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gehalten werb«»; nach Her Ernte sind die Ranken zu entfernen, in der Regel läßt die Tragfähigkeit in drei dis vier Jahren nach; deshalb pflanze man nur kräftige Ausläufer und -werfe die alten fort. Empfehlenswerte Sorten sind: Sharpleft -König Albert und Lucida perfecta. Eine neue Sorte, -die wohlchmecken-der als die König-Albert-Erdbeere ist, nennt sich Hildebrands Belle Alliance; sie stammt aus Tecklenburg in Westfalen, ist sehr ro bust und- großblütig und must mindestens 65 Zentimeter ALstand auf dem Beete haben. Rach -vorstehenden Ausführungen bestehen die Hauptersor- derniffe für eine erfolgreiche Beerenobstkultur in -der Sorge für gut und tiefgelockertes Land, reichlicher Bodenaufbesserung mit Naturdung oder diesem an Wert nahekommenden künstlichen Dünger, z. B. Bremer Poudrette, und in fachgemäßem Schnitt, der alle schwachen Ruten und Schöffe entfernt. K/Pefler' L/rS KnMMe I Pertrauensmännertagung des Deutfchnationalen Handlungs gehilfenverbandes, Kreishauptmannschaft Dresden. Die am Sontag, den 30. März, im Heim der Ortsgruppe Dresden stattgefundene Tagung vereinigte Vertreter aus 35 Orten der Kreishauptmannschaft Dresden, die insgesamt über 10 000 Mitglieder vertraten. Die Tagesordnung sah neben dem Geschäftsbericht -einen längeren Vortrag über „Organisatorische Notwendigkeiten" -durch den Geschäftsführer Arno Biera-fl vor. Aus dem Geschäftsbericht war zu entnehmen, daß der Kreis Dresden -die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Inflationszeit gut Überständen habe. Die Arbeit des letzten halben Jahres war noch stark beeinflußt durch die Inslationswirkungen und durch schwere Kämpfe mit den übrigen Richtungen innerhalb der Ange stelltenbewegung. Leitgedanke des Deutschnationalen Han-dlungs- gehrlfen-Verbandes -bei seiner Arbeit sei, dem Ganzen zu bienen; deshalb- -habe er (der Verband) auch oftmals andere Wege gehen müssen als diejenigen Organisationen, die ihre gesamte Arbeit in der Hauptsache unter dem Gesichtspunkte der Agitation be trachten. Als nächster Tagungsort für den Kreisjugendtag wurde Siebenlehn festgelegt. Als Verbandstagsabgeoidneke zum Ver- bandstag in Königsberg i. Ostpr. wurden einstimmig 14 -Kollegen gewählt. * Essen. (Die Lohnbewegung der Bergleute.) Zur Lohnbewegung im Ruhrbergban wird von den vertrag- schließenden Bergarbeiterorganisationen mitgeteilt, daß die Reichsregierung für den kommenden Sonnabend Verhandlun gen über die Lohnforderungen festgesetzt hat. Essen. (Betriebsratswahlen im Bezirk Esfcni. Auf den im Stadt- und Landkreise Essen liegenden Zechen ist die Betriebsratswahl abgeschlossen. Mit Ausnahme von drei kleinen Schachtanlagcn liegt das Stimmenverhältnis vor. ES erhielten: Gewcrkvercin christlicher Bergarbeiter IN 183, Alter Berga.l-eiterverband (Soz.) 16 280, Union (Komm.) 13321, HM^-n'lerkcker Verband 461. WirtsGastskriedliche 3317. Hamburg. (Streik bei den Seeleuten.) Die un Schiffahrtsbund vereinigten Seeleute haben, nachdem ein größerer Teil die Schiffe schon früher verlassen hatte, die Arbeit niebergelegt. Als Grund für den -Streik wird die Verweige rung gewisser Vergünstigungen aus dem Mantcltarif und die Bekämpfung des Drei-Wachcn-Systems durch die Reeder an geführt. — Als ein Teil der -Güterbodenarbeiter entlassen wurde, trat der Rest in einen Sympathiestreik. Der Güter transport stockt. - - F/er/e?