen werden beiderseits an Handgriffen -von Kindern getragen und schloffen über die Kohtpsianzen. Der Leim ist wiederholt nachzustreichen. Der Fang erfolgt während des ganzen Tages, vor. allem aber gegen Abend, weil dann die Motte am beweg lichsten -ist. Zur Bekämpfung der Kohlschabe, die eine große Gefahr -für «den Kohlanbau bedeutet, müssen alle Mittel aufg-e- boten werden. Daher 'hat auch die Hauptstelle für gärtnerischen Pflanzenschutz in Pillnitz eine Bekämpfungsaktion eingeleitet, für die eine Unterstützung des Reichsernährungsmmisteriums erwar tet wird. Herzogswalde. <A utounf a ll -u n d T o d.) Bekanntlich trug sich Anfang Juli in der Nacht -oom Montag zum Dienstag ein schweres Autounglück zu, das noch jeder Aufklärung 'bedarf. Der Kraftwagen eines Dresdner Kaufmannes 'hatte sich über- fchlagcn und stand fast unversehrt mit brennenden Lampen zwi schen zwei Bäumen. Nichts ahnend sind mehrere Automobilisten sicherlich vorübergefahren, bis ein heimkehrender Radfahrer das Anglück zur Meldung brachte. Der Dresdner Kaufmann lag tot unter dein Wagen, sein Begleiter löhnte am Baum. Wie dieser Tage bekannt wurde, -ist auch dieser -zweite Dresdner feinen Ver- utzungen im 'Krankenhause erlegen. Mohorn. (Zum M ot o r r a d u n s al l.) Bon den bei den Brüdern, die am Sonnabend gegen sechs Uhr mit ihrem jNoterrad an Ikonicks Gaststätte verunglückten, ist der Fahrer in- dige feines S-chädelbruches auf dem Transport nach dem Dresd- Mr Krankenhause.-verschieden. Der Fall ist umso bedauerlicher, uls bis Grumbach der fahrkundigere Bruder das Steuer führte und von da ab der später schwer Verunglückte. Der Fall erinnert den Mowrradunfall vor einigen Wochen in Hutha. Ein weiterer Unfall ereignete sich vor einigen -Tagen nahe der Poss. Ein Tserwagen hatte ein Faß 'verloren-, 'das zerplatzt aüf der Staatsstraße -liegen 'blieb. Eine Radfahrerin stürzte durch dieses Verkehrshindernis vom Rad und hatte sich vollkommen in eine Negerin umgewandelt. Der Bedauerlichen wurde Hilse von Vor übergehenden zuteil. Das sind drei Unglückssälle mit dem Mo- torradzusammenstoß und «dem Auto nähe der Bahnhofstraße in einer Woche. Gibt das nicht zu bedenken? -l- BereinskaSender Turnverein D. T. Sonnabend den 4. August abends 8 Uhr Versammlung in der „Tonhalle". Militärverein. Sonnabend Monatsversammlung. Kirchenchor. Montag -den 6. August Usbüng und Parrie- beralung. Wetterbericht Warm bei heiterem bis wolkigem Wetter. Schwache Winde aus westlichen Richtungen. Sächsische Landesversicherungsanstalt. Invalidenversicherung. Am 1. Juli 1928 liefe« im Bereiche der Sächsischen Landesversicherungsanstalt 248 282 Renten, und zwar: 171629 Invaliden-, Kranken- und Altersrenten, 35 501 Witwenrenten und 41152 Waisenstammrenten (mit rund 55 OVO Waisen). Gegenüber den Bestandszahlen vom 1. April 1928 ergibt sich somit eine Zunahme von 501 laufenden Invalidenrenten und 734 Witwenrenten, während sich die Waisenrenten um 320 Waisenstämme und 1790 Waisen vermindert haben. über das Heilverfahren ist zu berichten, daß die Zahl der Gesuche um Heilbehandlung auch im zweiten Viertel jahr 1928 eine Zunahme erfahren hat. Im zweiten Viertel jahr sind insgesamt 3136 Heilbehandlungen (gegen 3134 im ersten Vierteljahr 1928) abgeschlossen worden und 665 für Lungentuberkulöse und 2471 für andere Kranke. Ende Juni 1928 befanden sich insgesamt 1851 Kranke in Heil behandlung, davon 1119 in den eigenen Heilstätten Hoh wald, Lindenhof, Gottleuba und Waldhof. Handelskammer Dresden. Aus dem Tätigkeitsbericht. Die Kammer wurde beim Landesfinanzamt