/? - M/e - « - - Steuekraftlungen im UpM IY24. Am 1. April hat die Zinszahlung auf d-i-e Rentenbanivelastung zu erfolgen. Von b-em- im Rentenbankbescheid gen-ann-ten Betrage find i-nne-rh-alb 7 Tagen 3 Prozent -als Hal-bj-ahrszins an die Kaffe des zuständigen Finanzamts zu- zahlen. Am 1. April beginnt die Frist für die Abgabe der Vermögens steuererklärung. Die Abgabe muß spätestens 15. April erfolgt fein. Am 5. April müssen die Steuerabzüge vom Arbeitslohn, die in der- Zeit -vom 20. bis 31. März 1924 einb-ehalten -würben, an die Finanzkaffe abgesührt, (bezw. geklebt) werden. Wird die Frist auch nur um einen Tag überschritten, so treten 5 Prozent Zuschlag für je 15 Tage hinzu. Am 10. April haben -die Gewerbebetriebe eine Vorauszahlung auf die Einkommensteuer zu leisten. Ist sie nicht bis zum 17. April -erfolgt, so treten 5 Prozent Zuschlag für je 15 Tage hinzu. Am 10. April haben die Gewerbebetriebe eine Vorauszahlung auf die Körperfchastssteuer zu leisten. Ist sie nicht bis zum 17. April erfolgt, so treten 5 Prozent Zuschlag für 15 Tage hinzu. Am 10. April hat die erste Vorauszahlung auf das Einkommen aus Grundbesitz (Hausbesitzer, landw. Verpächter usw.), freiem Beruf und sonstige Einnahmen, sowie aus lohnsteuerpflichtigem Arbeitseinkommen über 2000 Goldmark vierteljährlich sowie für kleine Gewerbetreibende zu erfolgen. Ist die Zahlung nicht bis zum 17. April erfolgt, so treten 5 Prozent Zuschlag für je 15 Tage hinzu . Am 10. April ist die Umsatzsteuer für die Umsätze des Monats März fällig. Ist sie nicht bis zum 17. April bezahlt, so treten 5 Prozent Zuschlag für je 15 Tage hinzu. Am 15. April ist -der letzte Tag zur Abgabe der Vermögens steuererklärung. Gleichzeitig must ein etwaiger Restbetrag -der Vermögenssteuer bezahlt werden. Ist hie Zahlung nicht bis zum 22. April erfolgt, so treten 5 Prozent Verzugszu schlag für je 15 Tage ein. Am 25. April müssen die Steuerabzüge vom Arbeitslohn, die in der- Zeit vom 1. bis 10. 4. 1924 einbeha-lten wurden, an die Finanzkaffe -abgeführt (bezw. geklebt)- werden. Wird -die Frist auch nur um -einen Tag überschritten, so treten 5 Prozent Zuschlag für -je 15 Tage ein. Am 25. April müssen die Steuerabzüge vom Arbeitslohn, die in der Zeit vom 10. bis 20. 4. 1924 elnbehaften- wurden, an dm Finanzkaffe abgeführt (bezw. -geklebt) werden. Wird die Frist auch nur um einen Tag überschritten, so treten 5 Prozent Zuschlag für je 1-5 Tage hinzu. r -- SÄ? FE MS SÄM//S » j Lelm Sevoie Oer Amer. Von Sanitätsrat Dr. E. G r a e tz e r (Friedenau). Bewußtlosen versuche man nie etwas einzuflößen. Sie können nicht schlucken, das Ein geflößte läuft in die Luftwege, der Kranke kann ersticken oder eine Lugenentzündung bekommen! * Migräne ist selten eine selbständige Krankheit, wo bei erbliche Belastung, geistige Überanstrengungen, seelische Erregungen, Kopfverletzungen u. dgl. eine Rolle spielen, meist ist sie veranlaßt durch Erkrankungen anderer Organe, z. B. des Blutes (Blutarmut!), der Geschlechtsorgane, des Ohres und der Nase, sowie des Magens und Darms (so kann hartnäckige Verstopfung im Spiele sein!). Erft wenn diese Leiden beseitigt sind, verschwinden auch die Anfälle des halbseitigen Kopfschmerzes. * Der Eisschrank kann leicht zur Quelle von Ver giftungen führen! Ein Arzt sah eine ganze Familie (6 Personen) nach Genuß eines Puddings am Tage vor her schwer erkranken. Der Pudding Zeigte keine besonderen Merkmale, und doch enthielt er, wie die Untersuchung er gab, gefährliche Giftstoffe. Zu seiner Bereitung war seit einigen Tagen übrig gebliebenes Eiweiß verwendet wor- j den, das in einem schlecht gelüfteten, kein Eis ent- i haltenden Eisschrank ausbewahrt worden war. Ge- s rade in solchen, den ganzen Sommer über mit Eis ge füllten und Zum Aufbewahren von Speisen benützten Eis kästen werden bei der nach Weglassen des Eises eintretsn- den höheren Temperatur Massen von Bakterien lebendig. Solche Kästen sollten mehrmals im Jahre mit beißer Sodalösung gereinigt werden! ri- Hartnäckige, immer wiederkehrende Kopfschmer zen werden nicht selten durch Überanstrengung des Auges verursacht, das eines richtigen Korrektions glases entbehrt. Verschreibt der Augenarzt ein solches, dann verschwinden sie meist sofort. * Arterienverkalkung ist eine Alterserscheinung, die bei den meisten Menschen sich geltend macht. Man kann sie aber Wohl hinausschieben durch eine geeignete Diät, welche schwer verdauliche Speisen und Gewürze verbannt und auch die Fleischzufuhr wesentlich einschränkt, an deren Stelle vegetarische Kost zu treten hat. Da von dieser aber ein bedeutendes Quantum zugesührt werden muß, um den Nahrungsbedarf zu decken, größere Mahl zeiten -aber schädlich einwirken, so muß man auf öftere und « Die für einander find. ! Noman von Fr. Lehne. s (Nachdruck verboten. Tiefaufatmend war Julia an der Schwelle stehen geblie ben — denn das Schreckliche, was ihre Phantasie ihr vorge gaukelt, war nicht wahr! Er lebte! Weiter dachte sie nichts mit einem Gefühl tiefster, unbeschreiblicher Erleichterung. Dann trat sie einige Schritte auf ihn zu, ohne daß er ahnen konnte, was sie beabsichtigte, blickte auf den Schreibtisch und nahm die daraufliegende Pistole an sich. Ein heißes Rot lief über sein Gesicht. Tödlich erschrocken faßte er sie an ihrem Arm. »Um Gottes willen, Iulia —! Sie ist geladen!" j Sie lächelte ein wenig. , „Eben darum!" Dann wandte sie sich zum Gehen. „So —I" sagte sie mit einem erleichterten Aufatmen. Er trat ihr in den Weg. „Nein, ich lasse Sie so nicht fort! Dor allem: ich kann die Pistole nicht inJhrer Hand sehen —" „— Und ich nicht in der Ihren, Herr von Meseneck!" „Was kümmert das Sie denn?" murmelte er, „bitte, legen Sie die Pistole weg —", befahl er. Sie zögerte. Verstand er sie? „Mein Wort darauf, daß Ihre Befürchtungen jetzt grund los sind." Er betonte das Wort „jetzt". Eie gehorchte noch immer nicht. „Genügt Ihnen mein Wort nicht?" fragte er scharf, doch in heimlicher Angst, die Waffe in ihrer Hand zu wissen. Da folgte sie seinem Wunsch; aber sie legte die Pistole nur in Reichweite von sich. Als er ihre Hand frei sah, trat er auf sie zu, faßte sie an beide Oberarme und schaute forschend in ihr süßes Gesicht. „Warum bist du zu mir gekommen?" fragte er leise. Er war überwältigt, sie bei sich zu sehen. „Weil ich Angst hatte, daß Sie —", sie stockte. -Angst hatte Iulia um mich, den Verlorenen, von dem Zeiner mebr etwas wissen will? Es wäre wahrhaftig nicht schade gewesen, wenn ich die Welt von einem so unnützen Menschen, wie ich einer bin, befreit hätte " „Nein, so dürfen Sie nicht sprechen!" sie schauerte in sich zusammen. „Ach, Julchen, was weißt du denn, was ein Mensch in nerlich durchkämpft, wenn er fo wie ich aus seinem gewohn ten Leben gerissen wird —" „Dann muß er sich sein Leben neu aufbauen!" „Das sagt sich so schön in Romanen!" lachte er höhnisch, „in der Wirklichkeit sieht es anders aus —", schwer und müde ließ er sich in einen Sessel gleiten und starrte verzweiflungs voll vor sich hin. Wie ihr sein Blick ins Herz schnitt! Sie hatte alles vergessen — der einzig sie beherrschende Gedanke war, ihn, der so ganz verlassen, wieder aufzurichten! „Nur wer sich selbst aufgibt, ist ein Verlorener!" sagte sie streng, „und Sie sind jung, gesund, können arbeiten —" „— Arbeiten?" er lachte