Dresden er neut wegen Einrichtung eines Fernsprechanschlusses für das Zollamt Kötzschenbroda vorstellig. — In Sachen des fremdsprachlichen Unterrichts an den Handelsschulen, besonders in den höheren Handelsschulen, richtete die Kammer eine Eingabe an das Wirtschaftsministerium, worin sie zwecks Erreichung einer guten Aussprache und einer gewissen Ge läufigkeit der Schüler im mündlichen Ausdruck die Gewährung von Beihilfen an Lehrer für Fremdsprachen zur Reise ins Ausland, besonders zu Fortbildungskursen, befürwortet. — Den wiederholten Vorstellungen der Kammer bei der Neichs- bahnhauptverwaltung ist es gelungen, zu erwirken, daß künftig versuchsweise die Züge v 51/52 Dresden—Berlin inGrotze n- hain halten. — In einem Bericht an den Deutschen Jndustrie- und Handelstag brachte die Kammer zum Ausdruck, dass sie auf Grund der in Sachsen bestehenden besonderen Verhält nisse kein Bedürfnis für die Bildung eines Rei ch-s berufs - schulenaussch ufses anerkennen kann. — In einem weiteren Bericht an den Deutschen Industrie- und Handelstag unterstützte die Kammer den Antrag einer SchwesterkamMr auf ein nochmaliges Vorgehen bei dem Retchspost- mrnisterium, daß künftig Kabel- und Funkbriese gegen Entrichtung der Eilbotengebühr durch besonoeren Boten zu- gestellt oder fernmündlich zngesprochen werden. * Dresden. (V e r s a s s u n g s f e i e r 19 28.) Das sächsische Ministerium für Volksbildung und das Wirt- schaftsministerium ordnen an, daß die Schulen, die durch die Sommerferien gehindert sind, am 11. August Ver fassungsfeiern abzuhalten, diese Feiern am Montag, dem 27. August, zu veranstalten haben. In Berufsschulen sind nur die Schüler heranzuziehen, die zur Zeit der Feier Unterricht haben würden. Dresden. (Die Wiederaufnahme der Per - s o n ensch i ff a h rt B o d en b ach — A ufsi g.) Die Sächsisch-Böhmifche Dampfschiffahrtsgesellschaft teilt mit, daß sie ihren Betrieb auf der Strecke Bodenbach—Aussig wieder aufgenommeu hat. Dresden. (Der Fall Hickmann.) Der frühere Direktor der Anstalten des Magdalenen-Hilfsvereins, Pfarrer Hickmann, der, wie erinnerlich, Ende Mai wegen -Körperverletzung und Beleidigung, begangen gegenüber Insassinnen der ihm unterstellten Anstalt, zu 350 Mark Geldstrafe verurteilt worden war, ist nunmehr, nachdem das gegen ihn eingeleitete Strafverfahren abgeschlossen ist, aus deu Diensten der evangelisch-lutherischen Landes kirche im Freistaat Sachsen ausgeschieden. Die von Pfarrer Hickmann gegen das Urteil des Dresdner Schöffengerichts eingelegte Berufung steht am 7. August zur Verhandlung. Mügeln (Bez. Leipzig), (ü b e r f a h r e n.) Am Sonntag schlief auf der Eisenbahnstrecke Döbeln—Mügeln in der Nähe von Schrebitz ein dreijähriger Knabe beim Spielen zwischen den Schienen ein. Das Personal eines die Strecke passierenden Zuges vermochte das Kind nicht gleich zu sehen, der Zug konnte nicht zum Stehen gebracht werden und das Kind wurde überfahren. Es erlitt schwere Verletzungen, u. a. mußte ihm ein Bein abgenommen werden. Oßling. (Schadenfeuer.) Am Sonntag brannte das Wohnhaus des Gasthauses „Zu deu Linden" in Oßling bis auf die Umfassungsmauern nieder. Die Ent stehungsursache des Brandes ist noch nicht geklärt. Bad Schandau. (Sittlichkeitsverbrechen.) Am Sonnabend nachmittag hat in Ostrau ein etwa 50- jähriger Mann, der den Eindruck eines Händlers machte, an einem 15jährigen auswärtigen Schüler unter An wendung von Gewalt ein schweres Sittlichkeitsverbrechen verübt. Der Täter entkam. Bad Schandau. (Blutvergiftung.) Der Küchen chef eines Berghotels zog sich