bitter, „was soll ich arbeiten? mein Beruf ist mir für immer verschlossen —" „Dann müssen Sie sich einen anderen Beruf suchen! Haben Sie denn nicht ein paar Arme? Jede ehrliche Arbeit adelt! Und wenn Sie Steinklopfer würden, das entehrte Sie nicht, wohl aber, daß Sie, ein Mann, so mutlos und ver zagt sind und das Leben wie ein wertloses Gut von sich werfen wollen, weil Sie zu feige und vor allem zu bequem sind, dem selbstverschuldeten Geschick tapfer ins Auge zu sehen und es doch zu zwingen! „Nun gerade!" müßten Eie denken! Mit einem Paar gesunder Fäuste muh man sich doch schließlich einen Platz in der Welt erzwingen können — allen zum Trotz — und ihnen zeigen, daß man doch etwas wert ist und etwas kann! — Und — Herr von Meseneck — noch eins: versprechen Sie mir, daß Sie, was auch an Schwerem für Sie noch kommen möge, nie mehr — daran denken wollen —", sie warf einen beredten Blick auf die Pistole — „bitte, versprechen Sie es mir —", wiederholte sie, da er noch zögerte, und sie streckte ihm die Hand mit einer zugleich bittenden und befehlenden Gebärde entgegen. Staunend wie vor etwas Unbegreiflichem sah er sie an. Und er sah noch mehr, sah etwas, das ihn mit neu erwachen dem Lebensmut erfüllte und sein Herz in Freude erbeben lieb: das Iulcken liebte ihn noch immer! Wär, sie, die die kleinere sich beschränken. Schwere Kohiarten sind nicht ge stattet, ebenso Alkohol und Kaffee. -i- Zur Hygiene des Rauchens ist die Tatsache deachlenswert, daß „T r o ck e n r a u ch e r", d. h. solche, die nur mittels Spitze rauchen, ihrem Körper viel weniger Nikotin und andere schädliche Stoffe cinverleiben, als „Naß räucher", die von Anfang an ihre Zigarre mit Speichel durchfeuchten. * Lungenentzündung — glaubt man allgemein — kann nicht vorliegen, wenn Brustschmerzen fehlen. Diese Ansicht ist falsch. Es kann eine Lungenentzündung ohne alle Schmerzen verlaufen. * Chronischer Ausfluß aus der Nase bei Kindern, namentlich wenn er sich nur einseitig zeigt, muß daran denken lassen, daß in der Nase ein Fremdkörper steckt, den die Kinder sich einmal hinein gestoßen haben. Fieber, das sonst nicht motiviert erscheint, soll stets Veranlassung geben, den Halszuuntersuchen. Nicht selten ist hier die Quelle der Temperatursteigerung zu finden, und man wird Rötung, Schwellung, Beläge ent decken, die bisher keine örtlichen Beschwerden gemacht hatten. BeiderMundpflegebenommenerKranker kann Holzkohle gute Dienste leisten. Man tupft den mit Mull umwickelten Finger in recht ausgetrocknete Holz kohle, so daß der Mull stark bestäubt erscheint, und wischt Zähne und Zahnfleisch öfters damit aus; mit einem un- bestäubten Stück wischt man nach. Selbe Italiener. Obgleich unsere Rassvgeflügelzucht allmählich zu immer größerer Verbreitung der einzelnen Raffen kommt, so ist es -doch für denjenigen, der nicht in -der Lage -ist, durch eigne Erfahrung -den Nutzen eines von ihm bevorzugten Geflügelschlages sestzu- stellen, außerordentlich schwer, -die richtige Raffe zu wählen. Eine >der beliebtesten Raffen sind die gelben Italiener, obwohl ihr- Name fremdländisch anheimelt, so ist doch -dieses Huhn -ein undeutsches Z-uchtprodukt mit unvergleichlichem Wirtschaftswert und wenigem Futterbedarf, -bei freiem Auslauf dis 200 Eier -und -darüber pro Hühn ist keine Seltenheit, das Gewicht -des Eies ist 60—68 Gramm schwer, -auch nicht zu verachtende Winter-- leger,. zumal -die Tiere strenge Kälte recht gut vertragen. Die Aufzucht -der Kücken ist mühelos und erfordert wenig Sorgfalt, hie Tierchen- gewöhnen sich schnell an alle Wittemngsverhäft- nssse. Bei