durch einen rostigen Nqgel sine Verletzung der Hand zu und beachtete die belanglos erscheinende Wunde nicht. Nach einigen Tagen trat eine Verschlimmerung ein. Der Mann suchte jetzt das Kranken haus auf, konnte aber nicht mehr gerettet werden. Gohrisch (Sächsische Schweiz). (Gohrischer Hel - oenmal enthüllt.) Der hiesige Jugendverein hatte vor einigen Jahren für die Gohrischer Gefallenen des Weltkrieges ein Ehrenmal aus Sandstein errichten lasse«. Es hatte sich herausgestellt, daß die Schrift auf dem Steine, die die Namen der fürs Vaterland Gefallenen der Nachwelt überliefern sollte, nicht dem Zahn der Zeit standhalten würde, und so hatte sich der Jugcndverein entschlossen, eine Bronzetafel Herstellen zu lassen, auf der die Namen der Toten auch auf spätere Geschlechter überkommen. Am Sonntag fiel die Hülle. Herrnskretschen. (Ertrunken.) Vor den Augen seiner Braut geriet ein Berliner Besucher, der außerhalb der Schwimmschnle badete, in einen Strudel der Elbe und ertrank. Die Leiche konnte geborgen werden. Leipzig. (Unfallstatistik im Juli.) Nach einer amtlichen Aufstellung haben sich in Leipzig in der Zeit vom 1. Januar bis 30. Juli 1928 5050 Uuglücksfälle ereignet, von denen bisher 168 tödlich verlaufen sind. In Viesen Zahlen sind Vorkommnisse, bei denen Personen vurch Gasvergiftung, Verbrechen oder durch eigene Hand zu Schade» gekommen oder verstorben sind, nicht enthalten. In der Hauptsache handelt es sich um solche, die im Straßenverkehr hervorgerufen wurden. Im Durchschnitt sind in Leipzig demnach 24 Unfälle verschiedener Art pro Tag zu verzeichne« gewesen. Leipzig. (Schwindel mit Eisenbahnfahr kart e n.) Eine Breslauer Bande hatte lange Zeit einen riesenhaften Schwindel mit gefälschten Fahrkarten ge trieben in der Form, daß bereits gebrauchte Fahrkarten auf „neu" gefälscht und den Ausgabestationen zur Rück zahlung vorgelegt wurden. Eine solche Fahrkarte wurde auch in Leipzig vorgelegt und bei dieser Gelegenheit konnte eine Frauensperson festgerwmmen werden. Diese Fest nahme, die durch die Bahnkriminalpolizei erfolgt ist, führte zur Aufklärung eines grandiosen Schwindels. In Breslau sind inzwischen eine ganze Anzahl Personen festgenommen worden, die in diese Angelegenheit ver wickelt sind. Leipzig. (Ausschreitungen von Radfah rern.) In Leipzig sind in letzter Zeit in der Umgebung der Springerstraße Radfahrer bemerkt worden, die ganz langsam an Frauen und Mädchen vorüberfuhren und diese durch gemeiue Redensarten und Gebärden belästig ten. Inzwischen wurde ein Mann festgenommen, der für einige dieser Fälle in Frage kommi, für die übrigen Fälle jedoch die Schuld bestreitet. Leipzig. (Konsumverein für Leipzig, Plagwitz und Umgebung.) Der Konsumverein für Leipzig, Plagwitz und Umgebung berichtet über sein 44. Geschäftsjahr. Der Gesamtumsatz im Wirtschaftsjahr 1927/28 betrug 38 123 250 Mark gegen 27 634 285 Mark im Vorjahre. Der Mehrumsatz belief sich also auf 10 494 965 Mark (37,98 Prozent). Der Jahresdurchschnittsumsatz je Mitglied stieg von 610,50 Mark in: Vorjahre auf 713,77 Mark im Berichtsjahre. Die Mitgliederzahl stieg von 45 612 am 30. Juni 1927 auf 53 419 am 30. Ium 1928. Die Rückvergütung in Höhe von S Prozent beträgt 1900 000 Mark. Im Monat Juni hat die Genossenschaft eine« Gesamtumsatz von 3 595 905 Mark erzielt, 1927 be trug dieser 070 439 Mark. Leipzig. (Tödlicher Uufall.) Der 43 Jahre alte Lokomotivheizer Willi Wolf aus Thekla wurde am Montag morgen, als er mit seinem Rad zum Dienst fuhr, an der Bahnunterführung in Thekla von einem Lastkrast-- wagen angefahrcn und erlitt einen Schädelbruch. Bald darauf ist er seinen Verletzungen erlegen. Sächsische Straßensperrungen. Die öffentliche Struppener Straße zwischen Struppen und der Einmündung in die Thürmsdorfer Straße am Festungsberg ist wegen Beschotterung innerhalb des Staatsforstreviers Rikolsdorf seit 27. Juli bis zum 11. August für allen Fährverkehr gesperrt. Dieser wird über Thürmsdorf und auf die Pirnaer Staatsstraße verwiesen. Vom 30. Juli bis 11. August ist der öffentliche Eselswea zwischen der Burgstraße an der Festung Königstein und der Bielatalstraße wegen Beschotterung gesperrt. Die Staatsstraße Chemnitz —Mittweida wird wegen Ausführung von Sandasphaltarbeiten zwischen Reichels Gasthof in Chemnitz-Ebersdorf und der „Wettinhöhe" in Lichtenwalde vom 5. August ab auf die Dauer der Arbeiten — voraussichtlich acht bis neun Wochen — für den gesamten Fahr- und Reitverkehr gesperrt. Der Kraftfahrzeügverkehr wtrd auf die Staatsstraße über Niederwiesa und der übrige Verkehr auf den Kommunikationsweg über Chemnitz-Ebers dorf verwiesen. Die Staatsstraße F l ö h a—M i t t w c i d a zwischen Frankeicherg und Sachsenburg wird wegen Ausführung von Massenschüttungsarbeiten auf der vorgenannten Strecke vom 6. bis 27. August für den gesamten Fahr- und Reitverkehr ge sperrt. Der Kraftfahrzeugverkehr nach Mittweida usw. wird auf die Staatsstraßen über Gunnersdorf, Nieder- und Ober lichtenau und Ottendorf oder über Hainichen und der übrige Verkehr zwischen Frankenberg und Sachsenburg auf die Kom munikationswege über Neudörfchen verwiesen. Die Staatsstraße Flöha —Lengefeld wird wegen Massenschüttungsarbeiten zwischen Plane und Augustusburg vom 2. August bis 1. September 1928 für den gesamten Fahr- und Reiwerkehr gesperrt. Der gesamte Verkehr wird auf den Kommunikationsweg und auf die Staatsstraße über Erd mannsdorf verwiesen. Wegen Straßenbauarbeiten ist die durch die Flure» der Gemeinde Oberscheibe der Stadt Scheibenberg und der Ge meinde Crottendorf (Erzgeb.) führende Strecke der Schei benberg—Neudorfer Staatsstraße von Kilometer 0,0 bis Kilometer 6,2 für den Durchgangsverkehr seit 30. Juli bis auf weiteres gesperrt. Der Durchgangsverkehr wird über Schlettau und Buchholz verwiesen. Die Sperrung der Neumark—Glauchauer Staatsstraße bet Kilometer 20,5 in Flur Gablenz ist aufgehoben worden. Krastwagenlinie Dresden-Pirna - Bastei. Zu den schon seit Jahren betriebenen Linien König stein—Schweizermühle, Pirna—Hohnstein, Schandau— Lichtenhainer Wasserfall—Himerhermsdorf sind in diesem Jahre hinzugekommen die Linien Pirna—Rosenthal— Schweizermühle, Pirna—Struppen und Pirna—Pillnitz. Während des größten Teils des Jahres fahren auch die offenen und bedeckten Aussichtswagen von Dresden nach der Bastei und auch die große Schweizrundfahrt erfreut sich steigender Benutzung. Nunmehr ist die staatliche Kraft- wagenverwaltung zur Einrichtung einer ständigen Kraft- wagenschnellinie Dresden—Pirna—Bastei übergegangen. Die auf dieser Linie verkehrenden Eilwagen durchfahren die Strecke Dresden Hauptbahnhof—Bastei in nur siebzig Minuten. Zunächst verzeichnet der Fahrplan täglich vier Doppelfahrten. Der Preis ist äußerst mäßig bemessen: die einfache Fahrt kostet 2,70 Mark, die Rückfahrtkarte 4,50 Mark. Die mit den Schnellzügen von Berlin, Leipzig, Chemnitz usw. eintresfenden Reisenden finden sofort An schluß. Am Mailing nachmittag fand eine Besichtigungs fahrt statt, zu der zahlreiche Vertreter der Behörde« und andere hervorragende Persönlichkeiten erschienen waren.
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