der heutigen wirtschaftlichen Notlage, besonders in -der Landwirtschaft ist -es von hoher Bedeutung, sich ein auf Leistung gezüchtetes Rasse-Huhn anMschaffen, -den die Leistung der Elterntieve v-ererbt sich fast -untrüglich -wie bei jeder anderen Tiergattung aus -die Nachkommen. Wer als sein Wirtjchastsein- kommen -bedeutend ausbeffern will, lege nicht wahllos -Tier von raffelosen Tieren zum Brüten unter-, sondern nur von auf Lei stung gezüchteten Raffestämmen, ein Versuch wird stets löhnen, auch ist der Anblick einer schönen Herde Raffehühncr selbst für -den Laren erfreulich. Die -letzte Wilsdruffer Geflügelschau hat zur Genüge -bewiesen, daß gerade -die oben angeführte Rasse sich der allgemeinen Beliebtheit erfreut. - » Me/ÄAMüE « Wer braucht eine Staatsflotte? Es ist zwar nur die portugiesische, aber immerhin doch eine Flotte, die jetzt an! den Meistbietenden verkauft werden soll. Für unsere Raffles böte sich hier eine vortreffliche Gelegenheit, billig zu ein paar abgelegten Schiffen zu kommen. Die Sache hat aber leider einen Haken — es kommen nämlich nur Portugiesen als Käufer in Frage, da sonst die Gefahr be stünde, daß irgendein gekränkter Ausländer eines schönen- Tages gegen Portugal mit dessen eigener Flotte den- See krieg eröffnete. Sechs Schiffe will Portugal für alle Fälle zurückbehalten, drei davon für das Marineministerium, das ja, wenn gar kein Schiff mehr vorhanden wäre, jede Da seinsberechtigung verloren hätte. Die drei Ministerschiffe werden also Portugals Prestige zur See zu wahren haben, und das Marineministerium kann auf ihnen als schwim mende Ausstellung längs der portugiesischen Küste spazierengefahrek werden. Braut eines äußeren geworden, sonst zu ihm gekommen, wenn sie ihn haßte oder w-an er ihr gleichgültig geworden war? „Ihr Wort, Herr von Mcseneck! — Sie haben noch eine Mutter — vergessen Sie das nicht —" drängte sie. „Mein Wort!" Er nahm ihre Hand und berührte sie fast andächtig mit seiner! Lippen. „Sie reisen zu Ihrem Oheim, legen ihm ein ehrlichrs Bekenntnis ab und bitten ihn, daß er Ihnen zu einem neuen Leben behilflich sein möge," sagte sie. „Das ist unmöglich! Mein Onkel, dieser harte, unerbitt liche Mann —" „Es muß sein! Es ist der erste Schritt zum neuen Leben! Seien sie doch ein Mann und fürchten Sie nicht jede Un- i bequemlichkeit, jedes Hindernis! — Ich bitte Eie darum —" Er blickte sie an, als sähe er sie zum ersten Male. Ach, wie deutlich las er in den geliebten braunen Augen, in dem blaffen, erregten Gesicht die Angst um ihn! „Julchen, eine Frage: warum bist du gekommen?" „Wenn ich gerufen werde, gehe ich zu jedem, der in Not ist! Ihr Bursche kam zu uns, in Sorge um Sie," flüsterte sie, verwirrt beiseite blickend vor seinen forschenden Augen. „Ja, ich war in Not!" murmelte er, „ach, wüßtest du, in wie großer Not — nicht lange, und es war zu End'! und da kamst du, Julchen, du meine Retterin, die an mein besse res Selbst rüttelte — mein Julchen —" und er bedeckte die kleine feste Mädchenhand mit seinen Küssen. Hastig entzog sie ihm die Hand. „Nicht so! Ich habe also Ihr Versprechen —" „Ich halte es nur, wenn du mir behilflich bist, an mei nem neuen Leben zu bauen — sonst ist es mir keinen Pfif ferling wert —" „Herr von Bieseneck, Sie wissen doch, daß —" „Daß du dich mit,einen, andere:- vcrlabr hast, ja! —* unterbrach er sie, „ja, ich weiß es, und nur mir zum Trotz! — ach, glaubst du denn, daß ich nicht in deinem trotzigen Herzen lesen kann? Wie hab' ich den anderen um dich, Eüße, beneidet —" Heftig ging ihr Atem. (Fortsetzung folg"